Deutschland aktuell

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kokel
schrieb am 26.11.2017, 15:49 Uhr
Laut @Bäffelkeah darf der Begriff "Fremdherrschaft" nicht benützt werden, weil er auch von den Nazis verwendet wurde. Sollten die vielleicht auch Begriffe, wie Autobahn, Eltern, Kinder, Vater, Mutter in ihrem Wortschatz gehabt haben, müssen wir dazu neue erfinden... Dies nennt man wirklich Indoktrination zu 101%!!!
seismos
schrieb am 26.11.2017, 16:21 Uhr (am 26.11.2017, 16:22 Uhr geändert).
@#Bäffelkeah

Ich habe mich da einfach an Wikipedia Fremdherrschaft
gehalten. Da ist das ganz einfach erklärt.
Und selbst die UNO benutzt den Ausdruck "Fremdherrschaft":

Zitat:
"Gegen Fremdherrschaft gibt es verschiedene Formen des Widerstandes. Die UN-Generalversammlung bekräftigte im Sinne des Selbstbestimmungsrecht der Völker das Recht, gegen Fremdherrschaft zu kämpfen:

„Die Generalversammlung […] bekräftigt die Rechtmäßigkeit des Kampfes aller unter Kolonial- und Fremdherrschaft stehenden Völker, insbesondere des palästinensischen Volkes, um die Ausübung ihres unveräußerlichen Rechts auf Selbstbestimmung und nationale Unabhängigkeit, die es ihnen ermöglichen wird, ihr politisches, wirtschaftliches und soziales System ohne Einmischung von außen zu bestimmen.“[6]

Also nicht immer gleich etwas als schlecht und als "Nazibegriff" hinstellen, was sich dann als aus dem "allgemeinen Sprachgebrauch" entlehnt entpuppt!
Oder einfach mal die dunkelrote Brille absetzen und eine normale Brille von Fielmann aufsetzen. Dann wir der Blick auf die Welt gleich etwas klarer.

Noch einen schönen Sonntagnachmittag :-)))

seberg
schrieb am 26.11.2017, 18:06 Uhr
Auch wenn's nicht allen behagt:

Frage:
"Die Nationalsozialisten haben Sprache ganz gezielt eingesetzt, um ihre Ideologie in der Gesellschaft zu verankern und Macht auszuüben. Sie hatten sogar ein Propagandaministerium, das sich damit beschäftigt hat. Geistern ihre Begriffe noch immer in unserer Sprache umher?"

Antwort:
"Ja, es gibt noch sehr viele davon.
Man muss zwei Kategorien unterscheiden: Einerseits gibt es Begriffe, die durch die Nazis eingeführt wurden, wie das Wort "Lügenpresse". Da ist der Fall eindeutig. Wer solche Wörter gezielt benutzt, bedient sich am Gedankengut der Nationalsozialisten... usw."

http://www.bento.de/politik/nazi-sprech-benutzt-du-diese-saetze-im-alltag-1827666/

Vorsicht: Prof. Stefanowitsch ist in Deutschland geboren und hier zur Schule und Uni gegangen, seine Eltern aber stammen beide aus Serbien - ist der dann überhaupt ein "richtiger Deutscher"?
Schon dieser Name! Versteckt sich dahinter nicht immer noch ein Stefanovic?
Und der will uns was über den richtigen Gebrauch unserer heiligen deutsche Sprache erzählen?...
Was meinst du, kokel?
gehage
schrieb am 26.11.2017, 19:28 Uhr (am 26.11.2017, 19:30 Uhr geändert).
also nicht alles, was die sogenannten oder selbsternannten "intellektuellen" hier zitieren, entspricht der wahrheit, eher ihrem wunschdenken...

Lügenpresse ist ein politisches Schlagwort, das polemisch und in herabsetzender Absicht auf mediale Erzeugnisse gerichtet ist und sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum nachweisen lässt. Zunächst wurde es gelegentlich von konservativen Katholiken gegen die im Zuge der bürgerlichen Revolutionen entstandene liberale Presse gewandt. Im Kontext des Ersten Weltkrieges fand „Lügenpresse“ sehr viel häufiger Verwendung; hier bezeichnete es aus Sicht Deutschlands und Österreich-Ungarns die Presse der Feindstaaten.

Darüber hinaus fand „Lügenpresse“ auch in Organisationen der Arbeiterbewegung zur Abwertung von als bürgerlich oder kapitalistisch wahrgenommenen Teilen der Presse sowie in der Exilpresse als Bezeichnung für die gleichgeschalteten NS-Medien Verwendung. 

Link

von wegen "Einerseits gibt es Begriffe, die durch die Nazis eingeführt wurden, wie das Wort "Lügenpresse"."

nichts für ungut...
gerri
schrieb am 26.11.2017, 19:35 Uhr
"..und eine normale Brille von Fielmann aufsetzen. Dann wir der Blick auf die Welt gleich etwas klarer."


@ Wer glaubt wird selig, mit langem "F" oder doch richtig mit"V".
seismos
schrieb am 26.11.2017, 19:35 Uhr
@#seberg

Auch wenn es vielen nicht behagt, auch das Wort "Lügenpresse" wurde schon vor den Nazis eingetzt, obwohl das meiner Meinung unrelevant ist, weil das Wort genau das aussagt, was der Bürger damit meint - ebenso wie Fake-News, zwar kein "deutsches" Wort, aber ebenso in Umlauf und Gebrauch!

Man kann auf alle und jedes Wort herumhacken, weil und wenn es in der Zeit von 1933 oder früher bis 1945 in Gebrauch war und dem Wort unterstellen, es sei von den Nazis benutzt worden, irgend einen "unabhängigen" Experten wird man dazu immer finden, der dies bestätigen wird. Sogar mit Professorentitel!

Ich bin der ausgewiesene und anerkannte unabhängige Experte für Fakenews und erkläre jetzt mal deinen Beitrag hierzu für ein Fakenews-Meldung bzw. Kommentar!
seismos
schrieb am 26.11.2017, 19:39 Uhr
#@gerri


Wer glaubt wird selig, mit langem "F" oder doch richtig mit"V".

Nein, in den ganzen Satz ist weder ein langes "F" und auch kein "V" zu sehen.
Brauchst doch eine Brille von Fielmann!
kokel
schrieb am 26.11.2017, 19:41 Uhr
Weißt seberg, ich - und die meisten Bewohner Deutschlands deutscher Nationalität - bin nach 1945 geboren und hatte trotzdem viel wegen meiner Herkunft zu leiden, obwohl ich - und die meisten Anderen auch - nichts dafür konnte.
Im Laufe der Jahre habe ich mich damit abgefunden.

Das Problem mit der Nazi-Sprache habe ich erst hier kennen gelernt und kann es z. T. auch nachvollziehen/verstehen. Was ich jedoch nie verstehen werde, ist, dass Wörter, die auch die Nazis verwendet haben, aber schon viel früher im Gebrauch unserer Sprache waren, mit Vorsicht zu genießen sein sollen! Einige davon habe ich weiter oben erwähnt. Dass du - und deine "Samariter" - dies anders sehen, ist mir seit Jahren bekannt. Deshalb gehe ich darauf nicht mehr näher ein, tue es jedoch bei Bedarf gerne.

P.S. Solltest du meinen Erläuterungen aus uns beiden bekannten Gründen nicht mehr folgen können, bin ich gerne bereit, sie in einer einfacheren Sprache zu formulieren.
seberg
schrieb am 26.11.2017, 19:43 Uhr (am 26.11.2017, 19:45 Uhr geändert).
Ja, nichts für ungut, gehage!
Und interessant ist auch, was du zum Begriff "Lügenpresse" aus dem Wiki-Text lieber nicht zitierst, sondern großzügig weglässt:

Sowohl vor als auch im Nationalsozialismus nutzten NS-Agitatoren das Schlagwort im Rahmen ihrer antisemitischen Verschwörungstheorie zur Herabsetzung von Gegnern als Kommunisten und Juden sowie der Behauptung einer Steuerung der Presse durch ein „Weltjudentum“. Nach der Machtergreifung und der Gleichschaltung der Inlandspresse wurden die Medien der späteren Kriegsgegner mit „Lügenpresse“ geschmäht.
Also wirklich, nichts für ungut, gel? Aber gut, kann man verstehen, ist ja auch wirklich irgendwie zu unangenehm...
gehage
schrieb am 26.11.2017, 19:48 Uhr (am 26.11.2017, 20:04 Uhr geändert).
also, seberg, bitte! ist das das geistige niveau eines intellektuellen? klar haben die nazis das wort auch benutzt, aber es ging ja darum zu zeigen dass nicht sie es "erfunden/eingeführt" haben wie es in deinem zitat suggeriert wird. hätte ich was verschweigen oder weglassen wollen hätte ich den link wohl nicht gepostet, oder?!

nichts für ungut...
kokel
schrieb am 26.11.2017, 19:50 Uhr
Sowohl vor als auch im Nationalsozialismus...

Ich füge hinzu: Sowohl vor dem Nationalsozialismus, als auch danach - eigentlich bis in unsere Zeit - wurde der Begriff Lügenpresse verwendet. Fazit: Er ist kein nationalsozialistischer Begriff!

seberg
schrieb am 26.11.2017, 19:54 Uhr (am 26.11.2017, 20:14 Uhr geändert).
Danke, Friedrich K, für die Worte von Armin Nassehi!

Er macht ja genau darauf aufmerksam, worauf auch Prof. Anatol Stefanowitsch hingewiesen hat: auf einen nachdenklichen und differenzierten Umgang mit Sprache und ihrer ideologischen Bewertung.
Dazu muss man allerdings das ganze Interview mit ihm lesen, bis zum Schluss, nicht wahr... :

Ob man einen Sprachgebrauch verbieten sollte, muss man sich ganz genau überlegen, denn das kann sehr schnell die Meinungsfreiheit einschränken. Verbote sollte man sich für schwerwiegende Fälle vorbehalten, wie im Fall der Holocaust-Leugnung.
Was wir stattdessen brauchen ist ein sensibler Umgang mit Sprache und ein Bewusstsein darüber, wie sehr sie noch immer von der Nazizeit geprägt ist.


Und auch du, Friedrich K., zitierst von Nassehi nur das, was dir in deinen ideologischen Kram passt. Das ganze Zitat lautet nämlich:

«Während auf der rechten Seite mit gezielten Provokationen einer "völkischen" Definition des Eigenen die Grenzen des Sagbaren ausgetestet werden, bemüht sich eine linke und liberale Form um eine Sprache des Respekts vor dem marginalisierten "Anderen".» Diese Bemühungen gerieten in manchen hypersensiblen Milieus an die Grenzen der Benennbarkeit. Nassehi sagt: «Es gibt kein Problem mit der "Political Correctness", aber ich hadere manchmal damit, dass Benennungspraxen oft zu einem Selbstzweck werden und mit einem heiligen Ernst versehen werden, der in manchen Kontexten lächerlich wirken kann. Das nervt jeden aber wohl ab einem anderen Punkt.»
gerri
schrieb am 26.11.2017, 19:59 Uhr (am 26.11.2017, 20:00 Uhr geändert).
"..zur Herabsetzung von Gegnern als Kommunisten und Juden.."


@ Wieso sollte die Bezeichnung als Herabsetzung gelten?

-Die Kommunisten gab und gibt es und es ist ein Traum der

nicht erreicht werden kann,da der Mensch nicht ehrlich ist.

-Das Volk der Juden gab es und gibt es,wie alle anderen

Völker auf der Welt.


-Die Frage ist nur, warum wurden beide von Manchen

herabgesetzt?
Friedrich K
schrieb am 26.11.2017, 20:39 Uhr
@seberg

Dazu muss man allerdings das ganze Interview mit ihm lesen, bis zum Schluss, nicht wahr...
Ich hoffe Du traust mir das durchaus zu und betrachtest es nicht als kräftezehrenden intellektuellen Kraftakt meinerseits das Ende zu finden und Schlüsse zu ziehen (insbesondere aus dem Schlußsatz).

Affig wie ich bin (bzw. gemacht werde) habe ich mir sogar Mühe gegeben den Text richtig zu verlinken.

P.S. Ich hoffe daß es demnächst eine vernünftige App für politisch korrektes und mainstreamtechnisch unbedenkliches, nicht negativ konnotiertes Vokabular gibt - so eine Art Wörterselektiermaschine. Bei dem letzten Begriff bin ich nicht sicher ob Wörteraussuchmaschine eventuell bei empfindlicheren Zeitgenosse mit Braunallergie nicht besser ankommen würde. Das klingt zwar arg bescheuert aber es ...

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