Thema Restitution: Zur Info für Herrn Dr. Fabritius und Frau Daniel

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getkiss
schrieb am 02.09.2017, 18:42 Uhr
Ein einfaches Ja oder Nein würde genügen.

Meine Meinung, ich war "damals schon da":
Ein einfaches ja wäre von Anfang an nötig gewesen. Es wurde aber zur "Privatsache" deklariert, bzw. wegen Unmöglichkeit der Einflussnahme auf das "Unabhängige rumänische Parlament" abgelehnt. Gleichzeitig wurde resro bekämpft, das ein Zusammenschluss von eh. rumänischen Bürgern war die "Privat" klagten. Warum eigentlich? Wegen des "Radaus"?
Das ist bis heute so, z. Bsp. in der rum.-deutschen Regierungskommission. Eine klar widersprüchliche Haltung.
Waren da andere Interessen im Spiel?

Darum würde jetzt die korrekte Haltung "Nein" sein. Jedenfalls konsequenter. Der Zug ist abgefahren, Geld für die Widergutmachung in dubiose Kanäle versickert, angeblich nichts mehr da. Vor und nach dem Urteil des EUGHMR haben die verschiedenen rumänische Regierungen in Folge die Bedingungen fortlaufend geändert, Zeit geschunden, die ANRP etliche male umgestaltet. Wer meint, es war Taktik, liegt nicht weit von der Wahrheit...Es ist schon aller Tage Abend, in Rumänien brennen andere Probleme den Leuten auf den Nägeln...Die maßlosen Unterschlagungen fremden Eigentums sind quasi abgeschlossen, nur ab und zu erfährt man von irgendeiner juristischen Maßnahme die praktisch dann aber keine Folgen hat...
Was der Verband von Anfang an abgelehnt hat, ist jetzt, bei noch so viel gutem Willen, praktisch unmöglich zu verwirklichen.
lauch
schrieb am 02.09.2017, 19:22 Uhr (am 02.09.2017, 19:36 Uhr geändert).
Hallo Getkiss,

du bist anscheinend gut informiert. Mich hat diese Frage nicht besonderes interessiert. Es ist gut wenn sich Interessengruppen bilden die ihre Anliegen vortragen gegebenenfalls vor Gericht. Der Verband sollte aber damit nichts aber auch wirklich gar nichts damit zu tun haben. Er sollte sich um die Belange der hier in Deutschland lebenden Landsleute kümmern, das sollte die absolute Priorität sein. Das ist meine Haltung von der ich eigentlich keinen cm abweichen will. Deswegen lehne ich die Politik des EWIG- BV konsequent ab und erwarte, dass die vielen mit denen ich Gespräche geführt habe, dieses auch öffentlich kundtun. Es wäre höchste Zeit Fabritius abzuwählen.
servus
gehage
schrieb am 02.09.2017, 19:33 Uhr (am 02.09.2017, 19:52 Uhr geändert).
...sollte sich um die Belange der hier in Deutschland lebenden Landsleute kümmern, das sollte die absolute Priorität sein.

das war mal vor langer zeit so, bei der landsmannschaft. zumindest habe ich es so wahr genommen. heute (im verband) leider immer weniger weil andere interessen priorität haben. ca. 80-90% meines bekanntenkreises sieht es aber genau so.

nichts für ungut...
lauch
schrieb am 02.09.2017, 19:42 Uhr
gehage

genau so erlebe ich das auch,

die Unter 30 sind mit den Bällen beschäftigt, das ist auch völlig ok.

die 30-bis 70 jährigen sagen: ja ich sehe das auch so aber was kann man machen und geben manchmal als Gegenbeispiele schlechter Beispiele von Personen die in der Öffentlichkeit stehen.

Die über 70 jährigen sind hauptsächlich an den Kaffeekränzchen interessiert, was ja auch nicht verkehrt ist.
azur
schrieb am 02.09.2017, 19:49 Uhr
Eine rein sachliche Gegenfrage: Waren denn die Enteignungen auch eine Privatsache?

Wenn ich mir die aktuelle politische Lage in Rumänien so anschaue, dann ist klar: Man erntet jetzt, was 27 Jahre lang gesät wurde - siehe auch heutiger Bericht zur umstrittenen Justizreform....es tut mir in der Seele weh, wenn ich das lese, aber es ist leider zu befürchten, das es noch schlimmer kommt. Das alles steht in engem Zusammenhang mit dem enormen Restitutions- Missbrauch.
Wäre ein wenig Substanz, in den Sonntagsreden des Dr. Fabritius gewesen, hätte er sehr viel erreichen können
..
kokel
schrieb am 02.09.2017, 20:43 Uhr
s@lauch behauptete:
"Es wäre höchste Zeit Fabritius abzuwählen."

Ja, wenn das so einfach wäre...
Wer meine Beiträge verfogt, hat bestimmt gemerkt, dass auch meine Wenigkeit nicht immer der gleichen Meinung mit diesem Landsmann war. Trotzdem gebe ich zu bedenken:

1. Wer die Lage in Rumänien kennt, braucht sich nicht wundern, dass dort fast nichts läuft! In der Regierung sitzen Menschen, die außer "Vitamin B" nie was anders gelernt haben! Die nun zu überzeugen Wiedergutmachung - sprich Restitution - zu betreiben, klingt in deren Ohren so, als würde man sie zwingen physisch zu arbeiten!!! Nein, nein, mein lieber @lauch, ich habe mit dieser Art von Volksvertertern in Bucale ca. zehn Jahre verbracht und kenne deren Mentalität...

2. Letztes Jahr hatten wir ein Treffen in Sinaia mit den Ex-Kolleg/-innen. Auf Restitution angesprochen, blieben einige baff, andere wiederum sahen es als eine Unverschämtheit ohne gleichen an, dass jemand aus einem so reichen Land ein so armes noch ausbeuten möchte! Da kamen sogar Hassgefühle zum
Vorschein. =>

3. Sich als jemand in Siebenbürgen Aufgewachsener mit diesen "Sudisten" anzulegen, ist so, als würde ein Ehegatte behaupten das letzte Wort zu haben...
Die meisten unserer Landsleute kennen diese Situation nicht. Sie sind in einer Welt aufgewachsen, die zwar nicht unbedingt die beste war, in der jedoch noch gearbeitet wurde... Dies haben m.E. - muss mal so saftig ausgedrückt werden - besonders die Hauptstädter nie gelernt! Denen ging es nur um Geldanschaffung durch Beziehungen. Das hat sich bis heute nicht geändert! Dies Wurde mir vom besten Freund, einem Bukarester, beim Treffen bestätigt! Der antwortete auf meine Fragen folgendermaßen: "La noi în Bucureşti nu s-a schimbat practic nimic: Noi şmanglim (furăm) în continuare şi restul ţării se face că munceşte..." =>

3. Nun sollte man Fabritius durch ... ersetzen. Was macht dann diese Person???

Fazit: Was seitens unserer SBS nicht verstanden wird, ist die Tatsache, dass es sich in Rumänien nicht um irgendein Land der EU handelt. Die Vorgaben aus Brüssel haben hier nur beschränkte Anwendung, aber nur sie könnten den Klagen unserer Landsleute nachkommen. Ein Versuch seitens einer Vereinigung - ResRo oder so - ist von Anfang an dem Untergang geweiht. Ich frage mich in diesem Fall immer wieder, wie man so naiv sein kann, um als irgendeine Vereinigung gegen ein so korruptes System vorzugehen...

Dass diese Organisation Hilfe von unserer Landsmannschaft verlangt, ist legitim, doch sie überschätzt bei Weitem (!!) deren Einfluss auf das Herkunftsland! Wer auch nur teilweise Ahnung von den politischen Realitäten in Rumänien hat, wird Herrn Fabritius keinesfalls beneiden! Ich frage mich nur immer wieder, wie er das noch schaffft. Als Kenner der Materie muss ich gestehen, dass er mir Leid tut.
lauch
schrieb am 02.09.2017, 20:44 Uhr
Lieber azur,

dich kenne ich schon sehr lange in den Regel sind wir auch einer Meinung ich bin dir gegenüber nun auch etwas polemisch. GEGENGEGENFRAGE: muss uns das als Bundesbürger interessieren? Jedem und ich betone nochmals jedem Siebenbürger Sachsen tut etwas in der Seele weh, wenn wir philosophisch sein wollen, wahrscheinlich jedem Menschen. Ich verstehe aber was du meinst. Gefühle sollten aber nicht der Leitfaden (politischen) Handelns sein. Natürlich war die Enteignung keine Privatsache. Wir sind aber im Moment EU- Bürger und können uns themenspezifisch organisieren. Aber nochmals: es ist nicht Sache des Verbandes, der in einer anderen Tradition steht, sich um diese Dinge zu kümmern

Azur, ich bin nun wahrlich kein Fabritius- Fan- wenn nur die Hälfte davon stimmt was kolpotiert wird, was er im rumänischen Fernsehen von sich gegeben hat, leider kann ich über das Internet den Sender Realitatea TV nicht abrufen, eine Art Haussender des EWIG-BV wie ich ihn nenne, dann ist das eine Katastrofe- aber ich muss ihn in Schutz nehmen. Wann halten Politiker substanzielle Reden? Das kann doch gar nicht gehen, das bringt der Beruf mit sich. Sie müssen ja immer auf Wählermengen ich sage bewusst Mengen und nicht Schichten achten, damit sie gewählt werden, deswegen fehlt die Substanz in ihren Reden. Warum sollte Fabritius eine Ausnahme sein?
lauch
schrieb am 02.09.2017, 20:59 Uhr
Kokel,
was du erzählst ist mir bekannt. Ich würde noch unverfrohren hinzufügen: wer in Ro "etwas werden will" muss nach Bukarest.
Aber nochmals: Restitution ist nicht SACHE des Verbandes.
Muss Fabritius in RO Interwiews geben?! NEIN! Erkläre du mir einen substanziellen Unterschied zwischen seiner Amtszeit und der Amtszeit einer seiner Vorgänger. Ich sehe nur das, dass in der SBZ sein Konterfei viel öfter zu sehen ist, als das seiner Vorgänger bzw. dass er als Information getarnt Wahlwerbung für Johannis (ge) macht(hat) und die SBZ sehr häufig mit Informationen über die rumänische Regierung aufwartet die kaum jemanden interessieren. Und glaubst du, man könnte keinen Nachfolger für Fabritius finden. Ist das Amt so schwer auszuführen, dass man schon heute 2 Vorsitzende braucht. Wenn eine(r) geht bleibt ja noch eine(r) übrig. Ich sagte es.
Dein Auftritt!

servus
kokel
schrieb am 02.09.2017, 21:10 Uhr
Lieber @lauch,

tut mir leid behaupten zu müssen, dass du die Angelegenheit nur an der Oberfläche angehst. Natürlich hast du - und andere auch - bei der Behauptung, dass Fabritius zu sehr in die Öffentlicjkeit geht, recht, doch bedenke, dass sich die Zeiten geändert haben. Jeder, der heutzutage ein Mandat im Bundestag anstrebt, muss sich doch öffentlich äußern! Was ist da so schlimm? Stell dir mal vor, wir haben als Vorsitzende eine gewisse Trenjo aus Kleinschelken, die schüchtern ist und nur dann zur Antwort steht, wenn es nicht anders geht... So ungefähr sind wir doch erzogen worden, oder? Höflich, schweigsam und untergeordnet. Willst du das wirklich???
kokel
schrieb am 02.09.2017, 21:37 Uhr
@azur behauptete vor kurzem:

"Wäre ein wenig Substanz, in den Sonntagsreden des Dr. Fabritius gewesen, hätte er sehr viel erreichen können"

Lieber Landsmann,

irgendwie fällt es mir schwer deinen Äußerungen zu folgen, da sie von einer Basis ausgehen, die kaum nachvollziehbar ist. Ähnliches habe ich vor Jahren mit einem anderen Landsmann erlebt, der mir gegenüber so verärgert war, dass er mir in jeder Hinsicht widersprochen hat, egal, ob meine Aussagen richtig oder falsch waren. Mit Menschen dieses Kalibers möchte ich eigentlich nichts zutun haben, bei dir aber mache ich mal `ne Ausnahme.

Also: Unsere Landsmannschaft - anscheinend bist du da ausgetreten - hat keine Prioritäten bezüglich der Restitution! Dies willst du und paar Andere nicht wahrhaben, ist aber so. Ihr Hauptziel ist - denke ich - sich um Belange unserer Landsleute hier zu kümmern! Was Rumänien anbetrifft, solltest du lesen, was ich weiter oben behauptet habe.

Bei anderer Gelegenheit habe ich dir schon mal erklärt, was passieren kann, wenn du dein Haus wieder hast, aber isoliert bist, weil die Rumänen dies als Unverschämtheit halten. Das ist ihre Sicht der Dinge. Vergiss nicht, dass unsere Zeit in Siebenbürgen vorbei ist - so leid es auch mir tut, denn von mir aus wäre ich nie und nimmer ausgewandert!

Versuche einfach aktuell zu werden...

P.S. Trotz allem teile ich deine Idee - theoretisch - muss aber zugeben, dass sie unerreichber ist! Deshalb rate ich dir, dich damit abzufinden und nach vorne zu denken!
azur
schrieb am 02.09.2017, 21:42 Uhr (am 02.09.2017, 21:50 Uhr geändert).
@Lauch, meine Antwort auf deine Gegenfrage: JA, es sollte uns auch als Bundesbürger interessieren, wieso nicht. Im Übrigen hatten seinerzeit die Delegierten des Verbandes zugunsten der Restitution abgestimmt...das nur so zur Info.
Das war damals, in der gleichen Sitzung als auch die Doppelspitze des VB gewählt wurde.
azur
schrieb am 02.09.2017, 21:52 Uhr (am 02.09.2017, 21:54 Uhr geändert).
@Kokel, nett dein P.S., immerhin
...Danke.

lauch
schrieb am 02.09.2017, 21:54 Uhr
azur,

das habe ich nicht gewusst, also hat Fabritius praktisch ein Mandat. Gut, wenn dem so ist und ihr ihn daran so oft erinnern müsst um es ganz freundlich auszudrücken, dann müsstet doch ihr vom Resro die ersten sein, ihn zu entmachten. Das wäre nun eure Pflicht.
servus
lauch
schrieb am 02.09.2017, 22:16 Uhr
Kollege Kokel, es fällt mir schwer unhöflich zu werden, denn wenn ich mich recht entsinne haben wir uns vor etwa einem Jahrzehnt die Hände geschüttelt und gegenseitigen Respekt gezollt. Was bitteschön soll diese Argumentation? Ich behaupte mal ganz kühn, das ausser den Siebenbürger Sachsen kein Bundesbürger Fabritius kennt!!! Den Vergleich mit Lieschen Müller aus Kleinschelken ist sowas von daneben. Herr Dr. DR. hc. Fabritius hat nicht mal die internen Vorwahlen seiner Partei für die Direktkandidatur im Wahlkreis München Nord für sich entscheiden können. Er ist über die Liste in den jetztigen Bundestag eingezogen und ist jetzt auch ein Listenkandidat. Nun wissen viele nicht was das bedeutet. Fakt ist dass es in der Gesellschaft viele Stimmen gibt, mehr Einfluss auf die Wahl der Kandidaten zu nehmen. De facto wählen wir nur die Hälfte der Abgeordneten(Direktmandat) die andere Hälfte bestimmen die Parteien, diesen Vorgang kann man ruhig auch als Kungelei bezeichnen. In Bayern konnte man früher quer über die Liste wählen, beliebige Kandidaten(panaschieren) oder einem Kandidaten mehrere Stimmen abgeben(kummulieren)- natürlich ist die Auswertung viel komplizierter. Deswegen hat es Fabritius vor knapp einem Jahrzehnt nicht in den Bayerischen Landtag geschafft, da müssen wir die Kirche schon im Dorf lassen. Öffentlichkeit, Bekanntheitsgrad, das ich nicht lache. Ausserdem warum muss der Bekanntheitgrad in Ro gesteigert werden? In Ro ist Fabritius wahrscheinlich bekannter als in Deutschland. Ausserdem sollte der Verbandsvorsitz aus meiner Sicht nicht parteipolitisch überfrachtet sein.
Mich würde jedoch schon interessieren, welche Unterschiede bzw. positive Veränderungen gegenüber seinen Vorgängern du feststellen kannst.
lauch
schrieb am 02.09.2017, 22:45 Uhr
Kokel,

nochmal ich. Dein Posting an azur sehe ich auch so insbesondere das PS. Aber was heisst für dich nach "vorne zu schauen"? Das was Fabritius macht, sich in der rumänischen Flagge zu betten!? Dahinter steckt folgende Idee: wenn es für den Bundestag nicht reichen sollte kandidiert man als rumänischer Staatsbürger für das Europaparlament. Es gibt ähnliche Beispiele dazu. Einerseits willst du genauso wie ich, dass man sich um die Belange hier kümmert anderseits tut dir Fabritius leid, bei den schwierigen, ich gebe das gerne zu, Restitutionsfragen. Niemand hat ihn dazu gezwungen...Es ist höchste Zeit für einen Wechsel wenn es sein muss sollte man die Entlastung des gesamten Vorstandes verweigern. Oder es wäre mindestens angebracht, dass ein BV nicht mehr als 10 Jahre der Chef ist, so wie in vielen Bereichen der Politik(ZB. Bundepräsident) Für mich ist es unfassbar was zur Zeit im Verband passiert.

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