Blick zurück: die ersten Eindrücke in Deutschland

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

kranich
schrieb am 22.06.2013, 01:04 Uhr
Sorry, aber zwischen einer Verklärung der Kindheit deinerseits und der vehementen Leugnung der Realität seinerseits (nicht Kranich, der andere), ist doch ein ganz gewaltiger Unterschied.

Vielleicht ist es für alle, die an solchen Diskussionen teilnehmen, nicht einfach ein Urteil zu fällen - was immer auch darunter zu verstehen ist...

Man kann selbstverständlich ein Gebiet, eine Region - bis hin zu einem etwas größeren Territorium... verherrlichen. Da sind keine Grenzen gesetzt...
Wo du, liebe Lillith, und auch dein Freund Lucky, so eure Probleme zu haben scheint, ist das Wunschdenken!

TAFKA"P_C"
schrieb am 22.06.2013, 01:09 Uhr
Vielleicht müssen erst wir mit unseren Traumen und Vorurteilen verschwinden ... und einer neuen Generation Platz machen ...
Und wie willst du das bewerkstelligen, dass die Traumen verschwinden, wenn mancher Typ hier die einstige krude Realität wiederholt (heute Abend wieder Mal sehr lebhaft) leugnet und so wissentlich der Legendenbildung Vorschub leistet, die dann der neuen Generation aufgetischt wird?
lucky_271065
schrieb am 22.06.2013, 01:23 Uhr (am 22.06.2013, 01:51 Uhr geändert).
@TAFKA

Und wie willst du das bewerkstelligen, dass die Traumen verschwinden...?

Die Art und Weise, in der Mensche die "Realität" wahrnehmen, ist äusserst subjektiv.

Wahrscheinlich haben die Meisten von uns auch viele schöne Kindheitserinnerungen. Auch wenn wir damals unter einer Diktatur gelebt haben. Aber unsere Eltern und Grosseltern - und vielleicht später auch wir selber - haben es oft verstanden, uns trotzdem "Freiräume" zu schaffen. Manchmal vielleicht auch nur in unserer Phantasie. Aber auch das war schon viel wert. (Ich habe z.B. - wie viele andere Jungen - und auch Mädchen - irgendwann fast alle "Gesammelten Werke" von Karl May gelesen. Heute kann ich die Naivität jener Abenteuer belächeln. Aber damals bescherten sie mir in meiner Phantasie wahre Weltreisen ... Ist nur ein kleines Beispiel.)

Und als ich dann mit 17 zum erstenmal Deutschland besuchte - und zwar die DDR - musste ich natürlich auch die "Villa Bärenfett" in Radebeul bei Dresden besuchen. Nicht nur den Zwinger und das "Grüne Gewölbe" und das "Albertinum". Und die Ruinen der Frauenkirche ... Das waren übrigens meine ersten Eindrücke von Deutschland. Ein wenig später dann der beeindruckende Blick vom Fernsehturm am Alexanderplatz über das geteilte Berlin ... Und das Gefühl, am Brandenburger Tor vor der Mauer, die zwei Welten trennte, zu stehen ...
TAFKA"P_C"
schrieb am 22.06.2013, 01:27 Uhr
Die Art und Weise, in der Mensche die "Realität" wahrnehmen, ist äusserst subjektiv.
Mag sein, aber es steht der Fratze nicht zu, sich darüber lustig zu machen! Und das hat er heute Abend! Und so auch eine ernsthaft begonnene Diskussion ins Lächerliche gezogen. Und dahinter steckt Absicht gepaart mit einer abgrundtiefen Boshaftigkeit.
kranich
schrieb am 22.06.2013, 01:30 Uhr (am 22.06.2013, 01:40 Uhr geändert).
P.S. Meine ältere Tochter hat z.B. keinerlei Probleme damit, sich im besten Sinne sowohl als Deutsche als auch als Rumänin zu fühlen und zu bekennen. Obwohl sie seinerzeit erst in der Schule (in Hermannstadt) Rumänisch gelernt hat und nun seit bald 10 Jahren in Deutschland lebt ...

Lucky: Du bist wirklich ein Träumer!!! Stell` dir z.B. vor du schreibst als Chef eines Unternehmens eine Stelle aus, für die sich ein Chinese, ein Schwarzer, ein Inuit und ein Hiesiger bewirbt. Wen nimmst du, wenn alle den Anforderungen genügen?

Da die Frage rhetorisch gemeint war, kann ich dir die Antwort auch gleich mitteilen:

Sollte es sich um eine von Rot-Grün bestimmte Regierung handeln, hätten alle Nichtdeutschstämmigen Vorteile. Dies hat geschichtliche Hintergründe..., die ich dir bei Bedarf gerne erläutern werde.

Freilich könnte man nun behaupten, das sei doch nicht recht. Na ja, auch hier haben die weniger Arbeitenden oder anders ausgedrückt die weniger Vorbereiteten aus Demokratiegründen... die Oberhand. Die Presse z.B. ist zu ungefähr zwei Dritteln Links.




kranich
schrieb am 22.06.2013, 02:26 Uhr (am 22.06.2013, 02:32 Uhr geändert).
Dies ist eine der deutschen Wahrheiten. In diesem Sinne beneide ich dich, wenn du dich als Rumäne fühlst und deine Interessen dementsprechend durchsetzen kannst. Hüte dich jedoch vor Menschen, wie Momo und Horia, die tatsächlich jede sich ergebende Gelegenheit zum Vorwand nehmen, um gegen ein Volk vorzugehen, das inzwischen keine Schuld mehr zu bezahlen hat!

P.S. Mach` dich bitte nicht zum Handlanger anderer!!!
MomoB
schrieb am 22.06.2013, 07:50 Uhr
4 -5 Beiträge zum Thema und 4 Seiten Mobbing, Beleidigungen und unverständliches , fast surreales Zeug. Die imaginären Reisen durch die Geographie tun dem Geist anscheinend nicht unbedingt gut.

seberg
schrieb am 22.06.2013, 09:04 Uhr (am 22.06.2013, 09:24 Uhr geändert).
@slash...um mir den berühmten Christkindlesmarkt zu zeigen. Schlimmer als in der "Zentrale" kann es ja gar nicht werden, dachte ich mir happy über ihr Angebot. Doch den Tag werde ich wohl nie vergessen, war ich doch gerade aus der Dunkelheit angereist, so fand ich mich plötzlich zwischen Massen von hell leuchtenden Glühbirnenketten auf einem großen Platz mit unzähligen Verkaufsständen wieder. Diese überboten sich in der Vielfalt von "Dingen die die Welt nicht braucht". Meine Bekannte führte mich die vielen Gänge zwischen den mit Weihnachtsschmuck und sonstigem bunten Krimskrams überladenen Stände rauf und runter, bis mir von Licht, Farben, Drehorgelklängen, sowie unbekannten Gerüchen beinahe übel wurde. Durchgefroren mit meinen nur leicht gefütterten Ostblockstiefeln war ich obendrein. Um mich aufzuwärmen wurde ich in einen Laden hereingezerrt, dessen Waren mich nur noch fassungslos dastehen ließen. Überall glitzerte es grell. Ich wäre beinahe gegen eine Glasvitrine gerannt, weil ich nur noch an die Decke starrte. An Nylonfäden, an der Decke befestigt hingen lauter Kugeln, Sterne, Igeln, Minihäuser und viele andere kleine Gegenstände, die aus purem Glas hergestellt und von grellen Halogenstrahler beleuchtet wurden, die den Raum zum glitzernden Eiskristall werden ließen, beinahe so als habe man mehrere Discokugeln gleichzeitig in Betrieb genommen. Da die Glasvitrinen ähnlich dekoriert und ausgestattet waren, fühlte ich mich betört und schaffte es nur voll konzentriert den Weg durch den Laden zu fädeln. Später hatte ich dieses Gefühl einmal auf der Kirmes im Spiegellabyrinth.
Danke für die schöne Beschreibung des unvergesslichen Tages! Der Christkinelmarkt ist ein schönes Symbol für die glitzernde Konsumwelt, mit der sich der Kapitalismus am Leben zu erhalten versucht und zunehmend zur "Schöne neue Welt" wird: eine Art ständig sich ausdehnende künstlich Blase? Was sind eigentlich noch unsere wirklich wichtigen Bedürfnisse? Erst in Ansätzen scheint es einen Trend zu geben zu einem neuen Denken weg von der Wegwerfgesellschaft hin zu mehr Bescheidenheit und vielleicht einem Entdecken menschlich wichtigerer Bedürfnisse...oder geht der Hickhack mit dem "wer hat den Größten" ewig weiter?
Joachim
schrieb am 22.06.2013, 09:36 Uhr
Seberg schrieb:

" Was sind eigentlich noch unsere wirklich wichtigen Bedürfnisse? Erst in Ansätzen scheint es einen Trend zu geben zu einem neuen Denken weg von der Wegwerfgesellschaft hin zu mehr Bescheidenheit und vielleicht einem Entdecken menschlich wichtigerer Bedürfnisse...oder geht der Hickhack mit dem "wer hat den Größten" ewig weiter? "

Dann wird das System kollabieren!
seberg
schrieb am 22.06.2013, 12:43 Uhr (am 22.06.2013, 12:48 Uhr geändert).
Wenn es nur eine Sache des Systems wäre, dann wäre es einfach...Aber es ist ebenso sehr eine Sache der individuellen Menschlichkeit jedes Einzelnen.
Henny
schrieb am 22.06.2013, 12:52 Uhr
4 -5 Beiträge zum Thema und 4 Seiten Mobbing, Beleidigungen und unverständliches , fast surreales Zeug. Die imaginären Reisen durch die Geographie tun dem Geist anscheinend nicht unbedingt gut.
Das sagt grad der Richtige!
Die Sticheleien begannen schon mit dem dritten Beitrag dieses Treades, das war dein Erster. Wenn man sich gegen diese Sticheleien wehrt, schreit ihr gleich "Mobbing" und "Beleidigung" und wenn alle anderen Argumente fehlen kommt die Rechtschreibung dran oder das "druffhauen".
Austeilen wie Weltmeister aber nicht die Antwort drauf vertragen, dass sind echt die "Intelligenzbolzen" vor dem Herren, die sich alles so hindrehn wie sie es möchte, vorba lui lucky.... ce inteligenţi mai sunteţi, auăleu mamă!!!
orbo
schrieb am 22.06.2013, 14:25 Uhr
Das Thema und einige Beiträge sind gelungen. Herr Leokes und seine Intelligenzallergiker verderben mal wieder den Spaß daran.

Wenn ich für mich auf einen Tag vor ziemlich genau 23 Jahre zurückblicke, so sehe ich einen 18-jährigen mit jeweils einem Koffer in der Hand. Inzwischen hat das Gepäck in konkretem wie abstraktem Sinne zugenommen.
Habe damals auf meinem Weg durch alle "Registrierungsinstanzen" gut zwei Jahre bis zum deutschen Bürger benötigt. Es hat viel länger gedauert als vermutet, aber inzwischen fühle ich mich in Deutschland genau so zu Hause wie auch in Siebenbürgen. Offen gesagt, trifft das auch auf ein anderes Land noch zu, aber das steht hier nicht zur Sprache. So gesehen freue ich mich für die Kroaten, dass sie ab Montag auch formell zum Club gehören.
MomoB
schrieb am 22.06.2013, 14:58 Uhr
Die Sticheleien begannen schon mit dem dritten Beitrag dieses Treades, das war dein Erster.

Wolltest du auch unbedingt etwas zum Thema schreiben?
Harald815
schrieb am 22.06.2013, 16:28 Uhr
Zirndorf kommt in zwei Beiträgen vor, beide von Kranich. Bei Zirndorf handelt es sich um ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge die um politisches Asyl nachsuchen.
Wie und warum warst du Kranich dort? Wann bist du drauf gekommen, dass du Deutscher bist und wie hast du es geschafft auch als solcher anerkannt zu werden? Soweit andere hier berichten, gingen die Sachsen nach Nürnberg in das Durchgangslager Käthe Kollwitz Strasse
(Einer Partei gehörte sie nie an, empfand sich aber als Sozialistin und unterstützte einen Aufruf des ISK zu einer Zusammenarbeit von KPD und SPD. 1933 wurde sie zum Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste gezwungen und ihres Amtes als Leiterin der Meisterklasse für Grafik enthoben, da sie zu den Unterzeichnerinnen des Dringenden Appells zum Aufbau einer einheitlichen Arbeiterfront gegen den Nationalsozialismus gehörte. Im Jahr 1936 wurden die Exponate der Künstlerin aus der Berliner Akademieausstellung entfernt, was einem Ausstellungsverbot gleichkam..)
Was diese Frau wohl für Kommentare abgeben würde, würde sie in diesem Forum einmal hereinschauen?

Kranich am 09.04.2012, 22:19 Uhr

P.S. Bei der Einreise haben Die in Zirndorf schon Sachen über uns gewusst, die uns in der Zwischenzeit entgangen waren. So z.B. kannte der Betreffende sogar die Nummer der Militäreinheit, in der ich meinen Wehrdienst abgeleistet hatte (ich hatte sie schon längst vergessen). Stell` dir vor, ich wäre Mitarbeiter der secu gewesen... Aber dies verstehst du wahrscheinlich erst mit der Zeit...
Kranich am 21.06.2013, 21:50 Uhr
Das Auffanglager Zirndorf hat mir in verschiedenen Hinsichten die Augen geöffnet: Als ehemaliger Reiseleiter waren mir die Zustände... in Deutschland schon einigermaßen... bekannt, doch nach dem dortigen Interrogatorium wurde mir klar, dass der Eiserne Vorhang in mancherlei Hinsichten nur eine perdea war. Die wussten z.T. mehr hinsichtlich meiner Person, als ich selber...

Die Secu soll so manchem die notwendigen Papiere für Deutschland besorgt haben. Bei dir bin ich aber durchaus überzeugt, dass du nicht Mitglied bei denen warst, die hatten ja auch Minimalansprüche.
Slash
schrieb am 22.06.2013, 16:29 Uhr (am 22.06.2013, 16:37 Uhr geändert).
@Seberg, freut mich, daß Du mir kurz auf den Weihnachtsmarkt gefolgt bist, im Unterschied zu MomoB, der alles als "etwas verbitterte Erzählung" abstempelte. Wobei ich ganz und gar nicht verbittert war oder bin. Schließlich hatte mich mein ganzer Freundeskreis 3 Tage davor mitternachts auf den Bahnhof begleitet und verabschiedet. All das war noch so frisch, unverdaut und kam beim Anblick der gaballten Ladung an Wohlstand hoch und ich konnte nicht anders, als in dem Moment die Welt mit einer ungerechten Fratze sehen. Als Teenager war mir die Clique, die ich zurückgelassen hatte, das Wichtigste. Mit dem Freundeskreis war ich aufgewachsen, es gab so etwas wie ein Urvertrauen, somit war die Angst da, das niemals je wiederzufinden. Folglich hätte mich auch keine Luxuslimousine dieser Welt irgendwie beeidrucken können. Da man eh 1 Jahr lang nicht nach RO durfte, drückte ich weiterhin die Schulbank und sparte fleißig, um Silvester wieder mit allen Freunden zu feiern. Was ich auch tat. Die darauffolgenden Jahre bis 89 habe ich all das Geld, welches ich in Ferienjobs verdiente, für RO-Besuche verprasst. Und das war gut so!

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.