Ist Ungarn noch demokratisch?

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Mircea32
schrieb am 25.02.2012, 20:47 Uhr

„In Hungary, it's not funny anymore.”

Andor Jakab - This is why I don't give you a job

Wittl
schrieb am 25.02.2012, 21:38 Uhr (am 25.02.2012, 21:40 Uhr geändert).
die von A.J.in dem Link genannten Gründe sind kapitalistische Ausreden, die Mißstände bzw. Korruption in jenem Land, lese ich trotz Hervorhebung eher als Randerscheinung (der Hauptgrund mag gewiss woanders liegen)

Mircea,
realy not funny, zum besseren Verständnis- sei es nun für dich, v.A. und vll auch für mich- solltest du, wenn irgendwie möglich, Links in geläufigen bzw. gängigen Sprachen wählen, du vergisst dass manche Herrschaften (Ceauschescus Regime sei Dank) statt der englischen eher der russischen Sprache mächtig sind...
Mircea32
schrieb am 25.02.2012, 21:44 Uhr

Wittl

die Mißstände bzw. Korruption in jenem Land, lese ich trotz Hervorhebung eher als Randerscheinung



Gibt’s mehr davon:


Orban brainwashed the Hungarian people that it was caused by the financial circles (Jews), but if they vote for him, he will protect the Hungarian people from Jewish things such as the EU, the IMF, and the New-York - Tel Aviv financial circles. These aren't his actual words, but the message behind his doubletalk.
He's very clever; he managed to turn Hungary into a racist country within 10 years. Then he promised that if the nationalist Hungarians vote for him, there will be no cutbacks, the Hungarian people will not pay the price of the financial crisis.


Leider auf English, oder ist es dir lieber Ungarisch ?


Link
Wittl
schrieb am 25.02.2012, 21:50 Uhr (am 25.02.2012, 21:52 Uhr geändert).
oder ist es dir lieber Ungarisch ?


machst du Witze? Solltest du in ungarischer Sprache posten, verstehe ich noch weniger, rein gar nichts, dar nu-i bai, du würdest auch nur Bahnhof verstehn, von daher mach ich mir keinen Kopf (die Konzentration benötige ich eher für deinen neuen, englischen Link)
getkiss
schrieb am 25.02.2012, 21:57 Uhr
du vergisst dass manche Herrschaften (Ceauschescus Regime sei Dank) statt der englischen eher der russischen Sprache mächtig sind...
Spasibo,

äääh


Thank You, Mrs. Wittl
getkiss
schrieb am 26.02.2012, 09:09 Uhr
Bezüglich des Vorschlags der EU-Komission, Ungarn einen Teil der Strukturmittel aus dem Kohäsionsfonds einzufrieren, bringt gerade die FAZ eine interessante Sichtweise, die die Ansichten von z.B. @Johann u.A. nicht unterstützen,sonder das wahre "Gesicht" der Maßnahmen zeigen:

www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ungarn-als-exempel-ungeeignet-11658840.html

Da fand "der alte Mann" folgendes:

"In der Geschichte der vielen zähen Defizitverfahren gegen Euro-Staaten ist es nie zur Verhängung einer Geldbuße gekommen. Insofern ist die Sanktion gegen Ungarn, auch wenn ein präventives Einfrieren von EU-Mitteln nicht dasselbe ist wie ein Bußgeld, tatsächlich etwas Neues."

Und bezüglich des "Vertragsverletzungsverfahrens":

"der jetzige Beschluss soll den politischen Druck aus Brüssel noch verstärken."

Warum so? Die FAZ antwortet:

"Im übrigen ist Ungarn ein kleines Land, das nicht der Währungsunion angehört. Da ist ein Brüsseler Vorpreschen weder politisch noch systemisch riskant. Der Lackmustest für die neue Brüsseler Strenge steht aus. Bald muss die Kommission entscheiden, wie sie den Haushaltssünder Frankreich behandelt."

Aha. Vorsprechen gegen ein kleines Land, nicht riskant.
Lackmustest steht aus: Haushaltssünder Frankreich.

Was habe ich gefragt: Wieso grade Ungarn aus 23 Ländern herausgepickt?
Was habe ich geschrieben: Eine politische Maßnahme....

Ein Lackmustest für Druckmittel....:"Machst Du was ICH will, OK, machst Du nicht, kein Geld".

Mal von der Begründung abgesehen: Was hat uns Bürgern das "Druckmittel" "Kein Ölimport aus dem Iran ab Sommer 2012" gebracht?
Der Preis steigt seit Januar in nie dagewesene Höhen, Iran verkauft sein Öl an andere wie China...

Maßnahmen von hochbezahlten Bürokraten bezahlen wir. IMMER.
Heben der Fahrtkostenpauschale, Fehlanzeige.
"Unsere" Gewählten wissen was angesagt ist. Über die Fahrtkostenpauschale wird erst kurz vor den Wahlen geredet.
Nachher werden andere Gründe für die Verhinderung gefunden.

DASS ist die von Johann hochgelobte Demokratie...

Wer zu der nächsten Wahl geht, ist von mir nicht Druckreif charakterisierbar. Mir reichts!
Dann sehen wir "demokratische Legitimation".
Von 100% Wählern gehen 45% zur Wahl. Davon wählen 55% eine Regierungsmehrheit.
Die "Mehrheit"wird also von 24,75% der Wähler gewählt.
DASS ist Johanns "repräsentative Demokratie".



getkiss
schrieb am 26.02.2012, 10:42 Uhr
Stimmt es, dass die Pressefreiheit in Ungarn unterdrückt wird?

Schau´n mer mal, was bringt die "Freiheit des Volkes" das ehemals rote Parteblatt "Népszabadság".
Heute, 26. Februar 2012.
Mit ca. 4-facher Lettergröße steht als Titel, der Anfang eines Zitats von Balázs Böcskei, der Direktor des "Instituts für eine demokratische Alternative" aus einem von der Zeitung organisierten Tischgespräch(mit Gábor Filippov, Analist Ungarischen Progressiv-Instituts, sowie András Keszthelyi politischer Sachverständiger).

Der fettgedruckte Maxi-Titel steht in folgendem Originalzitat auch fett gedruckt:

"Ám nem szabad elfelejteni: a baloldal történelmi vereséget szenvedett 2010-ben, a talpraállás nem egy vagy egy másfél éves folyamat. Aki tulajdonképpen minden szellemi vagy kreatív energiáját fölhasználta az évek során, az nem tudja revitalizálni magát keddről szerdára."

"Aber es darf nicht vergessen werden: Die Linke Seite hat in 2010 eine historische Niederlage erlitten, die Aufstellung auf die Füße ist kein Prozess von ein oder eineinhalb Jahren. Jemand, der eigentlich seine ganze Geistes- und Kreative Energie im Lauf der Jahre verbrauchte, kann sich nicht von Dienstag auf Mittwoch vital erneuern/revitalisieren".

Und András Keszthelyi meint:
"Es gibt die Möglichkeit, in 2014 den Orbán Viktor abzulösen. Für die Bildung einer Linken Regierung sehe ich keine große Chance. Nach derzeitigem Stand, ist die Ablösung höchstens mit einer Koalition möglich, in der auch linke Parteien sind.
Aber, so als ob gar kein Bedarf dafür wäre, die Linke ist nicht stärker geworden, während die Unterstützung der FIDESZ fortwährend erodiert. Die Jobbik ist die einzige Oppositionspartei, die irgendwie aus diesem Popularitätsverlust profitierte".

Was kann man aus dem Gespräch folgern:
- Es gibt keine Unterdrückung der Pressefreiheit jetzt in Ungarn;
- Linke Vorzeigemänner diskutieren offen über die Gründe, welche zum Machtverlust führten und Möglichkeiten, wieder an die Macht zu kommen;
- Der Machtverlust der linken hat eine historische Dimension; ist keine Randerscheinung;
- Obwohl die Popularität der Regierungspartei sinkt, sieht man derzeit keine Chance für eine Linksregierung;
- Noch mehr, dass Sinken der Popularität der Regierungspartei hat zur Stärkung der rechtsextremen oppositionellen Jobbik geführt.

Selbst linke Analytiker sehen also keine Allianz der FIDESZ mit der Jobbik: Solche Verlautbarungen sind bloße Panikmacher-Argumente, die im Westen "ziehen", ist meine Schlußvolgerung.
Argumente, um der geschwächten und gespaltenen Linken, durch Propaganda gegen Orbáns Regierung, wenigstens etwas Aufwind zu verschaffen.
Und als Resultat werden die Rechtsextremisten gestärkt. Der Propagandaschuss gegen die Regierung ging nach hinten los.

Und ich meine: Damit wurde dem Land und dem Volk, sowohl politisch, wie vor allem finanziell, geschadet.
Manchen ist´s egal. Trommeln noch immer für die kommunistische "Verfassung" von 1949, von Stalins Gnaden...

Hoffentlich bin ich nicht Cassandra.....
bankban
schrieb am 26.02.2012, 11:23 Uhr
Fußball statt Philosophie

Ungarns Regierung streicht der Lukács-Gedenkstätte ihre Gelder - ein Bruch der kulturellen Tradition des Landes

http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13873172/Fussball-statt-Philosophie.html
seberg
schrieb am 26.02.2012, 11:57 Uhr
"Puskás statt Lukács" könnte man traurig titeln.

Humor aber scheint für diese beiden so unterschiedlichen Berühmtheiten auch im humorlosen Stalinismus eine Verständigungsmöglichkeit gewesen zu sein:

"1952 nahmen übrigens György Lukács, Ferenc Puskás und eine erzstalinistische Historikerin gemeinsam an dem Friedenskongress in Wien teil. Der geniale, jedoch völlig ungebildete Puskás hatte vermutlich keine Ahnung von Lukács, dennoch war ihm der humorvolle, lebhafte kleine Mann sympathisch. Lukács erzählte später lachend, dass ihm der Stürmer der Nationalelf in die Seite stieß, als er beobachtete, wie die Stalinistin in dessen Notizen lugte: "Pass auf, Kumpel, die Tussi spickt!" "
(aus dem Link von bankban)
getkiss
schrieb am 26.02.2012, 12:27 Uhr
ich meine nicht Fußball statt Philosophie, sondern
"Buntere Philosophie
und besserer Fussball"
täte Ungarn gut....
Duwok
schrieb am 26.02.2012, 15:26 Uhr
zum Thema Fußball statt Philosophie

Fazit:Jude müßte man sein!




TAFKA"P_C"
schrieb am 26.02.2012, 15:35 Uhr
Wo liegt das Problem? Der Zwerg hat's doch beschrieben, wie's geht. Bei Frauen ist es wesentlich einfacher. Es wird wohl niemand daran gehindert, dieser Glaubensrichtung beizutreten.
Haiduc
schrieb am 05.03.2012, 11:00 Uhr
Die Bewegung "Anonymous" hat sich mal Ungarn vor genommen:
der Standard berichtet

getkiss
schrieb am 06.03.2012, 11:32 Uhr (am 06.03.2012, 11:39 Uhr geändert).
Großer Lärm.
Nach dem voriges Jahr der Brief veröffentlicht wurde

http://www.budapester.hu/2011/09/offener-brief-des-schriftstellers-akos-kertesz-sorgt-fur-emporungssturme/

hat der Schriftsteller jetzt, mit Gattin, politisches Asyl in Kanada beantragt.
In einem zusätzlichen aktuellen Interwiev sagt er, auf der Straße, in der U-Bahn wurde er belästigt und bespuckt, beim Schwimmen versuchte jemand ihn zu ersäufen und er konnte nicht mehr aus dem Haus.

Im neuen Interwiev präzisiert er, dass die Bezeichnungen über die Ungaren er nicht in seiner Eigenschaft als Jude, sondern als Ungar schrieb, bzw. diese Bezeichnungen würden ebenso auf die ungarische Juden Geltung haben...

http://www.pesterlloyd.net/html/1210kerteszasyl.html

Manche sehen ihn als couragierten Ungarn, andere anders, siehe die Kommentare zum PL-Artikel...

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