Rumänien heute

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kranich
schrieb am 24.06.2012, 00:34 Uhr
seberg
schrieb am 24.06.2012, 11:16 Uhr (am 24.06.2012, 11:25 Uhr geändert).
Wenn sich hier noch jemand für die Begriffe „Nation“, Nationalität“, „Volk“, „Ethnie“ usw. in Zusammenhang mit den Siebenbürger Sachsen interessiert, dem sei der heute in der SBZ erschienene Artikel „Terra deserta“ von Ulrich Wien empfohlen, besonders der Abschnitt „Drittes Thema: Seit wann redet man von „Siebenbürger Sachsen“ als Volk?“. Hier zwei Zitate daraus:

„Sie (also die „Sachsen“, s.) sprachen „detsch“, doch kamen in die Städte auch viele Fremde. Es waren also die „Deutschen“, wie sie sich selbst nannten, doch dazu gehörten Italiener, Wallonen, Franzosen, Ungarn, Polen und wahrscheinlich noch viele mehr. Die blieben und wurden als neue Stadtbürger integriert. Schon im Mittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit gab es viele prominente Aufsteiger aus diesem Milieu. Mit ihrem Bürgerrecht wurden die aus dem Ausland kommenden Neubürger zu „Sachsen“, denn sie gehörten zur Rechtsfamilie, und haben sich schnell assimiliert.“

Und auch hier ist die Rede von den

“ „Sachsen“, die... zu einer Gesellschaft mit „internationaler“ Erbmasse gehörten. Diese Vielfalt hat sogar auf die Dörfer ausgestrahlt: Beklagt sich doch der Kleinpolder Pfarrer Damasus Dürr um 1570 darüber, dass die jungen Leute sich nicht an die Mode, also an die Kleiderkonventionen halten, weswegen man sie mit „Türckenn, Pollakenn, oder Unger[n]“ (Predigten 1939, 14) verwechseln könne.“
Gell? So wie man den Özil mit einem Deutschen "verwechseln" könnte, vermutlich zum Mißfallen des einen oder anderen türkisch-moslemischen Geistlichen. ;-)
cäsar
schrieb am 24.06.2012, 11:25 Uhr
Oder eines konservativen Deutschen!
seberg
schrieb am 24.06.2012, 11:30 Uhr
Richtig! "o apă şi-un pământ" könnte man über die Konservativen beider Seiten sagen...
bankban
schrieb am 24.06.2012, 11:47 Uhr
Tja, jetzt würde mich interessieren, was unser bayrischer Provinzlehrer und Möchtegernethnizitätsexperte zur Rede von U. Wien gesagt, einem international anerkannten Historiker und Vorsitzenden des AKSL.
Mynona
schrieb am 24.06.2012, 13:01 Uhr
Na wahrscheinlich wieder ,dass man nicht unterscheiden könnte zwischen Nationalität und Staatsbürgerschaft und so:-)

Das kann vielelicht auch an den Bsp. von Menschen liegen,die auch wenn schon in 2,3 Generation irgendwo lebend,immer noch sagen sie sind das was ihre Urväter mal waren...
kranich
schrieb am 24.06.2012, 13:42 Uhr
bankban: Und, wo ist das Problem? Selbstverständlich werden Menschen durch Assimilation im Laufe der Zeit zu denjenigen, die sie angeglichen haben. Dies ist bestimmt bei vielen Hugenotten so gewesen. Wenn sie jedoch nur untereinander heiraten, bleiben sie - egal, wo - eben Hugenotten. So einfach ist das. Wenn die Kinder von Özil Deutsche heiraten, deren Kinder auch, usw., werden sie irgendwann zu Deutschen,Özil aber bleibt ein Leben lang Türke.
bankban
schrieb am 24.06.2012, 13:59 Uhr (am 24.06.2012, 14:01 Uhr geändert).
Ach, und hieß es nicht nur vor einigen Tagen noch, unser Verteidigungsminister sei (obwohl Nachfahre von Hugenotten) ein Franzose?
getkiss
schrieb am 24.06.2012, 14:13 Uhr
Özil aber bleibt ein Leben lang Türke

Na und?
Ein Kranich bleibt doch auch ein Vogelleben lang ein Vogel.

Ich schrieb es doch, deutsches Chorsingen hat der Mann nicht gelernt, da hat er keine Stimme auf dem Spielfeld spannt die Backen fest und läßt andere singen.

Wichtig ist in diesem Um Feld doch nur, er kann (gut deutsch) befehlen:
"Ball her!"
und knallt den in das Tor!
Dann ist er ein deutscher Fußballer.

Wehe er tut es nicht. Dann ist er "der Türke".
Wurde "der" schon wieder in die Mannschaft gewählt?
cäsar
schrieb am 24.06.2012, 15:47 Uhr
Hallo Leute,

besonderes Kranich,

wie ich schon sagte künstliche Empörung("wie kannst Du nur...usw.) mag ich nicht. Meinungsfreiheit, Äusserungen die nicht immer in den Rahmen der pc. passen, sind für mich ein hohes Gut. Ihr dürft niemanden einer Gruppe zuordnen OHNE SEINE EIGENE ZUSTIMMUNG, alles andere würde ich als AUSGRENZUNG bezeichnen. Ich weiss, dass Özil nicht in diese Kategorie fällt, aber stellt euch vor ich sage es mal pathetisch, weil mir nichts Besseres einfällt, er verteidigte "unsere Freiheit am Hindukusch"! Des Weiteren weise ich, diesmal um das Gespräch wirklich in das Hamsterrad zu bringen, auf den Vergleich des deutschen Politikers LAFONTAIN(Anfang der 90er) auf den Vergleich eines Afrikaners mit einem Aussiedler hin!

ave
kranich
schrieb am 24.06.2012, 16:35 Uhr (am 24.06.2012, 16:36 Uhr geändert).
bankban: Woher kamen die Hugenotten? Vielleicht aus Mali? Oder war es doch die Antarktis...?
kranich
schrieb am 24.06.2012, 16:39 Uhr (am 24.06.2012, 16:46 Uhr geändert).
cäsar: Lafo hat uns doch schon 1981 Deutschtümelei vorgeworfen. Musst ihn nicht ernst nehmen, den Deutschen...

Weshalb Ausgrenzung? Mein Ex-Nachbar war auch Türke. Wir haben uns prächtig verstanden. Was kann der dafür, dass er ein Türke ist?

Wir hatten in Mediasch eine Mitschülerin, die Jüdin war. Die hatte den deutschen Kindergarten besucht und anschließend deutsche Schulen. In der elften Klasse ist sie samt Familie nach Israel ausgewandert. War sie eine SBS?
cäsar
schrieb am 24.06.2012, 18:20 Uhr
Hallo Kranich,

man kann immer Beispiele konstruieren, die eine Aussage im guten Lichte erscheinen lassen. Der Vergleich aber hinkt doch sehr. Was ich sagen wollte ist die Perspektive Lafontains(GANZ KLAR EINE UNTERSTELLUNG): ich Lafontain Deutscher kein Franzose bzw. Müller aus Rumänien kein Deutscher sondern Rumäne. Diese Sicht des Auslesens ist m.E. völlig UNZULÄSSIG!
Für mich gibt es in den Massgaben die hier durchgekaut wurden, keinen Unterschied zwischen Lafontain und Özil!

ave

harald815
schrieb am 24.06.2012, 18:43 Uhr
War sie eine SBS?
Ein Nachbarsjunge besuchte den deutschen Kindergarten, die deutsche Schule und eine rumänische Hochschule. Danach wanderte er nach Israel aus. War er Israeli / Jude?
seberg
schrieb am 24.06.2012, 18:51 Uhr (am 24.06.2012, 18:56 Uhr geändert).
Weshalb Ausgrenzung? Mein Ex-Nachbar war auch Türke. Wir haben uns prächtig verstanden. Was kann der dafür, dass er ein Türke ist?
Was kannst du dafür, wenn du ein Rassist bist mit der Überzeugung, Nationalität sei angeboren und genetisch-biologisch vererbt?
Keine Ahnung, jedenfalls ist Rasissmus ebenso wenig angeboren wie die Nationalität, aber vielleicht haben ja schon deine Eltern und deine Lehrer und deine sonstige soziale Umgebung den Grundstein für diese üble Entwicklung gelegt, oder vielleicht bist du erst später als Jugendlicher in rassistischen Einflussbereich geraten. Auf jeden Fall aber bist du heute als automer Erwachsener selbst dafür verantwortlich.

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