Rumänien heute

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orbo
schrieb am 28.03.2013, 13:18 Uhr
@wasabi & Co
Ich wünsche einen besinnlichen Kreuzigungsfreitag und eine baldige Auferstehung Eurer müden Geister, die Welt harrt Eurer Taten.
lori
schrieb am 28.03.2013, 19:52 Uhr
Hallo Gerri und Bankban,

wer meine Beiträge liesst, weiss, dass ich die dako-romanische Kontinuitätstheorie für Humbug halte. Sprechen aber diese mehr oder weniger neuen Erkenntnisse nicht FÜR die Kontinuität.Wie wurden aus Bulgaren Rumänen?

servus
lucky_271065
schrieb am 28.03.2013, 19:59 Uhr
@Seberg

Na ja, zumindest gleich wieder eine trefflich gekränkte und rechthaberische Replik...

Gähn! Fällt Dir denn wirklich nichts Vernünftigeres zum Thema ein?
gerri
schrieb am 28.03.2013, 22:25 Uhr (am 28.03.2013, 22:37 Uhr geändert).
@ Hallo lori,das passierte ganz leicht und dauert gar nicht so lange.Wenn die Bulgaren in Mehrzahl Männer waren,holten sie sich rumänische Frauen von über den Bergen,aus Muntenien.Die Religion stimmte,was sehr wichtig war und den Rest haben die Frauen geschaffen,Kindererziehung usw.denn die Männer waren den ganzen Tag bei der Arbeit.Und so ging es von einer Generation zur Anderen ins Rumänische.
Genau so war es mit den griechichen Händlern und Geistlichen die in der Stadt
leben und wohnen durften,die holten sich auch durch Heirat rumänische Frauen ins innere der Stadt,so schleichend fing Alles an das auch Rumänen in der Stadt wohnen durften,bis es dann offiziell ab ungef. 1780 von Kaiser Joseph II erlaubt wurde.Das Gesetz,galt in der ganzen Monarchie mit verschiedenen Erneuerungen,doch in Belgien und Ungarn hatte es doch nicht so gefruchtet wie gedacht,somit wollte er es noch kurz vor senem Tode zurückziehen,doch es war zu spät.
In Siebenbürgen durften jetzt in den sächsischen Dörfern und Städten,auch Andere Nationen Grund und Häuser kaufen,so war der unkontrollierte Zuzug nichtmehr aufzuhalten.
Der Staat hatte auf mehr Steuern in die Kasse gehofft,doch sie hatten nicht mit der Schlauheit der Schafhirten gerechnet,denen nicht einmal die Kommunisten die Schafe zählen konnten.
seberg
schrieb am 28.03.2013, 22:33 Uhr
Tja, gerri, da sieht mans wieder einmal: die Frauen sind Schuld! ... o.k., ich will das harte Urteil etwas abschwächen: die Liebe!
Romul
schrieb am 28.03.2013, 22:39 Uhr (am 28.03.2013, 22:59 Uhr geändert).
@ Wie wurden aus Bulgaren Rumänen?

Ganz einfach,durch die griechisch-katholische Kirche.


"Ihr Ursprung liegt im Jahr 1687, als der römisch-deutsche Kaiser Leopold I. aus dem Hause Habsburg das Karpatenbecken seinem Reich einverleibte. Schon 1693 begannen Jesuiten unter den orthodoxen Christen zu missionieren. Diese standen schon seit Jahrzehnten unter calvinistischem Einfluss. Ihre Bemühungen um die Menschen dort und vor allem wohl die politische Verweigerung der vollen Zivilrechte für Nichtkatholiken führten dazu, dass es am 4. September 1700 zur Union mit der katholischen Kirche kam.

Kirchlich unterstand dieses Gebiet zuerst dem lateinischen Erzbischof von Esztergom, der zugleich auch Primas von Ungarn ist. Erst Papst Pius IX. stellte 1853 eine eigenständige Kirchenprovinz für die Rumänische griechisch-katholische Kirche her"Zitat

Und als Willkommensgeschenk von Rom,Trajan als gründer der Rumänische Nation -:)

daher bulgarisch in kyrillischer bis ende 19 Jh.



bankban
schrieb am 28.03.2013, 22:44 Uhr (am 28.03.2013, 22:46 Uhr geändert).
@ lori: ich sehe nicht, wie und wieso die (im Übrigen gar nicht neuen) Erkenntnisse, die eigentlich alter Hut und auch von gerri einigermaßen richtig dargestellt worden sind, für die Kontinuitätstheorie sprechen sollen. Es geht schlichtweg darum, dass in einem Stadtteil Kronstadt ursprünglich wohl Bulgaren siedelten, die sich wohl bedingt durch die Religion haben Rumänisieren lassen.
Es ist nichts Neues, dass es in manchen Städten mitunter zur Ansiedlung größerer Gruppen kommt, die anderssprachig sind. Ich glaube, auch in Klausenburg gab es Bulgaren (die aus Hochstadt/hóstát), in Amsterdam gab und gib es viele Juden, bei Budapest in Szentendre viele Serben usw. Das ist nichts aussergewöhnliches und hat gewöhnlich eine wirtschaftliche Erklärung.
monsieur
schrieb am 28.03.2013, 22:56 Uhr
Wie wurden aus Bulgaren Rumänen?

Wie aus Bulgaren Sachsen wurden.
rhe-al
schrieb am 28.03.2013, 23:06 Uhr
genau monsieur, auch nahe Hermannstadt liegt ein Dorf wo nachweislich Bulgaren auftauchen...rum. Bungart, dt. Baumgarten.
Die beschäftigten sich intensiv mit Gemüseanbau bis in die heutigen Tage. Die besten Gurken kamen aus Bungart/Baumgarten
Bolfo
schrieb am 28.03.2013, 23:44 Uhr (am 29.03.2013, 00:06 Uhr geändert).
... da soll man allerdings die Epochen nicht durcheinanderbringen! Im Großraum Hermannstadt waren kurzzeitig auch katholische Bulgaren, die von Agenten der Habsburger autgestachelt worden sind sich gegen die Osmanische Herrschaft in Bulgarien zu erheben.

Wie zur Flickschusterzeit die Evangelikalen u.a., "missionierten" zur Osmanenzeit überall die Katholen, teilweise üppig von den Habsburgern mit Geld versorgt, und sammelten so "Unruhige" um sie dafür einzuspannen "dreckige Geschäfte" für die Habsburger zu erledigen. Heute machen so was die nicht gewollten Organisationen, auch NGOs genannt, Hand in Hand mit diversen Hergottlverkäufern ...

"Opfer" solcher Habsburger Agenten waren auch die Vorfahren der Paulikianer, deren Nachkommen heute noch im Banat leben. Ihr Zentrum ist in Altbeschenowa, viele leben auch noch in Winga, Arad, Temeschburg, Groß Sankt Nikolaus und anderen Orten. Die Kraschowener "Kroaten" sollen nach einigen Meinungen von kroatischen Pfarrern "kroatisierte" paulikianische Bulgaren sein.

Auf ihrem Leidweg durch die habsburgischen Ländereien waren diese Opfer der habsburgischen Expansionspolitik auch einige Zeit in Siebenbürgen untergebracht.

Die Habsburger zahlten übrigens auch das Kloster samt Kirche in Popeşti-Leordeni, heute ein Teil von Bukarest, aber im Gerichtsbezirk Ilfov gelegen, wo es auch einst eine paulikianische Bulgarengruppe gegeben hat und - mag sein - heute noch Reste davon?

Bulgaren werden - egal ob katholische oder orthodoxe - kaum viel zur Klärung der hier diskutierten Thematik bringen können ...

Nachtrag:

http://starbisnov.blogspot.co.at/2007_11_01_archive.html

http://www.absoluteastronomy.com/topics/Banat_Bulgarians

wer was darüber lesen mag ...
Bloch
schrieb am 29.03.2013, 10:20 Uhr
anul 1392, când Magistratul oraşului Braşov, pentru construcţia „marii biserici a oraşului”, respectiv Biserica Neagră, aduce meşteri bulgari şi le stabileşte ca zonă de locuit zona de sud a oraşului, denumită ulterior Şchei.
...
Wenn die Bulgaren in Mehrzahl Männer waren,holten sie sich rumänische Frauen von über den Bergen,aus Muntenien.

Wenn rumänischen Frauen von Bulgaren damals bevorzugt würden (die Idee ist ja nachvollziehbar), warum welche aus Muntenien? Warum nicht aus Siebenbürgen?
sibihans
schrieb am 29.03.2013, 10:26 Uhr
Wenn rumänischen Frauen von Bulgaren damals bevorzugt würden (die Idee ist ja nachvollziehbar), warum welche aus Muntenien? Warum nicht aus Siebenbürgen?

Joi, Joi, na damit die Kontinitästeorie nicht unterbrochen wird, ist doch logisch, oder nicht?
gerri
schrieb am 29.03.2013, 10:56 Uhr (am 29.03.2013, 11:00 Uhr geändert).
.."warum welche aus Muntenien? Warum nicht aus Siebenburgen?"

@ Womöglich, weil in der Nähe in Siebenbürgen keine geschlossene rumänische Dörfer waren,wo genügend heiratsfähige junge rumänische "orthodoxe" Frauen waren.
Der Weg über die Berge nach Muntenien war näher und Beutesicher.
Die bulgarisch-rumänische Siedlung,lag außerhalb Kronstadts,wird nur im 19.Jhd. zu Kronstadt gezählt.
Die bulgarischen Siedler waren "orthodox",genau wie die griechischen Händler denen erlaubt wurde in der ummauerten Stadt zu wohnen.
Bloch
schrieb am 29.03.2013, 11:29 Uhr
Habe ich mir gedacht, dieser Bericht über eine handvoll Bulgaren aus Schei ist in der KT-Schlüssel zu lesen.
sibihans, die Rede ist von 1392.
Uni Trier bietet eine interesante elektronische Sammlung:

Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen online.

Suchen Sie nach olachi, blaci, blaccis, blacorum, villa olachalis, walachen, walachi, usw.
Die Ergebnisse: zahlreiche Dokumente aus dem 13. und 14. Jahrhundert!

Sehr interessant, 1291 hatten die Rumänen noch Vertreter in die Versammlung der privilegierten ethnischen Gruppen Siebenbürgens: nos universis nobilibus, Saxonibus, Syculis et Olachis in partibus Transiluanis.

Als Bulgare, fremdes Land, Anno Domini 1391, würde ich mir eben ein Mädchen aus diesen Sozialschicht - Nobilibus Olachis - aussuchen.
Oder, warum nicht, wie gerri sagt:
über die Berge nach Muntenien
lori
schrieb am 29.03.2013, 15:45 Uhr
Hallo Allerseits,

Danke an alle die meine Frage beantwortet haben. Auf geht`s in den entsprechenden Thread.

servus

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