Klaus Johannis als Staatspräsident Rumäniens

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Shimon
schrieb am 13.03.2016, 09:31 Uhr
Fabritius: Hättest du die Spiegel Artikel der letzten zwei Jahre über Israel gelesen – dann hättest du schon lange gewusst, wie (un)seriös die Spiegel Redakteure arbeiten…
getkiss
schrieb am 13.03.2016, 10:07 Uhr (am 13.03.2016, 10:08 Uhr geändert).
Dieser macht sich unkritisch zum Handlanger

was einige hier zum Bezug Verbandsleitung - rumänische Regierung ebenso meinen. Siehe Kommentare zu entsprechenden Artikeln in dieser Zeitung und die verbissenen Reaktionen darauf.
Das hat Tradition bei rumäniendeutschen Politikern seit 1918. Leider muss man feststellen: Es hat nichts gebracht. Sachsen und Schwaben wurden nicht weniger als Szekler benachteiligt.
Siehe Restitution. Eine Angelegenheit bei der die Verbandsleitungen erst meinten, es seien "persönliche Angelegenheiten", sich auf Zusagen in Funktion zeitlich beschränkter Politiker verließen und sehr spät aufwachten...

Und das der "Spiegel" nicht selten ein deformiertes Bild zurückwirft ist so neu wie "Katze läßt das Mausen nicht"
bankban
schrieb am 13.03.2016, 11:05 Uhr (am 13.03.2016, 11:22 Uhr geändert).
Man (= Juristen) moegen mich berichtigen, aber: ist es nicht gerade eines der Kennzeichen eines demokratischen Rechtsstaates, dass man seine Meinung aeussern darf und dass das Recht auf das Aeussern und die Verbreitung der eigenen politischen Meinung einen beinahe heiligen Status besitzt? Angenommen, ich wuerde die Meinung vertreten, Bayern solle sich von Deutschland abspalten: erntete ich dann in Deutschland mehr als ein Achselzucken? Ich glaube, kaum. Zumindest solange ich nichts unternehme, um dies in die Tat umzusetzen, bleibt die Frage einfach eine Frage, mit der sich Verfassungsjuristen auseinandersetzen (Darf sich ein Bundesland gemaess GG abspalten? - waere die Frage und die Antwort lautet generell "Nein").
In Rumaenien scheint dies anders zu sein und selbst Fragen oder Anregungen, die auf Vorbilder in der EU sich berufen koennen (so ist Oesterreich sehr wohl Schutzmacht fuer die Suedtiroler und nichts anderes verlangte Toekes), ruhen hier immer noch hysterische Reaktionen hervor.

Stichwort: Orden. Einen Orden bekommt man aufgrund gewisser, in der Vergangenheit liegender Verdienste. Werden diese Verdienste von den Blaettern der Geschichte geloescht und somit inexistent, wenn man sich nach der Auszeichnung irgendwie verhaelt? Nein, die geleistete Leistung wurde erbracht und bleibt bestehen. Ergo kann man anstaendigerweise einen Orden nicht aberkennen. Einen Orden kann der Ausgezeichnete zurueckgeben - aber ihn aberkennen, ist das Eingestaendnis, man selbst war so dumm und hat den Orden faelschlicherweise verliehen. Beteiligt man sich also an der Aberkennung eines Ordens, verhaelt man sich unanstaendig und unmoralisch.
Das Mass dieses unanstaendigen Verhaltens wird noch mehr gesteigert und erscheint in einem wieder anderen Licht, wenn man selbst Minderheitenangehoeriger ist. (Auch dann oder erst recht, wenn man ein Minderheitenangehoeriger mit rumaenisiertem Namen und intransparenten Beziehungen in die Hauptstadtmaffia ist).
Das Mindeheitenschicksal ist eh schon menschenunwuerdig genug. Teilt man es mit Personen a la Iohanissens wird es erst recht unertraeglich.
P.s. Wieso wundert es keinen, dass die Aussage von T. bereits 2013 getaetigt wurde, die Reaktion aber jetzt erst erfolgt?
Fabritius (Moderator)
schrieb am 13.03.2016, 12:28 Uhr (am 13.03.2016, 12:31 Uhr geändert).
Hallo bankban, von "nicht die Meinung sagen dürfen" ist doch überhaupt nicht die Rede. Wieso kommt hier immer wenn eine Meinung KRITISIERT wird, gleich die Keule "man darf die Meinung nicht sagen"? Selbstverständlich darf Herr Verseck seine Meinung äussern, selbstverständlich darf der Spiegel diese abdrucken - und selbstverständlich darf man diese dann inhaltlich kritisieren oder ihr zustimmen oder nichts dazu sagen.

Ich KRITISIERE diese eben als einseitig, gezielt desinformierend weil Wesentliches verschwiegen und ein falscher Kontext ("Securitaterepression") hergestellt wird, und ich rüge die journalistische Arbeitsweise gerade aus den Gründen.

Die Reaktion kommt übrigens nicht erst jetzt, da sind Sie ebenfalls Versecks Desinformation durch Verschweigen aufgesessen: Die Aberkennung der Auszeichnung wurde auch bereits 2013 noch von der Ponta-Regierung angestoßen, dass ersehen Sie aus dem guten Bericht des Deutschlandfunks. Tökes hat dagegen geklagt, durch alle Instanzen, das oberste Gericht (Inalta Curte de Casatie si Justitie) hat aber den Entzug bestätigt. Darauf hat nun Johannis reagiert. Das alles verschweigt Verseck - und ist damit meilenweit weg von seriösem Journalismus. Nicht mehr und nicht weniger. Aus Rumänien sind wir ja solche Journaille gewöhnt. In Deutschland wünschte ich mir mehr Seriosität, und auch von Veröffentlichungen im Spiegel. Mal sehen ob die einen Namensartikel von mir abdrucken, wo ich den Artikel mit etwas mehr Fakten versehe...
getkiss
schrieb am 13.03.2016, 15:00 Uhr
Selbstverständlich darf Herr Verseck seine Meinung äussern, selbstverständlich darf der Spiegel diese abdrucken - und selbstverständlich darf man diese dann inhaltlich kritisieren oder ihr zustimmen oder nichts dazu sagen.

Na Guck mal, "unser" Abgeordneter.
Ist es nicht selbstverständlich dass auch Herr TÖkés seine politische Meinung bezüglich administrative Selbstbestimmung, eben so wie Katalanen, Schotten, oder Südtiroler äußern darf? Wieso wird so etwas in Rumänien kriminalisiert?

.....
Die Aberkennung der Auszeichnung wurde auch bereits 2013 noch von der Ponta-Regierung angestoßen, dass ersehen Sie aus dem guten Bericht des Deutschlandfunks. Tökes hat dagegen geklagt, durch alle Instanzen, das oberste Gericht (Inalta Curte de Casatie si Justitie) hat aber den Entzug bestätigt. Darauf hat nun Johannis reagiert

Es geht ja überhaupt nicht um das Datum. Es geht um den Fakt an sich.
Nicht nur das es unüblich ist, mal abgesehen von der Ehrenbürgerschaft eines Hitler, die Aberkennung ENTWERTET ja die Auszeichnung! Dann ist es nur noch ein Stück Blech!

Einen Orden möglicherweise aberkennt zu bekommen ist würdelos. Wie steht das/Ihre Meinung, zu Art.1 GG, Herr Abgeordneter Fabritius, (mal vernachlässigend das es in RO nicht gültig ist)?
Ich (auch wenn es nicht der Fall ist) würde so etwas nicht annehmen und dem Präsidenten vor die Füße werfen!
bankban
schrieb am 13.03.2016, 15:17 Uhr (am 13.03.2016, 15:19 Uhr geändert).
Herr Fabritius, Sie sind auch Politiker und wissen es offenbar sehr gut, dass und wie man eine Diskussion aus den Bahnen wirft, naemlich indem m an dem Mitdiskutanten Meinungen unterstellt, die er nicht hat. Wenn Sie sich meinen Beitrag und den gezogenen Vergleich noch einmal ansehen, werden Sie anerkennen muessen, dass ich natuerlich gemeint habe, dass diese Meinungsfreiheit Toekes zustehen muss, genauso oder so aehnlich wie auch ich selbst die Frage nach der Sezession Bayerns stellen darf. Wegen des Stichwortes Meinungsfreiheit.
(Und dabei ging T. gar nicht einmal soweit, diese Frage zu stellen.
)

Dass Verseck sich an journalistische Standars halten muss und muesste, steht auf einem anderen Blatt und versteht sich von selbst. Dass er dies haeufig nicht tut, ist allgemein bekannt. Jetzt hat es halt den Iohannis erwischt.
Hatzfelder
schrieb am 13.03.2016, 15:36 Uhr
(Darf sich ein Bundesland gemaess GG abspalten? - waere die Frage und die Antwort lautet generell "Nein").
Und wenn sich dieses Bundesland darauf berufen würde, dass es das GG nie gewollt und es eigentlich im Landtag abgelehnt hatte?
Hatzfelder
schrieb am 13.03.2016, 15:40 Uhr
Rumäniens Staatschef Johannis
Der Dilettant

Von Keno Verseck

Rumäniens deutschstämmiger Präsident Klaus Johannis ...
... László Tökés, 63, einst ungarisch-reformierter Pfarrer...


Es wird immer schwieriger, die richtige Schublade zu finden.
edka
schrieb am 13.03.2016, 15:47 Uhr
Einerseits hat Tőkés nicht anderes verdient. Wer von rumanen eine Orden annimmt ist auch nicht besser. Andererseits in einer Zeit wo alle andere ihre Schwänze eingezogen haben, hat er Mut bewiesen! Wundert mich dass eine CDU Abgeordnete in einer seit 70 Jahre besetzte Land so kurz vor in den Abgrund gehen kein größeres Sorgen hat als eine rumanische Orden
Hatzfelder
schrieb am 13.03.2016, 15:59 Uhr (am 13.03.2016, 16:00 Uhr geändert).
...in einer Zeit wo alle andere ihre Schwänze eingezogen haben...


Als der Geheimdienst Securitate ihn, den notorischen Querulanten und antikommunistischen Prediger, am 16. Dezember 1989 mit Gewalt aus der Stadt deportieren wollte, versammelten sich aus Protest Hunderte vor seiner Wohnung.
getkiss
schrieb am 13.03.2016, 16:55 Uhr (am 13.03.2016, 16:57 Uhr geändert).
den notorischen Querulanten und antikommunistischen Prediger, am 16. Dezember 1989 mit Gewalt aus der Stadt deportieren wollte, versammelten sich aus Protest Hunderte vor seiner Wohnung.

Genau darum hat er den Orden bekommen. Weil er damals nicht den Schwanz eingezogen hatte (und z. Bsp. sich nicht ausbürgern lies wie viele andere) und mit Standhaftigkeit diese Hunderte überzeugte: Gegen viele Bürger mit Bürgersinn ist auch eine diktatorische Führung machtlos.
Es war die folgerichtige Fortsetzung von anderen erfolglosen Protesten mit einem Qualitätssprung der bewies:
"Der Palukes kann trotzdem explodieren!"

Frage:
Wo war und was unternahm damals Iohannis außer Kinderexport und Häuserkauf?
gerri
schrieb am 13.03.2016, 17:12 Uhr (am 13.03.2016, 17:15 Uhr geändert).
@ Herr Tökes sucht in seinem Kampf für Seine Landsleute immer wieder Schulterschluss in Ungarn,das ist weniger gut.Der einfachste Rumäne,hätte nichts gegen ein autonomes ungarisches Gebiet im Land,da er selber manchmal nicht weiss das es noch andere Nationen im Lande gibt.Doch wenn sie zufällig hören,das Jemand ein Techtelmechtel mit Ungarn hat,kann man Sie leicht für die gewaltsame Gegenwehr beflügeln. So einfach ist das.Das ungarische Streben nach Autonomie,kann man nicht mit den Anderen in Europa vergleichen,schon darum nicht,weil die Gebiete mitten im Staatsgebiet liegen.Ein Europa mit offenen Grenzen könnte ja reichen,doch da gibt es z.Z. größere Probleme......
bankban
schrieb am 13.03.2016, 17:15 Uhr
Ich finde auch, dass nur die deutschen Minderheiten den Schulterschluss mit ihren Mutterlaendern suchen duerfen. Was aber denen erlaubt ist, ist den russischen, ungarischen etc. noch lange nicht erlaubt. Wo kaemen wir denn dann hin? Wollen wir etwa alle Menschen und Minderheiten als gleichwertig ansehen?! Um Gottes willen, wo kaemen wir dann hin...
getkiss
schrieb am 13.03.2016, 17:34 Uhr
"Ce ţie nu-ţi place..."
getkiss
schrieb am 13.03.2016, 17:53 Uhr (am 13.03.2016, 18:00 Uhr geändert).
zufällig hören,das Jemand ein Techtelmechtel mit Ungarn hat
...und wenn Jemand eines Techtelmechtels mit Deutschland verdächtigt würde, wäre der dann sofort als Faschist verschrieen? da man nicht vergessen hat das "Diktat von Wien" 1940, dem sich Rumänien (gegen gewisse Vorteile) "beugen" musste...bis zu der Attacke auf die Grenze zur Sowjetunion, "hai să ne întregim Ţara".
Solche großrumänische Träume, mit der Einverleibung der Moldaurepublik gibt es noch immer, sogar mehr in Bukarest als in Chişinău...

Da kann man nix machen, die ganze Region war schon immer ein einziger Zankapfel unter Nationalisten...

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