Ist Ungarn noch demokratisch?

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orbo
schrieb am 17.01.2012, 21:53 Uhr (am 17.01.2012, 21:58 Uhr geändert).
Nichts "soso"!
Dass ich meine Sätze in einer bestimmten Reihenfolge in Abschnitte zusammenfüge hat zum Grund, dass sie insgesamt entsprechend gegliedert meinen Standpunkt wiedergeben. Wiederholt einzelne Phrasen aus dem Gesamtkontext herauszulösen um irgendwas hineinzuinterpretieren und einen Bezug zu einem soeben gelesenen Artikel zu erzwingen ist nicht rafiniert und wird auch nicht dem Thema gerecht. Sorry, macht kein Spaß...
bankban
schrieb am 17.01.2012, 22:10 Uhr
Wieso beleidigt?

Du hast mehrere Aussagen hintereinander aufgeschrieben.

Ich habe diese mit anderen Aussagen kontrastiert, die aus meiner Sicht kompetenter und umfänglicher waren. Ist doch mein gutes Recht, oder?

Irgendwie entsteht der Eindruck, als seien dir die Argumente ausgegangen...
orbo
schrieb am 17.01.2012, 22:10 Uhr
Victor Orban ist inzwischen eine obskure Mischung aus Wladimir Putin und Hugo Chavez ;-))


"Nur anderthalb Jahre hat Viktor Orbán gebraucht. In dieser kurzen Zeit ist es dem ungarischen Regierungschef gelungen, sein Land umzukrempeln. Bürgerrechte und Pressefreiheit wurden eingeschränkt, die demokratische Gewaltenteilung ausgehebelt, eine Verfassung im Geiste des autoritär-nationalistischen Horthy-Regimes der Zwischenkriegszeit verabschiedet. Ungarn ist in der EU derzeit politisch isoliert und steht am Rand des Staatsbankrotts. Nun hat auch noch die EU-Kommission Klage eingereicht. Brüssel hält die Verfassungsreform Orbáns für einen Verstoß gegen EU-Recht - und droht damit, dem finanziell schwer angeschlagenen Land keine Hilfsgelder zu bewilligen. Eine bemerkenswerte Entwicklung für das frühere Modell- und Musterreformland, an dem sich andere Staaten der Region viele Jahre orientiert hatten."

Ungarn hat definitiv etwas besseres als die gegenwärtige Regierung verdient...
Wasabi
schrieb am 17.01.2012, 22:35 Uhr
@bankban,du hast auch schon mal besser argumentiert ;-(
getkiss
schrieb am 17.01.2012, 22:47 Uhr (am 17.01.2012, 22:52 Uhr geändert).
@orbo, durch ein kurzes Zitat möchten Sie etwas beweisen.
OK, das folgende Zitat aus dem selben Artikel erleuchtet die Gründe des Prozesses:
"Nach einer kurzen Euphorie über das Ende der Diktatur brach Ungarns Wirtschaft 1991 rasant und nachhaltig ein, Hunderttausende wurden plötzlich arbeitslos. Während sich eine kleine, alt-neue Elite in einem dubiosen, oft kriminellen Privatisierungsprozess am ehemaligen Volkseigentum bereicherte, musste der Großteil der Bevölkerung jahrelang immer wieder wirtschaftliche und soziale Schocktherapien hinnehmen. Dabei wurde kein einziger Anlauf zur Sanierung der Staats- und öffentlichen Finanzen wirklich zu Ende geführt.

Nach der Jahrtausendwende wurde Ungarn das erste osteuropäische Opfer der Globalisierung - viele ausländische Unternehmen zogen weiter ostwärts. Dem EU-Beitritt 2004 waren große Bereiche der ungarischen Wirtschaft, wie der Agrarsektor und die Nahrungsmittelindustrie, schlicht nicht gewachsen.

Die von 2002 bis 2010 amtierende sozialistisch-liberale Koalitionsregierung löste keines von Ungarns drängenden Problemen, sondern tat sich durch politische Dauerquerelen, Misswirtschaft und Korruption hervor - acht für Ungarn verlorene Jahre, ohne die es Viktor Orbán und seine Partei, der Bund Junger Demokraten Fidesz, wohl nicht zu ihrem überwältigenden Zwei-Drittel-Wahlsieg im April 2010 gebracht hätten."

Sollte jetzt Orbán über dies Alles "Schwamm drüber" machen und die Usurpatoren und ihre Helfershelfer auch weiterhin in ihren Ämtern halten? Wo Schlendrian ist gehört gekehrt!

Was die Probleme der ausländischen Banken betrifft, so haben diese Teils selbst sie zu verantworten, in dem sie ungenügend solventen Kreditnehmern Kredite in ausländischer Währung aufschwatzten, ohne die Leute richtig und klar zu beraten. Sollte Orbán das tolerieren?

Indiana
schrieb am 17.01.2012, 23:04 Uhr (am 17.01.2012, 23:09 Uhr geändert).
Europas Osten rückt nach rechts

Rechtsunsicherheit und Korruption sind nach wie vor weitverbreitet in osteuropäischen Ländern. So verbreitet, dass die meisten Menschen der Region immer weniger Vertrauen in die Demokratie und die Institutionen ihrer Staaten haben. Vielerorts gebe es das Empfinden, man lebe in einer "Demokratie ohne demokratische Qualität und ohne Wahlmöglichkeiten"

Besorgniserregend auch , wie in diesem Forum versucht wird, die Realität zu verklären und die Augen zu verschließen.
orbo
schrieb am 17.01.2012, 23:04 Uhr (am 17.01.2012, 23:05 Uhr geändert).
@getkiss: das ist falsch angekommen: Nicht alleine mit einem Zutat möchte ich etwas beweisen, vielmehr habe ich eine treffend formulierte Zusammenfassung aus dem verlinkten Artikel hier im Forum mitgeteilt...

Du zitierst aus einem anderen Artikel, dem ich mich nicht anschließen kann, da ich die Auffassung des Journalisten nicht in allen Punkten teile. Aber ok, lasst uns darüber sprechen...


"Nach der Jahrtausendwende wurde Ungarn das erste osteuropäische Opfer der Globalisierung - viele ausländische Unternehmen zogen weiter ostwärts. Dem EU-Beitritt 2004 waren große Bereiche der ungarischen Wirtschaft, wie der Agrarsektor und die Nahrungsmittelindustrie, schlicht nicht gewachsen."

Das trifft nicht zu: 2004 erfolgte die erste EU-Osterweiterung mit - meine ich - insgesamt sieben Ländern. Alle Länder wurden im Rahmen des Beitrittprozesses gleicher Maßen auf den EU-Beitritt vorbereitet und finanziell unterstützt. Warum ausgerechnet Ungarn hier den Kürzeren ziehen sollte - k.A. Und Ostwärts zogen Firmen nicht nur aus Ungarn oder den anderen damaligen Beitrittsländern, sondern auch aus Westeuropa - unter anderem Audi, Nokia, Flextronics und viele andere - ausgerechnet nach Ungarn. Das bleibt in dem Artikel auch unberücksichtigt.

"Die von 2002 bis 2010 amtierende sozialistisch-liberale Koalitionsregierung löste keines von Ungarns drängenden Problemen, sondern tat sich durch politische Dauerquerelen, Misswirtschaft und Korruption hervor - acht für Ungarn verlorene Jahre, ohne die es Viktor Orbán und seine Partei, der Bund Junger Demokraten Fidesz, wohl nicht zu ihrem überwältigenden Zwei-Drittel-Wahlsieg im April 2010 gebracht hätten."

Erinnern wir uns doch mal an die "Gyurcsian"-Lüge und andere Missgeschicke ungarischer Politiker von damals. Machen wir uns nichts vor: Die Fidesz wurde in der großen Mehrheit nicht gewählt, die MSZP wurde abgewählt.

Für mich ist deutlich geworden, dass weder die Sozialisten noch die FiDESZ Gutes für ihr Land getan haben. Allerdings ließ sich das bei den Sozialisten nicht in dieser Deutlichkeit bereits nach anderthalb Jahren sagen...
getkiss
schrieb am 17.01.2012, 23:22 Uhr (am 17.01.2012, 23:23 Uhr geändert).
Die EU-Komission hat beschleunigte Maßnahmen wegen Vertragsverletzung gegen Ungarn angenommen.
Diehe die Pressemitteilung:
europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/12/24&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
Auf eigenen Wunsch wird Orbán morgen in Brüssel "antanzen".
getkiss
schrieb am 17.01.2012, 23:33 Uhr
@orbo
Falsch. Mein Zitat stammt aus dem Link denn du brachtest. Siehe auch die andere Adresse:
www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,809310,00.html
orbo
schrieb am 18.01.2012, 08:08 Uhr
@getkiss
huch, da habe ich ja glatt was übersehen und bin damit richtig falsch gelegen. ;-)
Ändert aber an meinen Stellungnahmen zum Inhalt des Artikels nichts...

Mal sehen, was heute Orban in Straßburg von sich gibt... Ähnelt einem Gang nach Canossa im Büsserhemd ohne innerliche Reue und nur dem Machterhalt dienlich.
Joachim
schrieb am 18.01.2012, 09:57 Uhr (am 18.01.2012, 09:58 Uhr geändert).
Nichts wird passieren.
Ungarn wird geholfen werden und wird weiterhin Geld erhalten.
Ansonsten kippen zuerst die öster. Banken, dann die Unikredit (Italien), Hypo- und Commerzbank ect.ect..
Das weiß Orban und alle andere Beteiligten ganz genau.
Kup_Ica
schrieb am 18.01.2012, 17:03 Uhr
Friedrich K
schrieb am 18.01.2012, 17:13 Uhr
Ansonsten kippen zuerst die öster. Banken, dann die Unikredit (Italien), Hypo- und Commerzbank ect.ect..
Hirni, kennen Sie etc., "befor" Sie kiiiepppen ?

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