Tagesaktuell

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lauch
schrieb am 08.10.2025, 18:11 Uhr
Hallo Allerseits,

Nimrod eben da wo die Wissenschaft uneinig ist, entstehen argumentative Grauzonen, da greift dann der Laie bzw. die Politik ein. Du bist einerseits der Meinung mit Charlie, dass der Laie nicht urteilen sollte, forderst aber am Ende des Beitrags, eben die Untersuchungen die, die Betroffenen als unwürdig empfinden. ( psychologische Untersuchung) Macht nichts wir alle sind voller Widersprüche.

Trotzdem bleibt die Frage mit der 1÷1000 Wahrscheinlichkeit ( Zwitter) . Biologie= Wissenschaft, bewiesen! Ich dachte, dass das die Grundlage für alle Gender- Gesetze ist.

Charlie, wie tolerant unser Völkchen ist weiss ich nicht. Ich glaube aber, dass wir alle dazulernen. Und der Moderator dürfte der Bruno Moravetz sein.
Nimrod
schrieb am 08.10.2025, 20:13 Uhr (am 08.10.2025, 20:13 Uhr geändert).
Hallo lieber lauch, in meiner Auffassung sind keine Widersprüche. Ich bin gegen eine Be-und Verurteilung durch Laien in einer für den Betroffenen so persönlichen und intimen Angelegenheit. Die medizinisch-psychologische Untersuchung dagegen, durch Fachleute durchgeführt, soll Mißbräuche, die ja auch die Gesellschaft tangieren, verhindern. Hier hat der Gesetzgeber, vermutlich aus parteipolitischen Gründen, ein Tor geöffnet, welches Laien nach ihrem persönlichen Gutdünken, nach ihren persönlichen Vorteilen und der gerade vorherrschenden Lust und Laune eine Möglichkeit eröffnet, mit dem Geschlecht hin und her zu jonglieren, ohne tatsächliche Notwendigkeit. Hier halte ich ein medizinisch-psychologisches Gutachten für zwingend erforderlich, zum Schutz des Betroffenen und der Gesellschaft. Wenn schon beim Verlust des Führerscheins aufgrund von Alkohol oder Drogen eine medizinisch-psychologische Untersuchung, bekannt als MPU, erfolgen muß, dann ist es für eine so lebensbestimmende Veränderung der Persönlichkeit noch viel dringender geboten. Wo sind da jetzt die Widersprüche? Und was die Intimsphäre bei einem Arzt anbelangt. Beim Hautscreening mußt du dich auch ziemlich ganz entblößen !:-)))
Regine ( Jini )
schrieb am 09.10.2025, 17:54 Uhr
Heute Nachmittag war ich in meiner Hausarztpraxis zum Doppelimpfen, wie jedes Jahr: 1x Covid-Auffrischung mit Comirnaty von Biontech, und 1x Grippeimpfung für Ältere! Dieser Impfstoff ist viel stärker als der "normale", und so sind die Nebenwirkungen dementsprechend heftiger, zumal ich ja auch in beide Arme gepiekst wurde...
Ab heute Abend werde ich für 2,5 Tage heftig krank sein, um danach wie "Phönix aus der Asche" aufzusteigen;-))).
All´ das nehme ich gerne in Kauf, im Wissen, daß ich mich und andere Menschen schütze!

Kleinschenker, ich vertraue Forschern und Wissenschaftlern, und nicht einem Typen wie Gerald M., der gewiß Tag und Nacht Aluhut mit Antennen,-/Satelliten-Zipfel trägt. Ich habe Dich ja schon mal gefragt: Trägst Du etwa auch so etwas Kleidsames???
lauch
schrieb am 09.10.2025, 23:11 Uhr
Guten Abend,

Also Nimrod: Fachleute gibt es bei diesem Thema mE.nicht. Die Konvertier- Anbieter werden bestraft und den anderen werden unwürdige Fragen / Methoden vorgeworfen, deswegen ist das Gesetz etwas locker aus meiner Sicht. Ich will mich aber dazu nicht äußern, denn ich bin seit heute geschockt. Die Grünen wollten heute die " sexuelle Identität " in das Grundgesetz schreiben Sie behaupten, dass in D 9Mio Menschen sich als quere bezeichnen. 1992 wurde erst der " Schwulenparagraph" abgeschafft, un in rund 35 Jahren sollen nun 9Mio sexuell anders orientierte ( da gibt es viele Orientierung nicht nur schwul und lesbisch) sein? Deswegen werde ich mich dazu nicht mehr äußern!!!

JINI Respekt, das werde ich auch machen. Aber " advocatus diaboli", Wasser auf die Mühlen der Rechten. Es gibt für Hausärzte eine Pauschale. Diese werden Sie ab 2026 nicht bekommen wenn sie nicht eine Impfquote von 25% erfüllen.

Zu guter Letzt: in den letzten 3 Jahren kenne/ kannte ich 2 Damen, die Brustkrebs hatten/haben. Eine ist von uns gegangen, die andere wird es meiner Ansicht nach nicht schaffen. Die Wahrscheinlichkeit Brustkrebs zu heilen liegt bei 80%. Warum gelingt das hier nicht. ME. wegen der Globuli, die eine Steuer auf die Dummheit sind. Was sagt ihr dazu?
Nimrod
schrieb am 10.10.2025, 13:19 Uhr
Hallo lieber lauch, im Internet heißt es zum Thema „Intergeschlechtlichkeit“: Intergeschlechtlichkeit oder Intersexualität, auch Zwischengeschlechtlichkeit, bezeichnet die biologische Besonderheit von Menschen, deren körperliche Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig als weiblich oder männlich einzuordnen sind. Das ist eine Tatsache. Die ist zu respektieren. Fachleute auf diesem Gebiet gibt es schon über 100 Jahre. Trotzdem hat die Forschung hier noch sehr viel zu tun. Durch die Verdrängung und Diskriminierung der Betroffenen ist vieles davon in der Öffentlichkeit nicht bekannt. Im Internet kannst du dir aber einen guten Überblick, auch als Laie, verschaffen, um die Dimension der vorliegenden Problematik zu erkennen. Da wird durch den liberaleren Umgang einer aufgeschlosseneren Gesellschaft in der Zukunft noch viel passieren. Dass sich die „Grünen“ für die Rechte dieser Menschen stark machen ist normal weil dort viele Betroffene Mitglieder sind. Ob auf diesem Gebiet mit den aktuellen Erkenntnissen der DNA des Erbgutes, z.B. der Methode „CRISPR-Cas9“ etwas zum Positiven verändert werden kann, wird auch erst die kommende Zeit ergeben. Voraussetzung für einen künftigen Erfolg zum Wohl der Menschheit ist dafür aber die Behandlung dieses sehr persönlichen und intimen Gebietes menschlichen Daseins durch die vorherrschende politische Ausrichtung der jeweils Herrschenden !
charlie
schrieb am 10.10.2025, 14:04 Uhr (am 10.10.2025, 14:12 Uhr geändert).
Dass sich die „Grünen“ für die Rechte dieser Menschen stark machen ist normal weil dort viele Betroffene Mitglieder sind.Die Grünen setzen sich ganz grundsätzlich für die Rechte von Minderheiten ein. Das ist eher der Grund, warum Betroffene dort gern mitmachen.

Fachleute gibt es bei diesem Thema mE.nichtNatürlich gibt es die. Was sonst sind Leute wie Hirschfeld, Michel Foucault, Judith Butler?
Link
Nimrod
schrieb am 10.10.2025, 20:04 Uhr (am 10.10.2025, 20:04 Uhr geändert).
Hallo charlie, ich befürchte deine Meinung über die Grünen und ihre Einstellung zu Minderheiten wird von einer in diese Richtung laufenden Sympathie für die Grünen überschattet. Wenn ich von der Minderheit der „Deutschen aus Osteuropa“ ausgehe, hatte die Kulturstaatsministerin der Ampel, Claudia Roth von den Grünen, in ihrer Amtszeit Probleme mit den „Vertriebenen und ihren Verbänden“. Der Focus schreibt am 1. Mai 2024 : Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) möchte die deutsche Erinnerungskultur ändern. Plötzlich heißt auch ein Institut, das sich der Geschichte und Kultur von Deutschen in Osteuropa widmet, anders. Es hagelt Kritik - und verdeutlicht die gestörte Beziehung der Grünen zum eigenen Land. Sie hat es fertiggebracht, sich mit den Vertriebenenverbänden und den Leitern deutscher Gedenkstätten zur Vergangenheitsbewältigung gleichzeitig anzulegen. Seinen Ursprung nahm der Konflikt mit den Vertriebenen in der Streichung des Wortes „Deutsche“ aus dem Namen einer Institution in Roths Verantwortungsbereich, die den Blick auf Osteuropa und die alten Siedlungsgebiete der Deutschen dort richtet: Das frühere „Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ heißt jetzt nur noch „Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa“. Laut Selbstbeschreibung stand das Institut 2016 auch dafür, „dass wir uns um das dortige deutsche Kulturerbe kümmern und uns engagieren“. Dazu gehören zum Beispiel die einzigartigen Kirchenburgen der Siebenbürger Sachsen in Transsilvanien, teils zum UNESCO-Welterbe erklärt, teils vom Verfall bedroht. Das Wort „Vertreibung“ wird gemieden, stattdessen ist von „Zwangsmigration“ die Rede. Die „erheblichen Irritationen“ kleidete die „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten“ (AGDM) in die Worte: „Nicht nur die Heimatvertriebenen und ihre Geschichte, sondern auch die bis heute vor Ort lebenden deutschen Minderheiten werden mit der Umbenennung des BKGE unsichtbar gemacht.“
Das zur Einstellung der Grünen zu Minderheiten. Vielleicht wählten die Sachsen zu wenig grün !

Daß die Fachleute für die Intersexualität sehr wohl vorhanden sind und das schon über 100 Jahre, habe ich in meinem Beitrag ja auch schon erwähnt. Die Zweifel von lauch sind also unbegründet. Gewundert hat mich in diesem Zusammenhang, daß von dir und auch in deinem Link der berühmte, deutsch-jüdische Forscher auf diesem Gebiet, Richard Baruch-Benedikt Goldschmidt (* 12. April 1878 in Frankfurt am Main; † 24. April 1958 in Berkeley, Kalifornien/USA) nicht erwähnt wird.
lauch
schrieb am 11.10.2025, 09:05 Uhr
Hallo Allerseits,

Nimrod du weisst doch, dass ich nicht recherchiere. Also doch nochmal. Fachkräfte sind ja wenn ich das Gesetz in D richtig verstehe zu Zaungästen degradiert worden. Sie werden von den Betroffenen nicht anerkannt. Und wie du schon sagst, in den " Graubereich" dringt dann die Politik ein und entscheidet nach Gutdünken. Ist ein Konvertierer eine Fachkraft? Sagen wir mal so, ich bin die Regierung und entscheide, dass es keine Fachkräfte gibt!!!Wie gesagt ich dachte bisher, dass das biologische Geschlecht ( sogenannte Zwitter) ausschlaggebend für die Gesetzgebung war. Jetzt scheint es, dass ich von den Progressiven überrumpelt worden bin.
Und diese neue Methode... ich hoffe, dass sie endlich Gerechtigkeit in den Frauensport bringt. Ich fiel aus allen Wolken als meine Mutter mir erzählte, dass " man sich erzählte" dass die rumänische Olympiasiegerin im Hochsprung Balaṣi ( Balázs ethnische Ungarin) " keine richtige Frau sei". Das in den 70ger Jahren!!!! Und siehe da sogar auf Wikipedia steht geschrieben, dass sie mal bei einem Wettkampf nicht angetreten ist, weil sie sich dem Test nicht unterziehen wollte.

Claudia Roth, die Grünen sind für Konservative des Öfteren die reine Provokation. Wo ist die Tafel der Charta der Vertriebenen in Bad Kissingen? NIEMAND sagt dazu etwas. Deswegen sehe ich auch mit einer gewissen Gelassenheit die AfD, die zumindest den Diskurs etwas korrigiert. Ich hoffe, dass die beiden Grosskoalitionäre, das Wahlrecht korrigieren, dass die grosskotzigen Grünen merken sollten, dass man Wahlkreise auch gewinnen muss, nicht immer alles über die Landeslisten " regeln"!! Die " Turboeinbürgerung" wird auch abgeschafft. Also es tut sich etwas.
Nimrod
schrieb am 11.10.2025, 16:48 Uhr (am 11.10.2025, 16:51 Uhr geändert).
Hallo lauch, ich beginne mit deinem zweiten Absatz, den letzten Satz deines Berichtes aufnehmend: Also es tut sich was (die Grünen betreffend). Da hast du völlig recht. Heute kannst du es in allen überregionalen Zeitungen lesen. Die „grüne Jugend“ hat sich eine neue Vorstandschaft gegeben. Und typisch, der Co-Sprecher Luis Bobga, vermutlich wegen seines Migrationshintergrundes studierte er auch Internationale Migration und interkulturelle Beziehungen an der Universität Osnabrück, will als Wessi (in Münster/Westfalen geboren), die Partei so ausrichten, wie man es ja zwischenzeitlich von den Grünen erwartet : Wir können und wir werden diese Partei wieder auf links drehen“, kündigte er in seiner Bewerbungsrede an . Obwohl, die „erste Sprecherin“ der grünen Jugend, Henriette Held, eine „Ossi“ (in Berlin-Pankow aufgewachsen) die mit 93,6 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt wurde, Bobga mit deutlich schlechteren 76,2 Prozent, ist sie die etwas sachlicher und zielführender argumentierende. Eine typische Grünen-Laufbahn mit dem Start ihrer politischen Laufbahn bei „Fridays for Future“ hat sie aber auch.

Zu deinem ersten Absatz im gleichen Bericht: Es ist ja seit der letzten Olympiade in Paris bei den Frauen-Boxkämpfen zu heftigen Diskussionen gekommen weil die „Weiblichkeit“ zweier „Boxerinnen“ angezweifelt wurde. Medscape, die weltweit führende Online-Plattform für Ärzte und Gesundheitsexperten schreibt dazu: Vor einigen Jahren hat der Weltleichtathletikverband ein umfassendes Screening von Menschen durchgeführt, die an Wettkämpfen teilnehmen wollten. „Dabei fand man eine kleine Gruppe von Personen mit einem für das weibliche Geschlecht möglicherweise abnormalen Testosteronspiegel“, so Moghetti. „Bei einigen lag es an Doping. Andere hatten genetische Defekte. Aber nicht immer war eine Erklärung möglich.“
Einige der Personen hatten einen männlichen Genotyp, aber einen Defekt in der 5-alpha-Reduktase: in einem Enzym, das für die Bildung der männlichen Geschlechtsorgane und den Haarwuchs unerlässlich ist. Ein Sportler mit diesen Merkmalen, dem bei Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen worden sei, habe einen männlichen Testosteronspiegel, der die Bildung von Muskeln fördere, erklärte Moghetti. Daher habe die Person je nach Sportart erhebliche Vorteile
.
Um hier bei den Wettkämpfen sportliche Fairness und gleiche Chancen zu gewährleisten muß dieses heikle Thema auch geklärt werden. Auch da wird sich in Zukunft noch etwas bewegen.


lauch
schrieb am 12.10.2025, 12:26 Uhr
Hallo Nimrod,
Was hältst du davon?
Es sind etwa 20 " Direktkanditaten" ( guckst du Internet wenn du Lust hast) die nach dem linksgrünen Gemurkse aussen vor geblieben sind. Nun könnte man das Prinzip umkehren undd die letzten der Wahlliste weglassen. Damit ist zwar mehr " Harakiri" ( das gibt es schon jetzt) und Kungelei aber alle Parteien müssen sich darauf konzentrieren Wahlkreise zu gewinnen. Bei der 5% Klausel kann man großzügig sein. Widerspiegelt die Anzal der Abgeordneten nicht die 5 Prozent im Parlament, nimmt man entsprechend nach den Listen einen oder 2 dazu.

Zu diesem Genderthema. Beim Boxen gab es bei Olympia viel Ärger, das wissen wir. Die rumänische Springerin nannte ich, weil über 50 Jahre vergangen sind seither. Wir waren auf dem Mond, wollen zum Mars ( ich nicht unbedingt). Ein Smartphone ersetzt einen Fotoapparat, einen Kalender eine Uhr usw. Sollte man nicht in der Lage sein so ein Problem zu lösen?
lauch
schrieb am 13.10.2025, 13:29 Uhr
Aus aktuellem Anlass, weil die Herren Trump und Netanjahu in der Kneset eine Hollywood-reife Show abziehen. Man erklärt den Krieg für beendet. Dass er tatsächlich beendet wird, sind erhebliche Zweifel anzumelden. Das ist meine Einschätzung. Herta Müller hat der WELT am Sonntag vom 5. Oktober ein Interview gegeben. Ich hätte nicht gedacht, das sich jemand so einseitig auf die Seite Israels stellt. Wenn wir Argumente austauschen, gewichten, bewerten, ist es eine NEVER- ENDING Story wie der Nahost Konflikt selbst!! In der Vergangenheit hatten sich dazu Günther Grass, Martin Walser uva. KünstlerInnen, Literaten zu Israel geäußert. Unlängst haben einige in einem Brief die Bundesregierung aufgefordert,die Waffenlieferungen nach Israel einzustellen. Und die Bundesregierung ist auch vom Anschein her eingekinickt. Praktisch wissen wir nicht, was Sache ist.
Ich beobachte, schon lange das " Treiben" der Künstler auch in der Corona- Zeit. Anstatt sich einzumischen in Dinge von denen sie wenig verstehen, sollten sie den Spruch " Schuster bleib bei deinen Leisten" beherzigen.
charlie
schrieb am 14.10.2025, 09:38 Uhr (am 14.10.2025, 09:50 Uhr geändert).
Nimrod,
guter Punkt über die Grünen und ihre Haltung zu Volksdeutschen, Spätaussiedlern und ähnlichen Minderheiten. Tatsächlich haben sich Linke unterschiedlicher Richtung da vertrippelt. Ich erinnere an Lafontaine, der Anfang der 90er, als diese Leute in hoher Zahl reinstömten, dass es ungerecht und völkisch wäre, sie gegenüber anderen Migranten zu bevorzugen. Ich nehme an, dass Claudia Roth ähnlich gedacht hat bei deinem Beispiel. Ich denke, da ist was dran aber es ist trotzdem ein (Denk)Fehler. Danke, dass du es aufgebracht hast. Paar Punkte dazu:

1. Geht es hier um das (deutsche) "Blut"? Haben also Menschen, die irgendwie von Deutschen oder Deutschsprachigen abstammen grundsätzlich ein Privileg? Es sieht so aus, aber dem ist streng genommen nicht so. Ja, es geht um Deutsche, aber nicht allgemein, sondern nur um die aus dem Osten. Es geht also nicht um das "Blut" sondern um eine politisch-historische Einordnen. Diese Leute oder ihre Vorfahren waren politische Deutsche* und deshalb fühlt sich die Bundesrepublik für sie verantwortlich. So gesehen sind diese Leute gar keine Fremden oder Minderheit (praktisch sind sie es natürlich)
2. Linke aller Richtungen (also auch Grüne) haben logischerweise ein Problem mit dem "Blut". Für sie ist ein Volgadeutscher genauso ein Migrant wie ein Vietnamese. Alles andere hat für sie den Geruch des Rassismus. Grundsätzlich wollen sie also die Volksdeutschen nicht negativ diskriminieren, sondern sie nur nicht besser stellen als andere Migranten. Die Linken bleiben also ihren Prinzipien treu. Allerdings haben sie die Gründe für die Sonderbehandlung entweder nicht verstanden oder lehnen sie ab.
3. Die Erinnerungskultur hängt damit zusammen. Tatsächlich riecht ein guter Teil der Erinnerungskultur an den "Osten" stark nach Völkischem und Rassismus. Man denke nur an das Bild mit dem Kalb im Schweinestall. Andererseits wäre es verlogen, würde man in der Erinnerungskultur dieses Landes zum Thema Osten so tun, als hätte es die Deutschen dort nie gegeben. Wie immer in solchen Fällen, sind kluge, gebildete und feinfühlige Menschen gefragt, hier ein einen guten Weg (nicht Kompromiss) zu finden und ich bin sehr froh, dass völkische Gestalten wie die Steinbach da nichts mehr zu melden haben.


* streng genommen stimmt das für die Siebenbürger Sachsen nicht. Das wollen wir aber in dieser Diskussion vergessen
charlie
schrieb am 14.10.2025, 09:56 Uhr
Lauch,
zu Herta Müller: ich verstehe deinen Punkt sehr gut und oft liegt mir der Spruch "bleib bei deinen Leisten" auf der Zunge. Aber Herta Müller ist nun mal eine Romanautorin, die sich mit gesellschaftlichen und politischen Dingen beschäftigt. Ihre Romane haben solche Themen, es ist bei ihr kein Hobby. Gleiches gilt für Grass und M. Walser. So gesehen sind das Fachleute. Diese Leute sollte man in der Hinsicht nicht auf eine Stufe mit zbsp Musikern oder Malern stellen.
lauch
schrieb am 14.10.2025, 11:51 Uhr
Hallo Charlie,
Das Thema ist so komplex, dass es eine Bibliothek füllen könnte. Hier ein paar unkoordinierte Sätze dazu.
Bis in die 99ger würde ich schon vom " Blutrecht " sprechen, dass muss man ohne Schönfärberei konstatieren. Man spricht heute von Turboeinbürgerung,( 3Jahre) ich hatte maximal 6 Monate gewartet.( genau weiss ich nicht mehr) Und damals wurden auch Leute eingebürgert die NULL Deutsch konnten, etwa die rumänischen Ehepartner.

Heute sehe ich es nicht ein einen EU- Ausländer privilegiertere Stellung einzuräumen als anderen Migranten.
Ich verstehe rumänisch 😄
Walser, Müller etc. sind " feinfühlige Diktatoren" in dem Sinne, dass Ihnen kaum jemand ans Bein pinkelt, egal worum es geht( zB. po oder contra Israel). Sie sind Fachkräfte wenn sie drei Tage an einem Satz mit Tiefgang arbeiten, aber nicht wenn sie in Zeitungen Interwiews zu politischen Themen geben.
charlie
schrieb am 14.10.2025, 13:13 Uhr (am 14.10.2025, 13:17 Uhr geändert).
Heute sehe ich es nicht ein einen EU- Ausländer privilegiertere Stellung einzuräumen als anderen Migranten. Verständlich.
Walser, Müller etc. sind " feinfühlige Diktatoren" in dem Sinne, dass Ihnen kaum jemand ans Bein pinkelt, egal worum es geht( zB. po oder contra Israel). Sie sind Fachkräfte wenn sie drei Tage an einem Satz mit Tiefgang arbeiten, aber nicht wenn sie in Zeitungen Interwiews zu politischen Themen geben. Einerseits. Andererseits schreiben sie in ihren Romanen über solche Themen. Das heisst, ich würde ihre Positionen ernst nehmen. Außerdem sind diese Leute meist nicht politisch aktiv, müssen also nicht auf Wähler und Parteien achten. Konkret zu dem, was H. Müller zum Nahen Osten sagt: was gefällt dir an ihrem Text nicht?

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