Der ZDF-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“

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Shimon
schrieb am 21.03.2013, 11:56 Uhr
...Stolz ist krank und bekloppt...
Spr 16,18 Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.

Spr 16,19 Besser bescheiden sein mit den Demütigen, als Beute teilen mit den Stolzen.
Mynona
schrieb am 21.03.2013, 12:03 Uhr
listiges und "gemeines" Verhalten
ist im Tierreich aber nie an Bösartigkeit gekoppelt, sondern hat immer mit Balzverhalten oder Nahrung zu tun...

Und traurig genug: was waren die Einberufungen von der Schulbank weg zu Wehmacht oder SS in Kronstadt am Anfang des Russlansfeldzuges denn anderes, als die schändliche Verführung der jungen Männer durch das Anstacheln ihres Stolzes, als Deutsche zu gelten und dafür in den Krieg zu ziehen?

Ja, auf jeden Fall.Und das ging weiter, der Stolz dann als Deutscher für Deutschland im Falle des Falles zu fallen...:-(
Ich habe noch Originalbriefe hier wo das klar erkennbar ist, leider...
Mynona
schrieb am 21.03.2013, 12:04 Uhr
zockerbaby2
schrieb am 21.03.2013, 12:21 Uhr
@ John Geoffrey:

Vielen Dank für diesen Beitrag.

Sich zu schämen, weil man Deutscher ist, halte ich für falsch.
[...]Daher ist dieser Ansatz (sich zu schämen, einer bestimmten Nation anzugehören) im Grunde eine Fortführing rassistischen Denkens. [...]
Viel lieber sollten wir Realisten werden.

Hoffentlich fängt jetzt nicht gleich jemand an zu schimpfen und loszupoltern – schließlich soll man in solchen Foren frei diskutieren dürfen, und, wenn ich bitten darf, auf einem gesitteten Niveau - so als würde man sich in die Augen schauen und nicht aus dem Versteck der Internet – Anonymität heraus. FAIR PLAY, bitte! Wie wollen wir sonst in der vielgerühmten “Vergangenheitsbewältigung” weiterkommen? Zu Recht hat der User Harald815 geschrieben (in etwa): Wehret den Anfängen – ja, aber hier und jetzt![...]


So sehe ich das auch. Und für mich stellt sich die Frage: Wie wehren wir den Anfängen? Wie werden wir Realisten? Wie werden wir aus den Fehlern klug? Wie sichern wir den Frieden?

UNESCO:

Aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges zogen die Gründungsstaaten der UNESCO die folgende Lehre:

„Ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden.“

Weiter aus der Präambel der Verfassung der UNESCO:

Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“

Das heisst, Frieden fängt bei jedem einzelnen an.

Kritisieren wir („So ist das falsch, das macht man so ...“), Werten wir („Du bist klug, faul, richtig, falsch ...“) („Ich bin klug, faul, richtig, falsch ...“), Drohen wir Strafen an („Wenn du nicht sofort, dann ...“), Bestrafen wir ("Da du ..., verhalte ich mich ..."), Analysieren wir? („Wenn du das beachtet hättest ...“), Interpretieren wir („ Du machst das, weil ...“), Fordern wir, manipulieren wir statt zu bitten? Denken wir in Schubladen und schieben die Schuld anderen zu für das, was uns missfällt?

Oder schaffen wir es zu trennen zwischen Beobachtung/Wahrnehmung auf der einen Seite ("das missfällt mir") und Bewertung der Beobachtung/Wahrnehmung auf der anderen Seite ("deswegen ist der andere faul/ein schlechter Mensch/dumm etc" statt "Ich möchte gerne..."). Üben wir, mit unserem Missfallen umzugehen und es dafür zu nehmen, wofür es gut ist: Zum einen Beobachten/Wahrnehmen, dass einer unserer Wünsche/Bedürfnisse nicht erfüllt wird, und zum anderen dann zu schauen, was wir selbst beitragen können, um die ungefälligen Situationen so zu verändern, dass unseren Wünschen Rechnung getragen wird unter Wahrung der Bedürfnisse und Meinungen aller? Gehen wir mit uns selbst freundlich um?

Beispiel: Wenn mein Mann mir keine Blumen mitbringt, schimpfe ich dann mit ihm und verweile in dieser Wut, weil er meine Erwartungen nicht erfüllt hat? Kaufe ich sie mir selbst, da ich Blumenfan bin? Sage ich ihm, dass ich ein Zeichen der Aufmerksamkeit benötige und bitte ihn um Blumen? Suche ich nach anderen Zeichen der Liebe, die er mir entgegenbringt? Gehe ich mit ihm in einen Blumenladen und zeige ihm meine Lieblingsblumen, damit er sich bei der Auswahl nicht unsicher ist? Etc.

Beispiel 2: Wenn ich eine Ansicht in diesem Forum nicht teile, beschimpfe ich den anderen, nenne ihn beim richtigen Namen, kritisiere ich seine Rechtschreibfehler? Oder stelle ich meine Meinung dar?
Und wenn ich mich beschimpft fühle, teile ich dies mit oder gehe ich auf die gleiche Ebene zurück, beleidige und kritisiere, wodurch der Streit (wie vorauszusehen) eskaliert?

Sicherlich keine leichte Aufgabe, jeden Tag diesen Frieden zu leben.
Du hast die Bibel gefunden, um dich zu unterstützen. Andere mögen es bei anderen Religionen oder beim Hobby finden, aber die Frage für mich ist:

Sind wir uns darüber bewusst, dass die Verantwortung für Frieden bei uns selbst anfängt, jeden Tag?

ZB beim Fair Play in diesem Forum????
Haiduc
schrieb am 21.03.2013, 12:46 Uhr
Jean-Paul Sartre: „Scham ist insbesondere Anerkennung der Tatsache, dass ich so bin, wie der Andere mich sieht.“

Wenn man sich diesen Satz näher betrachtet, kann man sich garnicht schämen es sei denn, man will die Erwartung (die Sichtweise) des Anderen erfüllen.
seberg
schrieb am 21.03.2013, 13:33 Uhr (am 21.03.2013, 13:52 Uhr geändert).
Mynonaseberg"listiges und "gemeines" Verhalten"
ist im Tierreich aber nie an Bösartigkeit gekoppelt, sondern hat immer mit Balzverhalten oder Nahrung zu tun...

Da wäre es interessant zu überlegen, was denn "Bösartigkeit" ist und wann man Egoismus und Eigeninteresse als "gutartig", wie bei den Tieren, und wann als "bösartig", wie bei Menschen, bezeichnen kann.

Einen Unterschied zwischen Tier und Mensch im Triebverhalten zum Überleben gibt es nicht, das gerade zeigt ja, was der Krieg aus den Menschen machen kann, bzw. was dann zum Vorschein kommt: er macht sie zu "Tieren", die andere Menschen töten, um selbst zu überleben.

Aber beim Menschen kann etwas hinzukommen als Unterschied zu den Tieren, was diese nicht haben: das ethisch-moralische Verhalten aus einer bewussten Entscheidung ---> das gibt es übrigens beim Menschen auch ganz ohne Religion und Glaube an einen Gott, sondern einfach aus Liebe zu den Menschen und zum Leben.

Im Film gibt es eine solche Szene.

Wer gestern Abend den dritten und letzten Teil gesehen hat, erinnert sich vielleicht an die letzte Kriegsszene im Film gegen Ende, als Friedhelm, einer der fünf Haptpersonen (der Bruder von Wilhelm) mit einer Gruppe sehr junger Soldaten, fast noch Kinder, im Wald nicht weit von Berlin auf eine Überzahl feindlicher russische Soldaten trifft.

Es ist klar, dass ein Kampf keinen Sinn mehr hat, da der Krieg längst verloren ist, was Friedhelm auch einsieht und aufgeben möchte. Die andern, die jungen Soldaten aber wollen „heldenhaft“ bis zum angeblichen „Endsieg“ weiterkämpfen, was reiner Selbstmord für alle bedeuten würde.

In dieser Situation beschließt Friedhelm sich für die anderen, die Jüngeren, zu opfern: er geht allein auf die Russen zu und wird erschossen, worauf die anderen der Gruppe sich den Russen ergeben können.

In diesem Verhalten von Friedhelm zeigt sich, dass der Mensch nicht nur zu grausameren, und „tierischeren“ Gräueltaten als alle anderen Tiere fähig ist, sondern auch zu besseren, zu bewussteren und im guten Sinne „menschlicheren“ Taten aus einer moral-ethischen Entscheidung heraus: er opfert sich für die Jüngeren, die die Zukunft noch vor sich haben. Und hoffentlich aus dem Erlebten lernen.

Friedrich K
schrieb am 21.03.2013, 13:45 Uhr
Eine Polizeibeamtin, die meinen PA in Händen hielt, fragte mich "Sind Sie Deutscher?" oder "Sind Sie deutscher?". Ich habe mich bei ihrem Vorgesetzten wegen dieser Frage (nach meiner Volkszugehörigkeit) beschwert.
Was? Nur beschwert? Keine Anzeige? Kein Anwalt?

So ein liedriges Luder ... man ist gespannt auf die Reaktion des Vorgesetzten.
lucky_271065
schrieb am 21.03.2013, 13:50 Uhr
@Seberg

Aber beim Menschen kann etwas hinzukommen als Unterschied zu den Tieren, was diese nicht haben: das ethisch-moralische Verhalten aus einer bewussten Entscheidung ---> das gibt es übrigens beim Menschen auch ganz ohne Religion und Glaube an einen Gott, sondern einfach aus Liebe zu den Menschen und zum Leben.

Selbst da scheint es Ähnliches auch bei Tieren zu geben: Sich für Andere zu opfern. Für ihre Jungen. Für ihre Herde (oder wie immer es heissen mag). Und manchmal sogar aus "Treue" (Anhänglichkeit etc.) zu Menschen.
zockerbaby2
schrieb am 21.03.2013, 13:52 Uhr
@harald815:

Kannst du was mehr ins Detail gehen? Ich fülle gerade einen Visumsantrag aus. Da muss ich meine Staatsangehörigkeit angeben. Und den Pass beilegen. Kommt mir ok vor.

Du fühltest dich von der Frage angegriffen/gedemütigt o.ä., bestimmt nicht nur aufgrund der Frage, sondern aufgrund der Umstände, und was die Frage impliziert? Vielleicht, dass du überhaupt erst mal nach einem PA gefragt wurdest?

getkiss
schrieb am 21.03.2013, 13:57 Uhr
Entspannen, Friedrich.

Hat er doch geschrieben: Der Vorgesetzte war entspannt. Konnte deswegen nicht reagieren.
Für mich ist wichtiger:
Was war Haralds Straßenbefragung?
Warum sind die Leute weitergegangen?
Alle im Stress, niemand entspannt antwortend?

Harald, geh zum Fernen Sehen, mach´ne Talkshow, aber bei den Privaten, da gibt´s 500-Scheine!
Vielleicht im Rahmen eines Pokerwettkampfs?

Soll noch Jemand behaupten, ich nehme den Mann nicht Ernst.
(aus Spaß wurde Ernst; der ist inzwischen 5 Jahre alt und erzählt uns Witze...)
seberg
schrieb am 21.03.2013, 13:57 Uhr (am 21.03.2013, 14:01 Uhr geändert).
Selbst da scheint es Ähnliches auch bei Tieren zu geben
Eben, und das heißt, dass die Möglichkeit dieses aufopfernden Verhaltens allem Lebendigen naturgemäß, also triebbmäßig, innewohnt und nicht erst vom Himmel fällt - vom Himmel im wahrsten religösen Sinne. Der Mensch hat aber die Möglichkeit, sich auch bewusst dafür zu entscheiden. So wie das Friedhelm im Film tut.
gehage
schrieb am 21.03.2013, 14:01 Uhr (am 21.03.2013, 14:02 Uhr geändert).
gibt es verschiedene Grade bei der Staatsangehörigkeit?

eindeutig NEIN! es gibt aber verschiedene nationalitäten die in EINEM staat leben können. aber das kapieren nicht alle... z.bsp. ein mirceaurelsam auch nicht.

unlägst bei maybrit illner war ein roma aus serbien zu gast. als er als serbe angesprochen wurde, betonte er und legte wert drauf dass er roma sei, und nur serbischer staatsbürger.

kompliziert diese welt, gell?

nichts für ungut...
gehage
schrieb am 21.03.2013, 14:18 Uhr
kann es aber nicht auch sein, dass der polizist, den für sich unaussprechlichen namen der im PA stand sehr schön und entzückend fand, und deswegen danach gefragt hat? warum immer gleich so "zintig" und mit anzeigen und so...? minderwertigkeitskomplexe?

nichts für ungut...
Friedrich K
schrieb am 21.03.2013, 14:25 Uhr
@getkiss

Warum sind die Leute weitergegangen?
Warum sollten "die Leute" stehen bleiben wenn Polizeibeamte einen Passanten bitten sich auszuweisen?
Warum sollten "die Leute" stehen bleiben wenn Polizeibeamte einen Passanten fragen ob er Deutscher sei?

Es gibt bestimmt auch bei der deutschen Polizei Garceas – die Polizei sollte „reformiert“ werden; unbedingt.
Einem solchen Beamten gehören die Schreibrechte entzogen.
Haiduc
schrieb am 21.03.2013, 14:28 Uhr
§ 14. Befragung, Auskunftspflicht.
(1) Die Polizei kann jede Person befragen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sie sachdienliche Angaben machen kann, die für die 'Erfüllung einer bestimmten polizeilichen Aufgabe erforderlich sind. Für die Dauer der Befragung kann die Person angehalten werden.

(2) Eine Person, deren Befragung nach Absatz 1 zulässig ist, ist verpflichtet, auf Frage Namen, Vornamen, Tag und Ort der Geburt, Wohnanschrift und Staatszugehörigkeit anzugeben. Sie ist zu weiteren Auskünften verpflichtet, soweit gesetzliche Handlungspflichten bestehen.

(Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Polizei)

Alle Klarheiten beseitigt?

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