Rumänien heute

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jodradek
schrieb am 11.01.2014, 19:25 Uhr
_grumpes
schrieb am 11.01.2014, 20:02 Uhr
Selbst wenn Du dir Hoffnungen machst:
"Knallvögel", knallen keine Tunten.
jodradek
schrieb am 11.01.2014, 20:05 Uhr
Wer hier liest, kann sich ein tolles Bild über Rumänien und Rumänen (oder Sachsen) machen.
gehage
schrieb am 11.01.2014, 21:43 Uhr
mirceaurelsamomo und sein lieblingsthema..

nichts für ungut...
Anchen
schrieb am 11.01.2014, 23:13 Uhr (am 11.01.2014, 23:14 Uhr geändert).
Männer, etwas sachlicher bitte ! :)

Im Oktober hat ein „Rumänientag“ an der Universität Jena stattgefunden.

Einige Vorträge der Veranstaltung wurden dokumentiert.

Teil 1

Teil 2

Mynona
schrieb am 12.01.2014, 00:33 Uhr
Nasul TV berichtet über Alexandru Popescu
Der unsichtbare Mann, 21 Tage im Hungerstreik!

Video

Ein schöner Text dazu:

"Sandu hat heute seinen 20. Tag im Hungerstreik begonnen. Er sagt, dass er sich gut fühlt, obwohl ihm einer der Menschen, die gekommen sind, um ihm moralische Unterstützung und eine Thermoskanne Tee zu bieten, sagt, dass er nicht mehr lange durchhalten wird, weil er in diesem Rhythmus sterben wird. Er lacht optimistisch, und in einem entspannten Ton antwortet er ihm, dass er stark sei, dass er noch könne. Ich zähle in Gedanken bis 20. 1,2 … 5, 10 … 17 .. 20. 20 Tage. Also seit dem 21 Dezember, bevor ich wegen Weihnachten nach Hause fuhr. Ich werde ganz klein vor einem großen Menschen und komme nicht umhin, mich zu fragen, wieso er noch kann. Ich bin an diesem Abend ein bisschen bei ihm gestanden, sehr wenig, an diesem Abend, eine Stunde und etwas, und ich bin tierisch gefroren. Wie also ist es dann 20 Tage und 20 Nächte unter freiem Himmel bei einer Druchschnittstemperatur von 5 °C ohne Essen zu stehen. Ich finde keine Antwort. Ich kann mich nur vor einem solchen Opfer verneigen, und mich in das Buch der Freundschaft, wie Sandu es nennt, eintragen. Ich gehe zum Bus, mit dem Versprechen, auch morgen und so oft ich kann, wieder zu kommen. In meinem Kopf klingen mir Sandus Worte nach: „wir wecken Gewissen auf“. Ich lasse eine Handvoll solidarischer und dickköpfiger Menschen zurück, Sandu lächelnd, George, der sich ihm vor fünf Tagen angeschlossen hat und Alexandru, welcher gestern extra aus Hermannstadt gekommen ist, um an dieser äußerst extremen Form des Protestes teil zu nehmen. Ich gehe fröstelnd an dem Weihnachtsbaum vorbei, den ein Wohlgesonnener in Sandus „Wohnzimmer“ vor etwa 10 Tagen gebracht hat, und bleibe vor ihm eine halbe Minute lang stehen. Der Tannenbaum steht noch ganz brav an seinem Platz in einem Holzkübel, mit all seinen Accessoires, die an seinen Zweigen hängen, strahlend in dem kalten Licht der Straßenlampen. Es scheint, als ob auch er etwas von Sandus Stoizismus abbekommen hat. Zwischen Weihnachtskugeln und Schmuckbändern steht ein DIN A4 Blatt mit folgender Botschaft. „Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest.“ Von hinten höre ich: „Komm wieder vorbei, Hermannstädterin!“. Ich lächle, es ist Sandu. Ich rufe zurück: „Einen leichten Dienst! Passen Sie gut auf sich auf!“ Ich fahre fort, meinen Schritt zu beschleunigen. Es ist, als ob ich durch den dichten Nebel sehe, dass sich der 85ger nähert, den ich nicht verpassen darf. Es ist kalt draußen."


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helmut-1
schrieb am 12.01.2014, 09:56 Uhr
Jetzt ist mal wieder ein aktuelles Thema dran. Das mit dem Hungerstreik eines Mannes gegen Chevron.Auch vor dem Sachsen, Herrn Schuster aus Meschen, habe ich Respekt, weil er mit seinen Gleichgesinnten dagegen was tut.

Auf meinen letzten Beitrag hin bez. der 3000 Terroristen in Craiova fragt man sich, was und von wo ich bin. Mit dem Thema beschäftigt sich niemand.

Irgendwo typisch für die Mentialität, sonst wäre es nicht so in Rumänien, wie es ist. Manchmal hat man den Eindruck, daß es diejenigen, die ausgewandert sind,sowieso nur mehr am Rande interessiert, weil sie vielleicht immer noch nach Rechtfertigungen für ihren damaligen Schritt suchen.

Daß einer so verrückt ist, genau den umgekehrten Weg zu gehen, darauf kommt niemand. Auch viele meiner Bekannten haben mich für verückt erklärt. Aber ich habe mich vorher ausgeibig über das Land erkundigt, bereise es seit 87 und kenne es wahrscheinlich besser als die meisten Einheimischen. Von Mangalia bis Sapinta gibt es nicht mehr viel, das ich nicht gesehen habe.

Ich wußte von vornherein, worauf ich mich einlasse und brauche keine Rechtfertigung. Was ich nicht vorausgesehen habe, ist die weltweite Finanzkrise im Herbst 2008 und die Unfähigkeit jedwelcher Regierung, diese zu meistern.

Nochmal zum Hungerstreik: Die Frage, wie der Mann das aushält, über 20 Tage in dieser Kälte nichts zu essen, ist müßig. Spätestens ab dem 3. Tag, auch wenn man an das Fasten nicht gewöhnt ist, verspürt man kein Hungergefühl mehr. Man kann bis zu 40 Tage in einem Stück ohne zu essen leben, danach beginnt der Körper, von der eigenen Substanz zu zehren. Voraussetzung ist die genügende Flüssigzufuhr.

Der Hauptnachteil bei der Kälte ist: man friert viel mehr als sonst, weil der Körper nichts verbrennt. Ich amüsiere mich immer darüber, wenn mich die Leute mit Unverständnis betrachten, wenn ich meine regelmäßige Fastenkur durchziehe, ca. 4 x pro Jahr und das ca. 2 - 3 Wochen. Dabei arbeite ich ganz normal, - allerdings keine Extrembelastung. Ist in Rumänien völlig unbekannt, diese Methode. Der Vorteil: In diesem Jahr werden es 30 Jahre,in denen ich nie krank war. Deshalb genügt mir auch die staatl. rum. Krankenversicherung für Ausländer, die derzeit ca. 12 € kostet. Schaut mal auf Eure Abzüge, dann wißt Ihr, was ich meine.


gerri
schrieb am 12.01.2014, 10:08 Uhr
Helmut-1:
"...sie vielleicht immer noch nach Rechtfertigungen für ihren damaligen Schritt suchen."
helmut-1
schrieb am 12.01.2014, 10:22 Uhr
Das Thema mit dem Rumänientag in der Uni Jena ist interessant, - ich habe da nur kurz reingeschaut, in die beiden Videos. Werde mir das später gänzlich anschauen. Solche Vorträge bekommt man kaum z.B. im Kreis Hermannstadt zu hören, - zumindest erfährt man nichts davon. Interessiert wahrscheinlich auch niemanden. Z.B. eine Analyse der politischen Entwicklung, - wie es dazu gekommen ist, daß das Land sich seit 5 Jahren im freien Fall befindet.

Die Nachfragen aus dem Saal sind auch typisch. In erster Linie ist man um die Roma besorgt. Schade, daß ich dort nicht anwesend war, - ich würde die Scheinheiligen gleich entlarven.
Wie das geht? Ganz einfach. Das habe ich mehrmals bei den unterschiedlichsten Personen exerziert, die sich in Deutschland so sehr für die Roma stark machen, egal, ob es Politiker der Grünen, Geistliche oder sonst was waren.

Ich habe denen einen konkreten Vorschlag geschickt, wobei ich denen eine durchschnittliche Romafamilie zukommen lassen will, die ausreisewillig ist. So mit 3 -5 Kinder. Diese Familie sollte dann in nächster Nähe der betreffenden Person angesiedelt werden. Die Aufgabe der Person ist es, sich um die anfallenden Probleme für die Roma-Familie zu kümmern, Hilfestellung bei dem Ämtern, Sozialhilfebezug, Arbeitssuche, Sprachkurse, und was eben so dazugehört. So ca. 1 - 2 Jahre lang, bis die Familie auf eigenen Beinen steht. Denn dann würde mich interessieren, ob die betreffende Person das nochmal mit einer anderen Familie machen möchte.

Das Interessante dabei: Ich habe noch niemals auf meine ernst gemeinten Vorschläge eine Antwort erhalten, - egal, wie laut derjenige sich für die Roma eingesetzt hat. Wie das rumänische Sprichwort lautet: Du sollst das machen, was der Pfarrer sagt, nicht das, was der Pfarrer tut.....
helmut-1
schrieb am 12.01.2014, 10:32 Uhr
Lieber Gerri,
ich habe mich seit vielen Jahren mit der Problematik der Sachsen beschäftigt, schon in der Zeit des Kommunismus. Das war mehr zufällig, weil ich in Deutschland auch einige beschäftigt hatte. Einer meiner besten Mitarbeiter, der bei mir in die Rente ging und leider viel zu früh verstorben ist, hat mir jahrelang vieles über die Problematik erzählt, auch viele Dinge, die nirgends aufgeschrieben sind....Da ist abends so manche Flasche Pali draufgegangen....

Ich kenne natürlich nicht alles, aber mit Sicherheit viel mehr als die meisten, die hier nicht geboren sind.
jodradek
schrieb am 12.01.2014, 11:15 Uhr
Na dann Glückauf!
gerri
schrieb am 12.01.2014, 13:15 Uhr (am 12.01.2014, 13:38 Uhr geändert).
@ helmut-1,die Problematik die du erzählt bekommen hast habe ich, und nicht die schlimmste, erlebt.
Das ist ein großer Unterschied,aber in der Sache mit den Roma
Besorgten da hast du super gehandelt,ganz richtig.
Habe mich immerschon gefragt wie unsere Vorfahren all die Raubüberfälle der Nachbar-Völker wie auch Tataren, Türken,Kosaken und zuletzt auch noch die österreichischen Befreiungs-Truppen die das letzte was die Bauern noch hatten nahmen,verkraftet haben.
Alles war weg und zerstört,die Herde und Pferde waren weg,manche Grenzorte mussten 50 mal von Null anfangen laut aufeschriebener Geschichte.
Zur Arbeit auf`s Feld kamen sie nicht,nur im Herbst zum stehlen.
Der Tatare ging nur das Feld blieb zurück,dann kamen die Genossen die nahmen sogar das Feld,dann hatten die Sachsen u.Weitere endlich genug und gingen.
35 Jahren habe ich immer wieder nachgedacht,ich bin überzeugt richtig gehandelt zu haben und meine Landsleute auch.
Sollen Die doch selber für sich arbeiten.
jodradek
schrieb am 12.01.2014, 16:51 Uhr
35 Jahren habe ich immer wieder nachgedacht,ich bin überzeugt richtig gehandelt zu haben

Es bleibt noch die letzte Sekunde, die bitter sein kann.
gerri
schrieb am 12.01.2014, 17:04 Uhr
@ Bin doch kein "Mischmasch" Jodradek,weiss wo ich hingehöre,bei Gut und Schlecht.
jodradek
schrieb am 12.01.2014, 17:11 Uhr
Ich meinte, wenn du 35 Jahren immer wieder nachgedacht hast und dir Fragen gestellt hast, stimmt doch etwas nicht.

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