Flucht der Sachsen aus Rumänien

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Wilhelm
schrieb am 28.11.2007, 07:08 Uhr
Also Schuster,
dass die Rumäner, Italiener, Franzosen, Portugiesen und Retoromaner aus der Schweitz zur selben Sprachengruppe gehören, das lernt man in der 10ten KLasse. In meiner Zeit war das Mittelschule.
Weiter, alle diese Völker haben eine Ähnlichkeit in Hautfarbe und Gesichtsphysionomie.
Dann die Völker von Mittel- und Südamerika, vielleicht haben Sie das Wort Lateinamerka gehört für diese Länder, oder? Weiter -die Ähnlichkeit vieler Menschen in diesen Ländern, ist anders und das Verstehen Sie anscheinend nicht. Nun dafür muss ich mich nicht am Kopf kratzen, obwohl das nicht meine Bransche ist. Andere können das besser. Aber den alten Einwohnern Südamerikas wurden diese Sprachen staatlich angeordnet, weil die Eroberer sie zur Landessprache gemacht haben.
Gruß
Wilhelm
schrieb am 28.11.2007, 07:16 Uhr
Hallo Bukowiner,
Ihre Kenntnisse was uns S. Sachsen betrifft, sind Hut ab.
Und dazu Ihre Einstellung zur heutigen Realität, hier und in Rumänien. Allen Respekt!
Schönen Gruß
gehage
schrieb am 28.11.2007, 07:31 Uhr
@lori
nein lori, es sollte keine abrechnung sein. das liegt nicht in meinem sinne. es ist mir aber zu billig, wenn NUR einseitig argumentiert wird! jeder hat schon mal fehler gemacht, das anzuerkennen und dazu zu stehen, ist der erste schritt der versöhnung, im zwischenmenschlichen bereich, wie auch im…na gut, ich glaube du verstehst was ich sagen will. In diesem sinne…allen aus dem forum noch nen schönen tag!
nichts für ungut…
Karl
schrieb am 28.11.2007, 08:45 Uhr (am 28.11.2007, 08:48 Uhr geändert).
Die Platitüden und "Geheimnisse" über Ceausescu, Rumänien, Siebenbürgen, die der auf sein Allgemeinwissen stolze Wilhelm hier bekanntgibt, kennt jeder an Rumänien bzw. Siebenbürgen interessierte Mensch.
Es fällt auf, das Wilhelm in der rumänischen Sprache zu denken scheint,das dann "Deutsch" niederschreibt, bzw. sein Sprachstil dem der Parteiaktivisten bzw. -kader der Ceausescuzeit ähnelt....

Und über Schlattner gab´s auch schon mal eine lange Diskussion hier (die nicht mehr auffindbar ist...).
gk
schrieb am 28.11.2007, 08:54 Uhr (am 28.11.2007, 08:56 Uhr geändert).
Karl schrieb: gab´s auch schon mal eine lange Diskussion hier (die nicht mehr auffindbar ist...).Das alte Forum ist weiterhin zugänglich und kann angeschaut und durchsucht werden.
Richard Vogel
schrieb am 28.11.2007, 10:53 Uhr
So nachdem mir so viele ihre Erlebnisse und Gründe bezüglich ihres Fortganges aus Rumänien geschrieben haben.
Versuch ich jetzt mal ein Fazit zu ziehen. Der Hauptgrund waren die Represallien der national-kommunistischen Diktatur und die wirtschaftliche Not in Rumänien vor 1989 deren Folgen bis in die 90er Jahre zu spüren waren. Gründe für Sie nicht wiederzukommen waren das die Rumäniendeutschen der Regierung Bukarest egal waren oder sind sowie das leichtere Leben in Deutschland. Weningstens sind Sie den nationalen Parteien in Rumänien entgegen gekommen die jetzt nur noch die Ungarn auffordern das Land zu verlassen ;-)! Jetzt versuchen die SbS vorallem in Deutschland aus ihre Indentität zu wahren. Aber wie lange geht das gut? Ich finde es wie am Anfang gesagt traurig das es soweit kommen musste. Aber wie heisst es so schön: Nichts ist beständig nur der Wechsel ist beständig.
Weilau
schrieb am 28.11.2007, 13:26 Uhr (am 28.11.2007, 14:57 Uhr geändert).
Die Sache ist einfach gelaufen, unabänderlich und unverrückbar. Es weint niemand um die Deutsch Muttersprachigen aus Rumänien und die Deutsch Muttersprachigen aus Rumänien weinen auch nicht um ihr "altes Heimatland". Allenfalls ein paar Spinner, die mit ihrem Leben nicht zu Rande kommen. Rumänien war zwar das Land in dem diese Menschen gelebt haben, aber nur ganz wenige haben dieses Land wirklich als ihr Heimatland betrachtet. Sie fühlten sich als alles mögliche, Siebenbürger, Banater, Zipser, Schwaben, etc., manche sogar "nur" als Deutsche, aber sicher nicht als Rumänen. Die ethnischen Rumänen konnten mit den Deutsch Muttersprachigen auch nie so recht etwas anfangen. Sie haben diese Menschen auch nicht ins Land geholt. Bei der Zusammenführung der rumänischen Landesteile, 1918, waren die einfach da. Damit mussten beide Seiten leben (lernen).

Ins Land geholt wurden die Deutschmuttersprachigen Rumäniens von anderen: Den Magyaren, den Türken, den Habsburgern. Die Rumänen hatten sie "zu ertragen".

Ein kluger und belesener älterer Herr (seine Familie lebt auch seit Generationen in Rumänien, gehört aber weder der Staatsethnie noch der magyarischen noch der deutschen an) meinte einmal zu mir: Was denken Sie, werden Sie von den Irakern "geliebt" werden, wenn Sie als Siedlungswillige in das von den Amerikanern okkupierte Zwischenstromland zuwandern? Vermutlich nicht ...

Klar, dass da wieder die Geschichtchen vom "entvölkerten Land" erzählt werden. Nur, es hat so gut wie nie "entvölkerte Länder" gegeben. Es gab "ethnisch gesäuberte" und wer da "mitmischte" saß eben in einem Boot mit "Säuberern", sprich Mördern und Räubern. Egal wer da wen "säuberte", es geschah und geschieht - siehe Irak heute - immer nur durch Mord und Raub!

Fabritius (Moderator)
schrieb am 28.11.2007, 15:42 Uhr
Weilau schrieb: Die ethnischen Rumänen konnten mit den Deutsch Muttersprachigen auch nie so recht etwas anfangen. Sie haben diese Menschen auch nicht ins Land geholt. Bei der Zusammenführung der rumänischen Landesteile, 1918, waren die einfach da. Damit mussten beide Seiten leben (lernen).

Ins Land geholt wurden die Deutschmuttersprachigen Rumäniens von anderen: Den Magyaren, den Türken, den Habsburgern. Die Rumänen hatten sie "zu ertragen".


Auch darüber würde ich noch einmal nachdenken. Wer wen "zu ertragen hatte" sei dahingestellt und sollte nicht Gegenstand weiterer Erörterungen sein. Vielleicht haben sie diese nicht gerufen, weil sie selbst nicht da waren und auf der anderen Seite der Karpaten oder in den Wäldern etwas gesucht haben? Lesen Sie mal die Chronik der Stadt Hermannstadt.

Sonst kommt noch jemand auf die Idee, die dumme Geschichte vom "gastfreundlichsten Volk auf Erden" zu erzählen. Kennen Sie die? Es ist das Volk, welches angeblich beispielhaft Siedlungspolitik und Gastfreundschaft verbinden konnte und das "Kreisdorf" erfunden hat: man baut um die besten Bauplätze herum ein Dorf in Kreisform und dann kommen diejenigen, die andere gerufen haben und die man ertragen muss, und bauen in diesen Kreis einen Dorfkern hinein.

Sehen Sie, und deswegen würde ich solche Themen eher den Historikern überlassen und nicht darüber spekulieren.

Ich verstehe auch den Sinn solcher Spekulationen nicht. Und wenn es anders gewesen wäre, was wollen Sie heute daraus schließen? Welches Recht oder Unrecht wollen Sie aus dieser Frage ableiten?

Viele Grüße
der Ijel
schrieb am 28.11.2007, 16:28 Uhr
@ Ein Bukowiner-- über Schlattner--
Er hat die Realität von heutzutage gesagt. Und nicht von vorgestern oder von übermorgen. Falsch oder richtig, so sehe ich diese Sache.

Das ist eindeutig klar. Und Kollege Lorand scheint das nicht begreifen zu wollen
lori
schrieb am 28.11.2007, 17:53 Uhr
[q=1963|Fabritius

Sonst kommt noch jemand auf die Idee, die dumme Geschichte vom "gastfreundlichsten Volk auf Erden" zu erzählen. Kennen Sie die? Es ist das Volk, welches angeblich beispielhaft Siedlungspolitik und Gastfreundschaft verbinden konnte und das "Kreisdorf" erfunden hat: man baut um die besten Bauplätze herum ein Dorf in Kreisform und dann kommen diejenigen, die andere gerufen haben und die man ertragen muss, und bauen in diesen Kreis einen Dorfkern hinein.




Viele Grüße

Hallo Allerseits,

Herr Fabritius ich muss schon sagen: Sie haben Humor! Ich habe laut gelacht, über die "Kreisdörfer", das ist eine spektakuläre Erfindung, deren Einzigartigkeit in der ganzen Welt kaum zu übertreffen ist! Im Ernst: es ist leider bis in die 90ger Jahre hinein rumänische Doktrin gewesen so zu argumentieren- heute entwickeln die Formulierungsakrobaten andere Theorien. Mal sehen was noch kommen wird. "Kreisdörfer" ich muss immer noch lachen... Sie sind aber auch kein schlechter Sprachjongleur!

Kollege gehage,

ich glaube wir sind einer Meinung, ich wollte Dir nicht zu nahe treten, aber, wir sollten versuchen Lösungsansätze zu bieten, zu fordern, anstatt ein Leiden gegenüber das andere zu stellen.

Gruss
Lori
Fabritius (Moderator)
schrieb am 28.11.2007, 18:09 Uhr
lori schrieb: Sehr geehrter Herr Fabritius,

Sehen Sie, genau das meinte ich eingangs dieses Threads zu Ihrem möglichen neuen Kommunikationsverhalten. Ihre Aussagen müssen- im Gegensatz zu meinen und anderen auch- im Rahmen der pc. gebettet sein. Allerdings bin ich froh, dass Sie sich den Beiträgen stellen.


;) na sowas. Mein Kommunikationsverhalten ist doch gar nicht neu. Ich habe auch vorher versucht, sachlich zu bleiben und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Und was ist an pc falsch? gar nichts. Diese ermöglicht erst eine Diskussion.

Wenn es angebracht ist, kann ich gerne auch anders. Bei der unsäglich schlechten Berichterstattung der "Autoritatea Nationala" für Tourismus über Siebenbürgen im Tarom-Begleitheft (welches alle Fluggäste lesen und damit weltweite Verbreitung hat!) wurde Siebenbürgen als "das Land der Rumänen und der Szekler" hingestellt, in welchem Sighisoara, die Stadt Draculas, liegt. Von der sächsischen Geschichte und davon, dass Sighisoara Schässburg ist und wegen dieser Vergangenheit als Weltkulturerbe eingestuft wurde (nicht wegen Dracula!) kein einziges Wörtchen. Hier habe ich über die diplomatische Auslandsvertretung einen schriftlichen Protest eingelegt und um Stellungnahme und um Richtigstellung gebeten.

Ausser einem freundlichen Telefonat, dass die TAROM eine private Gesellschaft sei, der Bericht (der nicht von TAROM sondern der "Autoritatea Nationala" stammt) nur die Meinung des Verfassers und nicht die der rumänischen Regierung wiedergebe, die uns auch bei dieser Gelegengheit ihrer tiefsten Wertschätzung versichere, habe ich bis heute nichts mehr gehört.

bei solchen Gelegenheiten sehe ich Anlass zum (deutlichen aber immer noch sachlichen) Handeln, nicht aber bei mündlichen Nebensächlichkeiten, die ich nicht ändern kann, und die schnell Schnee von gestern sind.

Ich hätte es auch hier nicht angesprochen, wenn es nicht mit dem Thema zu tun gehabt hätte.

Grüße
der Ijel
schrieb am 28.11.2007, 19:31 Uhr (am 28.11.2007, 19:44 Uhr geändert).
@lori: "Kreisdörfer" ich muss immer noch lachen...

Weiß nicht ob das gar so lustig ist?
Neu Isenburg hat meines Wissens einen Kreisrunden Stadtkern.
So auch andere Hugenottensiedlungen.

Rundlinge bzw. Runddörfer

In die Runddörfer oder auch Rundlinge genannten Orte führt nur ein Weg. Die im Rund angeordneten Häuser umschließen einen mehr oder weniger weiten Anger, auf dessen Mitte etwas erhöht die Kirche steht. Die hinter den Häusern liegenden großen Gärten enden mit einem Streifen dichten Gebüschs.
Dolfi11
schrieb am 28.11.2007, 19:49 Uhr (am 28.11.2007, 19:52 Uhr geändert).
Lori schrieb...

Hallo Allerseits,

Herr Fabritius ich muss schon sagen: Sie haben Humor! Ich habe laut gelacht, über die "Kreisdörfer", das ist eine spektakuläre Erfindung, deren Einzigartigkeit in der ganzen Welt kaum zu übertreffen ist! Im Ernst: es ist leider bis in die 90ger Jahre hinein rumänische Doktrin gewesen so zu argumentieren- heute entwickeln die Formulierungsakrobaten andere Theorien. Mal sehen was noch kommen wird. "Kreisdörfer" ich muss immer noch lachen... Sie sind aber auch kein schlechter Sprachjongleur!


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@Lori,

wie hast du den Pfarrer Schlattner nochmal genannt? War das etwa ( Zitat Lori ) ...Arschkriecher..?
Wilhelm
schrieb am 28.11.2007, 20:56 Uhr
Hallo Richard,
Sie ziehen ein Fazit für alle S. Sachen im allgemeinen.
Sie hatten mich aber gefragt warum ich Ausgewandert bin.
Ich hatte dann gesagt, das ist nicht so einfach zu beschreiben. Darum habe ich verschiedne Aspekte bechrieben.
Was andere in R. über uns gesagt haben, was die Rumäner selbst über sich gesagt haben, wie sie die Zustände vor der Wende gesehen haben, etc.
Nun, ich wollte noch etwas berichten was mir ein sehr hoher Rang(aber nicht Parteikader) erzählt hat vor der
Wende, einer der Kraft seines Grades im Zentrum der Macht war vor seiner Entlassung in Reserve. Seine Meinung über die Sachsen, und auch über die damalige Regierung 80er Jahre. Dabei wäre noch ein Aspekt, z.B. wegen dem vielen Klauen in R., über die Furcht und geplante Maßnahmem wenn die Ungarn einfallen würden. Dann würden die Artikel... in der r. Verfassung verständlicher werden für alle hier.
Aber wie ich sehe, so mancher hier beschäftigt sich gar nicht mit Ihrer Frage, warum sind die S. Sachen weg von Siebenbürgen.
Wilhelm
schrieb am 28.11.2007, 21:10 Uhr
Richard zum Schluß,
Herr Fabritius hatte am Anfang nach deiner Frage gleich eine schöne und reale Zusammenfassung von alle dem was die S. Sachen dahin gebracht hat, R. zu verlassen, geschrieben.
Bei Einigen wenigen wie bei mir, war es ein bischen anders.
Aus heutiger Sicht, bin ich mir nicht sicher ob ich wirklich ausreisen oder nur weglaufen wollte.
Schönen Gruß und eine schöne Zeit in R. wünscht dir W.F.

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