Kontinuitätstheorie versus Migrationstheorie

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bankban
schrieb am 28.10.2010, 18:54 Uhr
"ber trotzdem ist dein argument das das rumänische volk ein konstrukt ist, aufgrund der moldoveans ungureans usw., ziemlich wage vor 300 jahren kam auch noch niemand auf die idee sich deutsche zu nennen, da gab es preußen sachsen bayern usw.
genauso in italien (venezianer, milanesen, napolitaner, sardinier usw.)"

ergo ist jedes volk ein konstrukt.
Hermann_Gregor
schrieb am 28.10.2010, 20:25 Uhr
@Tomislav
und wieder mal wird die Ursache mit der Wirkung verwechselt, ein uralter Trick der Kontinuitätspoeten!!
deshalb nochmals die Fakten:
- dass die heutigen Rumänen eine lateinische Sprache mit ca. 55% slawischem Einfluss sprechen, bezweifelt niemand. Noch mehr, sie wird auch "kontinuierlich" latinisiert, siehe dazu die letzte (seit einigen Jahren...) lächerliche Rechtschreibreform!
Tatsache ist, dass die sie aus dem mittlerem Balkan stammen (wer sich persönlich überzeugen will, soll eine längere Reise südlich der Donau, vor allem ins nördliche Griechenland unternehen)
- "einer der ersten Bischöfe auf heute rumänischen boden war ephrem im jahre 304" DER HATTE ABER MIT DEN RUMÄNEN NICHTS ZU TUN. Das rumänische Volk hat sich viel später gebildet. Deshalb gibt´s auch keinen Religionsstiftenden Heiligen ( Kilian bei den Franken,Stefan bei den Ungarn, Kiril bei den Slaven etc, etc...)
- über Italien könnte man Bänder schreiben, einen Besuch Roms würde ich jedem empfehlen
- dass sich der Erzbischof "Mitropolit al Ungro-Vlahiei" nennt bedeutet, dass bei der Bistumsgründung der Teil der Walachei zum Königreich Ungarn gehörte, damals nannte man die Walachei UNGRO VLACHIA. (ist doch keine Schande....)
- ich meine walachische Bischöfe (nicht serbische, keine grichische und auch keine bulgarische!) Sonst ist auch Ulfila einer der ersten Bischöfe in Siebenbürgen
"Aber schon viel früher trafen Goten mit arianischen Christen
zusammen und übernahmen diese Variante des Christentum.
Dieser Begegnung verdankt sich auch die "Ulfilas-Bibel", in
gotischer Sprache von einem Bischof Ulfila übersetzt.

Nichts für ungut....
pedimed
schrieb am 28.10.2010, 22:01 Uhr
Die Rumänen haben sich aus mehreren versprengten Gruppen in der Moldau unter den von den dorthin ausgewanderten Mitgliedern des Deutschen Ritterordens aus Piatra/Tîrgu-Neamţ zum Fürsten gewordennen gesammelt. Aus der bulgarischen Durchreise von der WOLGA bis südlich der Donau kam dort das slavische zur Sprache. In der Walachei bildeten sich ähnliche Gruppen und so waren die beiden Gegenden eigentlich voneinander abgegrenzt. Durch die orthodoxe slavische Kirche war das Kirchenslavisch die herrschende Hochsprache und kyrillisch die Schrift. Unser kronstädter Reformator Johannes HONTERUS hatte um auch die in Siebenbürgen heimischen verstreuten rumänischen Gruppen in die Reformation einzubinden den Kleinen Kathechismus Luthers in deren Sprache mit lateinischer Schrift in seiner Druckerei fertigen lassen. Dieser wurde dann auch über die Karpaten von den dort tätigen Händlern aus SBB gebracht und daraus entwickelte sich schön langsam die heute gängige rumänische Schriftsprache, von N.Ceau auch in den 70-erJahren noch mal abgeändert.Hobs mi????
Tomislav
schrieb am 28.10.2010, 22:02 Uhr
dass die heutigen Rumänen eine lateinische Sprache mit ca. 55% slawischem Einfluss sprechen, bezweifelt niemand. Noch mehr, sie wird auch "kontinuierlich" latinisiert, siehe dazu die letzte (seit einigen Jahren...) lächerliche Rec
wo hast du bitteschön diese zahl her ??? es ist allgemeine lehrmeinung das höchstens (um nicht zu sagen allerhöchstens) 20% des rumänischen vokabulars direkt aus den slawischen stammt.vor allem wörter der religion (dragoste, mila)

elementare wörter des täglichen umgangs, hallo tschüss bitte danke, sind zweifellos lateinischen ursprungs.

dieses ständige argument, die siebenbürgische schule hat aus russisch latein gemacht (ums mal extrem zu sagen), kann ich bald nicht mehr hören.
weil ein paar rumänen anstatt multumesc auch mal merci und anstatt scuza mal pardon sagen heisst das nicht das die eine komplett neue sprache erfunden haben. das sie aus "sînt" "sunt" gemacht haben interesiert im endeffekt auch keinen, jeder spricht das so aus wie immer

jede intellektuelle bewegung "modifiziert" seine sprache irgendwann, in deutschland dürfte das zu der zeit übrigens auch "en vogue" gewesen sein

egal was ephrem war, die bevölkerung war damals ortodox und blieb es bis heute, daran konnten auch die ungarischen bistümer nichts ändern, da ist es doch völlig egal ob sie selber bischöfe hatten, die religionspolitik der patriarchen von konstantinopel war halt über lange zeit sehr zentralisitsch

Tatsache ist, dass die sie aus dem mittlerem Balkan stammen tatsache?? das widerspricht anerkannter lehrmeinung, schon mal von der jiricek-linie gehört ??

übrigens bin ich auch kein unterstützer der dako-romanischen kontinuität. das jedem rumänen nachsagt wird dass sie denken, wie hiess es neulich im forum, "ein selbstverliebter sohn der daker und der römer" zu sein ist jedoch ziemlich pauschal (nichts gegen dich persönlich aber das lese ich so oft hier)

meine oma sagte mal zu mir "weil ich eine rumänin bin fließt auch in dir slawisches blut"

übrigens als deutscher würde ich mal nicht über die rechtschreibreformen anderer länder herziehen ^^
gerri
schrieb am 29.10.2010, 10:12 Uhr (am 29.10.2010, 10:19 Uhr geändert).
@ lori,die rumänische und alle Anderen ähnlichen Sprachen,waren eine einfache gemeinsame Sprache die sich mit den Jahren in der römischen Zeit entwickelt hat.Es war die Sprache der Legionäre untereinander die sich verständigen mußten,da die Bevölkerung der besetzten Gebiete gerne ausgetauscht wurde,um das Gefühl der Heimat zu unterbinden.So verbreitete sich diese gemeinsame notwendige Sprache mit kleinen Unterschieden, von der heutigen südl. Ukraine bis zur Adria und von der Krim bis heutige Slovenien. Die aufmüpfigen Daker wurden ausgesiedelt in`s heutige Palestina/Israel,wo auch heute noch welche im arabischen Raum zu finden sind,wie auch die dortige Bevölkerung südlich der Karpaten und nach Griechenland umgesiedelt wurden.Die Albaner die als die letzten Römer in der Geschichtswelt gehandelt werden,haben eine ähnliche Sprache wie auch die Aromunen und Istroromunen.In den letzten hundert Jahren wurde in die heutige rumänische Sprache vieles eingefügt,aus den französischen,spanischen,italienischen, englischen und deutschen Sprachen.
Da das heutige "rumänisch" eine leicht erlernbare melodische Sprache ist, könnte es fast die "EURO-SPRACHE"
sein, aber nur die Sprache!
Die Bevölkerung müsste auf dem Boden der Tatsache bleiben.

Gruß, Geri
schully
schrieb am 29.10.2010, 18:15 Uhr
gerri, darf ich fragen woher Du das hast?
servus
lori
schrieb am 29.10.2010, 18:50 Uhr
Hallo Allerseits,

bei allem Respekt, ich habe hier keine Lust mich zu wiederholen. Damit spreche ich eher die Neuen an(Tomislav, Gregor, Geri u.a.) Der Thread hat 33 Seiten- bitte geht mal auf die ersten Seiten und schaut Euch nochmals die Definition der KT an! Jemand schreibt, dass es unbestritten ist, dass die rum. Sprache 55% slawische Wörter enthält....ich sage dazu, dass das in Ro ein Grund ist jemanden auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.(Augenzwinkern)!
Ausserdem- siehe dazu auch meine Eingangsaufforderung-wieso zum Teufel konzentriert ihr euch so sehr auf die Sprache!?

Kollege Bankban- ja,ja, jedes Volk ist ein Konstrukt, das rumänische hatte(und hat) aber sehr fantasiereiche Architekten!
Hermann_Gregor
schrieb am 30.10.2010, 09:03 Uhr
@Tomislav
Es ist bekannt, dass in der rumänischen Sprache über 50% der Wörter slavischen Ursprung haben. Das ist keine Schande, das ist eine Tatsache, die in allen ernsten Bücher festgehalten wird.
Zur Beruhigung aller Nationalisten: der aktive Wortschatz enthält weit über 50% Wörter lateinischen Ursprungs.
Ähnlich verhält es sich mit dem Englischen: da liegt der Anteil lateinischer Wörter über 50%, dennoch ist Englisch eine germanische Sprache.
Kontinuierlich ist einzig allein die Romanisierung beginnend mit der "Scoala Ardeleana".
Die Rumänen sind ein sehr junges Volk, die Sprachbildung ist noch nicht abgeschlossen (siehe letzte Rechtschreibreform) sie sind Mitten im Findungsprozess der Nationalhymne, innerhalb 60 Jahren wurde sie 4-Mal ausgetauscht. Auch das ist keine Schande, nur etwas ärgerlich für Musiker und Briefeschreiber.
Che
schrieb am 30.10.2010, 18:24 Uhr
Na ja, beim ,,Guugeln´´ bekommt man ganz andere Prozentzahlen als die hier aufgetischten, wenn aber eine nach seine Wünsche gebastelte ,,Wahrheit´´ einem hilft einen Tag länger zu leben, warum nicht?
lori
schrieb am 01.11.2010, 12:12 Uhr
Kollege Che,

die Frage ist, wer mehr an der "Wahrheit" bastelt, wir hier in diesem Thread oder die Fälscherwerkstätten Rumäniens?

Gruss
Lori
Che
schrieb am 02.11.2010, 05:39 Uhr
Lori,

Die von Ihnen gewünschte Antwort steckt ja schon in Ihre Art der Fragenformulierung, wenn Sie damit glücklich sind, von mir aus.

Jeder der rumänisch beherrschen tut kann leicht Parallelen zwischen rumänisch und ihre verwandten Sprachen ziehen, das könnte sogar ein Zulu, wenn er rumänisch kann, ohne voreingenommen zu sein.

Man bräuchte nur einfache Wörter zu nehmen, die auch vor 2000 J. benutzt wurden, wie :

Kopf, Augen, Hände und all die anderen Körperorgane,

oder:

Feuer, Wasser, Erde, Luft, Himmel,

oder die Zahlen,

um zu sehen wieviel davon prozentual wohin gehört.

,,Guugeln´´ oder nicht, jeder hat ein eigener Kopf um denken zu können und Parallelen zu ziehen.

lori
schrieb am 02.11.2010, 17:32 Uhr
Hallo Che,

richtig,die Frage war etwas voreingenommen. Glücklich macht mich hier in den Foren wirklich nicht all zu viel. Aber ich kann es mal neutraler formulieren: wo wird mehr gefälscht(natürlich nur geschichtsbezogen)hier diesem Thread oder in den rumänischen Schriften(dabei meine ich nicht nur Sripte der Uni- Vorlesungen)?

servus
schully
schrieb am 02.11.2010, 17:56 Uhr
ein beispiel:
ausschnitt aus der Tribuna von heute:
"O biserică veche de sute de ani, sfinţită după ritul ortodox. După secole în care a fost un punct important în viaţa cetăţii, după ani în care a fost dată uitării şi lăsată în paragină, Biserica Azilului din Sibiu are parte de o viaţă nouă: a trecut prin lucrări de reabilitare, iar duminică a fost sfinţită primind hramul Sfântul Mare Mucenic Dimitrie."

war es vorher eine sächsische kirche? gestern stand in der selben zeitung wieder ein bericht darüber, auch da kein wort
über die erbauer.
ich habe letztes jahr mit einem der popen (Herr Munthiu) kurz gesprochen. die Orthodoxe Kirche hat die Siechenkirche gepachtet und unter auflagen renoviert (u. a. keine ikonenmalereien). auch davon kein wort.
ein junger, rumänischer Hermannstädter sieht darin eine sehr alte, rumänische kirche.
servus
sibihans
schrieb am 02.11.2010, 21:08 Uhr
seberg
schrieb am 02.11.2010, 22:39 Uhr
Tja, wenn „wir Soxen“ migrieren, müssen „die Bloch“ halt für Kontinuität sorgen...
Dankbar sollten wir sein, dass mit der Sanierung der alten Gemäuer auch die Geister unserer Ahnen darin weiter wesen dürfen...

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