Richard Wagner verunglimpft Carl Gibson und SLOMR Temeschburg – und das wider besseres Wissen!

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Gustavo
schrieb am 04.03.2009, 18:27 Uhr
Don Carlos schrieb:
Ich weiß es nicht - hoffe aber, gustavo, dass Sie sich nach Ihrer Blamage mit dem Papst und dem Monsignore aus dem Vatikan jetzt nicht zur Verteidigung von Positionen aufschwingen, die diesem Land und den Menschen hier schadeten und schaden?
Meine Auseinandersetzung mit der KAS glauben Sie mir wohl nicht ganz in der geschilderten Art?







Wieso Blamage? Hast Du meinen E-mailverkehr Gelesen ??
Wenn ich deinen geliebten Papst oder seinem Sachbearbeiter einen Hinweiss auf dein Buch gebe und sich anschließend ein Monsignore bedankt ist das eine Blamage?
Don Carlos
schrieb am 04.03.2009, 18:41 Uhr (am 04.03.2009, 18:50 Uhr geändert).
An den ominösen Monsignore glaube ich nicht, gustavo?
Wie alt sind Sie eigentlich? Gerade nahm ich an, verstanden zu werden?
Und das in einer sehr ernsthaften Materie, die für mich eine existentielle Komponente hat.
Langsam werde ich des Treibens müde ...und verliere auch die Lust ... ich hatte schon einmal an das Fidel Castro-Wort vom müd werdenden Marathonläufer erinnert ... und ich füge dem noch hinzu, auch Stehaufmännchen werden müde, vor allem wenn sie wie Anachoreten in der Wüste in den Wind schreien ...
Carl Gibson.
Gustavo
schrieb am 04.03.2009, 18:54 Uhr (am 04.03.2009, 18:56 Uhr geändert).
Don Carlos schrieb: An den ominösen Monsignore glaube ich nicht, gustavo? Wie alt sind sie eigentlich? Ich nahm gerade an, verstanden zu werden?



brauchst Du auch nicht.Jedenfalls war es das erste und das letzte mal das ich den Vatikan auf dein ,neidlos toll geschriebenes Buch hinweise. Übrigens ich bin 60 jahre.
Don Carlos
schrieb am 04.03.2009, 19:29 Uhr (am 05.03.2009, 16:00 Uhr geändert).
Auf die Akklamation der Ja-und Amen-Sager habe ich hier nie gewartet, gustavo!
Auch nicht auf die Canossa-Gänger, die zu Kreuz kriechen und sich dann dann doch noch schämen und sich still verkriechen und davon schleichen a la tschawo.

Doch freut es mich, wenn Zustimmung kommt, insofern diese ernsthaft ist.

Dass mein Werk und seine darin exponierten Ideen sich durchsetzen werden, daran brauche ich nicht zu zweifeln, denn ich weiß schon zuviel über Geist und Kunst - und alle diejenigen, die mir hier folgten, ob im Pro oder im Kontra, haben eine Kostprobe meines literarisch-geistigen Könnens erhalten
(im ad hoc- Kommentar-Marathon wie wenn ein Schachmeister gegen die halbe Halle spielt, doch ich will nicht unbescheiden sein... manches sage ich nur um des "Bildes" willen aus Spaß ander Freude!)

- und meines Umgangs auch mit der "Metapher"
zum richtigen Zeitpunkt,
vor allem aber mit dem gewaltigen Geistesgut des Abendlandes zu dem ich auch schon in Rumänien stand, wo bei der Securitate Nietzsche noch mit "Mein Kampf" gleichgesetzt wurde.

Im Gegensatz etwa zu Herta Müller kann ich ein paar authentische Securitate-Geschichte erzählen ... mit realistischen Folter-Episoden, jenseits aller surrealen Fiktion und Gaukelei ... und mit tragischen Opfern am Wegrand ...

Als Philosoph und Schrifsteller aus dem Banat bin ich angetreten, um dem Werk von Herta Müller etwas entgegen zu setzen, über das man noch diskutieren wird...
(Die literarisch-ästehtische Konzeption der "Symphonie der Freiheit" blieb den Rezensenten noch verborgen, weil die Inhalte im Vordergrund stehen...)

Warten wir's ab!

Trotzdem habe ich hier keine persönliche Vendetta abgehalten, sondern lediglich einen Stellvertreter-Krieg geführt, der "Kulturkampf" ist im Sinne eines Zola oder Nietzsche - für die Werte der Zivilisation in der Demokratie in diesem Land, gegen Obskurantismus, gezielte Verschleierung und Lüge, doch für das offene Visier und das offene Wort.
Die Französische Revolution soll nicht umsonst gewesen sein - bzw. die Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus und Stalinismus in Deustschland und anderswo.

Die "Symphonie der Freiheit" ist nicht mehr tot zu schweigen, Dunkelmänner aus dem Busch - und jeder protektionistische Klüngel wird das Ende seiner Verhinderungsmöglichkeit erfahren - denn ich zitierte es bereits im August : Das Licht vom Himmel lässt sich nicht versprengen, noch lässt der Sonnenaufgang sich verhängen ...verehrte Marxisten!
Die nächste Morgenröte kommt bestimmt!

Umwertung aller Werte?

Mit dem Hammer philosophieren?
Jawohl!
Aber gegen "Hammer und Sichel"!

Man verzeihe mir diese Freigeisterei!

Dichter wie der Ijel haben mich verstanden - das ist geistige Satisfaktion.
(Andere, die viel zu verlieren haben, haben sich bisher zurück gehalten. Jedem das Seine!)

Wenn sich meine Ideen auch noch sozial-politisch durchsetzen, wenn ich meine Aufklärung zu Ende bringen kann, dann habe ich mein Ziel erreicht in einer Schlacht, die ich am liebsten nie geführt hätte.
Deshalb mein langes Abwarten und die Scheu, alle Dinge beim Namen zu nennen. Doch es musste sein. Aufklärung ist kompromisslos.Wer A sagt, muss auch B sagen.

Das Wesen des Kämpfers ist der Kampf - wenn das Schwert des Husars ruht, der Ijel, dann wird er melancholisch und verfällt der Resignation.

Deshalb vertonte Robert Schumann - avant la lettre - die Husarenlieder seines Geistes- und Leidensfreundes Lenau, modern und schrill, um allen klar zu machen, dass vor der großen Harmonie und dem symphonischen Zusammenklang in der "Symphonie der Freiheit",
von der sogar Papst Benedikt XVI. in Rom spricht,
der gerechte Kampf des Erzengels ansteht - mit dem reinigenden Flammenschwert.

Wahrheit oder Lüge - Oder: Von der Wahrheit der Lüge?
Carl Gibson.
Don Carlos
schrieb am 06.03.2009, 13:44 Uhr (am 06.03.2009, 17:24 Uhr geändert).
"DER SPIEGEL": Interview mit H. MÜLLER: "Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte".


Ich habe mich lange Zeit immer wieder gefragt, wie F.C. Delius in seiner "Niederungen"-Rezension im Spiegel (1984)darauf kommen konnte, das Banat als Hölle auf Erden mit gegenseitig sich hassenden Menschen zu verunglimpfen.

Jetzt las ich einiges nach, auch das „“SPIEGEL“-Interview, das Herta Müller und Richard Wagner - dem diesmal höchst unkritischen Nachrichten-Magazin aus Hamburg -
kurz nach ihrer Ankunft in der heiß geliebten Bundesrepublik Deutschland (1987) gaben.

Und stellte fest, was ich früher nur erahnt hatte:

Es war Herta Müller selbst,
die F.C. Delius auf den „Haß“ brachte – nur vergaß Delius seinerzeit ( etwa 3 Jahre vorher, dieses Detail in seiner "Niederungen"-Rezension im "Spiegel" zu erwähnen!

Nach Herta Müller ist also ihr Debüt-Bändchen „Niederungen“ nichts anderes als

die Frucht des Hasses!

Wie ehrlich!

Und wie vielsagend!

Und dann kommt eine Konrad Adenauer Stiftung daher und prämiert eine Schriftstellerin,
die nicht die "Liebe" als den Antrieb aller Dinge ansieht –

im christlichen Sinne etwa,

sondern den vernichtenden, destruktiven Hass!

Ist es der Geist, der alles wirkt und schafft … ist es die Kraft?
Nein, nach Herta Müller ist der Hass der Motor …der künstlerischen Kreativität … und der sozial-politischen Destruktivität….


Wieviel politische Dummheit ist heute wohl unterwegs, wenn diese zersetzende Prinzip öffentlich prämiert wird?

Aber Herta Müller und Richard Wagner sagten in dem Interview,
wo sie das „Wenden des Halses“ gezielt vorbereiten,
noch mehr aus.


Sehr viel Triviales, Allerweltswahrheiten, die jedermann berichten konnte, der aus Rumänien gerade ausgereist war.

Was Sie nicht sagten –

und wonach auch nicht gefragt wurde beim, ach! so kritischen SPIEGEL,

war ihre mehr oder weniger aktive Verquickung mit der Rumänischen Kommunistischen Partei während der Ceausescu-Diktatur.
Sie kammen in der Opfer-Rolle, ja sogar in der "doppelten" Opfer-Rolle.

Denn die beiden langjährigen Profiteure der RKP präsentierten sich als "Ofer des Systems" (Berufsverbot!Schreibeverbot!)
und - der eigenen deutschen Minderheit, die mit der tatkräftigen Nachhilfe des "Spiegel" gleich als "engstirmig" und "reaktionär" charaktersiiert wird!




Hier einige Auszüge aus dem SPIEGEL-Interview vom 4.05. 1987 mit den Autoren R. Traub und O. Ihlau, damit noch einige Fakten für viele Leser deutlicher werden.

Sie stammen aus dem Munde von Herta Müller und Richard Wagner – nur wurden sie bisher noch nie kritisch analysiert.
Ich zitiere:"


SPIEGEL: Frau Müller, vor allem Ihr erstes Buch "Niederungen" zeigt, daß Sie nicht nur unter der staatlichen Repression, sondern vielleicht noch unmittelbarer unter der engstirnigen, beschränkten, oft reaktionären Mentalität der deutschen Minderheit gelitten haben. Waren Sie in einem doppelten Sinn heimatlos?


MÜLLER: Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte. Wir Intellektuellen haben uns durch diese deutsche Minderheit nicht vertreten gefühlt, die hat ja mit Beschimpfungen auf unsere Texte reagiert. Die Deutschen haben sich in den Texten gesucht, und wenn sie meinten, sich selbst da vorgefunden zu haben oder irgendeinen anderen aus Nitzkydorf, dann empörten sie sich und verlangten, daß man mich dafür bestraft.


SPIEGEL: Von wem, vom rumänischen Staat?


MÜLLER: Nein, meist waren das private Briefe: Man müßte mich anspucken, man würde es mir schon zeigen. Auch jetzt, nach dem zweiten Buch, habe ich wieder Briefe bekommen aus der Umgebung von Stuttgart, von Leuten, die ausgewandert sind. Diese Schreiben hat mir die rumänische Post sehr gern pünktlich zugestellt, sonst kam fast nichts an. Ich hätte in Deutschland nichts zu suchen, hieß es da, ich solle dort bleiben, wo ich hingehöre.


SPIEGEL: Haben Sie je daran gedacht, in die DDR zu gehen?


MÜLLER: Ich habe mir das eigentlich nie vorgestellt. Auch weil ich immer wieder Geschichten gehört habe wie die von Wolf Biermanns Ausweisung. Danach kam die DDR sowieso nicht mehr für uns in Betracht.

SPIEGEL: Wie groß ist Ihr Literaturkreis "Aktionsgruppe Banat" in Rumänien noch, wie viele wollen weg, wer will bleiben?


WAGNER: In Temeswar haben wir zwei Leute zurückgelassen, die ebenfalls Ausreiseanträge gestellt haben, Johann Lippet und Helmuth Frauendorfer.


SPIEGEL: Und wer will ausharren?


WAGNER: Von unseren Freunden sind jetzt praktisch alle weg. Es gibt noch einen, den wir besonders schätzen: Franz Hodjak aus Klausenburg, der bekannteste deutschsprachige Schriftsteller in Rumänien. Der will wohl bleiben. Sonst sind da eigentlich nur noch die Schollendichter, die so die Geburtstagsgedichte schreiben für Ceausescu."

Auf die Frage nach der Größe der so genannten Aktionsgruppe Banat vergaß Wagner zu erwähnen, dass der von ihm 1972 initiierte Freundeskreis –

( im Gegensatz zu SLOMR keine programmatische Vereinigung mit Kodex, Satzung, Gründungsdokument etc. war, sondern tatsächlich ( wie oben der OTB unterstellt), nur ein Debattierclub orthodoxer Marxisten,
)
bereits 1975/76 von der Securitate aufgelöst worden war!

Einer aus dem weiteren Kreis der Zurückgebliebenen Kumpel war Werner Kremm, heute Redakteur bei dem Wochenblatt „Banater Post“, der den Gefälligkeitsartikel gegen Carl Gibson und SLOMR möglich machte.


Olaf Ihlau, lange Jahre „Spiegel“-Ressortleiter und Auslandschef, und Rainer Traub kamen schließlich auch auf den denkbaren Widerstand in Rumänien zu sprechen:

Dazu Konnten Herta Müller und Richard Wagner praktisch nichts aussagen,
denn beide hatten mit dem "antikommunistischen Widerstand"
in Rumänien ( der übrigens in der „Symphonie der Freiheit“ zusammenfassend beschrieben ist)

einfach nichts zu tun.

Deshalb blieben ihre Angaben dazu ausweichend und nichtssagend:

Ich zitiere aus dem gleichen Interview:

„ SPIEGEL: Aber gibt es nicht eine Schmerzgrenze? In Bukarest tauchten unlängst Flugblätter auf, die zu Ceausescus Sturz aufriefen.

MÜLLER: Hinter den Flugblättern verbergen sich wohl Einzelgänger. Menschen, die einfach ihren Überdruß loswerden wollen . ..

WAGNER: .., da steckt keine militante Gruppe dahinter, es gibt keine oppositionelle Solidarität, kein Programm.

(…)

MÜLLER: Wir haben uns oft gesagt: Das ist stupide, daß wir diesen Zustand des geduldigen Ertragens nicht erklären können. Aber Rumänien ist nicht Ungarn und nicht Jugoslawien. Es gibt vielleicht hier und dort ein paar Oppositionelle, aber es spinnt sich kein Faden.

WAGNER: Der Widerstand erschöpft sich im Klagen, unter den Intellektuellen und sogar unter den Parteifunktionären. Jeder sagt, wie schlimm es ist. Die Nomenklatura schimpft genauso wie die
Bevölkerung, das ist der gemeinsame Nenner. Jetzt hoffen die Rumänen, daß Gorbatschow etwas macht und eingreift.

(…)
Info im Kasten:

Herta Müller und Richard Wagner *
gelten als die beiden prominentesten Autoren der deutschsprachigen Minderheit in Rumänien. Arbeits- und Publikationsverbot im Polizeistaat des kommunistischen Herrschers Ceausescu trieb die Banater Schriftsteller jetzt zur Auswanderung und Übersiedlung nach West-Berlin. Von Herta Müller, 34, die in der Bundesrepublik bereits mehrere Literaturpreise erhielt, erschienen im Rotbuch Verlag der Kurzprosaband "Niederungen" und die Erzählung "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt" Richard Wagner, 35, hat bei Luchterhand den Lyrikband "Rostregen" veröffentlicht. „
Gesprächsort war West-Berlin."


Herta Müller und Richard Wagner hatten damals 1987 keine Ahnung davon, dass der mutige Ingenieur, der nach dem Vorbild der Geschwister Scholl bzw. „Weißen Rose“ Flugblätter in Bukarest verteilte, Radu Filipescu hieß – und dass dieser für seine mutige Tat Jahre ins Gefängnis musste.
Auch von anderen oppositionellen Aktionen in Rumänien hatten sie nie gehört.

Müller und Wagner erwähnten auch SLOMR nicht, weil sie mit dem Protest freier „Werktätiger“- als marxistische Intellektuelle nichts zu tun haben wollten,

sprich, weil sie überhaupt nichts mit Widerstand zu tun haben wollten,

weder aus einer „inneren Emigration“ heraus,

noch aus dem „kulturellen Widerstand“ heraus!

Noch als "systemimmanente Dissidenz", die Richard Wagner als Mitgleid der Kommunistischen partei Rumäniens durchaus hätte betreiben könnnen,
wennn er den Mut über die "loyale Kritik" hinaus aufgebracht hätte.

Aber: Er sagte es ja öffentlich, noch um 1996/97 in der BRD: Er wollte ja kein "Dissident" sein!

Bestenfalls mit der Metapher wollte er die gesellschaft verändern - und unter der "Tarnkappe"!


Wo ist die Zauber-“ Metapher“, die Herta Müller und Richard Wagner der Ceausescu-Diktatur entgegen stellten, um die real existierende Gesellschaft zu verändern?

Erst nach ihrer Einreise in die Bundesrepublik begannen beide damit, eine Art Dissidenten-Image aufzubauen – und ein paar naiv-arglose bundesdeutsche Journalisten, die mehr glaubten als sie hätten nachforschen müssen, halfen ihnen dabei.

Carl Gibson





Ich dachte schon mehrfach, diese Diskussion sei am Ende. Doch Heilige Schrift scheint mir zur Lehrmeisterin zu werden, denn dort heißt es:
Wer sucht, der findet!
Carl Gibson

Schnuk
schrieb am 06.03.2009, 21:45 Uhr (am 07.03.2009, 06:17 Uhr geändert).
Don Carlos schrieb: "DER SPIEGEL": Interview mit H. MÜLLER: SPIEGEL: Frau Müller, vor allem Ihr erstes Buch "Niederungen" zeigt, daß Sie nicht nur unter der staatlichen Repression, sondern vielleicht noch unmittelbarer unter der engstirnigen, beschränkten, oft reaktionären Mentalität der deutschen Minderheit gelitten haben. Waren Sie in einem doppelten Sinn heimatlos?
MÜLLER: Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte. Wir Intellektuellen haben uns durch diese deutsche Minderheit nicht vertreten gefühlt, die hat ja mit Beschimpfungen auf unsere Texte reagiert. Die Deutschen haben sich in den Texten gesucht, und wenn sie meinten, sich selbst da vorgefunden zu haben oder irgendeinen anderen aus Nitzkydorf, dann empörten sie sich und verlangten, daß man mich dafür bestraft.

Erst nach ihrer Einreise in die Bundesrepublik begannen beide damit, eine Art Dissidenten-Image aufzubauen – und ein paar naiv-arglose bundesdeutsche Journalisten, die mehr glaubten als sie hätten nachforschen müssen, halfen ihnen dabei.

Carl Gibson


Ja lieber D. Carlos,
man kann den (meisten) Menchen halt alles einreden, egal
ob Analphabet oder Intellektueller. Wenn das gehörte dann ins Konzept passt, wird es publiziert.
Ein rezentes Beispiel, an einem Tag im Januar fand ich in
einer Zeitung, daß schon 9 Israelis von Palestinensern mit ihren (artisanat) Raketen getötet wurden. Von den 500 getöteten Palestinensern(bis zu selbem Tag) nichts. Das letztere hatte ich aus dem Internet erfahren. So einer im rum. Internet: unul cu prastia, altul cu tunul. Aber das hat niemanden Interessiert. Man konnte sich einfach kein reales Bild machen, weil man nicht wusste was wirklich passierte. Nicht jeder hat Zeit in alle Richtungen zu recherchieren.
Würde mich nicht wundern, wenn unter dem Mantel des gefährlichen Terrorismus, auch weiterhin alle Nachrichten welche nicht ins Konzept der herrschenden Klasse passt, alles einseitig publiziert wird. Sprichwort -eine halbe Wahrheit kann eine ganze Lüge sein.
Die Öffentlichkeit wird manipuliert. Es hat mich Zeit gekostet und ´cu foarte mare parere de rau´ hab ich das erkannt. Ich fürchte, vielleicht in Zukunft wird auch das Internt in D. so ´verschönert´ wie in China. Im R. der ´epoca de aur´ wusste jeder, das in den Medien nur Lügen + Personenkult publiziert wurde. Die Zeitungen wurden längst nicht mehr gelesen, höchstens die letzte Seite mit den Sportnachrichten. Aber hier in D. vertrauen (leider)noch die Meisten den Medien.
Schnuk


Don Carlos
schrieb am 06.03.2009, 22:14 Uhr (am 06.03.2009, 22:35 Uhr geändert).
Der "Hass" ist für den "SPIEGEL" und Herta Müller also wichtiger als etwa die Liebe?

Niemand vom "SPIEGEL" widersprach dem Schaffen aus dem Ressentiment heraus!
Wie bezeichnend!

Noch schlimmer aber ist: "DER SPIEGEL" scheint genau zu wissen, dass die Banater Schwaben eine "engstirnige",zurückgebliebene und "reaktionäre Mentalität" haben!
Wer aus der Redaktion war jemals im Banat, außer Rumänien-Kurz-Tourist F.C. Delius?

(Der normale Banater Schwabe hat das Wort "rreaktionär" noch nie gehört, noch kennt er das Phänomen - oder jenes des "latenten Fschismus" in den Köpfen, das den Leuten dort unterstellt und angedichtet wurde.)

Original-Ton Herta Müller:

"Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte."

Hass, Hass, Hass!

Ob sie das beim Empfang im Kanzleramt vor zwei, drei Jahren genau so wiederholt hat?

"Hass" ist eine besonders gute Empfehlung für den Nobelpreis!

Ganz großartig, dieser neue Wert in der Skala der Umwertung aller Werte!

So ensteht Hetze,
nicht nur gegen Franz Josef Strauß und die fast 50 Prozent CSU Wähler in Bayern -
sondern
gegen alle "Vetriebenen" aus dem Osten,

denen eine Mitschuld an der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs angedichtet wird.

Herta Müller und die Spiegel-Redakteure spielen sich die Bälle zu -
und die un-informierte
und bald darauf schon des-informierte deutsche Bevölkerung folgt blind und unreflektiert,
vor allem die Halb-Intellektuellen,
ganz nach dem Motto:

Was im "SPIEGEL" steht, kann man getrost nach Hause tragen!

In Rumänien war auch ich noch ein begeisterter Spiegel-Leser - aus Mangel an Alternativen.

Nach meiner Ankunft im Westen änderte sich mein Geschmack aber schnell,

gerade weil der SPIEGEL gegen F.J.Strauß hetzte,

gegen die konservative Bevölkerung hier,

sprich gegen Teile der Deutschen -

und das noch unter dem Deckmäntelchen liberaler Moral und Pressefreiheit.

Das Interview des SPIEGEL mit Herta Müller und Richard Wagner ist ein Musterbeispiel von besonders "unkritischem", ja unprofessionellem Journalismus!

F.C. Delius ging mit seiner Instrumentalsierung voran - und Olaf Ihlau, der ein Jahr später in seinem Artikel

über Morddrohungen gegen rumäniendeutsche Schriftsteller

aus Herta Müller und Richard Wagner gleich

"Dissidenten"

machen sollte, folgte seinem Kollegen!

So werden ( aus alten Marxisten und KP- Leuten) "Dissidenten" gemacht!

So werden Mythen in die Welt gesetzt - und so lange weiderholt, bis die desinformierte Öffentlichkeit daran glaubt!
Die Propaganda-Ministerien der totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts, der Roten und der Braunen, lassen grüßen!

Und wem fiel das alles auf?

Was sagt die duckmäuserische Akademikerkaste dazu?

Die Literaturkritiker und die sonst so kritischen Interpreten?

Nichts!

Das sind die Fakten über Information, Desinformation und gezielte politische Instrumentalisierung in diesem Land.

Halbwahrheiten aber sind nicht besser als Lügen!
Carl Gibson, Ethiker und sozialkritischer Moralphilosoph


rhe-al
schrieb am 06.03.2009, 23:02 Uhr
Don Carlos schrieb:
(...)
Halbwahrheiten aber sind nicht besser als Lügen!
Carl Gibson, Ethiker und sozialkritischer Moralphilosoph



...ich würde sagen, dass Halbwahrheiten sogar gefährlicher sind als Lügen
Don Carlos
schrieb am 07.03.2009, 11:05 Uhr
"Halbwahrheiten" sind gut geeignet, alle zu täuschen.

Solange Herta Müller als doppelt verfolgte "Widerstandskämpferin" gegen die Ceausescu-Diktatur und antikommunistische "Dissidentin" hier in der Bundesrepublik wahrgenommen wird,
solange man ihrer Legende als ewig Verfolgte und Leidende glaubt,
solange wird man sie hier für diese (ihr aus meiner Sicht nicht zustehende ) Haltung ehren, wenn auch aus einem Missverständnis heraus.

Jüngster Beleg dafür: Die Ehrengabe der Heine-Gesellschaft an Herta Müller:

Ich zitiere eine hoch aktuelle dpa-Meldung:

27. Feb 2009, 16:53


Düsseldorf - Die Schriftstellerin Herta Müller erhält in diesem Jahr die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf.


Gewürdigt werde mit der seit 1965 unregelmäßig vergebenen Auszeichnung «das literarische Experiment und der widerständige Mut» der Autorin. Dies teilte die Stadt Düsseldorf mit.


Die Intensität ihrer engagierten Darstellungen passe zum «Sachwalter von Freiheit und Gerechtigkeit» als Namensgeber der Heine-Gesellschaft. Die 1953 in Rumänien geborene deutschsprachige Autorin wurde seit Mitte der 80er Jahre vielfach für ihr literarisches Werk ausgezeichnet.



© 2009 dpa - Deutsche Presse-Agentur

Was hat Herta Müller mit : «Sachwalter von Freiheit und Gerechtigkeit»

zu tun?

Nichts!

Wo bleibt ihr vollständiger Lebenlauf?

Ich habe mich gestern wieder einmal auf der ansprechenden Homepage von "Niederungen"-Rezensent im "Spiegel" und "Banat-Verunglimpfer" F. C. Delius umgesehen!

Und was fand ich dort?

Einen sehr ausführlichen Lebenslauf!

Was hindert Herta Müller daran, die Wegstationen ihres Werdegangs offen zu legen?

Carl Gibson.

Schnuk
schrieb am 30.03.2009, 22:02 Uhr
Hallo lieber D.Carlos,
habe so eben das Interview mit Ihnen in der S.Z. gelesen.
Freue mich, daß Sie Gelegenheit hatten, sich auch in unserer Zeitung zu äussern
und sich bekannt zu machen.
Obwohl ich viel über S.Bürgen u. R. lese, habe ich nichts über SLOMR oder andere
Gewerkschaftsgründungen in der C. Diktatur erfahren. Bis Sie im Internet aufgetaucht sind.
Schönen Gruß von
Schnuk
Don Carlos
schrieb am 30.03.2009, 23:13 Uhr
Herta Müller und Richard Wagner hatten auch noch nichts von SLOMR gehört, lieber Schnuk, wie alle Presseleute Parteimitgleider, Mitläufer-Histrotiker etc.in Rumänien auch nichts von SLOMR und anderen oppositionellen Aktivitäten hören wollten.
Richard Wagner und Herta Müller wollten mit der "Metapher" die Diktatur verändern -
nur suchten sie das Versagen des realsozialistischen Totalitarimus rumänischer Prägung nicht bei den Kommunisten im Land selbst, deren Truppe Richard Wagner mehr als ein Jahrzehnt angehörte, sondern bei ihren - wie der "Spiegel" meint - rückständigen und engstirnigen - Landsleuten.

Nun kommt Richard Wagner - wie in einer Ecke meines Interviews angekündigt - bald nach Augsburg und liest aus "Es reicht"!
Kritik des Abendlandes aus der Sicht eines alten KP-Genossen!
Lafontaine und Gysi wird es vielleicht interessieren?

Vielleicht gibt es ihm Anschluss an seine Lesung auch eine Diskussion, wo Richard Wagner sich kritischen Fragen ventueller SbZ Leser stellt und auf Fragen antwortet, die seit einiger Zeit hier im SbZ-Forum aufgeworfen wurden.

Ich habe hier eine Debatte angestoßen, lieber Schnuk.

Doch kritische Nachfragen werden auch von anderer Seite folgen müssen.

Vielleicht kommt es später einmal zu einer Podiumsdiskussion mit Herta Müller und Richard Wagner, wo nicht nur über "literarische Fiktion" diskutiert wird, sondern über historische Fakten.

Ihre Beiträge, lieber Schnuk, ganz egal zu welchem Thema, sind allesamt echt und aus dem Leben gegriffen - ich wünschte, diese Sachlichkeit wäre auch in anderen Bereichen so.

Aber die Debatte wird weitergehen.

SLOMR kommt nach 30 Jahren etwas verspätet zurück in die Schlagzeilen - aber lieber spät als nie!

Wie heißt es doch im Märchen!Die gute Sonne bringt es an den Tag!
Carl Gibson.
Schnuk
schrieb am 30.03.2009, 23:59 Uhr
Wegen R. Wagner in Augsburg,
schade daß das weit von mir ist. Vielleicht kommt er in die
Nähe meines Wohnortes mit einem Vortrag, würde ich ihm unangenehme Fragen stellen. Mir kann er nichts vormachen wie es in R. vor der Wende zugegangen ist.
Schnuk
Don Carlos
schrieb am 31.03.2009, 09:11 Uhr (am 31.03.2009, 09:55 Uhr geändert).
"Bundespräsident Horst Köhler präsentiert zusammen mit der Bundessstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur das Buch "Der aufrechte Gang - Opposition und Widerstand in SBZ und DDR". Das Buch ist das Ergebnis von fünf Gesprächsrunden von Schülerinnen und Schülern mit Zeitzeugen über Opposition und Widerstand. Die Publikation zeichnet diese Gespräche nach. Auf einem Podium diskutiert zudem neben Schülern und Lehrern Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur."

Außerdem ist bekannt, dass Opfern der SED-Diktaur und der Staatssicherheit bei Bedürftigkeit eine kleine Rente (ca. 500 Euro monatlich)als Entschädigung für die erlittenen Leiden während des Widerstands zuerkannt wird bzw. für beherztes Eintreten gegen Unrecht im SED-System.

Doch wer entschädigt die Opfer der Securitate und Kommunisten (RKP) in Rumänien?
Der liebe Gott?

Und wer beschreibt den "Aufrechten Gang" während der Dej- und Ceausescu-Diktatur in rumänischer oder deutscher Sprache?

Nicht erst jetzt,lieber schnuk, sondern bereits vor 30 Jahren habe ich damit begonnen, mein Testimonium abzulegen und als Zeitzeuge aufzuklären, zu berichten -

überdeckt von großen Entwicklungen von europäischer Tragweite wie "Solidarnosc", eine freie Gewerkschaft, die bekanntlich erst ein Jahr nach SLOMR Formen annahm und - gestützt von Glasnost, Perestroika und Reformen Gorbatschows zum Zusammenbruch der kommunistischen Welt in Osteuropa und in der Sowjetunion führte.

In welcher Form haben Richard Wagner und Herta Müller den "aufrechten Gang" und den "Kampf der Wenigen" ( "lupta celor putini", so lautet die Überschrift eines SLOMR Artikels im Internet) unterstützt?

In keiner!
Ganz im Gegnenteil
- Sie leugneten schlicht jede Form von "antikommunistischer Opposition" in Rumänien während der Ceausescu-Zeit bis zu ihrer Ausreise im Jahr 1987! wie bezeichnend und spät!)
(Siehe die weiter oben zitierten Auszüge aus dem Interview Herta Müllers und Richatrd Wagners mit dem Magazin "DER SPIEGEL" aus Hamburg.)

Sie, Herta Müller und Richard Wagner, leugneten nicht nur die breit angelegte Bürgerbewegung "SLOMR", die die Wirlichkeit organisierte und kollektive Dissidenz verkörperte
(ob aus "Unwissenheit" oder gezielter Ignoranz mag dahin gestellt bleiben!)
Sie leugneten auch das Schicksal des Ingeniers Radu Filipescu, der nach dem Vorbild der Geschwister Scholl und der "Weißen Rose" in Bukarest "Anti-Ceausecu-Flogbätter" in die Briefkästen war,um die Menschen dort aufzurütteln - der preis für die mutige Tat: einige Jahre Haft!
Sie leugneten auch das Los des Dichterkollegen Gheorghe Ursu, dessen poetisches Tagebuch (Journal)nach Verrat beschlagnahmt - und der in der Haft ermordet wurde.


Sie leugneten frech und ungeniert auch den Kampf weiterer "Dichter mit dem Mittel der Metapher" gegen die Diktatur

wie er als Form der "kulturellen Opposition"

etwa von der Temeschburger Dichterin

Ana Blandiana ("Kater Arpagic" als Ceausecu-Karikatur)
und

Mircea Dinescu ( das ist der Dichter mit der Trikolore ohne kommunistisches Wappen - gleich nach dem Umsturz im Dezember 1989 vor aller Welt!)
ausgefochten wurde.

Aus der Sicht von Richard Wagner ist der Menschrechtler und CNSAS -Verfechter Mircea Dinescu,
der immerhin einige Monate Hausarrest zu absolvieren hatte, nachdem er die sozialistischen Wirklichkeiten Ceausescus in der französischen Presse im "Klartext" angesprochen hatte: (In Rumänien laufe die Wahrheit mit zerbrochenem Schädel herum!)

- nichts weiter als ein "Polit.Clown"!
So!?

Wie anmaßend aus dem Munde eines alten RKP-Mitglieds, der weder literarisch opponierte noch politisch konkret durch aktives Handeln!
Wie glaubwürdig ist einer, der jahrelang unter Hammer und Sichel mitlief, um dann irgendwann ( als es oppotun war)seine Meinung zu ändern?

"Memorie scurta?" Und "tupeu"? fragt der Rumäne?

Das fragt sich auch manch ein Zeitgenosse, der bewusst im Rumänien lebte - und nicht an den Realitäten vorbei.
Schnuk, Sie wissen davon!

In der "Symphonie der Freiheit" ist die
Dissidenz von Ana Blandiana
bzw.
die kommunismuskritische Opposition von Mircea Dinescu -

der übrigens von der Universität Ausgsburg im Jahr 1991 mir der Ehrenwürde ausgezeichnet wurde -

umfassend abgehandelt,

die Materie Mircea Dinescu ( von Werner Söllner ins Deutsche übertragen/ mehrere Bände bei Suhrkamp!)
gar in einem umfassenden Essy über "Freiheit".

Wenn Richard Wagner nun an prominenter Stelle in den hehren Räumen der "Volkshochschule" Ausburg über den "Untergang des Abendlandes liest",

und das lange nach Oswald Spengler,

dann sollte er vielleicht in der liberalen Reformatorenstadt auch Mircea Dinescus Worte nicht vergessen, die der rumänische Dichter zum gesellschaftsverändernden Instrument der "Metapher" formulierte!

Mit der Metapher ist keine Diktatur zu verändern!

Das sage nicht nur ich - und das beschrieb ich lange vor Wagners polemischer Replik in "Trittbrettfahrer" -

Bereits in der Zeit 1977 - 1979, als SLOMR gegründet wurde,
lebte und handelte ich danach.

Wer heute als geistige, moralische oder politische Autorität auftreten will, wie das Richard Wagner und Herta Müller seit ihrer Ankunft im Westen im Jahr 1987 tun, der muss nachweisen, ob er den "Aufrechten Gang" von Anfang an gelebt hat.

"Wendehälse" und politische Chamäleons aller Art haben keine Zukunft - obwohl wir heute in einer Zeit der Wendehälse und der Amoral leben.

Der Rechtsstaat schützt die Täter mehr als die Opfer - und die Opfer müssen zusehen, wie die Täter von gestern und ihre Helfer bzw. Helfershelfer als geistige Brandstifter diese Entwicklung noch fördern - unter Hinwegsetzung über die Grunzüge jeder Moral!

Ist das gerecht, verehrter Herr Bundespräsident Köhler? Oder messen und werten wir das nicht mit zweierlei Maß?

Carl Gibson.




Schnuk
schrieb am 01.04.2009, 07:31 Uhr (am 01.04.2009, 08:42 Uhr geändert).
Ich erinnere mich an den Namen Richard Wagner von vor
der Wende in R., daß dießer Name in den Medien, z.B. in
deutschsprachigen TV-Sendungen, Radio(das ging ja bis zur Wende), Neuer Weg, etc. aufgetaucht ist. Das natürlich in damaligem ´positiven´ Sinne. Wie Sie sagen er hat das C. Regim ofiziell unterstützt. Die welche etwas, egal wie wenig, sich dagegen auch nur geäussert haben wurden verfolgt, aber in keiner Weise wurde deren Namen in den Medien erwähnt.
Ich sage ehrlich, daß ich bis Anfang der 80er Jahre immer geglaubt habe, daß es doch in R. besser werden würde. Als ich endlich die Hoffnung aufgegeben hatte, daß das nicht de Fall ist, habe ich Antrag auf Ausreise gestellt. Dann fingen auch für mich die Schikanen an. Aber zum Glück hatte ich viele Menschen um mich, die mich doch freundlich behandelten und nicht gleich als Feind ansahen. Denn nun war auch ich eine ´Uscatura´.
So waren in den Medeien benannt die welche Ausreisen wollten.
Als ich wieder einmal beim Passamt wegen meiner Aktenlage nachfragte und sagte -ich möchte fragen wie sieht es aus mit meiner ´Cerere pt. emigragre´, schnautze mich der Beamte an -aici nu se face cerere de emigragre, ci cerere pt. mutarea domiciliului in strainatate.

Daß es so manchen Wendehälsen gelingt, die Öffentlichkeit
zu manipulieren(man muss nur schlau genug sein), habe ich noch gesehen, als Beispiel:
-der (erfolgreichste Schulversager) und berühmte Vater der Grünen Joschka F.(bevor er der grüne! Minister wurde), sagte noch im Jahr ´78, Seien wir doch mal ehrlich:
Wer von uns interessiert sich denn für Wassernotstände im Vogelsberg, führ Stadtautobahnen in Frankfurt, für Atomkraftwerke irgendwo, weil er sich betroffen fühlt?
Nicht umsonst ein Brief in der Rubrik Leserschreiben in der BZ.: ...-der größte Wendehals der Geschichte.
Darum lieber D. Carlos, ähnliche Wunder geschehen weiter.
Dem Homo Sapiens kann man halt alles aufschwätzen. Daß so
manches Unrecht dabei geschieht, und mancher Blödsinn
weiter geht, sieht man(wenn Mann/Frau das will).

Don Carlos
schrieb am 01.04.2009, 10:00 Uhr (am 01.04.2009, 10:43 Uhr geändert).
Richard Wagner und Herta Müller sind Personen, die im Kommunismus der Ceausescu-Diktatur Karriere machen wollten.
Doch nicht im Steinbruch oder auf den steinigen Feldern der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, den so fortschrittlichen LFGs in Lowrin, Perjamosch oder Nitzkydorf,
sondern auf den weichen Kissen der Schreibstube in der Stadt (Temeswar) mit höheren Aufgaben beschäftigt:

"Cu mapa, nu cu sapa", lieber Schnuk.

Also hielten sich beide an die Spielregeln im so genannten Sozialimus,
sie traten in die Partei ein oder lehnten sich ihr an und sie taten alles, um der Rumänischen Kommunistischen Partei nicht in die Quere zu kommen.

"Loyale Kritiker" wollten sie bestenfalls sein,

sagte Richard Wagner Jahre später in der Bundesrepublik in einem jener vielen "unkritischen" Gespräche mit wohlwollenden Interview-Partnern,

aber keinesfalls antikommunistsicshe oder kommunismuskritische "Dissidenten".
Das ist sehr bezeichnend!

Nach dem Aufruf der RKP zu Kritik und Autokritik hätte langjähriges Parteimitlied Richard Wagner auch einen Reformierungsversuch der Partei "von innen" antstreben können.

Er hat das nicht getan. Weshalb?
Hatten ihm die "eine Woche" Untersuchungshaft in der Securiate-Arrest-Zelle nach der Verhaftung zusammen mit Gerhard Csejka, William Totok und Gerhard Ortinau im Jahr 1975 schon gereicht?
Oder hatten ihn die paar Ohrfeigen im Verhör so sehr geschockt, die er viellelicht im Rahmen eines sozialistischen Verhörs abbekommen hatte?


Statt gegen eine verbrecherisches und totalitäres System zu nopponieren - in welcher Form auch immer - arrangierten sich Richard Wagner und Herta Müller mit der Partei,

ließen weiterhin ihre Büchlein (gegen ihre Landsleute drucken) - und pfiffen vorerst auf die Ausreise,

obwohl um 1985 schon mehr als die Hälfte aller Deutschen Rumänien bereits verlassen hatten - bei doppelten Kopfgeldprämienzahlungen.

1987 reisten beide selbst aus - dann kam bald darauf der Umsturz 1989.

Weshalb kehrten die beiden lange an Rumänien festhaltenden Patrioten deutscher Nationalität nicht wieder unmittelbar nach der Revolution in ihr Geburtsland zurück?

Weshalb blieben sie in der lange skeptisch beäugten BRD?

Dass Richard Wagner und Herta Müller in Rumänien ein paar gute Jahre mit den Wölfen heulten, dürfte unseren Landsleuten inzwischen bekannt sein,
obwohl viel Wasser die Donau hinab geflossen und viel Gras über alte Geschichten gewachsen ist.

Unerträglich aber ist der Zustand, dass Richard Wagner und Herta Müller ihre Verstrickung mit den Kommunisten in diesem Land nie öffentlich angesprochen haben,

(wohl in der Hoffnung, dass alles vergessen wird

nach der Wende mit den vielen importierten Wendehälsen aus der DDR
und den vielen adoptierten SED-Mitgliedern,
Stasis,
System-Leuten wie Devisenbeschaffer Schalck-Golodkowski, Spionagechef Markus Wolf ( in der BRD gar "freier Schriftsteller!!!) ect.

Wer hier als geistige oder moralische Autorität auftreten will, wer nachhaltig Gehör finden will, der muss zu seiner Vergangenheit stehen.

Auch Herta Müller und Richard Wagner müssen ihren Gang nach Canossa antreten, Reue zeigen - und sich bei ihren gedemütigten und stigmatisierten Landsleuten entschuldingen,

wenn sie an einer moralischen Glaubwürdigkeit festhalten wollen.

Nach dem Canossa-Gang und einem einsichtigen zu Kreuze Kriechen ( statt Polemiken über das Kondom des Papstes zu verfassen!), nach Beichte und Abbitte wird diese Debatte vielleicht nachlassen.

Und sie wird sogar ganz aufhören, wenn Richard Wagner und Herta Müller einen vollständigen Lebenslauf vorlegen,
eine intakte Vita wie "Spiegel"-Autor F.C. Delius, die man hier im Westen von jedem Bewerber fordert.

Es kann nicht angehen, dass obskure Redeschreiber - oder PR-Leute wie Dr. Michael Borchard von der KAS - in Unwissenheit, halbinformiert oder desinformiert Laudatio-Reden auf Herta Müller verfassen,
in welchen ihre angebliche
"antitotalitäre Grundhaltung"
herausgestellt und gewürdigt wird - und in die Jahre gekommene Politiker wie KAS-Literaturpreis-Schöpfer und ehem. Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel diese unzutreffenden Wertungen auch noch öffentlich nachmurmeln.

Dann haben wir nachher den Salat - wie nach der KAS-Preisvergabe an Herta Müller!

(Übrigens Gustavo: Der von Ihnen in die Diskussion eingebrachte Rerent des langjährigen Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz und Thüringen, dieser Herr Dr. Michael Borchard hat meine Emailanfrage "nicht" beantwortet,
ganz im Stil der KAS,
die die Diskussion abwürgte und im Stil von Herta Müller, die auf berechtigte Anfragen von Wissenschaftlern noch beharrlicher schweigt als das Orakel von Delphi!

Wenn Richard Wagner und Herta Müller ein gutes Gewissen und nichts zu verbergen haben, dann sollen sie sich doch einer
"öffentlichen Podiumsdiskussion mit mir"
stellen!

Dann sehen wir weiter.

Hoffentlich gehen viele SBZ-Leser zu Richard Wagners Abenlandkritik-Lesung nach Augsburg und stellen dort viele Fragen.

(Und hoffentlich werden sie dann in der einst liberalen Fugger-Stadt nicht hinausgeworfen oder als Ewiggestrige niedergeschrien!)

(Auch die Frage: Weshalb der von der Universität Ausgburg im Jahr 1991 geehrte Dichter Mircea Dinescu in den Augen Wagners ein Politclown ist.

Mircea Dinescu, ( der auch in der RKP Mitgleid war!!!) der aber die Kommunisten noch Jahre nach der Wende bekämpfte und sich als Bürgerrechtler für die CNSAS-Akten-Öffnung aussprach,

war im Gegensatz zu Wagner tatsächlich verfolgt worden.)

Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit hat keine! Schrieb Herta Müller über einen ihrer so genannten Essays.

Schauen wir einmal, wie weit ihre Wahrheit reicht.
Carl Gibson.


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