Die Juden - Geschichte eines Volkes

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Shimon
schrieb am 22.03.2017, 10:25 Uhr (am 22.03.2017, 10:27 Uhr geändert).
@ Brombeer - in meine dieses:

Israel ist und bleibt Gottes auserwähltes Volk. Die fortdauernde Erwählung Israels ist in der Liebe Gottes zu seinem Volk begründet (5. Mose 7,7-8a; Römer 3,3).
Gott schließt einen bedingungslosen, ewigen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob und dessen Nachkommen. In seinen Bundesschlüssen kommt seine Liebe und Zuwendung zu seinem Volk Israel zum Ausdruck. Auch die Verheißung des neuen Bundes ist zunächst nur Israel zugesprochen (Jeremia 31,31) und bekräftigt den Bund mit Abraham.

Abraham wurde die Verheißung gegeben, dass in ihm alle Völker auf Erden gesegnet werden (1.Mose 12,4; Galater 3,16). Von Anfang an zielt die Verheißung auf das Heil für Israel und für alle Völker. Durch Jesus Christus haben die Völker Zugang zum Heil. Deshalb wird Jesus als Messias und Heiland der Welt bezeugt, verehrt und angebetet (Lukas 2,11).
Das Evangelium von Jesus Christus ist die Heilsbotschaft für alle Menschen, Juden und Nichtjuden, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben (Johannes 3,16; Römer 1,16).

https://www.edi-online.de/leitlinien/
Shimon
schrieb am 05.06.2017, 10:32 Uhr
So führte Israel seinen Blitzkrieg in der Wüste

Von Sven Felix Kellerhoff | Stand: 09:09 Uhr | Lesedauer: 5 Minuten
ARCHIVE --- DER SECHSTAGEKRIEG ZWISCHEN ISRAEL UND DEN ARABISCHEN STAATEN AEGYPTEN, JORDANIEN UND SYRIEN BEGANN VOR 50 JAHREN AM 5. JUNI 1967. ZU DIESEM ANLASS STELLEN WIR IHNEN DIESES BILD ZUR VERFUEGUNG --- In this photo released by the Government Press Office, Israeli troops advance towards Egyptian position in the southern Sinai during the Six Day War, June 1967. Four decades after an underdog Israeli military campaign that captured the world's imagination, the people of Israel, the Middle East and the world are are still struggling to come to terms with it. The war tripled Israel's size and probably prevented its annihilation. But with victory came burdens, hatreds and many, many deaths for Israelis and the Palestinians in their newly-expanded territory. (KEYSTONE/AP Photo/Government Press Office) |
ARCHIVE --- DER SECHSTAGEKRIEG ZWISCHEN ISRAEL UND DEN ARABISCHEN STAATEN AEGYPTEN, JORDANIEN UND SYRIEN BEGANN VOR 50 JAHREN AM 5. JUNI 1967. ZU DIESEM ANLASS STELLEN WIR IHNEN DIESES BILD ZUR VERFUEGUNG --- In this photo released by the Government Press Office, Israeli troops advance towards Egyptian position in the southern Sinai during the Six Day War, June 1967. Four decades after an underdog Israeli military campaign that captured the world's imagination, the people of Israel, the Middle East and the world are are still struggling to come to terms with it. The war tripled Israel's size and probably prevented its annihilation. But with victory came burdens, hatreds and many, many deaths for Israelis and the Palestinians in their newly-expanded territory. (KEYSTONE/AP Photo/Government Press Office) |
Motorisierter Vorstoß: Israelische Grenadiere rücken auf der Sinaihalbinsel vor

Quelle: picture alliance/KEYSTONE
Mit der Vernichtung der ägyptischen Luftwaffe eröffnete Israel 1967 den Krieg gegen seine arabischen Nachbarn. Die Panzer kämpften mit einer ähnlichen Taktik, der sich schon die Wehrmacht bediente.
5 Kommentare
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Normalerweise beginnen Überraschungsangriffe im Morgengrauen oder sogar noch vor Sonnenaufgang. Da kann es eine gute, eine Erfolg versprechende Idee sein, genau das nicht zu tun. Schon drei Stunden strahlte die Sonne am 5. Juni 1967 auf die Länder des Nahen Ostens, als die „Operation Moked“ (Unternehmen Fokus) begann.

An diesem Montagmorgen waren rund 180 israelische Kampfflugzeuge gestartet, 90 Prozent der gesamten Luftstreitkräfte. Sie flogen westwärts auf das Mittelmeer hinaus und steuerten, nach einem Schwenk Richtung Süden, im absoluten Tiefflug elf Basen der ägyptischen Luftstreitkräfte an. Gegen 7.45 Uhr begann der Angriff – nach ägyptischer Zeit 8.45 Uhr.

Quelle: Infografik Die Welt, dpa infografik

Zwischen 8.30 und 9.30 Uhr hatte die Flugsicherung des ägyptischen Militärs die eigenen Flugabwehrstellungen deaktiviert, denn zu dieser Zeit sollte Generalstabschef Mohamed Abd al-Hakim Amer zu einer angesetzten Besprechung in den Sinai fliegen. Offensichtlich fürchtete der zweite Mann nach Präsident Gamal Abdel Nasser, seine Maschine könnte von unzufriedenen Offizieren abgeschossen werden.

Ob Israels Geheimdienst Mossad um diesen Flug wusste, ist ungewiss. In jedem Fall hätten die sowjetischen Flugabwehrraketen vom Typ SA-2 die niedrig fliegenden Angreifer nicht attackieren können. In der ersten Welle wurden 197 ägyptische Flugzeuge am Boden zerstört, außerdem acht Radarstationen.

Direkt nach diesem Einsatz flogen die Israelis zurück zu ihren Basen, landeten, wurden in siebeneinhalb Minuten aufgetankt und neu munitioniert und starteten zum nächsten Angriff, auf 14 weitere Luftwaffenstützpunkte. Noch einmal 107 ägyptische Maschinen wurden, überwiegend ebenfalls am Boden, gegen 9.30 Uhr israelischer Zeit zerstört. Ungefähr gleichzeitig schossen die wenigen über Israels Luftraum verbliebenen Jagdmaschinen zwei syrische Bomber ab, die einen Gegenschlag starteten.
Eine Fahrzeug-Kolonne des israelischen Heers auf syrischen Hoheitsgebiet, aufgenommen im Juni 1967. Der sogenannte Sechstagekrieg dauerte vom 5.-10. Juni 1967 und endete mit der Niederlage Ägyptens, Jordaniens und Syriens. Israel besetzte ein Gebiet von der 3-fachen Größe des eigenen Landes. |
Mit Halbkettenfahrzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg rücken israelische Soldaten auf syrisches Gebiet vor

Quelle: picture-alliance / dpa

Bei der dritten Angriffswelle erneut gegen Ägypten, nun aber auch gegen Stützpunkte in Syrien, Jordanien und im Irak, die gegen 12.15 Uhr erfolgte, gab es dann schon einige Luftkämpfe. Insgesamt wurden, von gegnerischer Flak und in Luftkämpfen, 19 israelische Flugzeuge abgeschossen, fünf Piloten starben, fünf weitere gerieten in Kriegsgefangenschaft.
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Der perfekt durchgeplante und weitgehend reibungslos abgelaufene dreifache Luftschlag eröffnete am 5. Juni 1967 den Sechstagekrieg, einen Präventivkrieg wie nach dem Lehrbuch. Nachdem Nasser in den Wochen zuvor die Lage im nahen Osten systematisch eskaliert hatte und die Vereinten Nationen, aber auch Großbritannien, Frankreich und die USA den jüdischen Staat nicht gestützt hatten, sahen sich Verteidigungsminister Mosche Dajan und Generalstabschef Jitzchak Rabin in Zugzwang.
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Sechs-Tage-Krieg
Plante Israel den nuklearen Erstschlag auf dem Sinai?

Mehr als 400 Flugzeuge der arabischen Staaten waren zerstört, die rund 120.000 Mann ägyptischer Truppen auf der – eigentlich seit 1956 demilitarisierten – Sinaihalbinsel hatten keine Luftunterstützung mehr. Fast 1000 Panzer und ebenso viele Geschütze, die in den vergangenen Wochen in Angriffsstellungen aufmarschiert, waren nun israelischen Jagdbombern ausgeliefert.

Fast zeitgleich mit der ersten Welle der Luftangriffe starteten die drei israelischen Panzerdivisionen ihre Fahrzeuge. Eine Division rollte in den Gazastreifen, wo ihr vier ägyptische Divisionen gegenüberstanden, zusätzlich geschützt von Minenfeldern und ausgebauten Stellungen. Das Ziel dieses Vorstoßes war die Küstenstraße, entlang der die Panzer so schnell wie möglich zum nördlichen Ende des Suezkanals vorrücken sollten.
ARCHIVE --- DER SECHSTAGEKRIEG ZWISCHEN ISRAEL UND DEN ARABISCHEN STAATEN AEGYPTEN, JORDANIEN UND SYRIEN BEGANN VOR 50 JAHREN AM 5. JUNI 1967. ZU DIESEM ANLASS STELLEN WIR IHNEN DIESES BILD ZUR VERFUEGUNG --- Egyptian prisoners of war are shown during the Arab-Israeli Six Day War in June 1967. Exact date and location unknown. (KEYSTONE/AP Photo/Str) |
Sie wollten nicht kämpfen: Ägyptische Kriegsgefangene auf der Sinaihalbinsel Anfang Juni 1967

Quelle: picture alliance/KEYSTONE

Zwei weitere motorisierte Divisionen, unter den Generälen Avraham Yoffe und Ariel Scharon, stießen ins Herz der Sinaihalbinsel vor. Die ägyptischen Truppen ihnen gegenüber waren zwar enorm stark und gut bewaffnet, aber miserabel geführt und angesichts der Selbstbedienungsmentalität vieler ihrer Offiziere schlecht motiviert. Die fehlende Luftunterstützung tat ein Übriges.

Der mit 43 Jahren noch recht junge Generalmajor Israel Tal hatte die Kampftaktik der israelischen Panzer entwickelt. Er setzte auf harte Schläge und schnellen Vormarsch, um den Gegner in Panik zu versetzen und in die Flucht zu schlagen. Notwendig war dafür auch intensive, möglichst genaue Luftunterstützung. Faktisch handelte es sich um die Adaption des ausdrücklich erst 1941 formulierten Konzepts des Blitzkrieges der deutschen Wehrmacht.
So viele Gasmasken wie möglich

In den ersten beiden Tagen des Krieges funktionierte dieses Konzept in der Sinai-Wüste perfekt. Die ägyptischen Streitkräfte waren so geschockt und kampfunfähig, dass Generalstabschef Amer am 6. Juni 1967 den Rückzug seiner Truppen hinter den Suezkanal befahl. Militärisch war Ägypten damit geschlagen – parallel aber tönte Machthaber Nasser noch lauthals, Israel stehe vor einer endgültigen und vernichtenden Niederlage.

Vor allem deshalb verbreitete sich die Sorge, die arabischen Staaten könnten Giftgas einsetzen – gegen israelische Städte, vor allem gegen Tel Aviv. Schon in den Tagen vor dem Präventivschlag gegen arabische Luftwaffen hatte die Regierung in Tel Aviv alle westlichen Staaten gebeten, so schnell wie möglich so viele Gasmasken wie möglich zu liefern. Doch rechtzeitig kamen sie nicht mehr.
So gewann Israel den Sechstagekrieg

Für Israel war es ein Kampf an drei Fronten: Der Sechstagekrieg dauerte vom 5. bis zum 10. Juni 1967. Die Folgen des Krieges veränderten die geopolitische Landschaft im Nahen Osten nachhaltig.

Quelle: Die Welt

Allerdings waren Ägypten und Syrien durch die Zerstörung fast aller ihrer modernen Kampfflugzeuge nicht mehr in der Lage, Bomben nach Israel zu tragen. Jordanien allerdings ließ seine Haubitzen am 5. Juni 1967 gegen zehn Uhr das Feuer auf den jüdischen Teil des damals geteilten Jerusalem eröffnen – insgesamt mit etwa 6000 Granaten. Rund 900 Gebäude wurden zerstört oder schwer beschädigt, 20 israelische Zivilisten kamen ums Leben, knapp tausend wurden verletzt.

Am Abend des 6. Juni 1967 hatten Israels Streitkräfte militärisch einen überzeugenden Sieg errungen. Doch zur Kapitulation durchringen, konnten sich Ägypten und Syrien nicht. Deshalb wurde noch vier weitere Tage gekämpft – bis die beteiligten arabischen Staaten vor der Situation standen, dass ihre Hauptstädte direkt gefährdet waren.
Shimon
schrieb am 07.06.2017, 22:37 Uhr
Franco-German TV network drops film on antisemitism because it is ‘pro-Israel’

Editors from the Franco-German TV network ARTE have reneged on showing a widely acclaimed documentary on the explosion of lethal antisemitism in Europe, because the film is considered pro-Israel.

ARTE commissioned the 90-minute documentary, Chosen and Excluded – Jew Hatred in Europe, in 2015.

Joachim Schroeder, who filmed the documentary, told The Jerusalem Post on Tuesday that the editors failed to recognize that “modern antisemitism is anti-Zionism.” He added that there is fierce opposition within European television outlets to refrain from bashing Israel. “You can’t make a film on antisemitism without saying every three minutes that the Palestinians are the victims of Israelis.”

Le Monde wrote in its headline about the row: “ARTE, a hint of the censor.”
...
gerri
schrieb am 08.06.2017, 11:07 Uhr (am 08.06.2017, 11:18 Uhr geändert).


Typisch Shimon oben, auf englisch....

Google übersetzt:
Das deutsch-französische TV-Netzwerk fällt den Film auf den Antisemitismus, weil es "Pro-Israel" ist,

"Die Redakteure aus dem deutsch-französischen TV-Netzwerk ARTE haben sich mit einem weithin gefeierten Dokumentarfilm über die Explosion des tödlichen Antisemitismus in Europa vertraut gemacht, weil der Film als Pro-Israel gilt.

ARTE beauftragte im Jahr 2015 den 90-minütigen Dokumentarfilm, Ausgewählt und ausgeschlossen - Jude Hass in Europa.

Joachim Schröder, der den Dokumentarfilm gedreht hat, erzählte der Jerusalem Post am Dienstag, dass die Redakteure nicht erkennen konnten, dass der "moderne Antisemitismus" der Anti-Zionismus ist ". Er fügte hinzu, dass es in den europäischen Fernsehsendern eine heftige Opposition gibt, um Israel davon abzuhalten, Israel zu schlagen. "Sie können keinen Film über den Antisemitismus machen, ohne alle drei Minuten zu sagen, dass die Palästinenser die Opfer der Israelis sind."

Le Monde schrieb in seiner Überschrift über die Reihe: "ARTE, ein Hinweis auf den Zensor."
... "


@ Die Antisemiten in Europa sind Israels ewigen Feinde,nicht die Europäer.








kokel
schrieb am 08.06.2017, 11:21 Uhr
Ach weißt, gerri, "unser Missionar" will halt beweisen, dass er auch Fremdsprachen beherrscht. Aber vielleicht hat er sich ja auch im Forum geirrt. Leider macht er dies nicht zum ersten Mal.
Shimon
schrieb am 10.06.2017, 11:10 Uhr
UNRWA discovers Hamas tunnel under Gaza schools

ByAriane Mandell
June 9, 2017 21:23
It's not the first such tunnel. Will it be the last?
The United Nations Relief and Works Agency announced on Friday that they discovered on June 1 a tunnel under two of its schools in the Gaza Strip: The Maghazi Elementary Boys A&B School and the Maghazi Prepatory Boys School, which are located on the same premises.

In a statement, UNRWA spokesperson Christopher Gunness said that the tunnels were discovered during construction of an extension of one of the buildings during summer vacation, when the schools were empty. The tunnel had no entry or exit points within the school.
...
kokel
schrieb am 10.06.2017, 13:03 Uhr
"Seher": Deine Ebereien steigern sich langsam zu noch nie dagewesenen Höhen! Wann kapierst du endlich, dass hauptsächlich ältere Menschen innerhalb unserer Landleute kein Englisch verstehen. Wenigstens aus Respekt vor ihnen solltest du dich ein bisschen bemühen und ihnen eine Zusammenfassung auf Deutsch anfertigen. Oder ist auch dies zu viel verlangt???
Shimon
schrieb am 11.06.2017, 09:16 Uhr
Antisemitismus-Film - So ist die Doku, die von Arte zurückgehalten wird

Der Sender Arte hält eine Dokumentation über Antisemitismus unter Verschluss. Offenbar, weil sie zu israelfreundlich ist. Das ist ein Skandal. Rezension eines Films, der rasch veröffentlicht gehört.

Der deutsch-französische TV-Sender Arte weigert sich seit fünf Monaten, den mit Geldern des WDR für ihn produzierten Film „Auserwählt und Ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ der Autoren Sophie Hafner und Joachim Schröder auszustrahlen. Als offizielle Begründung führt Arte nun in einem Pressestatement an, die fertige Doku entspreche nicht dem – vom WDR eingebrachten – ursprünglichen Programmvorschlag.

Sie habe „einen Überblick über das aktuelle Erstarken des Antisemitismus in verschiedenen Ländern Europas bieten“ sollen, „u.a. in Norwegen, Schweden, Großbritannien, Ungarn und Griechenland“. Stattdessen konzentriere sie sich „hauptsächlich auf den Nahen Osten“ und behandele „die fünf genannten Länder in keiner Weise“. Andere inhaltliche Gründe für die Ablehnung bestreitet der Sender. Den „Vorwurf von Antisemitismus“ weist er als „grotesk“ zurück – den allerdings hatte gar niemand gegen ihn erhoben.

Zu dem Statement sah sich Arte offenbar gezwungen, weil der Protest gegen die Nichtausstrahlung der Dokumentation immer weitere Kreise zieht. Nachdem sich bereits namhafte Antisemitismus-Experten wie die Historiker Götz Aly und Michael Wolffsohn öffentlich für die Freigabe des Films ausgesprochen hatten, schloss sich dieser Aufforderung am Mittwoch auch der Zentralrat der Juden in Deutschland an. Den Autoren muss die von Arte nun nachgereichte Begründung jedoch wie ein Hohn erscheinen.
Ist der Film einseitig pro-israelisch?

Denn ursprünglich hatten sie und die zuständige WDR-Redakteurin Sabine Rollberg, die den Film Ende vergangenen Jahres abgenommen hatte, bevor er zur Begutachtung an die Arte-Zentrale in Straßburg ging, von dort ganz andere Töne vernommen. Da hieß es etwa, der Film sei „einseitig pro-israelisch“ und gieße angesichts der Terrorismusgefahr in Frankreich „Öl ins Feuer“ – wohl, weil sie die antisemitischen Inhalte des in propalästinensischen Kreisen grassierenden „Antizionismus“ aufzeigt und damit islamistische Extremisten aufbringen könnte.

Dass der Blick auf die Geschichte und Gegenwart des Nahost-Konflikts in dem Film tatsächlich breiten Raum einnimmt, hat freilich inhaltlich zwingende Gründe. Denn der Judenhass von heute, der sich etwa im Sommer 2014 bei Protestdemonstrationen in Deutschland gegen die israelischen Luftangriffe auf Stellungen der Hamas in Gaza in Parolen wie „Hamas, Hamas, Juden ins Gas“ auf schockierende Weise äußerte, stützt sich weitestgehend auf Propagandalügen über Israel.

Diese ausführlich zu widerlegen, sahen die Autoren Hafner und Schröder daher als wichtige Aufgabe an. Dies umso mehr, als sich manche böswillige Legende über die Entstehung des jüdischen Staates und sein Verhältnis zu den Palästinensern längst zu einer auch im gesellschaftlichen Mainstream tief verwurzelten Vorurteilsstruktur verfestigt hat.
Eine tief verwurzelte Vorurteilsstruktur
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Das gilt etwa für die Behauptung, der Staat Israel gründe auf der systematischen Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung, wenn nicht gar einem „Völkermord“, oder Israel betreibe gegenüber seinen arabischen Bürgern und den Palästinensern im Westjordanland eine Politik der „Apartheid“.

Einer der aktuell am häufigsten wiederholten Vorwürfe gegen den jüdischen Staat lautet, aufgrund seiner Blockade des Gazastreifens lebten die Menschen dort „wie in einem Freiluftgefängnis“, zusammengepfercht in totaler Isolation und bitterstem Elend. Um das zu überprüfen, reisten die Autoren eigens nach Gaza. Niemand, am allerwenigsten die israelischen Behörden, hinderte sie an der Einreise.

Was sie dort vorfanden, widerspricht dem von der Pro-Palästinenserlobby verbreiteten Horrorbild und den daraus abgeleiteten, in westlichen Medien häufig wiederholten Klischees eklatant. So ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Gaza mit 74 Jahren höher als in 127 anderen Staaten der Erde, die Kindersterblichkeit ist niedriger als in 97 anderen Staaten. Und Paris ist viermal dichter besiedelt als Gaza.
Wo ist die angebliche Trümmerwüste?

Statt einer Trümmerwüste fanden die Autoren eine Stadt vor, die an viele andere Städte in islamischen Ländern erinnert und vor allem unter der Korruption der totalitären Hamas leidet. Manche ihrer führenden Funktionäre leisten sich prunkvolle private Villenneubauten.

Wohin eigentlich die Milliarden von internationalen – fast ausschließlich westlichen – Hilfsgeldern fließen, die seit Jahren nach Gaza gepumpt werden, und wieviel davon bei der tatsächlich bedürftigen Bevölkerung ankommt, ist die logische Anschlussfrage.

Der kritische Blick auf die fragwürdigen Aktivitäten von UN- und EU-Institutionen sowie zahlreichen europäischen Hilfsorganisationen und NGOs, die sich der Solidarität mit den Palästinensern verschrieben haben, hat folgerichtig in der Dokumentation ebenfalls einen breiten Platz.
Fragwürdige Aktivitäten von EU und UN

Dass die Verhältnisse im Nahen Osten von den Autoren so ausführlich unter die Lupe genommen werden, ist keine Abschweifung vom Thema „Antisemitismus in Europa“. Denn, so ihre These, der moderne europäische Antisemitismus nährt sich in erster Linie aus Gerüchten über den jüdischen Staat, in die uralte judenhasserische Stereotype neu eingekleidet werden.
Zugeben, das versuchen Hafner und Schröder mit zum Teil drastischen Mitteln zu untermauern. So schneiden sie gleich anfangs eine Sequenz aus einer Ansprache von Palästinenserpräsident Abbas vor dem Europäischen Parlament neben eine Hasstirade des NS-Judenhetzers Julius Streicher.

Das mag wie ein allzu grober agitatorischer Klotz wirken. Doch was hatte Abbas im EU-Parlament tatsächlich gesagt? Er verbreitete dort die erfundene Horrorgeschichte, ein führender israelischer Rabbiner habe kürzlich zur Vergiftung des Wassers der Palästinenser im Westjordanland aufgerufen. Und er rief aus, nach dem Ende der israelischen Besetzung palästinensischen Gebiets werde es weltweit keinen Terrorismus mehr geben.
Ohne Besetzung kein Terrorismus mehr?

Das ist im Kern eine Variation der alten antisemitischen Stigmatisierung der Juden als Brunnenvergifter und Weltbrandstifter, ohne die der Frieden auf Erden ausbrechen würde. Dem damaligen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz schien dies indes nicht aufzufallen. Er twitterte nach Abbas’ Auftritt, er habe eine „inspirierende Rede“ gehört.

Gewiss, manches an Hafners und Schröders Darstellung kann man als zu grobkörnig kritisieren. So wäre es vielleicht klüger gewesen, zum Thema „Nakba“ – der angeblichen Vertreibung der Palästinenser – nicht nur einen israelischen Veteranen des Unabhängigkeitskriegs 1947/48 zu Wort kommen zu lassen, sondern etwa auch einen kompetenten israelischen Historiker wie Benny Morris, der diesen schwierigen Komplex intensiv und differenziert erforscht hat.

Doch solche Einwände sind üblicherweise Gegenstand einer öffentlichen kritischen Diskussion und können niemals rechtfertigen, eine in hohem Maße aufklärerische Dokumentation im Giftschrank verschwinden zu lassen. Zumal es in der laufenden Nahost-Berichterstattung der öffentlichen Medien von unrichtigen und verzerrenden Schuldzuweisungen an Israel zuweilen wimmelt. So drängt sich der Verdacht auf, dass die Verantwortlichen Hafners und Schröders Gegenstimme nicht zulassen wollen, weil sie an ihrer eigenen Vorurteilsstruktur rütteln.
Eine in hohem Maße aufklärerische Dokumentation

Mittlerweile hat der Streit eine neue Wendung genommen. Der WDR, der sich zunächst für unzuständig erklärte hatte, gab nun in einem Pressestatement bekannt, er erwäge, den Film anstelle von Arte im eigenen Programm zu senden. Doch bestünden „handwerkliche Bedenken“.

Man prüfe „derzeit intensiv, ob die Dokumentation den journalistischen Standards und Programmgrundsätzen des WDR entspricht.“ Der Film enthalte „zahlreiche Ungenauigkeiten und Tatsachenbehauptungen, bei denen wir die Beleglage zunächst nachvollziehen müssen.“

Die Autoren Hafner und Schröder packt bei diesen ihrer Ansicht nach vorgeschobenen Argumenten indes der Zorn. Schließlich habe der Sender nach der Ablehnung durch Arte Ende Januar fünf Monate Zeit gehabt, zu beanstandende Stellen mit ihnen zu besprechen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Warum hat fünf Monate keiner etwas gesagt?

„In der WDR-Pressemeldung“, sagt Sophie Hafner, „wird ein Auszug aus unserem Film als Beispiel genannt, das ohne Quellenangaben angeführt sein soll. Uns wurde nicht die Gelegenheit gegeben, uns dazu zu äußern.“ Den Vorwurf, es fänden sich in der Dokumentation unbelegte Zahlen, weist sie zurück.

Besonders schäbig erscheint es ihr und ihrem Koautor Schröder, dass der WDR, um besser dazustehen, eine verdiente Redakteurin öffentlich an den Pranger stellt, indem er erklärt, die redaktionelle Abnahme im WDR habe „offenbar nicht den üblichen in unserem Haus geltenden Standards“ genügt.

Es wird Zeit, dieses unwürdige Lavieren zu beenden und der Öffentlichkeit endlich zu ermöglichen, sich selbst ein Bild von diesem wichtigen Film zu machen.
gerri
schrieb am 11.06.2017, 11:18 Uhr (am 11.06.2017, 11:18 Uhr geändert).
@ Probleme sind das, den Einen ist es zu wenig, den Anderen zu viel, gibt es zur Zeit nicht schwerwiegendere Probleme?
Manche kommen sich so wichtig vor, das Sie es bald nichtmehr aushalten übersehen zu werden.Andere gehn sogar auf die Strassen um sich bekannt zu machen,oder gründen Parteiableger.
Im großen Ganzen,diesen Menschen geht es zu gut,sie verlangen nach "Äktschen".(Wollte lachen, konnte nicht!).
Shimon
schrieb am 11.06.2017, 20:02 Uhr (am 11.06.2017, 20:05 Uhr geändert).
@ No hai ia si tu o bucata de Aektschen si fa unaintruna...
gerri
schrieb am 13.06.2017, 09:55 Uhr (am 13.06.2017, 09:56 Uhr geändert).
@ Das Zusammentreffen von Arabern und Juden in Europa erzeugt den Hass, den die eigentlichen Europäer nicht interessiert.Europäer schüren und erzeugen den Hass nicht,sie müssen ihn erdulden im eigenen Land,werden sogar unschuldig damit beschuldigt. ZB.: -Wenn ein Araber in Frankreich oder Deutschland eingebürgert ist,wird er als Franzose,Deutscher geführt,wenn er sich radikalisiert ist er Franzose , Deutscher!Ist das eigentlich nicht eine Ungerechtigkeit,der friedlichen Bevölkerung gegenüber jenes Landes, Europas?? Sollten sie sich nicht dort in Asien die Köpfe einschlagen und uns in Europa zufrieden lassen?
Shimon
schrieb am 13.06.2017, 12:05 Uhr
@ bleiw zufrieden gerri...
gerri
schrieb am 13.06.2017, 15:55 Uhr (am 13.06.2017, 15:56 Uhr geändert).
@ Dot ass jo zem Schloch trefen,soot der Hannes....
Shimon
schrieb am 13.06.2017, 16:06 Uhr
@ zem Schloss sollen mer as trefen am Hemmel - net bem Hannes!

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