Flucht der Sachsen aus Rumänien

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Johann
schrieb am 29.11.2007, 00:06 Uhr (am 29.11.2007, 00:09 Uhr geändert).
Fabritius schrieb:
Ausser einem freundlichen Telefonat, dass die TAROM eine private Gesellschaft sei, der Bericht (der nicht von TAROM sondern der "Autoritatea Nationala" stammt) nur die Meinung des Verfassers und nicht die der rumänischen Regierung wiedergebe, die uns auch bei dieser Gelegengheit ihrer tiefsten Wertschätzung versichere, habe ich bis heute nichts mehr gehört.

bei solchen Gelegenheiten sehe ich Anlass zum (deutlichen aber immer noch sachlichen) Handeln, nicht aber bei mündlichen Nebensächlichkeiten, die ich nicht ändern kann, und die schnell Schnee von gestern sind.


Ich finde die Regierung hat richtig geantwortet!!

Lieber Bernd,

ich bin der Auffassung, dass du erstens leider die schlechten Prioritäten setzt.
Es ist keine Nebensächlichkeit, wenn der Präsident eines Staates, dass Mitglied der EU und im Europarat ist, damit die europäische Menschenrechtskonvention unterzeichnet hat und zu deren Einhalten verpflichtet ist, sich vor Tausenden Menschen in einer Stadt, die so von Minderheiten geprägt ist wie Hermannstadt, nur den Rumänen ein gutes Neues Jahr wünscht und dies auch noch zum Auftakt der EU-Mitlgiedschaft. Denke, dass auf dem Großen Ring sicherlich viele TV-Kameras aus aller Welt da waren.

Das Verhalten einer Privatfirma, so groß diese auch immer ist, ist da von weitaus untergeordneter Bedeutung.
Das Verhalten von Repräsentanten eines Staates ist von weitaus größerer Bedeutung wie eines Privatunternehmens oder Privatperson.

Zweitens taugen die eingesetzen Mittel nicht.
Das Verhalten eines privaten Unternehmens, kann nicht der Regierung angelastet werden.
Geschichtsfälschung ist außer in Deutschland (auch hier nur für die Nazi-Verbrechen) KEIN Straftatbestand und dies völlig zu recht. Meinungsfreiheit geht hier vor.
Auch wenn es um einen Straftatbestand ging, dann wäre nicht die Regierung, sondern die Staatsanwaltschaft der richtige Ansprechpartner gewesen.
In diesem Fall hätte ich an TAROM geschrieben und die SbZ gebeten mal darüber zu berichten. Druck auf die TAROM kommt am besten von deren Kunden.

Grüße Johann
Wilhelm
schrieb am 29.11.2007, 05:06 Uhr
P.S. an Richard,
entschuldigung, ich habe so eben gesehen, dass ich mehrmals anstatt Sachsen, Sachen geschrieben habe.
Das ist vielleicht wegen meinen Emotionen, die in mir immer wieder hochkommen, wenn ich über diese Vergangenheit in R. berichte, oder hat das wirklich etwas mit Alzheimer zu tun.
Gruß
Wilhelm
schrieb am 29.11.2007, 06:30 Uhr
An Karl,
Sie kritisieren mich, Ihr Recht. Aber sie haben unser Thema vergessen, und Richard hat auf Aufklärung gewartet.
Dazu haben aber Sie nicht beigetragen.
Ich habe nur von Sachen und Menschen berichtet, was ich für Nötig hielt, damit sich Richard ein Bild machen kann, wie es in R. vor der Wende ausgesehen hat. Die Ursachen zu erfahren warum..? So richtig wissen auch Sie nicht wie es in R. zuging vor der Wende, sonst würden Sie mich nicht in eine Ecke mit Parteikadern stellen. Die waren in den 70er+80er Jahren nicht mehr in Führungsposten in der
Wirtschaft. Dass die sich die Nase überall hinein gesteckt haben, ist was anders.
Dass ich, wenn ich angegriffen werde sogar unter der Gürtellinie, zurückschlage, hat nichts mit Stolz zu tun.
Noch etwas, Sie haben ihr Profil nicht angegeben, das bedeutet, Sie schämen sich es anzugeben, weil Sie es nicht weit gebracht haben. Oder?
Weil Sie einen Menschen abwegegig beurteilen wegen seinem Deutsch, einen Menschen der Jahrzehntelang kein Deutsch gehört und gesprochen hat, das zeugt davon, dass Sie keinen Anstand und Respekt haben.
Weilau
schrieb am 29.11.2007, 10:35 Uhr (am 29.11.2007, 14:30 Uhr geändert).
Johann schrieb:


Lieber Bernd,

ich bin der Auffassung, dass du erstens leider die schlechten Prioritäten setzt.
Es ist keine Nebensächlichkeit, wenn der Präsident eines Staates, dass Mitglied der EU und im Europarat ist, damit die europäische Menschenrechtskonvention unterzeichnet hat und zu deren Einhalten verpflichtet ist, sich vor Tausenden Menschen in einer Stadt, die so von Minderheiten geprägt ist wie Hermannstadt, nur den Rumänen ein gutes Neues Jahr wünscht und dies auch noch zum Auftakt der EU-Mitlgiedschaft. Denke, dass auf dem Großen Ring sicherlich viele TV-Kameras aus aller Welt da waren.

Das Verhalten einer Privatfirma, so groß diese auch immer ist, ist da von weitaus untergeordneter Bedeutung.
Das Verhalten von Repräsentanten eines Staates ist von weitaus größerer Bedeutung wie eines Privatunternehmens oder Privatperson.

Zweitens taugen die eingesetzen Mittel nicht.
Das Verhalten eines privaten Unternehmens, kann nicht der Regierung angelastet werden.
Geschichtsfälschung ist außer in Deutschland (auch hier nur für die Nazi-Verbrechen) KEIN Straftatbestand und dies völlig zu recht. Meinungsfreiheit geht hier vor.
Auch wenn es um einen Straftatbestand ging, dann wäre nicht die Regierung, sondern die Staatsanwaltschaft der richtige Ansprechpartner gewesen.
In diesem Fall hätte ich an TAROM geschrieben und die SbZ gebeten mal darüber zu berichten. Druck auf die TAROM kommt am besten von deren Kunden.

Grüße Johann


Dem ist grundsätzlich zuzustimmen. Es scheint, dass hier zwar einer brustschwachen kleinen Balkanfluggesellschaft große Ehr durch übergroße Aufmerksamkeit angetan wird, aber was bringt das denn den Sachsen? Mit Verlaub einen Schmarren!

Die Tarommedienheinis haben eben in ihrem Werbezettel das reingeschrieben was beim intellektuell wenig anspruchsvollen Publikum ankommt. Der Drakulaschmonzes durfte da nicht fehlen. Es weiß zwar jeder halbwegs ausreichend "geistig" Belichtete, dass dieser Drakulaschmonzes Käse zur x-ten Potenz ist, aber das weniger anspruchsvolle Volk scheint so etwas zu mögen. Von den Tarommedienheinis zu erwarten, dass sie Reklame für die abgezogenen Siebenbürger Sachsen betreiben ist wohl ein wenig zu viel verlangt. Die abgezogenen Siebenbürger Sachsen machen ja auch nirgendwo Reklame für ihre verflossenen wallachischen und moldawischen Dominatoren. Warum sollten sie das auch tun?

Ganz so falsch ist ja die Taromdarstellung wiederum auch nicht. Von den paar tausend bereits steinalten und der noch weit kleineren Zahl der mit meist rumänischen Partnern familär versippten Siebenbürger Sachsen einmal abgesehen, gibt ja auch bereits keine Siebenbürger Sachsen mehr in Siebenbürgen. Die steinalten werden uns leider in bereits sehr naher Zeit verlassen, die sind dann weg und die mit Wallachen und Moldauern und sonstigen Rumänischsprachigen versippten reden daheim sowieso zumeist vorwiegend Rumänisch. Die sind über ihre Partner eine Art von liebenswertes Anhängsel der an sich ebenso liebenswerten rumänischsprachigen Kultur und Gesellschaft. Mit deren Ableben wird es sich dann ebenfalls was mit "deutscher siebenbürgischer Kultur" gehabt haben. Mögen auch vereinzelt ein paar von deren Kinder noch das väterliche Idiom und von der Schule her mehr oder weniger gut Deutsch können. Die paar "Amestizierten" brauchen sowieso keine "Hilfe von außen", die können sich schon alleine helfen. Naja, und die Sache mit der "historischen Wahrheit" ist ein überaus relativierungsbedüftiges Ding. Die rumänische Seite neigt sowieso zu einer überaus drollig wirkenden Geschichtsklitterung. Sich zu erwarten, dass die gerade im Falle der Sachsen über ihren eigenen Schatten zu springen belieben, scheint recht vermessen zu sein. Außerdem kommt das alles doch kaum beim Publikum an. Man gucke doch einmal auf all den blühenden Unsinn, der über die Törzburg verfasst wird. Am besten kommt da immer noch der lächerliche Drakulaschmarren an. Ist traurig, ist aber so!

Wenn man aber Propaganda für die breite Masse der Diasporasachsen machen möchte, dann bringt die beschriebene Vorgangsweise Null! Wen schert´s, dass irgendwer irgendeiner brustschwachen Balkanfluggesellschaft einen Brief geschrieben hat. Niemanden! Wer in Zeiten wie diesen nicht medienwirksam zu agieren bereit oder imstande ist, hat keinerlei Aussicht darauf auch nur gehört zu werden. Einen gewendeten alten roten Sack in aller Öffentlichkeit anzupflaumen, tja, das könnte schon was bringen, wenn es medienwirksam aufgezogen wird. Man muss es halt so vernünftig anfangen, dass bei maximalem Aufmerksamkeitsheischeeffekt juristisch nichts relevant Negatives dabei herauskommen kann. Ebenso klar, dass das mit Nobleß und vornehmer Zurückhaltung nur schwer vereinbar sein wird.

Vielleicht rafft man sich aber irgendwann einmal auf und fragt (wirklich und repräsentativ und nicht alibiartig) das "gemeine siebenbürger-sächsische Fußvolk der Diaspora" was es sich denn von ihren Repräsentanten wirklich erwartet: Noble Zurückhaltung und vollmundig schöngeistige Reden oder frontales - juristisch klug kalkuliertes - Angehen von potentiell interessanten Objekten dort wo es für die Interessen der Diasporasachsen Sinn machen könnte.

Das Klappern gehört nun einmal zum Handwerk. Dieser alte deutsche Spruch hat auch heute unverändert (im übertragenen Sinne natürlich) seine Richtigkeit. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern!
Serban
schrieb am 29.11.2007, 11:08 Uhr
Serban Erstellt am 29.11.2007, 11:07 Uhr • [zitieren] • [bearbeiten]
Guten Morgen,
Kollege Gehage, vielleicht konnte ich nicht richtig meine Ideen vermitteln. Grundsaetzlich sind in meiner Sicht die Extremen (egal ob Faschismus oder Kommunismus) nicht ethnisch bedingt. Populaer kombiniert man Faschismus prompt mit den Deutschen (seltener Italiener, kaum mit den Spanier), Kommunismus in der Regel mit den Sowjets oder, jetzt laesst die Rechtsextreme gruessen, mit den Juden (tja Kollege Lori, ich wuerde Ideologien entschieden von Nationalitaet abtrennen). Seit geraumer Zeit ist diese Theorie von Hystorikern oder Soziologen als komplett falsch niedergelegt. Es hat viel mehr zu tun mit wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten. Das sind keine "in den rumaenischen Faelscherlabors entwickelte Theorien". In meiner Antwort zu Angel's Beitrag schrieb ich ueber Mitleid und grundsaetzlich ueber die Tatsache das wir alle, Rumaenen, Sachsen oder Ungarn, viel zu wenig ueber unseren Nachbarn wissen.
Die Deportierung hat die Sachsen getroffen. Da sie zu der Zeit rumaenische Buerger waren, traegt Rumaenien volle Verantwortung dafuer. Dass es aber von den Sowjets (System, Lori...) explizit verordnet wurde, kann man ruhig in dem Protokoll der Sitzung im Januar lesen. Oder meint jemand dass die rumaenische Regierung die Sowjets gebeten hat, ihr ein paar Arbeitslager in Sibirien zu vermieten?
Und wieder mal Lori: Sowohl im Januar 1941 als auch 1945 wurden mehrere Tausende Rumaenen aus Bessarabien und der Bukowina (leider auch Frauen zwischen 17 und 35) nach Sibirien deportiert.
Servus
Andrei
CaptainSmollet
schrieb am 29.11.2007, 12:36 Uhr
Dafür gibt's bei Carpatair eine nette Broschüre mit einem ausgiebigen Artikel über Hermannstadt zusammen mit einer kurzen Beschreibung des Berufswegs eines (sächsischen) Handwerkergesellen aus dem 18.(?) Jh.

Zumindest da wird also der Sachse gebührend gewürdigt.
Fabritius (Moderator)
schrieb am 29.11.2007, 14:25 Uhr
Johann u Weilau: leider habt ihr wohl meinen Text nicht genau genug gelesen, obwohl es mehrfach und deutlich drinnen stand: der Bericht war nicht von der TAROM sondern der "Autoritatea Nationala" für Tourismus, unterzeichnet von deren Präsidenten. Also der Regierungsdienststelle Rumäniens, die für Tourismus zuständig ist. Diese Regierungsstelle verkündet die offizielle Position Rumäniens. Wäre es ein eigener Tarom-Bericht gewesen, hätte ich nicht die diplomatische Vertretung Rumäniens angeschrieben sondern - wenn überhaupt - die TAROM. Aber so war es nicht. Die Aussage, die Tarom sei eine private Gesellschaft, ist zwar richtig, hat aber gar nichts mit der gestellten Frage zu tun. Gerade so, als ob ich kritisiert hätte, dass die TAROM diese Position abgedruckt hat. Nein, ich habe die Position der Regierungsstelle selbst kritisiert, die (zufällig) im TAROM-Heft abgedruckt war. Und ich hätte mir eine Korrektur dieser offiziellen Position erhofft.

Hoffe, dass der Unterschied jetzt ausreichend klar geworden ist?

Glaube auch, dass beide Themen (Neujahrsgruß und offizieller Siebenbürgenbericht der rumänischen Regierung) nun erschöpfend abgehandelt wurden, letztlich ist beider "Schnee von Gestern". Ich finde konstruktive Problemlösung in der Zukunft wesentlich wichtiger und werde diese keinesfalls national angehauchten Zündlerpositionen jeder Fachrichtung opfern

- und gleich vorweg, bevor sich jemand ärgert: ich habe damit niemanden hier direkt gemeint sondern ganz allgemein eine Linie ansprechen wollen.

Viele Grüße zusammen.

PS. Gratulation: freu mich richtig, dass hier mal wieder eine inhaltlich gehaltvolle und meist sachliche Debatte gewachsen ist (wäre froh, wenn es weiterhin so bliebe).

Weilau
schrieb am 29.11.2007, 14:58 Uhr
Lieber Fabritius!

Selber anscheinend nicht genau gelesen! Ich habe auf Johanns Beitrag geantwortet. Wenn man den Inhalt meines Beitrages sorgfältig liest, dann müßte klar werden, dass sich der Kern der darin enthaltenen Aussage auf die Frage reduzieren läßt was sich "die breite Masse der Diasporasachsen" von ihren Repräsentanten erwartet. Nobleß und "Format" oder medienwirksames konfrontatives Vorgehen, wie das etwa der Zentralrat der Deutschen Juden - ein gutes Beispiel wie man ständig medienpräsent und immer "am Drücker" sein kann - vorexerziert, das sich primär an der Effizienz der Öffentlichkeitsarbeit für die eigene Gruppe orientiert. Weiters steht da noch drinnen, dass man die Leute ernsthaft und ehrlich befragen sollte. Ob die Balkanfluggesellschaft oder irgendein rumänisches Hinterhofämtchen für die Beweihräucherung der dakischen Geschichte mit einem Brief beehrt wird, wird zu der Sache weder positiv noch negativ besonders viel beitragen!
aberhallo!
schrieb am 29.11.2007, 15:08 Uhr
Also ihr braucht nicht nur das Tarom Heft zu lesen ,
führt euch mal das Heft "Rumänien - Transsilvanien" zu Gemüte es liegt auf Reisemessen aus und wird von der Nationalen rumänischen Touismusbehörde herausgegeben:

Nach zwei Zeilen lesen war es eine Qual weiterzu lesen
Lügen über Lügen so z.B. Transsilvanien Wiegen des rumänischen Volkes- weiter heist es die Sachsen ließen sich neben der rumänischen Zivilisation nieder kaum ein Wort wer die Städte aufbaute.
weiter Die Ungarn besetzten vom Westen im 12 Jh . das Land und Mathei Corvin (König Matthias) war ein Rumäne
Zur jeder Stadt in Sb wird die dakisch römische Errichtung
vordergrundig genannt. weiter Nationaldenkmal Sarmaguesta dakische Siedlung Wiege der Rumänen usw. Lügen bis sich die Balken biegen.Auch wird geschrieben 1. Dezember 1918 wurde sich von ungarischen Joch befreit und das rumänische Volk wiedervereinigt.
Das schlimme es kommt von staatlicher Seite und liest sich wie ein Reklameprospekt der ultranationalen Tudorpartei und das in Zeiten der EU. Es sollte von den Vertretern der SBS gelesen werden.

Heraugeber: Rumänische Zentrale für Tourismus
Budapester Str. 20a
D11 0787
Berlin
der Ijel
schrieb am 29.11.2007, 22:31 Uhr
aberhallo danke!
Kann man das "Pamphlet" scannen und herein tun. Ich möchte mir auch´n Reim draus machen
aberhallo!
schrieb am 30.11.2007, 17:15 Uhr
Hallo ich versuche dieses Pamphlet einzuscannen leider habe ich unseres in der Mülltonne entsorgt aber falls ich eines auftreibe wird dieses eingestellt.
lori
schrieb am 30.11.2007, 21:55 Uhr
Hallo Allerseits,

Herr Fabritius, Entschuldigung ich kann nicht immer sachlich sein... Ich wollte Sie auch etwas zur Autoritatea Natională fragen und Sie haben die Antwort schon Johann gegeben. Diese Tatsache erspart mir Arbeit.

Eine ganz sachliche Feststellung bevor die unsachliche folgen wird:als Nichtrumäne(der aus Rumänien stammt) sollte man Reise- Städteführer und andere touristische Erfindungen ignorieren, es spart Nerven.

Herr Fabritius ich will wenigstens ein bisschen an Ihre Erfindung- den Kreisdörfern- näher kommen, wohlwissend, dass es schwer ist sie zu übertrumpfen. Wenn es ein "Wort des Jahres" hier in den Foren gäbe, fiele meine Wahl auf "Kreisdörfer"- ich lache immer noch!

Es wollte jemand ein Pamphlet einscannen ich schreibe eines: Mit Hilfe zweier Akzente könnte man aus der "lupa romana"(Nach neuesten Erkenntnissen ist die Originalstatue aus Rom NICHT, wie bisher angenommen, in der Antike entstanden. Ist das nicht eine veritable Analogie zu den dakischen "Salatschüsselfunden"?) eine rumänische Wölfin kreiren! Statuen die nach der Wende in Siebenbürgen entstanden sind, und mit dem Datum 1924 versehen worden sind, gibt es mehr als genug! Nun braucht man der Wöfin noch einen Welpen unter zu jubeln, die drei Transilvania, Moldova und Valahia nennen, und schon hat man eine neue Entstehungsgeschichte die jede KT in den Schatten stellt!

Herr Fabritius an die Kreisdörfer komme ich nicht ran, aber ich glaube, es war ein netter Versuch!

Gruss
Lori
lori
schrieb am 30.11.2007, 23:16 Uhr
Kollege Andrei,

ich weiss nicht was ich von Deinem letzten Beitrag halten soll...Das die Protokolle frei verfügbar sind, ist mir neu. Vor einem Jahr gab es noch Riesendiskussionen hier in D am Rande des Heimattags in Dinkelsbühl, wenn ich mich recht entsinne....(ZB. Weber)

Wenn - wie Du behauptest- die Deportation auf Anordnung der Sowjets geschah (wobei die Kardinalfrage zu klären wäre ob sie als Kriegsentschädigung deutsche oder allgemein, Arbeitskräfte verlangten) dann braucht Rumänien keine Verantwortung zu übernehmen. Und Du übernimmst volle Verantwortung("Rumänien ist voll verantwortlich" Entschuldigung falls das Zitat nicht ganz richtig ist) im Wissen, dass Deine Landsleute grösstenteils die Massnahmen als Strafe rechtfertigen- da braucht man nicht nur die nationalistischen Foren a la CVT zu lesen.

Falls nun Deine Theorie stimmen sollte -mal theoretisch von den Sowjets abgesehen- dann frage ich mich wieso es nicht eine einzige rumänische Nachbarin in den sächsischen Dörfern getroffen hat? (die systembedingt ZB Antikommunistin war?) Deine Analogie(Bukowina )ist völlig falsch, denn die Sowjets haben mit den Rumänen genau das gemacht, was die Rumänen- unter Vorbehalt wegen des Protokolls- in Siebenbürgen.(Man wollte nicht Antikommunisten- Menschen sind eher apolitisch- bekämpfen; nein, man wollte den jeweiligen, ethnischen Geist zerstören.)

Es ist schwierig System von Andersein(religös, oder ethnisch oder wie auch immer begründet zu trennen) es ist wohl von jedem ein bisschen, aber so einseitig wie du es machst, hat wohl mit rumänischen Geschichtsformeln zu tun, als mit freiem Gedankenaustausch.

Noch eine konkrete Frage: Nach der Deportation- gehen wir davon aus, dass sie systembedingt war, wie Du es haben willst- wurde ein Gesetz(Dekret, ich hoffe, dass Du aus dem genauen juristischem Ausdruck, keinen Aufhänger machst) verabschiedet, dass -wie konnte es auch anders sein, nicht ethnisch begründet war- ich nenne es mal so: zwischen Arm und Reich einen Ausgleich schaffen sollte. Das hiess konkret:in die sächsischen Häuser zogen in der Regel Roma ein und auch Kolonisten(Moţi aus den Westkarpaten) Frage: wenn Deine Theorie stimmt hätten auch in die Häuser der rumänischen Nachbarn(in den Dörfern mit vorwiegend sächsischer Bevölkerung) Leute einziehen müssen. Dass dies jedoch der Fall war, entzieht sich meiner Kenntnis!

Weisst Du was systembedingt für mich heisst- beim Kollegen gehage ist es schon angeklungen: wenn man den Kulak an den Kanal schickt, egal welcher Nationalität, den Intellektuellen (oft Geistliche) ins Gefängnis steckt, weil seine Geisteshaltung gegen den sozialistischen Staat ist, wenn auf der staatlichen Farm Tiere sterben und man beim Tierazt Sabotage wittert usw. usf!

Und Du willst aus der Deportation eine Systemfrage machen...absurd. Streng gesehen, gab es in Rumänien 1945 kein System. Man kann die Deportation entweder den Rumänen oder den Russen oder beiden ankreiden. Vielleicht war es auch nur ein Deal: wenn die Sowjets mir als rum. Entscheidungsträger Kriegsentschädigung verlangen, liegt es in der Natur der Sache, dass ich nicht "meine Leute" wegschicke!

Gruss
Lori
getkiss
schrieb am 01.12.2007, 11:51 Uhr
Weilau schrieb: ....Die ethnischen Rumänen konnten mit den Deutsch Muttersprachigen auch nie so recht etwas anfangen. Sie haben diese Menschen auch nicht ins Land geholt. Bei der Zusammenführung der rumänischen Landesteile, 1918, waren die einfach da. Damit mussten beide Seiten leben (lernen).

Ins Land geholt wurden die Deutschmuttersprachigen Rumäniens von anderen: Den Magyaren, den Türken, den Habsburgern. Die Rumänen hatten sie "zu ertragen".

...


Zitat aus der Ansprache des rumänischen Präsidenten Traian Basescu, anläßlich des heutigen Nationalfeiertags:
"La muli ani, Romania! La multi ani, romani", si-a incheiat presedintele Romaniei discursul mobilizator catre romani.

Und das ist nicht nur so gesagt, es ist auch so gemeint und so gefühlt. Alle anderen, die Ungarn, die Deutschen, die Zigeuner, pardon Roma, Tataren und Bulgaren im Lande, werden nicht separat begrüßt, weil als Rumänen betrachtet.
Und nach dem Einverständniss damit wird auch nicht gefragt, nach dem Slogan "mananci paine romaneasca" den wir immer wieder hören mussten vom Mann auf der Straße, auch wenn das Korn aus dem das Brot gebacken wurde, auf unserem Acker durch unser Hände Fleiß wuchs.

Das ist die Wahrheit, damit muss(te) man sich abfinden und die Konsequenzen ziehen.

getkiss

Dolfi11
schrieb am 01.12.2007, 12:36 Uhr (am 01.12.2007, 12:37 Uhr geändert).
@ Lori

wer hat den Marshall Antoescu hinrichten lassen? Wer hat die in der 6 Armee kämpfeden Rumänen, verraten, und sie ihrem Schicksal überlassen? Und wer hat in Bukarest geputscht? Welches System war das?

Dolfi

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