Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien

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Adine
schrieb am 11.05.2009, 22:27 Uhr (am 11.05.2009, 22:29 Uhr geändert).
Herr Gibson,im Gegensatz zu Ihnen habe ich nicht Literaturgeschichte studiert.Deshalb schreibe ich auch keine
Rezensionen.Ich will nicht Herta Müller an den Pranger stellen.Ich hinterfrage nur.
Vielleicht liege ich falsch,aber ich erinnere mich vage,irgendwo gelesen zu haben,Herta Müller schreibe über Diktatur im allgemeinen.Nicht über die Diktatur in Rumänien.
Das verstand ich nicht,weil man ja der Autorin den Vorwurf machte,immer nur über Rumänien zu schreiben.
Ich habe nicht alle Bücher dieser Autorin gelesen.
Bin aber der Meinung,daß es ihr nicht um historische Fakten geht,sondern um die Probleme einzelner Personen in einer unfreien Gesellschaft.Es sind keine Tatsachenberichte.Den Vorwurf einer Fälschung würde ich ihr nicht machen.Daß nicht jeder ihre Bücher mag,ist doch normal.Gibt es ein Autor,den alle mögen? Nein.Wer ein realistisches Bild über Rumänien haben will,wird doch hoffentlich sich nicht von den Bücher dieser Autorin beeinflußen lassen.Ansonsten ist es doch jedem überlassen,ob er Herta Müllers Bücher liest oder nicht.Und noch eine Frage.Muß ein Autor eine moralische und politische Instanz sein? Hat Herta Müller diesen Anspruch?
Carl Gibson
schrieb am 11.05.2009, 23:21 Uhr (am 12.05.2009, 11:43 Uhr geändert).
Die Antwort ist einfach, Adine.

Wenn Herta Müller als Nobelpreis-Kandidatin der Bundesrepublik Deutschland in Stockholm antritt und damit die "Deutsche Literatur" repräsentiert und in der Reihe steht mit deutschen Nobelpreisträgern
wie Thomas Mann,
Gerhart Hauptmann,
Hermann Hesse,
Heinrich Böll,
Günther Grass,
dann muss ihre "Literatur" qualitativ " wenigstens überdurchschnittlich sein.

Das ist sie nicht!

Sie ist sogar höchst unterdurchschnittlich und sprachlich defekt sowie geistig undifferenziert.
(Kostproben oben in der so genannten "Poetik".)

Herta Müller Literatur ist in der Tat "zum Davonlaufen", wie Klaus Bittermann es luzid formulierte.

"Schöngeistige Literatur" muss einfach mehr sein,
als eine Elfriede Jelinek odereine Herta Müller anzubieten haben, wenn da ein Nobelpreis nicht ganz entwürdigt werden soll!

Vor allem aber muss ihre Botschaft glaubwürdig sein.

Wer über Diktaturen schreibt, der darf nie mit dem Teufel paktiert haben.

Er darf nie mitschuldig geworden sein.

Er muss eine einwandfreie, reine Weste haben.

Er muss "politisch" und "moralisch" integer sein.

Er muss offen sein.

Er muss der Welt auf alle Fragen antworten, ohne sich im Busch zu verkriechen.


Was nützt uns jede Literatur, wenn sie verlogen ist.

Was nützt sie, wenn sie ein falsches Bild der Welt vermittelt.

Was nützt sie, wenn sie von "Hass" getrieben, produziert wird,
um zu hetzen, statt auf "Versöhnung" zu setzen,

zuerst bei den Landsleuten , Adine, und dann bei anderen Völkern!?

Was von alledem hat Herta Müller aufzuweisen?

Sie hätte über ein neues Schilda schreiben sollen, über Liliput oder über das Wolkenkuckucksheim mit grünen Marsmenschen - und niemand hätte Anstoß an ihren Kreationen genommen.
Aber Herta Müller schrieb von "Hass" getrieben gegen ihre Landsleute im Banat, über das Dorf im Banat - F.C. delius vom SPIEGEL hat es klargestellt und Herta Müller hat es in ihrem SPIEGEL-Interview 1987 noch bekräftigt.

Ist hassmotivierte Literatur nobelpreiswürdig?

Das, was Herta Müller inszeniert, ist nur ein Gaukelspiel mit falschen Mythen, ein Werk des Scheins,
das verwirrt und trennt, statt zu versöhnen.

Weshalb steht sie nicht zu ihrer Vergangenheit?

Weshalb lüftet sie nicht den Schleier?

Was fürchtet sie?

Kann man die Wahrheit früchten, wenn sie ohne Sünde ist?

Weshalb stellt sich Herta Müller nicht den Fragen ihrer Kritiker?

Fragen über Fragen, Adine!

Vielleicht kommt Michael Naumann und gibt uns eine Antwort darauf, wenn Herta Müller es nicht tut,
aber Fragende wie mich mit "Anwälten" einzuschüchtern versucht.

Druck, um Verunsicherung und Angst zu erzeugen - das sind Securitate Methoden!

Wenn Herta Müller je mit der Securitate konfrontiert wurde, dann sollte sie das wissen.

Aber nachdem sie 1984 "aus freien Stücken"
vom freien Boden der Bundesrepublik
in die Securitate-Diktatur Ceausescus zurückkehrte

und dort bis 1987 ausharrte,

dann kann ihre Verfolgung durch das kommunistische Regime dort nicht groß gewesen sein, wenn sie denn überhaupt verfolgt wurde.

Wo sind die Beweise?
War sie in Haft, in Arrest?
Wann, wo?
Ist sie gefoltert worden?

Ich fragte sie danach - auf die Antwort warte ich noch heute.

Aber ich werde ihr weiter den Spiegel vorhalten ( nicht den instrumentalisierenden aus Hamburg mit vorgeformten antikonservativen Parolen!)

und weitere Fragen stellen, bis die Antwort erfolgt
und bis ein "vollständiger Lebenslauf" vorliegt,

mit welchem ich dann die inkompetenten Entscheidungsräger der KAS und anderer Institutionen konfrontieren werde.

Ich werde jede Preisverleihung überprüfen,
die Kriterien verifizieren
und die Juroren mit ihren Abhängigkeiten und Lobby-Interessen überprüfen, solange, bis die ganze Wahrheit vorliegt.

Seit ich im freien Westen lebe, bin ich noch nie angetreten, um etwas zu verhindern.
Doch werde ich alles daran setzen, damit die volle Wahrheit heraus kommt,
in Sachen Nobelpreis-Kandidatur und in anderen Fragen, deren innenpolitische Tragweite nicht zu unterschätzen ist.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich in dieser Debatte zunächst noch als der "böse Bube" erscheine, als "scandalagiu" , als einer "mit einem Dachschaden" oder als "Neidhammel", wie ich hier schon beschimpft wurde.

Aufklärer werden nicht von "Neid ud Mißgunst" angetrieben, sondern von einem angeborenen Sinn für Gerechtigkeit, der in allen Menschen schlummert und der aktiviert werden kann, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen.

Carl Gibson
Anchen
schrieb am 11.05.2009, 23:32 Uhr
Was ist denn jetzt an Elfriede Jelinek "falsch" - die ich im Übrigen sehr schätze ?
Carl Gibson
schrieb am 12.05.2009, 00:20 Uhr (am 12.05.2009, 11:26 Uhr geändert).
Der Nobelpreis ehrt und würdigt überragende und richtungweisende Leistungen in Wissenschaft, Kunst und Politik, also auch in der Literatur.

Was ist "überragend", "herausragend", "hervorragend" in der "verknarzten" literarischen Produktion Herta Müllers,die gerade einmal ein paar kleine Büchlein veröffentlicht hat

mit höchst unzulänglichen Kurzgeschichten,
einige "Romane" jenseits jeder Romantheorie in einer Sprache, die der deutschen Hochsprache bestimmt nicht zu Glanz und Gloria verhilft?

Bei der gewaltigen Förderung, die sie in zwei Jahrzehnten erfahren hat ( die Preisgelder wären einaml aufzulisten, damit die Dimensio erkannt wird),
hätten andere Autoren in der gleichen Zeit ganze Bibiotheken voll geschrieben.

Herta Müllers Leistung ist alles andere als beeindruckend, zumal nichts verifiziert werden kann und alles im surreal Fiktiven entgleitet.

Als Elfriede Jelinek die hohe Auszeichnung bekam, war der Aufschrei groß, weil - wie so oft - andere Kandidaten anderer Nationen einfach übergangen wurden.

Sie repräsentierte mit ihrer Literatur einige Millionen Österreicher.

Doch repräsentiert das literisch, politisch und moralisch höcht fragwürdige Oeuvre der "rabiaten", stets übel gelaunten Volksdeutschen Herta Müller aus dem Banat das 80 Millionen-Kultur-Volk der Dichter und Denker wirklich?

Oder gibt es da nicht auch noch andere Namen, die ein beachtliches Oeuvre geschaffen haben - hier in Deutschland?

Wie viele Autoren aus der ehemaligen DDR haben die gleiche Thematik erörtert, aufgearbeit, beachtliche Werke geschaffen - und kaum einer nimmt Notiz davon.

Es wäre langsam an der Zeit, dass die von der einseitigen Preisvergaben betroffenen Dichter und Schriftsteller selbst auf die Barrikaden gehen ,
dass die rebellierten, denen Herta Müller mit ihrer Peseudo-Dissidenz die Preise weggenommen hat.

Die unselige Vermengung und Vermischung von angeblicher Dissidenz und Verfolgung verbaut den Blick der tatsächlichen literarischen Analyse und Wertung.

In dieser Debatte geht es nicht um Frau oder Mann -

hier geht es vielmehr um nicht kontroversierte, allgemein anerkannte "literarische" Qualität - verbunden mit einer einwandfreien "politischen und moralischen Integrität".

Ob Herta Müller diesen Kriterien gerecht wird,

das ist hier die Frage, Anchen!

Carl Gibson.


Adine
schrieb am 12.05.2009, 00:24 Uhr (am 12.05.2009, 00:25 Uhr geändert).
Warum so wütend,Herr Gibson?
Ihnen gefällt Elfriede Jelinek nicht?
Muß sie auch nicht.
Herta Müller hat den Nobelpreis noch nicht bekommen.
Beruhigen Sie sich.
Sie scheinen über Herta Müller viel zu wissen.Wozu brauchen Sie dann noch zusätzliche Statements von ihr?
Glauben Sie wirklich,Sie können eine Preisverleihung verhindern?
Vergeuden Sie nicht Ihre Energie.
Sie reden doch selbst über den Werteverfall in unserer Gesellschaft.
Adine
schrieb am 12.05.2009, 00:35 Uhr
Wem hat Herta Müller die Preise weggenommen?
Sie hat die Preise bekommen.
Verdient oder unverdient.
Sie glauben,andere Autoren hätten diese Preise verdient?
Das ist Ihre Meinung.
Die Preisverleiher waren da anderer Meinung.
Und nicht selten werden Autoren erst spät gewürdigt.
Das ist auch bekannt.
So ist das Leben.
Carl Gibson
schrieb am 12.05.2009, 08:14 Uhr (am 12.05.2009, 12:25 Uhr geändert).
Ist es richtig, dass die Konrad Adenauer-Stiftung
ehemalige Kommunisten,
deren Helfer und Helfershelfer

fördert?

Das ist hier die "moralische" und "politische" Frage, Adine!

Wenn aller Welt bekannt ist, dass Herta Müller "keine" Verfolgte des Ceausescu-Regimes war,

dann erscheint die Preisvergabe der KAS an Herta Müller im Jahr 2004 als "schwerer politischer Fehler".

Die Konrad Adenauer-Stiftung muss sich von diesem Fehler distanzieren, wenn die falsche Tat und das falsche Signal nicht noch länger Schaden anrichten sollen.
Und die KAS muss den Fehler korrigieren.

Das ist ein Gebot der politischen Kultur, das ich auch künftig mit Nachdruck einfordern werde!

Schlielich leben wir nicht in einer Diktatur, auch nicht in einer Diktatur der selbstgefälligen Arroganz, wo einige Mitarbeiter nach gusto mit Steuergeldern um sich schmeißen.


Fakt ist: Herta Müller startete mit der "Legende", sie sei in Rumänien zunächst von ihren deutschen Landsleuten "verfolgt" worden.

Das ist ein Märchen!

(Einige verärgerte Banater Schwaben sollen unfreundliche Briefe an sie und an andere linke Schriftsteller (orthodoxe Marxisten) aus dem Aktionsgruppen-Umfeld geschrieben haben.

Diese harmlose Sache wurde später kultiviert - und vom "SPIEGEL" zur Verfolgung hochstilisiert.)

Dann, nach 1987 hieß es, Herta Müller sei auch vom Ceausescu-Regime verfolgt worden,

also Herta Müller sei "doppelt verfolgt " worden.(Auch im "SPIEGEL" so dargestellt.

Das ist ebenfalls ein Ammenmärchen.
(Denn kein wirklich Verfolgter kehrt freiwillig an die Folterstätte zurück!)

Damit war der Widerstandskämpfer- und Dissidenten-Mythos perfekt!

Die Beweise dieser "doppelten Verfolgung" in Rumänien blieb Herta Müller bis heute schuldig.

Welcher bundesdeutsche "Kritiker" oder "Journalist" fragte in den letzten 20 Jahren kritisch nach?
Keiner!

Wer fragte danach bei der KAS und ihren "Juroren"?


Wenn dieser konstruierte "Verfolguns-Mythos" wegfällt, Adine,

wenn dieser "Nimbus" der ewig verfolgten Frau wegfällt,

dann wird ihre "Literatur" in neuem Licht erscheinen.

Und was ist die Heilige Johanna ohne ihren Heiligenschein?
Eine scheinheilige Johanna?

Die Notwendigkeit einer Klarstellung betonte ich schon oft hier - das muss begriffen werden.

Dann wird auch der politische Fehler der KAS, der der CDU und dem demokratischen Bewusstsein in diesem Land schwer schadet,
offensichtlich und für alle nachvollziehbar werden.


Ein Nobelpreis an Herta Müller,
einen Preis,
den sie aus rein literarischer Sicht unter keinen Umständen bekommen kann,
den sie aber aus moralischen" Gründen nicht bekommen darf,

würde den politischen Schaden ins Immense steigern -

und spätestens dann würden weitere Kreise meine Argumente hören,
die auf den Punkt gebracht nur aussagen,

dass die höchst mittelmäßige Schriftstellerin Herta Müller

mit Dissidenz,
Regime-Kritik,
Andersdenkertum und Bürgerbewegung
in der Ceausescu-Diktatur

nichts zu tun hat!

Wen das zutrifft und bewiesen wird,
dann wurden "Juroren" de facto getäuscht,

dann wurden Preise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angenommen,

sie wurden durch Täuschung der Öffentlichkeit schlechthin erschlichen.

Da hört der Spaß auf - da wird es brisant und skandalös, den es sind öffentliche Gelder,

mit denen "Kommunisten" gefördert werden,

aus Unkenntnis,
aus einem Missverständnis heraus?

Weiß die KAS, dass sie "Kommunisten" förderte?

Oder wurde die KAS getäuscht, indem dieser Institution falsche (d.h. "unvollständige" "Biographien" vorgelegt wurden?

Als einer, der die Kommunisten Jahre lang bekämpft hat, darf ich diese Frage aufwerfen.
Ein Philosoph mit kommunistischer Gefängniserfahrung sieht die Dinge anders, Adine!


Wie formulierte es Gustavo weiter oben:

Herta Müller wird von der KAS gefördert, eben weil sie keine antikommunistische Widerstandskämpferin war.

Jeder blamiert sich so gut er kann, auch die KAS.

Damit ist alles gesagt.
Carl Gibson
Dolfi11
schrieb am 12.05.2009, 09:04 Uhr
Neid und Missgunst ist ein großes gesellschaftliches Problem, und macht - wie man sieht - vor keiner sozialen Schicht halt...

Finde ich Schade, zumal ich der Ansicht bin, das für jeden genügend "Platz" auf dem "Literaturolymp" ist ( ausser vielleicht für Nationalisten / Extremisten )...
Adine
schrieb am 12.05.2009, 17:50 Uhr
Dolfi11 schrieb: Neid und Missgunst ist ein großes gesellschaftliches Problem, und macht - wie man sieht - vor keiner sozialen Schicht halt...

Finde ich Schade, zumal ich der Ansicht bin, das für jeden genügend "Platz" auf dem "Literaturolymp" ist ( ausser vielleicht für Nationalisten / Extremisten )...


Einfach die Wahrheit.
Adine
schrieb am 12.05.2009, 18:03 Uhr
Herr Gibson,wo gibt es bitte die große Gerechtigkeit auf dieser Welt?
Carl Gibson
schrieb am 12.05.2009, 21:51 Uhr (am 12.05.2009, 21:54 Uhr geändert).
Wir alle müssen dafür sorgen, dass die Idee und das Ideal der "Gerechtigkeit" umgesetzt werden, jeder in seinem Wirkungsbereich.

Das ist eine prinzipielle Angelegenheit.

In einem totalitären Staat, in einer Diktatur, in faschistischen oder kommunistischen Staatsformen, kurz im Unrechtsstaat wie wir ihn im gesamten Sowjetimperium kannten, in der DDR ebenso wie im Rumänien Ceausescus,

war kein Recht zu finden und keine Gerechtigkeit.

Hier im Rechtsstaat aber müssen sich alle an Recht und Gesetz halten, allen voran die demokratischen Institutionen wie die Konrad Adenauer-Stiftung (KAS).

Deshalb suche ich nach diesem Recht, weil es nicht sein darf, dass alte kommunistische Gepflogenheiten auch hier im Westen Schule bilden.

Wenn wir alle nur eine resignative Position einnehmen würden, Adine,
dann würde es nie wieder eine Opposition geben,
keinen Widerstand ...und alsbald wieder diktatorische Verhältnisse, wo die Starken und Machthabenden den Schwachen ihren Willen auszwingen, um ihnen die Freiheit zu nehmen.

Deshalb gilt es, die Freiheit zu erhalten, zu fragen, aufzuklären, ohne Rücksicht auf Namen.

Es geht um das Prinzip! Geben wir dieses auf, ist alles verloren.
Carl Gibson



Anchen
schrieb am 12.05.2009, 23:27 Uhr
Erstaunlicherweise bin ich heute auf dieses Essay über Milan Kundera im Perlentaucher gestoßen, dieses hat, indirekt und rein zufällig, mit dem Thread hier ein klein wenig zu tun:

Milan Kundera zum 80zigsten

Wer Lust hat...
Adine
schrieb am 13.05.2009, 05:25 Uhr
Anchen,danke für den Hinweis.
Dolfi11
schrieb am 13.05.2009, 08:10 Uhr (am 13.05.2009, 17:32 Uhr geändert).
Wenn wir alle nur eine resignative Position einnehmen würden, Adine,
dann würde es nie wieder eine Opposition geben,
keinen Widerstand ...und alsbald wieder diktatorische Verhältnisse, wo die Starken und Machthabenden den Schwachen ihren Willen auszwingen, um ihnen die Freiheit zu nehmen.

Deshalb gilt es, die Freiheit zu erhalten, zu fragen, aufzuklären, ohne Rücksicht auf Namen.

Es geht um das Prinzip! Geben wir dieses auf, ist alles verloren.
Carl Gibson
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Haben die hier Kritisierten, den so viel Macht? Warum wird nicht versucht, mit eigenen Leistungen, sich ins Gespräch zu bringen?

Mir drängt sich ein Vergleich aus dem Tierreich auf ( auch wenn er etwas hinkt ), ein Pilotfisch der meint, den Hai angreifen zu müssen, weil er sich groß und stark genug fühlt, den Weg den dieser ihm bereitet hat, alleine weiter zu führen...




Carl Gibson
schrieb am 13.05.2009, 09:06 Uhr
Wer soll der "Hai" sein und wer der "Pilotfisch", dolfi?

Sie sind wohl nicht ganz informiert über Dissidenz und Widerstand gegen die rumänischen Kommunisten unter Ceausescu, oder?

Und Sie verwechseln offenbar Äpfel mit Birnen!?

Zur Klartstellung für den Fall, dass Sie mein Interview hier in der Siebenbürger Zeitung zu SLOMR und Opposition noch nicht gelesen haben.

Ich opponierte in den Jahren 1976-1979 gegen die Kommunisten in Rumänien.

(Schauen Sie sich doch meine Bilddokumentaionim Netz an:

Sie sehen mich dort als Deutscher Ordensritter/ Kreuzritter

im Flaggen-Gewand (in den Farben der Bundesrepublik Deutschland: schwarz, rot, gold) und diversen Kreuzen -

im Kampf der Symbole : Kreuz gegen "Hammer und Sichel"

Das war 1976 in Temeschburg ud Sackelhausen im Banat.

Herta Müller,Richard Wagner und noch ein paar andere aus der so genannten Aktionsgruppe Banat schrieben damals noch Ho chi min- Gedichte und
glaubten an der Sieg der kommunistischen Weltrevolution.

Ihr Feind war Amerika - und die BRD wurde verhöhnt, noch über Biermann hinaus ...

Dann gründete ich 1979 SLOMR Temeschburg. (März/April 1979) und ging dafür ins Gefängnis.

Zwischen 1981-1984 verklagte ich über die UNO das Ceausescu -Regime und riskierte dabei mein Leben.

Was wissen sie davon Dolfi.

Damals ,1984, schrieb Herta Müller (Ihr "Hai"!?)
von "Hass" getrieben,

gegen ihre Landsleute im Banat,
gegen die deutsche Kultur dort,
gegen das deutsche Dorf -

und wurde so ein Totengräber des Deutschtums dort,Adine,

und eine Beschleunigerin des Exodus.

Dieser "Hai" war kein friedlicher, Planktonfressender Wal, der anderen kleinen Fischen Bahnen bereitet,

wie sie meinen,
sondern eher ein gefräßiger Orka, auch Killer-Hai genannt, der rücksichtslos vernichtet - und der ausruft, wenn er kommt:

Macht Platz, jetz komm ich

Und der frech lügt, wenn er sagt:

Vor mir war noch keiner da, der das Böse bekämpfte!

Ich bin das A und das O - und außer mir gibt es nur noch Doofis...
und Strauße, die den Kopf in den Sand stecken...


Die Bahnen von Oppososition und Widerstand bahnten die wirklichen Widerstandskämpfer
wie Paul Goma,
die streikenden Schilminenarbeiter und die Gründer der Freien Gewerkschaft rumänischer Arbeiter SLOMR
eineinhalb Jahre vor Solidarnosc in Polen,

keinesfalls aber Herta Müller,

die 1984 frei in die Diktatur Ceausescus zurückging
oder Altkommunist Richard Wagner,
Ëder länger als ein Jahrzehnt den Kommunisten (RKP) zujubelte und die Internationale sang.

Erst informieren, dolfi, dann Vergleiche anstellen,

sonst geht es ihnen wie Richard Wagner:

Sie setzen mit der falschen Metapher auch auch das falsche Regime!

Aber keine Bange, Anchen, die Forschung wird noch einiges an den Tag bringen:

Die eine oder andere Leiche aus den Kellern des moralischen Versagens einzelner Indiviuen wird noch auftauchen.

Ich habe solche Fälle in der "Symphonie der Freiheit" geschildert, prominente Fälle:
Ion Caraion,
Mihnea Berindei,
Vladimir Tismaneanu, etc. etc.

Und noch etwas zu Äpfel und Birnen:

Es gibt in dieser Diskussion, wo die moralische bzw.politische Integrität der Herta Müller aus Dissidentensicht hinterfragt wird,
zunächst um diese Ebenen,
die weitaus gewichtiger sind,
als literarische Experimente, dolfi.

Auch das sollten Sie begreifen.

Nebenbei noch bemerkt:
Der Pilotfisch ist ein Parasiten-Vertilger.

Als ich im rumänischen Sozialistenstaat verurteilt wurde,geschah das auch offiziell mit dem Vorwuf, ich sei ein Parasit der sozislistischen Gesellschaft gewesen.

In Wirklichkeit waren wir antikommunistischen Oppositionellen dabei,
die "Parasiten in der Regierung" (RKP, Securitate ud ihre Helfer bzw. geistigen Branstifter und Anhänger (Maden im Speck - Dichter!)
zu bekämpfen.

Soviel, dolfi, um Ihren fehlenden Sachinformationen etwas auf die Sprünge zu helfen.

Wie formulierte es Kundera:

Der Kampf des Menschen gegen die Macht ist der Kampf des Gedächtnisses gegen das Vergessen."

Carl Gibson.

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