Verkauf von Gemeinschaftseigentum in Siebenbürgen

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rio
schrieb am 08.12.2007, 21:54 Uhr (am 08.12.2007, 23:17 Uhr geändert).
Fehler , sorry.
Karl
schrieb am 09.12.2007, 10:40 Uhr (am 09.12.2007, 11:44 Uhr geändert).
Den Hinweis von Johann, daß (auch) die ev. Kirche AB in Siebenbürgen sich am Gemeinde- bzw. Gemeinschaftseigentum der Sb. Sachsen bereichert (hat), finde ich wichtig.
Bisher wurde dieses Thema nicht erörtert.

In Siebenbürgen wurde schon sehr viel in den Grundbüchern herumgepfuscht, Eigentum der Sb. Sachsen gelöscht bzw. illegal an Privatpersonen und angeblich noch existierende staatliche Einrichtungen ("CAP")überschrieben.
Das ist eine schlimmere, weil durch das Mäntelchen der RO-"Demokratie" abgesegnete Enteignung, hinter der die unrechtmäßigen Enteignungen von 1920 und nach 1945 zurückstehen müssen.

Ich schlage vor, daß der Sb. Verbund mit der Ev. Kirche AB schnellstens abklärt, ob und wie eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet durchgeführt wird, um mit vereinten Kräften Rechtsansprüche durchzusetzen bzw. moralisch zu handeln.
Die ehemalige LM kann sich durch Unterschriftensammlung zum Vertreter der Sb. Sachsen auch in Rumänien gegenüber den dortigen Behörden autorisieren lassen.
Und es ist ganz klar, daß die evangelische Kirche AB NICHT die Vertreterin der Interessen der Auslandssachsen ist, sondern bisher oft gegen deren Interessen handelte.
Es ist 2. klar, daß viele Auslandssachsen Mitglied der ev. Kirche AB sind-- und wenn sie wollten, dieses auch kirchenrechtlich bestätigt erhalten könnten- so daß auf einmal nicht mehr eine Handvoll Angestellt in Siebenbürgen zu entscheiden hätten, sondern die Auslandsachsen auch mitreden könnten.

Die Daheimgebliebenen sind meistens nicht in der Lage, sich selbst zu finanzieren, geschweige denn Friedhöfe, Kirchen, Gebäude mit eigenem Geld zu konservieren.
Die evangelische Kirche AB gibt zwar Geld aus, aber wofür, ist nicht transparent- das wird nicht einmal den Gemeindemitgliedern mitgeteilt, geschweige denn den Auslandssachsen.
Auch wenn man diese Situation als ein Szenario darstellt anhand einer gemeinsamen "virtuellen" Firma , hätten in Siebenbürgen die Geldgeber die Entscheidungskompetenz. In der Realität entscheiden aber die, welche das Geld erhalten, bzw. die welche bei den Institutionen angestellt sind. Entsprechend zu wenig wird auch zum Erhalt der Kirchen, Friedhöfe etc. beigetragen. Es ist oft schwierig, zu verfolgen, ob die westlichen Geldmittel auch ihr Ziel erreicht haben, und nicht zweckentfremdet wurde, da es keine Transparenz gibt.

Die Daheimgebliebenen bzw. dortigen Angestellten haben sich sehr oft vom - ich nenn´es mal "Balkanblues" assimilieren lassen, d.h. zu denken und zu handeln, wie es auf dem Balkan oft vorkommt: "nu-i prost cine primeste, e prost cine plateste" und ansonsten immer Zeit zu haben, nur nicht für das, was getan werden muss.

Kein Wunder, daß das Ergebnis für den Erhalt der Sb. Kultur und Identität in Siebenbürgen nicht zufriedenstellend ist.
Und obwohl die Alarmglocken seit 1990 eigentlich an sein müssten, dort alle möglichst ungestört so weiterarbeiten möchten, wie bisher...
Prikulitsch
schrieb am 09.12.2007, 14:42 Uhr (am 09.12.2007, 15:05 Uhr geändert).
Nach einem Bearbeitungsfehler nun der Beitrag:
Prikulitsch
schrieb am 09.12.2007, 14:56 Uhr (am 09.12.2007, 15:03 Uhr geändert).
@ Karl:

Sehr geehrter Karl,
Sie stellen in Ihren Beiträgen Behauptungen auf, die Sie kaum oder gar nicht sachlich belegen. Sie sprechen z.B. von mangelnder Transparenz über die Verwendung von Geldern bei der Kirche. Diesen Eindruck kann ich aus persönlichen Erfahrungen heraus nicht teilen. Es mag sein, dass es gelegentlich Probleme gab und gibt, ich befürchte aber, dass Sie hier im Forum einzelne Probleme gern verallgemeinern, um Ihre eigene Sicht der Dinge - vor allem auf emotionaler Ebene - durchzusetzen. Leider bleiben sie konkrete Beispiele schuldig, so dass ich Ihre Argumentation eher als 'Stimmungsmache' interpretieren muss.
Ich nenne hier gerne einige Beispiele wo eine Zusammenarbeit bereits gelungen ist, oder auf einem guten Weg ist, ohne dass "die AuslandsSachsen" gleich mit der Keule im Rucksack angekommen sind.

1. Auf kirchlicher Ebene hat das "Gustav-Adolf-Werk" seit Ewigkeiten immer wieder in Siebenbürgen ausgeholfen, gebaut, saniert und unterstützt - und es ist mir nicht bekannt, dass sie Bedingungen außerhalb der Projekte gestellt haben. Über Ihre Arbeit wird regelmäßig in den Gemeindebriefen in Siebenbürgen berichtet und ihnen gedankt. Wenn eine Zusammenarbeit unmöglich wäre, hätte sich der Verein m.E. längst zurückgezogen und sein Geld anderswo besser investiert.
2. http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/rumaenien/7028-obereidischer-weihen-renovierte-kirche.html
Selbst die SBZ berichtet von gelungenen Maßnahmen.

Karl schrieb:
Und es ist ganz klar, daß die evangelische Kirche AB NICHT die Vertreterin der Interessen der Auslandssachsen ist, sondern bisher oft gegen deren Interessen handelte.
Es ist 2. klar, daß viele Auslandssachsen Mitglied der ev. Kirche AB sind-- und wenn sie wollten, dieses auch kirchenrechtlich bestätigt erhalten könnten- so daß auf einmal nicht mehr eine Handvoll Angestellt in Siebenbürgen zu entscheiden hätten, sondern die Auslandsachsen auch mitreden könnten.


Der Verband der Siebenbürger Sachsen vertritt ja auch nicht die Interessen der Kirche, sondern zuallererst seine eigenen. Diese können - und da gebe ich Ihnen recht - durchaus abweichend voneinander sein. :)
In Punkt 2 haben Sie auch nicht ganz recht. Zwar sind Sie aus der Kirche A.B. nicht ausgetreten, aber umgezogen und damit, aufgrund kirchlicher Vereinbarungen - ohne gefragt worden zu sein - jetzt, soweit sie in Deutschland leben, Mitglied in einer der Gliedkirchen hier geworden. Machen Sie aber keinen voreiligen Schritt und treten hier aus, um in Siebenbürgen einzutreten, denn das geht anders. Lassen sie sich nach den geltenden Regeln umgemeinden, aber legen Sie die Illusion ab, dass man überall freudig auf Sie wartet, wenn Sie von "handvoll Angestellten" in Siebenbürgen sprechen und denen gleich bei Ihrer Ankunft beibringen wollen, wie man etwas richtig gescheit anpackt. )
Karl
schrieb am 09.12.2007, 15:25 Uhr (am 09.12.2007, 15:36 Uhr geändert).
Prikulitsch schrieb: @ Karl:

Sie sprechen z.B. von mangelnder Transparenz über die Verwendung von Geldern bei der Kirche. Diesen Eindruck kann ich aus persönlichen Erfahrungen heraus nicht teilen.

1. Auf kirchlicher Ebene hat das "Gustav-Adolf-Werk" seit Ewigkeiten immer wieder in Siebenbürgen ausgeholfen, gebaut, saniert und unterstützt - und es ist mir nicht bekannt, dass sie Bedingungen außerhalb der Projekte gestellt haben.
Der Verband der Siebenbürger Sachsen vertritt ja auch nicht die Interessen der Kirche, sondern zuallererst seine eigenen. Diese können - und da gebe ich Ihnen recht - durchaus abweichend voneinander sein. :)

legen Sie die Illusion ab, dass man überall freudig auf Sie wartet, wenn Sie von "handvoll Angestellten" in Siebenbürgen sprechen und denen gleich bei Ihrer Ankunft beibringen wollen, wie man etwas richtig gescheit anpackt. )


a. Transparenz des Finanzgebarens/Wirtschaftens: normalerweise erstellt jede ernsthafte und professionell arbeitende Institution- jährlich einen aussagekräftigen Jahresabschluß, der publiziert wird, oder zumindest den Mitgliedern zugänglich ist.
Das ist bei der ev. Kirche AB nicht der Fall, soweit ich weiss.

b. Das Gustaf-Adolf Werk ist mir bekannt, es wirkt ja schon seit seiner Gründung tatkräftig in Siebenbürgen und leistet dort einen bedeutenden Beitrag.
Mir ging es aber um die Verwendung anderer Geldmittel, zB von seiten der HOGs, der privaten Geldgeber, Bundesländer, EU-Mittel, etc.

c. Jeder Sb. Sachse hat immer noch zumindest ein Recht darauf, in der Heimatkirche willkommen zu sein, sofern er sich ernsthaft um eine Aktivierung seiner Mitgliedschaft bemüht und nicht durch Besserwessierei sich selbst unbeliebt macht. Dieses Recht wird ihm aber bisher abgestritten.

Sicherlich will man niemandem dort vormachen, was zu tun ist. Die Ergebnisse dort sprechen aber leider gegen die Strategie des Sich-Abgrenzens und gegen ein " ungestörtes Arbeiten im stillen Kämmerlein".

Nicht zuletzt ist das auch keine gute Öffentlichkeits- und desto weniger Mitgliederarbeit.

Zuletzt davon zu sprechen, daß die Ziele der ev. Kirche AB und deren reale Umsetzung vollkommen offiziell unbekannt sind, erübrigt sich.
Jeder Pfarrer, scheint es, hat ein weites Feld, das er nach seinem Belieben beackern kann- oder auch nicht, usw....
Prikulitsch
schrieb am 09.12.2007, 16:28 Uhr
Jetzt ist Ihre Argumentation stichhaltiger. Ich weiß nun besser, was und wie Sie es meinen und kann dem größenteils zustimmen.
Karl
schrieb am 09.12.2007, 17:10 Uhr
OK.
Ich stelle mir trotzdem die Frage, wie ich und jeder Interessierte dazu beitragen kann, daß es "besser läuft".

Wenn die Orgs. aber immer nur streng abgeschottet im engsten Kreis arbeiten, und niemanden heranlassen, kann man auch nicht helfen- ich spreche vom Gesamtsystem der Kirche.

Natürlich kann man erfolgreich innert einer Gemeinde kleinere Projekte durchführen.
Aber letztendlich krankt der Fisch vom Kopf aus, und die Gemeinden und einzelne Mitglieder baden das dann mehr oder weniger aus.
D.h. wenn die Unzulänglichkeiten nicht an oberster Stelle erkannt und beseitigt werden, wird das gesamte System, da es nicht optimal läuft, irgendwann nicht mehr funktionieren. D.h. dann war auch die ganze erfolgreiche Arbeit in Teilen des Systems = Gemeinden etc. umsonste Liebesmüh`.

Weilau
schrieb am 09.12.2007, 22:12 Uhr (am 09.12.2007, 22:30 Uhr geändert).
Der Karren ist reichlichst verfahren! Aber war das – zumindest seit dem 2. Weltkrieg – nicht immer so? Die aus Rumänien Weggezogenen (Sachsen) wurden doch bereits zur Kommunistenzeit „im Normalfall“ von den Daheimgebliebenen (Sachsen) bei Erbteilungen und sonstigen Nachlassauseinandersetzungen auf oft schamloseste Weise übers Ohr gehauen. Das wirkte gelegentlich wie „zeitgemäße siebenbürger sächsische Rechtsgepflogenheit“. Na, und der Zustand der alten ungarischen Grundbücher? Gebunden wurden die doch schon lange nicht mehr. Da flatterten die – inzwischen rumänisch beschrifteten – Einlagen munter durch die verstaubten Stuben des Notariat de Stat. Selbstredend wurden Eigentumsübergänge nur sehr sporadisch dort einverleibt. Dieses „cismarisierte“ Grundbuch war doch nicht viel wert. Was heute an dessen Stelle ist baut eben darauf auf. Da kann sich jeder Mensch selber einen Reim darauf machen. Die Geldsendungen und sonstigen Gaben der Ausgewanderten waren immer willkommen. Ob das die Ausgewanderten auch waren, das wollen wir dahingestellt lassen. Bei den Nachlassangelegenheiten waren die sicher unwillkommen.

Diese siebenbürger sächsischen Nachkriegsgepflogenheiten setzen sich anscheinend auch heute fort. Als zusätzlicher - gefährlicher? – Destabilisierungsfaktor treten die paar zugezogenen Deutsch Muttersprachigen auf, die natürlich nur in den allerseltensten Fällen aus altruistischen Motiven handeln. Zwar geben die meisten von denen vollmundig vor nur aus reinem Philantrophismus in Siebenbürgen auszuharren. Bei genauerer Betrachtung ihrer Vita stellt sich aber in sehr vielen Fällen heraus, dass manche (viele?) gute Gründe hatten Deutschland zu verlassen und in Siebenbürgen „Zuflucht zu suchen“. Niemand will den Neuhinzugekommenen pauschal die Ehre abschneiden. Es gibt auch unter denen einige Menschen mit besonderem Format. Nur wird das im Durchschnitt die Ausnahme und nicht die Regel darstellen. Bevor man eine/n dieser „Neubürger/innen“ an der Futterkrippe mitverteilen lässt, sollte man sich schon der Mühe unterziehen genau zu erforschen was denn nun diese Person im „vorherigen deutschen Leben“ so alles getrieben hat. Notfalls muss man eben auch Kosten, wie. z.B. Spesen bei Auskunfteien, investieren um zumindest potentielle wegen Auswahlfehler auftreten könnende Malversationen weitgehendst auszuschließen.

Wenn man so das alte Forum hier durchliest, dann fällt bei sorgfältiger Lektüre auf, dass bereits vor Jahren auf die immer stärker zu Tage tretende Entfremdung zwischen Daheimgebliebenen und Ausgereisten hingewiesen worden ist. Außer den üblichen langweilig wehleidigen Reaktionen gab es keinerlei Resonanz darauf. Jetzt, wo gewisse Unzukömmlichkeiten ans Tageslicht kommen, fühlen sich einige bemüßigt dazu ihren Senf abzugeben. Wie man es wirklich besser machen könnte ist aber gewiss nur schwer zu empfehlen. Es wird wohl in erster Linie ein gravierendes Kommunikationsproblem zwischen den Dagebliebenen und den Weggezogenen sein. Mag sein auch ein ebensolches zwischen den Generationen. Bei den jüngeren „Überangepassten“ der Diaspora wird es gelegentlich auch schon an der gemeinsamen Sprache hapern können. Nicht, dass die nicht Deutsch und in den meisten Fällen wohl sogar noch mehr oder minder gut Siebenbürger Sächsisch könnten, aber die Begriffsinhalte vieler gleichlautender Worte werden bei denen vielfach ganz anders sein als bei den alten Daheimgebliebenen ...


Albanezul
schrieb am 10.12.2007, 10:04 Uhr (am 10.12.2007, 10:06 Uhr geändert).
Prikulitsch schrieb: Jetzt ist Ihre Argumentation stichhaltiger. Ich weiß nun besser, was und wie Sie es meinen und kann dem größenteils zustimmen.


Das ändert aber an der Tatsache nichts, dass man, wie sie vollkommen richtig schreiben, als Gemeindeglied einer Teilkirche erstmal nur angehören kann, wenn man seinen Wohnsitz im Bereich der Teilkirche hat. Das ist auch in Deutschland so, wenn man z.B Glied der Badischen Landeskirche war und in die Pfalz zieht, wird man mit der Anmeldung auf dem Einwohnermeldeamt des neuen Wohnorts automatisch Gemeindeglied der Pfälzischen Landeskirche, bei den Karholiken gilt die sinngemäss für die Diozösen, an die dann ein Teil der Kirchensteuer geht. Ich schätze die Evang. Kirche A.B. in Rum. sieht das genauso, sie würde sonst ja nicht von 14'200 Mitgliedern sprechen. Auch wenn man von Deutschland ins Ausland zieht und es dort eine evangelische Kirche gibt, wird man bei Konfessionsangabe evang. dieser Kirche zugeordnet, alles ohne An- und Abmeldung. Das hat u.a. die Konsequenz, dass man für Hochzeiten in einer Landeskirche der man nicht angehört eine Erlaubnis der Landeskirche benötigt, der man zugehörig ist.
getkiss
schrieb am 10.12.2007, 10:23 Uhr (am 10.12.2007, 10:25 Uhr geändert).
Weilau schrieb: Der Karren ist reichlichst verfahren! Aber war das – zumindest seit dem 2. Weltkrieg – nicht immer so? Die aus Rumänien Weggezogenen (Sachsen) wurden doch bereits zur Kommunistenzeit „im Normalfall“ von den Daheimgebliebenen (Sachsen) bei Erbteilungen und sonstigen Nachlassauseinandersetzungen auf oft schamloseste Weise übers Ohr gehauen. Das wirkte gelegentlich wie „zeitgemäße siebenbürger sächsische Rechtsgepflogenheit“. Na, und der Zustand der alten ungarischen Grundbücher? Gebunden wurden die doch schon lange nicht mehr. Da flatterten die – inzwischen rumänisch beschrifteten – Einlagen munter durch die verstaubten Stuben des Notariat de Stat. Selbstredend wurden Eigentumsübergänge nur sehr sporadisch dort einverleibt. Dieses „cismarisierte“ Grundbuch war doch nicht viel wert. Was heute an dessen Stelle ist baut eben darauf auf. Da kann sich jeder Mensch selber einen Reim darauf machen. Die Geldsendungen und sonstigen Gaben der Ausgewanderten waren immer willkommen. Ob das die Ausgewanderten auch waren, das wollen wir dahingestellt lassen. Bei den Nachlassangelegenheiten waren die sicher unwillkommen.

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Wenn man so das alte Forum hier durchliest, dann fällt bei sorgfältiger Lektüre auf, dass bereits vor Jahren auf die immer stärker zu Tage tretende Entfremdung zwischen Daheimgebliebenen und Ausgereisten hingewiesen worden ist. Außer den üblichen langweilig wehleidigen Reaktionen gab es keinerlei Resonanz darauf. Jetzt, wo gewisse Unzukömmlichkeiten ans Tageslicht kommen, fühlen sich einige bemüßigt dazu ihren Senf abzugeben. Wie man es wirklich besser machen könnte ist aber gewiss nur schwer zu empfehlen. Es wird wohl in erster Linie ein gravierendes Kommunikationsproblem zwischen den Dagebliebenen und den Weggezogenen sein. Mag sein auch ein ebensolches zwischen den Generationen. .....


Was den ersten Teil betrifft ist aber zu bemerken, das zur Zeit der Kommunistenherrschaft es praktisch unmöglich war, in Erbangelegenheiten Ausländer überhaupt "de jure" zu beachten. Außerdem waren zeitweise sogar die Eigentümerrechte der "Daheimgebliebenen" stark eingeschränkt, bzw. diese Rechte außer Kraft gesetzt.
In vielen solchen Fällen wurden also die Angelegenheiten auch mit privaten Verständigungen/Einverständnissen erledigt.

Was die Erbangelegenheiten und die Grundbücher betrifft, wurden nach dem Sturz Ceausescu´s die Sitten noch rauher. In der mehr oder weniger künstlich geschaffenen Rechtsunsicherheit wurden die Raubrittermethoden, vor allem durch die ehemaligen Herrschaftsstrukturen noch intensiviert, um angesichts der sich dahinziehenden Restitutionsverfahren, Fakten zu schaffen.

Das die Verbindung der Auslands-Sachsen zu den daheimgebliebenen, die schon in der komm. Zeit stark eingeschränkt war, durch die Massenhafte Auswanderung noch verstärkt wurde ist eigentlich durch die beiderseitige Anpassungsvorgänge im jeweiligen Land Teilweise zu erklären. Außerdem sahen sich die daheimgebliebenen zunehmend mit einer restriktiven Einwanderungspolitik der deutschen Behörden konfrontiert, denn das berühmte "offene Tor" existiert schon lange nicht mehr.
Auch ist für die daheimgebliebenen "unverständlich" das Sie in diesem Problem von den Landsmannschaften "unzureichend" unterstützt werden - was Teilweise die "Auslands-Sachsen" auch erfahren.
Die Beteuerungen der Landsmannschaftsführung(en) nicht mehr tun zu können werden ignoriert und Frust aufgebaut, verkennend das in der Demokratie auf Mehrheitsverhältnissen ruhende Entscheidungen getroffen werden...

getkiss
Weilau
schrieb am 10.12.2007, 11:16 Uhr
getkiss schrieb:

Was den ersten Teil betrifft ist aber zu bemerken, das zur Zeit der Kommunistenherrschaft es praktisch unmöglich war, in Erbangelegenheiten Ausländer überhaupt "de jure" zu beachten. Außerdem waren zeitweise sogar die Eigentümerrechte der "Daheimgebliebenen" stark eingeschränkt, bzw. diese Rechte außer Kraft gesetzt.
In vielen solchen Fällen wurden also die Angelegenheiten auch mit privaten Verständigungen/Einverständnissen erledigt.

getkiss


Diese Aussage ist nur teilweise richtig. Es gab zwischenstaatliche Abkommen, die zu gewissen Zeiten sogar den Transfer von ererbtem Vermögen aus Rumänien in konvertibler Währung in bestimmte Länder des westlichen Auslandes gestatteten. Das wurde aber rasch abgestellt. Das Thema ist überaus vielschichtig und schwer zu überblicken. An sich nur etwas für hochkarätige Spezialisten, die sich mit internationalen Rechtsbeziehungen und dem damals geltenden rumänischen Recht wirklich auskennen. Ich verstehe das auch nicht. Es würde auch viel zuviel Arbeit verursachen sich da alle notwendigen Informationen zu beschaffen. Im allgemeinen wird sicher jede/r die/der versuchte etwas zu bekommen abgewimmelt worden sein. Das dürfte ja großteils auch heute noch so zu praktizieren versucht werden.

Dennoch ist ziemlich eindeutig, dass die in Rumänien Verbliebenen alles "im Lande zu halten" versucht haben. Dabei ist ihnen die "cismaristische Ideologie" natürlich sehr zupaß gekommen ...

Lebt die "cismaristische Ideologie" vielleicht gar noch in den Köpfen der Daheimgebliebenen fort?
Dolfi11
schrieb am 10.12.2007, 20:24 Uhr (am 10.12.2007, 20:26 Uhr geändert).
Johann schrieb: @Dolfi

Dir geht es darum Menschen mit anderer Meinung persönlich zu diffamieren. Auch ein Arzt könnte solch weitreichende Diagnosen nicht anhand von ein paar Beiträgen in einem Forum stellen, ohne den Menschen auch nur einmal gesehen zu haben.

Auch wenn ich teilweise deine Kritik an einigen Teilnehmern teile, so finde ich deine persönlichen Diffamiereungen nicht in Ordnung. Wenn du das als Hilfe verstehst und weder die Betroffenen noch die Admins dazu etwas sagen, dann werde ich mich dazu auch nicht mehr äußern.
Zu meinen Meinungsverschiedenheiten mit Herrn Fabritius folgendes:
Wir kennen uns persönlich seit über einem Jahrzehnt. Ich glaube nicht, dass man unseren Meinungsaustausch auf diesem Nieveau ansiedeln sollte, wie du es tust. Es würde mich überraschen, wenn Bernd Fabritius dies anderes sieht.



Servus Johann,

vielleicht ist es dir entgangen... ich habe meine Äußerungen bezüglich Herrn "Weilau" korrigiert. Du schreibst etwas von "Diffamieren"...aha, was tust du gerade? Wie lange möchtest du dich noch empören, bis "gut" ist?

Zugegeben, die Aussagen kann man zweideutig lesen...du erinnerst dich ( Glas = halbvoll, Glas = halbleer - Ansichtssache )... das für dich - in Bezug auf mich, das Glas "halbleer" ist = mir klar.

Auf welchem "Niveau" ist denn deine Meinungsverschiedenheit mit Herrn Fabritius ? Wie soll ein Außenstehender - der die "länge" eurer Bekanntschaft nicht kennt, verstehen?

Bei dir muß man immer aufpassen, wer gerade "unterwegs" ist...

Wie schon öfters - mit Recht - angemahnt, sollten wir zum Sachlichen übergehen.

In diesem Sinne,

Gute Nacht Johann


Johann
schrieb am 11.12.2007, 00:55 Uhr (am 11.12.2007, 00:59 Uhr geändert).
MichaelSb schrieb:
Aber immer nur in der Kirche. Die Kirche ist Allein-Gesellschafter und -Eigentümer.


Nochmals zur Eigentümer-Frage:
Warum soll bei allen siebenbürgisch-sächsischen Kulturgüter nur die Kirche als Eigentümer in Frage kommen?

Wir leben im vereinten Europa. Profitorientierte duetsche Unternehmen können Eigentum in Rumänien erwerben, umgekehrt gilt dies genauso.

Warum sollen nun gemeinnützige Organisationen aus Deutschland nicht auch Eigentümer in Rumänien werden? Zumal es diesen nicht um die ökonomische Ausbeutung, sondern um den Erhalt von Gebäuden geht, die ja zudem in Rumänien bleiben.

Dabei denke ich nicht in erster Linie an den Verband (LM), sondern vor allem an die HOGs.
So könnte z.B. die Kirchenburg von xyz der HOG xyz gehören.
Ohne klare Eigentumsverhältnisse ist doch niemand bereit zu investieren und mit den recht bescheidenen Spenden kommt man nicht weit.
Dies bringt Geld und Arbeitsplätze ins Land. Die Ev. Kirche kann, wie gesagt, die vielen Burgen, Friedhöfe, Kirchen etc. gar nicht selber erhalten und der Verkaufserlös, sofern überhaupt welcher zu erzielen ist, wäre sehr schnell aufgebraucht.
Bei Verkäufen verdienen in erster Linie Profithaie, danach verschwindet einiges in dunkle Kanäle und mit den paar Groschen, die übrig bleiben, kann man sicherlich nicht den vielen Bedürftigen lange helfen.
Richard Vogel
schrieb am 11.12.2007, 09:18 Uhr (am 11.12.2007, 09:20 Uhr geändert).
Johann schrieb: [q=2102|
Dabei denke ich nicht in erster Linie an den Verband (LM), sondern vor allem an die HOGs.
So könnte z.B. die Kirchenburg von xyz der HOG xyz gehören.
Ohne klare Eigentumsverhältnisse ist doch niemand bereit zu investieren und mit den recht bescheidenen Spenden kommt man nicht weit.
Dies bringt Geld und Arbeitsplätze ins Land. Die Ev. Kirche kann, wie gesagt, die vielen Burgen, Friedhöfe, Kirchen etc. gar nicht selber erhalten und der Verkaufserlös, sofern überhaupt welcher zu erzielen ist, wäre sehr schnell aufgebraucht.


Also verstehe ich Sie richtig das eine Hog die Kirchenburg ihres ehemaligen Heimatortes von der Kirche kauft oder meinen Sie das die Landeskirche die Verantwortung für die betreffende Kirchenburg an die betreffende HOG abgibt. Auf jeden Fall ist ihre Idee gar nicht so schlecht!
gogesch
schrieb am 11.12.2007, 09:39 Uhr
Die Friedhöfe gehören, meines Wissens nach, gar nicht zur Kirche.

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