Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien

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Carl Gibson
schrieb am 05.05.2009, 18:20 Uhr (am 06.05.2009, 17:17 Uhr geändert).
Herta Müller und der BND

Da meinem letzten Beitrag nichts mehr hinzugefügt werden kann, hänge ich die neuesten Erkenntnise aus dem - von bankban wärmstens empfpfohlenen - Aufsatz von Professor Barbara Breysach hier an.

Die (peinlich "peinliche") Befragung von Herta Müller durch den BND hat tatsächlich stattgefunden.

Die Frage ist nur - wie immer bei Herta Müller -
was ist "Fiktion",

was ist "erfundene Wahrnehmung" ( welch ein Konstrukt!)

- und was ist Wahrheit!

Also - was hat sich tatsächlich ereignet?

Damals 1987, als sie Rumänien den Rücken kehrte, kurz vor dem Zusammenbruch und der Revolution!

Herta Müller macht aus jeder Plattheit, aus jeder Triviliatät "Literatur" -

und sie greift jede seichte Bemerkung auf,
um sie zu paraphrasieren,
in der Hoffnung,
dass ein Akademiker,
der noch weniger erlebt hat als sie selbst,
sich darauf stürzt,
und einen "Aufsatz" daraus macht wie Frau Breysach,
in später Würdigung des "Onkels" - und des Schnees von gestern.

Wer sagte schon "Onkel" zu einem von der "Securitate"?

Keiner, der jemals mit diesen Verbrechern zu tun hatte.
(Doch davon hat Herta Müller, die die Securitate-Zellen nur vom Hörensagen kennt, keine Ahnung.)

Die Schweizer waren sich nicht zu schade, das Ganze dann auch noch als Teil einer
"Poetik"-Vorlesung
anzukündigen.

Wie beindruckend!
Wer später bibiographiert, glaubt wirklich,
Herta Müller hätte über "Poetik" gelesen und etwas über Poetik auszusagen !

In früheren Jahrhunderten verstand man unter "Poetik" noch etwas anderes...

Doch hier zum geheimen Dienst BND ... und zur ersten Annäherung dieses Dienstes, der die BRD vor Heimsuchungen aller Art schützen soll - auf der Grundlage von Recht und Gesetz -
an Frau Herta Müller aus Nitzkydorf im Banat -

geschildert aus der A posteriori-Sicht der (inzwischen fast schon geläuerten? Schriftstellerin,

die im Gegensatz zu Walter Kempowski,

den KAS-Literaturpreis nicht verschmäht und aus einer inneren Konsequenz heraus abelehnt hat.

Bezeichnend auch dies!

Hier das Zitat ... und dann der Text für alle, die gerne Herta Müller lesen:

Herta Müller schildert ihre BND-Vernehmung bei der Ankunft in der Bundesrepublik im Jahr 1987 im Übergangslager Nürnberg:

Auszug:/Zitat:

"In diesem Zustand kam ich in Nürnberg an, im Übergangsheim Langwasser. Es war ein hoher Turmblock gegenüber von Hitlers Parteitagsgelände. In dem Block die kleinen Schlafschachteln, die Gänge ohne Fenster nur mit Neonlicht, die unzählig vielen Büros. Und am ersten Tag Verhör beim Bundesnachrichtendienst. Dann am zweiten Tag wieder und mehrmals mit Pausen, und am dritten, am vierten Tag. Mir war schon klar: Die Securitate, die wohnt nicht mit mir in Nürnberg, hier sitzt nur der Bundesnachrichtendienst. Ich war jetzt, wo er war, aber wo, verdammt, wo war ich hier angekommen? Prüfer hiessen diese Vernehmer, Prüfstelle A und Prüfstelle B stand auf der Tür. Der Prüfer A prüfte, ob ich nicht doch «einen Auftrag habe». Das Wort «Spitzel» fiel nicht, aber es wurde geprüft: «Hatten Sie mit dem dortigen Geheimdienst zu tun?» «Er mit mir, das ist ein Unterschied», sagte ich. Es war empörend. Der Prüfer B prüfte dann: «Wollten Sie die Regierung stürzen, nun könnten Sie es doch zugeben, das ist doch jetzt Schnee von gestern.»
Dann passierte es. Ich ertrug nicht, wie hier ein Prüfer mein Leben mit einer Redensart abtut. Ich sprang vom Stuhl auf und sagte viel zu laut: Es ist immer derselbe Schnee."

Voller Text aus NZZ-Online:

17. November 2007, Neue Zürcher Zeitung

Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel

Oder warum Worte beim Schreiben etwas anderes werden müssen, um genau zu sein

Die Schriftstellerin Herta Müller hält dieses Jahr die Zürcher Poetikdozentur. Wir drucken nachfolgend die erste von drei Vorlesungen in einer leicht gekürzten Fassung ab.

Von Herta Müller

"Die Frisuren der Frauen waren von hinten gesehen sitzende Katzen. Warum muss ich sitzende Katzen sagen, um die Haare zu beschreiben?
Alles wurde immer etwas anderes. Zuerst unauffällig etwas anderes, wenn man es nur so für sich ansah. Dann aber nachweislich etwas anderes, wenn man Worte dafür finden musste, weil man darüber sprach. Wenn man im Beschreiben genau sein will, muss man im Satz etwas finden, das ganz anders ist, damit man genau sein kann.
Jede Frau im Dorf hatte einen langen dicken Zopf. Doppelt zusammengelegt wurde der Zopf am Hinterkopf senkrecht nach oben geführt und mit einem halbrunden Hornkamm oberhalb der Kopfmitte hochgesteckt. Die Zähne des Hornkamms verschwanden im Haar, von seinem gewölbten Rand schauten nur die äusseren Ecken wie kleine, spitze Ohren heraus. Mit den Ohren und dem dicken Zopf sah der Hinterkopf der Frauen wie eine kerzengerade sitzende Katze aus.
Die eingebildeten Schlangen
Diese vagabundierenden Eigenschaften, die einen Gegenstand in einen anderen verwandelten, waren unberechenbar. Sie verzerrten die Wahrnehmung blitzschnell, machten aus ihr, was sie wollten. Jeder dünne, im Wasser schwimmende Ast glich einer Wasserschlange. Wegen der ständigen Angst vor Schlangen habe ich Angst vor dem Wasser gehabt. Nicht aus Angst vor dem Ertrinken, sondern aus Angst vor dem Schlangenholz, vor diesen dürren schwimmenden Ästen, habe ich nie schwimmen gelernt. Die eingebildeten Schlangen wirkten stärker, als wirkliche es vermocht hätten, sie waren immer in den Gedanken, immer wenn ich den Fluss sah.
Und immer wenn die Begräbnisse sich dem Friedhof näherten, wurde das Ziehglöcklein geläutet. Ein langer Strick, daran die kleine, in kurzen Tönen dringlich bimmelnde Glocke – für mich war das die Friedhofschlange, die mit ihrer zuckersüssen Zunge die Leute ins Sterben und die Gestorbenen zum Streicheln ins Grab lockte. Und das Streicheln tat den Toten gut, das spürte man regelrecht am Windhauch auf dem Friedhof. Was den Toten guttat, das ekelte mich. Und je mehr es mich ekelte, umso mehr musste ich daran denken. Denn einen Luftzug, irgendeinen kühlen oder warmen dürren Wind, gab es immer, und er verstörte mich. Aber statt mich zu beeilen, hetzte mir nur der Atem, und ich trug das Wasser langsam, goss die Blumen langsam, um länger zu bleiben. Das war vielleicht eine Sucht, diese im Kopf eingebildeten Gegenstände mit ihren vagabundierenden Eigenschaften. Ich suchte sie fortwährend, deshalb suchten sie mich.
Als meine beste Freundin sich einen Tag vor der Auswanderung von mir verabschiedete, als wir uns umarmten und dachten, wir werden uns nie wiedersehen, weil ich nicht mehr ins Land hinein darf und sie nie aus dem Land hinaus – als sich die Freundin also verabschiedete, konnten wir uns nicht voneinander losreissen. Sie ging dreimal zur Tür hinaus und kam jedes Mal wieder zurück. Erst nach dem dritten Mal ging sie von mir weg, ging so lang gleichmässig im Takt, wie die Strasse lang war. Die Strasse lief gerade, so sah ich ihre helle Jacke klein und kleiner und seltsamerweise mit der Entfernung greller werden. Ich weiss nicht, glänzte die Wintersonne, es war damals Februar, glänzten meine Augen in sich selbst vom Weinen, oder glänzte der Stoff der Jacke – eines weiss ich jedenfalls: Ich schaute der Freundin hinterher, und ihr Rücken glitzerte im Weggehen wie ein Silberlöffel. So konnte ich die ganze Trennung intuitiv in ein Wort fassen. Ich nannte sie Silberlöffel. Und das war es auch, was den ganzen Vorgang mühelos aufs Genaueste beschrieb.
Ich traue der Sprache nicht. Am besten weiss ich von mir selbst, dass sie sich, um genau zu werden, immer etwas nehmen muss, was ihr nicht gehört. Ich weiss nicht, warum Sprachbilder so diebisch sind, weshalb raubt sich der gültigste Vergleich Eigenschaften, die ihm nicht zustehen? Erst durchs Erfinden entsteht die Überraschung, und es beweist sich immer wieder, dass erst mit der erfundenen Überraschung im Satz die Nähe zur Wirklichkeit beginnt. Erst wenn eine Wahrnehmung die andere ausraubt, ein Gegenstand das Material des anderen an sich reisst und benutzt – erst wenn das, was sich im Wirklichen ausschliesst, im Satz plausibel geworden ist, kann sich der Satz vor der Realität behaupten als eigene, wie ins Wort geratene – aber wortgültige Realität.
Die Auswanderungskiste
Meine Mutter war der Ansicht, dass das Schicksal seit je immer im Winter in unsere Familie kommt. Als sie mit mir aus Rumänien auswanderte, war es ja Winter, es war Februar. Vor 20 Jahren.
Ein paar Tage bevor man selber abreiste, konnte man vom Zollposten nahe der Grenze 70 Kilo Gepäck vorausschicken. Verpacken musste man das Gepäck in einer grossen Holzkiste mit vorgeschriebenen Massen. Der Dorftischler baute sie, sie war aus hellem Akazienholz.
Ich hatte diese Auswanderungskiste völlig vergessen. Seit 1987, seit ich in Berlin bin, hatte ich nie wieder an sie gedacht. Aber dann kam eine Zeit, in der ich ganze Tage am Stück an sie denken musste, denn sie spielte weltweit eine wichtige Rolle. Unsere Auswanderungskiste hat Geschichte gemacht, sie war der Mittelpunkt in einem weltbewegenden Geschehen, sie war berühmt geworden, tagelang war sie im Fernsehen. Denn wie das so ist, wenn Gegenstände selbständig werden, wenn sie im Kopf völlig unbegründet in andere Dinge schlüpfen, umso mehr in andere Dinge, je besser der Kopf weiss, dass sie rein gar nichts mit diesen anderen Dingen zu tun haben: Also ich habe unsere Auswanderungskiste ständig im Fernsehen gesehen, weil der Papst gestorben war. Sein Sarg sah aus wie die Auswanderungskiste. Da fiel mir die ganze Auswanderung wieder ein.
Mit einem Lastauto fuhren meine Mutter und ich um vier Uhr nachts mit der Auswanderungskiste los. Fünf, sechs Stunden Weg waren es bis zur Zollstelle. Wir sassen auf dem Anhänger, auf dem Boden im Windschatten der Kiste. Die Nacht war glasigkalt, der Mond schaukelte senkrecht, die Augäpfel wurden einem von der Kälte sperrig wie gefrorenes Obst in der Stirn. Das Blinzeln tat weh, als hätte man Froststaub in den Augen sitzen. Erst schaukelte der Mond schmal und ein bisschen gebogen, später, als es noch kälter wurde, begann er zu stechen, er war spitz geschliffen. Die Nacht war nicht schwarz, sondern durchsichtig, weil sich der Schnee wie ein Abglanz von Taglicht verhielt. Es war auf dieser Fahrt zu kalt zum Reden. Man will den Mund nicht ständig öffnen, wenn der Gaumen friert. Ich wollte keinen Mucks sagen. Und dann musste doch geredet werden, weil meine Mutter vielleicht nur zu sich selbst, aber aus Versehen laut sagte:
Es ist doch immer derselbe Schnee.
Damit meinte sie den Januar 1945, ihre Deportation zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion. Schon 16-Jährige standen auf den Listen der Russen. Viele haben sich versteckt. Meine Mutter sass schon vier Tage in einem Erdloch im Nachbargarten, hinter der Scheune. Doch dann kam der Schnee. Man konnte ihr nicht mehr heimlich das Essen bringen, jeder Schritt zwischen Haus, Scheune und Erdloch wurde sichtbar. Man konnte im ganzen Dorf zu jedem Versteck den Weg sehen. Man konnte in den Gärten die Fussstapfen lesen. Der Schnee denunzierte. Nicht nur meine Mutter, viele mussten freiwillig aus dem Versteck, freiwillig gezwungen vom Schnee. Und das bedeutete dann fünf Jahre Arbeitslager. Das hat meine Mutter dem Schnee nie verziehen.
Dass der dicke Schnee die Hauptschuld an ihrer Verschleppung trägt, glaubt auch meine Mutter bis heute. Sie glaubt, dass der Schnee zwar ins Dorf fiel, als wisse er, wo er ist, als wäre er hier zu Hause. Dass er sich aber fremd verhielt und den Russen sofort zu Diensten war. Der Schnee ist ein weisser Verrat. Genau das meinte meine Mutter mit ihrem Satz: Es ist doch immer derselbe Schnee.
Schneeverrat
Das Wort Verrat sagte meine Mutter nie, sie brauchte es nicht. Das Wort Verrat war da, weil sie es nicht sagte. Und das Wort Verrat wurde mit den Jahren sogar grösser, je öfter sie ihre Geschichte ohne das Wort Verrat erzählte, in Form von wiederholten Sätzen aus immer gleichen gestanzten Formulierungen, die das Wort Verrat nicht brauchten. Sehr spät, erst als ich die Verschleppungsgeschichten schon jahrelang kannte, fiel mir auf, dass im Erzählten das Wort Verrat durch konsequente Vermeidung monströs gross geworden war, so fundamental, dass man die ganze Geschichte in dem Wort Schneeverrat hätte zusammenfassen können, wenn man gewollt hätte. Das Erlebte war so stark, dass alle Jahre danach nur gewöhnliche Wörter fürs Erzählen taugten, keine Abstrakta, kein verstärktes Wort.
Der Schneeverrat ist mein Wort und ist genau so eines wie der Silberlöffel. Für komplizierte lange Geschichten ein direktes Wort, das so viel Unausgesprochenes enthält, weil es alle Einzelheiten meidet. Weil so ein Wort den Verlauf des Geschehens zu einem Punkt verkürzt, verlängern sich im Kopf die Vorstellungen über die zahllosen Möglichkeiten. So ein Wort wie Schneeverrat lässt viele Vergleiche zu, weil keine gemacht worden sind. So ein Wort springt dann aus dem Satz, als wäre es aus einem anderen Material. Dieses Material heisst für mich: der Trick mit der Sprache. Es ist der Trick mit der Sprache, vor dem ich immer so eine Angst habe und der mich süchtig macht. Eine Angst, weil ich beim Tricksen spüre, dass durch den Trick etwas jenseits des Wortes wahr wird, wenn mir der Trick gelingt. Weil ich mit dem Gelingen so lang zu tun habe, als ob ich es verhindern wollte. Und weil ich ausserdem weiss, dass der Spagat zwischen Gelingen und Misslingen wie ein Sprungseil schaukelt, aber es springen die Schläfen, nicht die Füsse. Durch den Trick erfunden, also total künstlich, schwingt so ein Wort wie Schneeverrat. Sein Material verwandelt sich und unterscheidet sich nicht mehr von einer natürlichen, körperlich starken Empfindung.
Im Januar 1945 fuhr meine Mutter im plombierten Viehwaggon ins Lager und jetzt mit mir auf einem Lastauto zum Zoll. Damals wurde sie von Milizen mit Gewehren bewacht, jetzt aber schaute nur der Mond. Damals war sie eine Eingesperrte und jetzt eine, die auswandert. Damals war sie 20 und jetzt über 60.
Das war schlimm, mit 60 Jahren und 70 Kilo Gepäck, mit einer Auswanderungskiste im Februar auf dem Lastauto mit dem Mond durch den Schnee zu fahren, aber es gab nichts zu vergleichen mit 1945. Nach jahrelangen Schikanen wollte ich aus diesem Land weg. Auch wenn ich mit den Nerven fertig war, auch wenn es sein musste, um dem Ceausescu-Regime und seinem Geheimdienst zu entkommen, auch wenn es sein musste, um nicht den Verstand zu verlieren, es war DOCH ein Wollen, es war kein Müssen. Ich wollte weg, und sie wollte, weil ich wollte. Das musste ich ihr auf diesem Lastauto sagen, auch wenn mir beim Reden der Gaumen fror. «Hör auf zu vergleichen, der Schnee kann nichts dafür», musste ich meiner Mutter sagen, «der Schnee hat uns aus keinem Versteck getrieben.»
Ich war damals im Kopf nicht mehr weit davon weg, den Verstand zu verlieren. Ich war so kaputt, meine Nerven spielten sich auf gegen mich, mir lief die Angst, die ich hatte, aus der Haut in alle Gegenstände, mit denen ich hantierte. Und sie hantierten sofort mit mir. Wenn man so ein bisschen über den Rand schaut, so ein bisschen im Kopf in Millimetern laviert zwischen abstrus und normal, wenn man sich dabei zuschaut, dann ist man am äussersten Zipfel der Normalität angelangt.
In diesem Zustand kam ich in Nürnberg an, im Übergangsheim Langwasser. Es war ein hoher Turmblock gegenüber von Hitlers Parteitagsgelände. In dem Block die kleinen Schlafschachteln, die Gänge ohne Fenster nur mit Neonlicht, die unzählig vielen Büros. Und am ersten Tag Verhör beim Bundesnachrichtendienst. Dann am zweiten Tag wieder und mehrmals mit Pausen, und am dritten, am vierten Tag. Mir war schon klar: Die Securitate, die wohnt nicht mit mir in Nürnberg, hier sitzt nur der Bundesnachrichtendienst. Ich war jetzt, wo er war, aber wo, verdammt, wo war ich hier angekommen? Prüfer hiessen diese Vernehmer, Prüfstelle A und Prüfstelle B stand auf der Tür. Der Prüfer A prüfte, ob ich nicht doch «einen Auftrag habe». Das Wort «Spitzel» fiel nicht, aber es wurde geprüft: «Hatten Sie mit dem dortigen Geheimdienst zu tun?» «Er mit mir, das ist ein Unterschied», sagte ich. Es war empörend. Der Prüfer B prüfte dann: «Wollten Sie die Regierung stürzen, nun könnten Sie es doch zugeben, das ist doch jetzt Schnee von gestern.»
Dann passierte es. Ich ertrug nicht, wie hier ein Prüfer mein Leben mit einer Redensart abtut. Ich sprang vom Stuhl auf und sagte viel zu laut: Es ist immer derselbe Schnee.
Die Redensart mit dem Schnee von gestern mochte ich auch früher nicht, weil sie, was gestern war, nicht mehr kennen will. Ich spürte jetzt deutlich, was es ist, was ich an diesem Ausdruck mit dem Schnee von gestern nicht ertrage: Ich ertrage nicht, wie gemein sich hier eine Metapher Platz macht, wie sie Verachtung zeigt. Wie unsicher muss dieser Ausdruck sein, wenn er so auftrumpft, sich so arrogant macht. Man muss dem Ausdruck doch entnehmen, dass dieser Schnee gestern wohl wichtig war, sonst müsste man über ihn doch nicht reden, sich heute seiner nicht entledigen. Was mir dann durch den Kopf ging, sagte ich dem Prüfer nicht. – Im Rumänischen gibt es zwei Wörter für Schnee. Eines davon, das poetische Wort für Schnee heisst NEA. Und NEA heisst im Rumänischen auch ein Herr, den man zum Siezen zu gut und zum Duzen zu wenig kennt. Auf Deutsch würde man vielleicht ONKEL sagen. Manchmal wenden die Wörter sich an, wie sie wollen. Ich musste mich gegen den Prüfer wehren und gegen die Suggestion des Rumänischen, das mir sagte: Es ist immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel.
spielen und Essen
Jeden Winter kam zu uns nach Hause die Weissnäherin. Sie blieb dann zwei Wochen, ass und schlief bei uns. Sie hiess so, weil sie nur weisse Sachen nähte: Hemden und Unterhemden und Unterhosen und Nachthemden und Brusthalter und Strumpfhalter und Bettzeug. Ich hielt mich viel in der Nähe der Nähmaschine auf, ich schaute, wie die Stiche fliessen und eine Naht wird. Als sie den letzten Abend bei uns war, sagte ich nach dem Nachtessen: Näh mir was zum Spielen.
Sie sagte: Was soll ich dir nähen?
Ich sagte: Näh mir ein Stück Brot.
Sie sagte: Dann musst du später alles, was du gespielt hast, essen.
Alles, was man gespielt hat, essen. So könnte man auch das Schreiben definieren. Wer weiss: Was ich schreib, muss ich essen, was ich nicht schreib – frisst mich. Davon, dass ich es esse, verschwindet es nicht. Und davon, dass es mich frisst, verschwinde ich nicht. So ist das, wenn sich Gegenstände selbständig machen und Sprachbilder sich diebisch nehmen, was ihnen nicht gehört. Gerade beim Schreiben, wenn Worte etwas anderes werden, um genau zu sein, stelle ich kopfschüttelnd fest:
Es ist immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel."

"Herta Müller, 1957 in Rumänien geboren, lebt seit 1987 als Schriftstellerin in Berlin. 2005 erschien ihr Buch «Die blassen Herren mit den Mokkatassen» im Hanser-Verlag. Die weiteren Poetikvorlesungen finden am 22. und 29. November statt im Literaturhaus Zürich (20 Uhr). "


Soweit dieser Text zur weiteren Versachlichung der Diskussion.
Einige Klarstellungen zu dieser höchst merkwürdigen "Poetik" meinerseits folgen noch.
Carl Gibson.




Schnuk
schrieb am 05.05.2009, 20:50 Uhr
raimar1935 schrieb: zu Beiträgen von C. Gibson:.... tut mir eigentlich leid, meinen senf dazugetan zu haben - man müsste diese seite eigentlich ignorieren, damit endlich `mal schluss ist damit.

Ja wenn Sie einen Senf wirklich auf Vorrat haben(bis jetzt wo is er?), dann tun Sie das bitte. Damit man das würdigen kann. Ansonsten, können Sie doch alles was nicht Ihrem ´Senf´ entspricht, ignorieren.
Und noch etwas, man muss überhaupt nichts, ausser
einmal sterben!

Carl Gibson
schrieb am 05.05.2009, 21:16 Uhr (am 24.05.2009, 11:35 Uhr vom Moderator geändert).
Raimar1935 schweigt, seitdem er von Gustavo mit seberg gleichgesetzt wurde.

Doch hier geht es um viel wichtigere Dinge, schnuk!

Das Zitat oben, das jeder Siebenbürger Sachse
und jeder Banater Schwabe versteht
und bei dem alle aus eigener Erfahrung mitreden können,
hat es in sich.

Entweder die Details der BND-Befragung stimmen!

Oder sie sind maßlos übertrieben!


Jeder Aussiedler, der hier in der Bundesrepublik aus dem Osten ankam, beantwortete die Pflichtfragen:

Sind sie für einen ausländischen Dienst tätig?

Kommen Sie mit einer Mission in die BRD?

Oder ähnliche Formulierungen!

Das dauerte in der Regel ganze 2, 3, 5 Minuten.

Dann war diese Pflicht-Prozedur zu Ende.

Wenn diese Befragung aber bei Herta Müller 2, 3, 4 oder 5 Tage andauerte,

dann muss die deutschen Geheimdienste BND/ MAD oder Bundesverfassungsschutz

"sehr gewichtige Gründe" und "Verdachtsmomente" gehabt haben,

um eine ganz bestimmte Person so lange zu befragen.

Was wusste Herta Müller?

Hatte sie als Schriftsllerin Zugang zu irgendwelchen Geheimnissen?
Mata Hari 1987?

Oder gab es damals andere Gründe, sie tagelang zu röntgen - über die normale Röntgenuntersuchung im Lager hinaus?

Oder hat Herta Müller diesmal "nur" genauso übertrieben, wie sie es sonst auch tut,

wenn sie ihren gutgläubigen Lesern einen Bären aufbinden will,
zu welchem Thema auch immer?

Und dann noch der du mme Hinweis am Ende, den ein BND-Beamter so bestimmt nicht formuliert hat, auf den Sturz einer Regierung!

Grotesk - und selbstmythisierend im Rückblick!

Welche Regierung hätte Frau Müller denn stürzen können oder wollen?

Die Ceausescus bestimmt nicht - denn gegen Ceausescu und sein totalitäres Regime hat Herta Müller bis zu ihrer Ausreise aus Rumänien nie angekämpft.

Das sind die echten Fakten und Fragen, schnuk, die jeder von uns für sich und für andere stellen und beantworten kann,

ohne Literatur-Experte zu sein,
ohen etwas von Ethik oder Moral zu verstehen,
ohne tieferes politisches oder historische Wissen!

Jeder kann das, einfach so, aus der eigenen Erfahrung heraus und unter dem Einsatz seines gesunden Menschenverstandes.
Vielleicht kommen wir dann der Wahrheit etwas näher - wie sagt doch Frau Herta Müller aus Nitzkydorf im Banat in einem ihrer so genannten Essays:

Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit hat keine!

Carl Gibson.
Schnuk
schrieb am 05.05.2009, 21:45 Uhr
Hallo Carl Gibson,
nochmals zu dem Kapitel...-mit dem Untertitel ´Kommunismus als ungesetzlicher und verbrecherischer
Weltanschaung´, aus der ´Symphonie der Freiheit´.
Bin nicht fremd von K. Marx ´Kapital´ +.., weil ich ´Wissen-
schaftlichen Sozialismus´ in einem Semester meines Studiums neben anderen Fächern auch zu lernen hatte. Die Idee des (Sozialismus als Vorstufe) Kommunismus -eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen. Dabei hat diese Ideologie die Menschen aufgeklärt, daß sie keinen
Himmel nach dem Tod zu erwarten haben, sondern sich den Himmel hier auf Erden machen sollen.
Diese Ideologie/Weltanschaung ist doch wunderbar, findest du nicht? Ich nehme an, da ist dir ein Fehler unterlaufen.
Die kommunistische Ideologie hat viele Milionen von ausgebeuteten Menschen beflügelt und motiviert zu kämfpen.
Daß das nach hinten los gegangen ist, ist eine andere Sache.
Es hat sich herausgestellt, das funktioniert nicht weil der Mensch ´sündig´ ist, kann darum auch nie funktionieren.
In wirklichkeit hat es keinen Sozialismus/Kommunismus
gegeben, darum behaupte ich, daß nicht die ...Weltanschauu ng schuld war/ist, sondern das Regim unter der Tarnung des angeblichen Sozialismus-Kommunismus.
Carl Gibson
schrieb am 05.05.2009, 22:00 Uhr (am 06.05.2009, 17:46 Uhr geändert).
Deshalb rede und schreibe ich immer vom "real existierenden Sozialismus, schnuk!

Kommunismus, Sozialisms und viele Formen dieser ideologischen Ausrichtungen sind "Utopien" - und als solche nicht direkt im Staat umsetzbar.

Meine Kapitel-Überschrift in der Symphonie der Freiheit folgt dem "Raport final" der Präsidentenkommission (Basescu/Tismaneanu), in welcher der "Kommunismus" in Rumänien als "illegtim" und "verbrecherisch" verurteilt wird.
(Sie können den Text im Internet nachlesen.)

Zwischen Kommunismus als Ideal und Realität gilt es aber immer zu differenzieren!

Fast überall auf der Welt ist die Idee ( in der Ausformulierung von Marx/Engels manipuliert und instrumentalisiert worden, beginnend mit Lenin.

Doch auch der Ausdruck
"Diktatur des Proletariats"
lädt bereits zu Totalitarismus ein, schnuk!

Gerade weil es mir um die feine "Unterscheidung" geht,

beharre ich auch in der Materie Herta Müller/ Richard Wagner auf einer strikten Differenzierung zwischen:

Wahrheit und Lüge!

Die Leser sollen genau wissen, was sie da vorgesetzt bekommen.

Das Zitat oben aus der so geannten "Poetik"
ist an sich eine gute Einführung in die
literarische Volksverdummung,
wie sie von Herta Müller konsequent betrieben

und von der KAS geehrt wird.

Was setzt Herta Müller ihrem Lesepublikum vor?

Eine Summe von Plattitüden - und ein paar Anleitungen, "Tricks",
zur Sprachverhunzung, sprich zum nichtadäquaten Sprachgebrauch.
Keinem sei eine Nachahmung empfohlen - denn das Ergebnis ist schlecht lesbare Bauchwehliteratur, die gern schnell wieder weggelegt wird.

Nur bestimmte Leute und Kreise halten daran fest, weil es, schnuk, gewichtige "materielle" und geschäftliche Interessen gibt, die so weiterlaufen sollen - und die auch nicht von mir gestört werden sollen.

Dahinter aber:

Des "Kaisers neue Kleider"!

Und wer ist beeindruckt von dieser sonderbaren "Poetik" -

der "deutsche Professor" ohne humanistische Bildung

und all diejenigen, die keine Ahnung haben,
was eine "Poetik" überhaupt aussagt!

Aristoteles wusste, was eine Poetik ist!

Doch wussten es auch diejenigen Partei-Kader an der Universität Temeschburg, wo Herta Müller eine viel zu kurze Weile "studiert" hat?

Die Texte oben, die nicht nur den BND lächerlich machen,sondern auch die auftraggebende BRD dahinter,

eignen sich gut für ein Kunst-"Experiment".

Man unterbreite sie - wie alles, was Herta Müller an Literatur febriziert hat -
ahnungslosen Lesern,

ohne den Namen Herta Müller zu nennen.

(Wie bei ein Wein-Blindverkostung!)

Was wird das Resultat sein?

Verblüffung, Ablehnung?

Irritation, bankban?

Wenn ernsthaft nach literarisch-ästehtischen Kriterien gefragt wird, wird das Lügengebäude zusammenbrechen wie ein Kartenhaus!
Denn Herta Müller ist nicht nur politisch-moralisch kontroversiert - ihre "Literatur" ist es auch.

Die Frage ist nur, wann alles kippt!
Wie im Andersen -Märchen!

"Nichts an" und "nichts dahinter" - alles Schein, alles Gaukelei, Volksverdummung!

Es wird dann so sein wie so oft bei "moderner Kunst" -

wenn der etablierte, d. h. "gemachte Name" weg ist,

dann bleiben von der ganzen "Kunst" nur ein paar Striche übrig und einige Farbtupfer.

Alles wird in Schall und Rauch aufgehen, weil es auf Lügen aufgebaut ist.

Wer mit "gesundem Menschenverstand" bzw. wahrem "Kunstverstand" zur Analyse schreitet,

wird in Herta Müllers Werk nichts vorfinden, was Substanz hat oder einen tatsächlichen Wert darstellt.

Selbst die "Inhalte" der trivialen Geschichtlein aus der oben zitierten "Poetik" sind fragwürdig -

wir erfahren nur, Herta Müller wollte ausreisen, weil sie von der Securitate jahrelang "schikaniert" worden sie.

Was ist das "schikaniert"?

Wer hat ihr etwas angetan - und was?

War die Befragung des BND in Nürnberg 1987 auch eine vergleichbare Schikane?

Und die Russland-Deportation der Mutter?

Ein neues Thema - nach dem gewendeten Hals?

In "Niederungen" hörten wir nichts davon.
Weshalb?

Schließlich glaubte Herta Müller mit dem gesamten Aktionsgruppen Umfeld daran, diese "Deportation" sei gerechtfertigt gewesen -als Kompensation für die übergroße deutsche Schuld (maxima culpa).

Aber vertrauen wir weiter dem luziden Urteil der "Literatur-Kritiker",
dem "deutschen Professor"
und den Juroren der KAS, die - ahistorisch naiv - allesamt nicht
nach politischen Implikationen und Auswirkungen fragen, sondern - ohne jede Überprüfung - öffentliche Fördergelder vergeben.
Wie viel Preisgeld hat Herta Müller insgesamt erhalten?
Und in welchem Maße ist sie darüber hinaus noch von der KAS und anderen öffentlichen Einrichtungen "materiell" gefördert worden.
Das sind Fragen, die für die Interpretation der fabrizierten Literatur emeinent wichtig sind - und für die künftigen Biographen von Frau Herta Müller, die hoffentlich nicht nur einen "Mythos" portratieren wollen.

Carl Gibson
Carl Gibson
schrieb am 06.05.2009, 10:31 Uhr (am 06.05.2009, 19:57 Uhr geändert).
Das ist ein alter Hut, Büffelkuh - ich habe selbst vor einigen Wochen auf die Ehrengabe kritisch verwiesen - mit enstprechendem Kommentar in "Rcihard Wagner verunglimpft Varl Gibson...".

Der streitbare Michael Naumann , Mitherausgeber DER ZEIT, (gescheiterter Erster Bürgermeister-Kandidat in Hamburg vor einem Jahr)wird sich vielleicht

"die Zeit" nehmen müssen,

um die ausführlichen Siebenbürger Zeitung-Diskussionen zur Thematik Herta Müller zu lesen,

sich profunder zu informieren,

bevor er weiter undifferenziert an Herta Müller festhält.

Wenn er Fakten kritisch hinterfragt, wird er zu neuen Erkenntnissen gelangen - und er wird seine Meinung ändern!

Gerne erläutere ich ihm einige Details aus der Ceausescu-Zeit aus der Sicht des Insiders und Zeitzeugen,
was Herta Müller nicht leisten kann.

Naumann war ja einmal Berufs-Politiker, Kulturstaatsminister in Berlin,
und er hat die Kultur der Bundesrepublik nach außen vertreten...

Was Michael Naumann allerdings von Osteuropa weiß, speziell vom Rumänien Ceauescus, ist höchst fraglich.

Vielleicht bringt Michael Naumann auch etwas Licht in das Verhältnis von Herta Müller zum Bundesnachrichtendienst BND?

Damit ihre nützlich Fleißarbeit nicht untergeht,wassertragende Büffelkuh, zitiere ich sie hier voll:

Die Heinrich-Heine-Gesellschaft e.V. Düsseldorf zeichnet die Banater Schriftstellerin Herta Müller mit der Heine-Ehrengabe aus. Gewürdigt werden das literarische Experiment und der widerständige Mut. Die Laudatio hält im Rahmen der Preisverleihung am 26. September 2009 in Düsseldorf Kulturstaatsminister a.D. Michael Naumann.

Hier die Pressemitteilung von TouristikPresse:

"Die Heinrich-Heine-Gesellschaft e.V. Düsseldorf verleiht in diesem Jahr ihre seit 1965 unregelmäßig vergebene Ehrengabe an die Schriftstellerin Herta Müller.

Düsseldorf - Gewürdigt werden das literarische Experiment und der widerständige Mut. Die Intensität ihrer engagierten Darstellungen passe zum Sachwalter von Freiheit und Gerechtigkeit des Namensgebers der Gesellschaft. Frühere Preisträger waren unter anderem Alice Schwarzer, Dieter Forte, Bernhard Schlink, Ruth Klüger, Sarah Kirsch, Peter Rühmkorf und Marcel Reich-Ranicki.

Der Literaturpreis wird am 26. September 2009 in Düsseldorf verliehen und besteht aus einer Bronzearbeit (Buchobjekt "Die Schere der Zensur") von Bert Gerresheim, dem Schöpfer des Düsseldorfer Heine-Monuments. Die Laudatio wird der ehemalige Staatsminister und heutige Mitherausgeber der ZEIT Michael Naumann halten."

Quelle:
http://www.touristikpresse.net/news/23514/Dusseldorf-Heine-Ehrengabe-fur-Herta-Muller.html "

Ende des Zitats.

Zur Veranschaulichung hier die Essenz noch einmal:

"Gewürdigt werden das
literarische Experiment
und
der widerständige Mut.
Die Intensität ihrer engagierten Darstellungen passe zum Sachwalter von Freiheit und Gerechtigkeit
des Namensgebers der Gesellschaft."

Bereits vor Wochen habe ich die Passage kommentiert und gefragt, was Herta Müller mit Heinrich Heine zu tun hat!
Nicht viel, fast nichts!

Was hat sie mit den "Sachwalter der Freiheit und Gerechtigkeit" zu tun,

frage ich erneut.
Überhaupt nichts.

Heine war als spätromantischer Lied-Dichter und als Vormärz-Poet kein "literarischer Experimentator"-

Im Gegensatz zu Herta Müller hat Heinrich Heine die deutsche Sprache "nicht" verhunzt, sondern gepflegt und verbreitet!

Heine hatte allerdings einen "schlechten Charakter" und manchmal eine fragwürdige Moral - in diesem Punkt will ich keine Vergleiche anstellen.

Gleich nach der Bekanntgabe vor einigen Monaten
hätte ich an die Heine-Gesellschaft schreiben und protestieren sollen, meinten Freunde und Bekannte.

Das lehnte ich ab - hat Herta Müller doch einen Fürsprecher in Michael Naumann, der irgendwo eine Linie zu Heinrich Heine wird herstellen können.

In der Polemik vielleicht, im Pamphlet, gar in der Hetze gegen Landsleute?

Vergessen wir auch nicht - es war derselbe Michael Naumann,
der die Nobelpreis-Kandidatur Herta Müllers für die Bundesrepublik Deutschland auf den Weg brachte!Oder?

Sollte er sich in seiner Einschätzung der moralischen und politischen Integrität bzw. der literarischen Qualität ihres Oeuvres geirrt haben,

dann wird die Blamage groß sein.

Noch ein Wort zu Michael Naumann:

Er ist ein kontroversierter Politiker ( Verlierer der Bürgermeister-Wahl in Hamburg) - in vielfachem Dissens zu konventionellen Meinungen.
(Also ist er mir als Mensch und Geist sympathisch.)

Naumann stritt öffentlich mit Min. W. Schäuble, mit KanzleramtsMin. a. D. Dr. A. Pfeifer ( Vize-Präs. der Konrad Adenauer Stiftung) mit Kurt Beck (SPD) etc. etc.

(Vgl. auch das Wikipedia-Porträt Michael Naumanns, wo einige Kontroversen mit CDU und der eigenen SPD angesprochen sind).

Was er an Herta Müllers Literatur oder politischen Botschaft findet, ist seine Angelegenheit.

Ob seine Meinung für eine Nobelpreisnomnierung ausreicht, ist eine andere Frage.

Zu bedenken ist aber :

Michael Naumann war viele Jahre für den Rowohlt-Verlag tätig
( Herta Müller aber ist "Rowohlt-Autorin!")
(Robuch gehört zu Rowohlt)

M. Naumann war auch für den SPIEGEL" in Hamburg tätig,ein Blatt, das

Herta Müller über F.C. Delius erst auf das Teppchen gehoben und somit

"gemacht" hat.

(Siehe dazu meine Argumente dazu in "Richard Wagner verunglimpft Carl Gibson...")

Cui bono, Herr Michael Naumann! ?

Das frage ich Sie Moralphilosoph!

Wenn jemand auf so vielen Hochzeiten tanzt wie Herr Naumann, kann er dann wirlich Interessenskonklikten aus den Weg gehen und ein reines Gewissen bewahren?

Honi soit qui mal y pense!

Carl Gibson
Carl Gibson
schrieb am 10.05.2009, 11:32 Uhr
Das Imperium schlägt zurück -
mit dem Versuch einer Demontage über mein "Wikipedia-Porträt".

Nach den Hinweisen oben in der Diskussion auf Michael Naumann von DER ZEIT verpürt ein "Jemand" große Lust, die "Löschung" der Seite zu betreiben,
indem der "Philosoph" Carl Gibson hinterfragt wird.

Wie wäre es, verehrter Kritiker, zunächst mit einigen philosophischen Kapiteln aus der "Symphonie der Freiheit"?

Carl Gibson
Gustavo
schrieb am 11.05.2009, 08:03 Uhr (am 11.05.2009, 10:26 Uhr geändert).
Carl Gibson schrieb:
Wie wäre es, verehrter Kritiker, zunächst mit einigen philosophischen Kapiteln aus der "Symphonie der Freiheit"?

Carl Gibson




Ist ein guter Vorschlag,nicht wahr seberg?
Wahrscheinliche Antwort seberg:
Es kann nicht sein was nicht sein darf
Carl Gibson
schrieb am 11.05.2009, 13:00 Uhr
Die äußerst unsensible, undifferenzierte, ja fatale Gleichsetzung des verbrecherischen Geheimdienstes "Securitate" mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) durch Herta Müller zeugt davon,
dass sie auch hier in der Bundesrepublik Deutschland weiter provozieren will, um aufzufallen.

Dass sie sich bei diesem Spiel mit dem Feuer auch die Finger verbrennen könnte, das weiß Herta Müller wohl nicht - oder sie nimmt das bewusst in Kauf, weil sie bisher gut mit dieser Strategie fuhr.

Ihr Image, eine Verfolgte des Ceausescu-Regimes zu sein und gleichzeitig auch eine Verfolgte durch ihre rüchständigen Landsleute im Banat, beruht darauf.

An sich ist der Mythos ein Bär, der den Uninformierten aufgebunden wird.
Und ihre Literatur?
Des Kaisers neue Kleider!
Irgendwann werden die Kritiker vernünftig werden!

Dieser Ambivalenz in der fiktiven Aussage verdankt Herta Müller viele Preise, die von Leuten vergeben werden, die nichts oder nur spärlich über die Verhältnisse in einer Diktatur Bescheid wissen.

Die Ehrengabe der Heine-Gesellschaft ist der Beweis dafür.

Wozu soll man sich noch informieren, wenn man ja schon informiert ist, Gustavo?

Oder wenn Leute wie Michael Naumann der Meinung sind, Herta Müller sei für den Nobelpreis gerade gut genug!

Das Gegenteil ist der Fall - Herta Müller ist moralisch untragbar.

Da reicht schon der BND-Vergleich!

Ich habe weiter gegoogelt, Gustavo - und ich habe festgestellt,

das die Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) in ihrer Begabten-Auswahl höchst sonderbare "Förderkriterien" ansetzt.

Nicht gefördert werden:

antikommunistische Widerstandskämpfer aus der Zeit der Diktatur,

Leute wie meine Person,
deren Publikationen am besten überhaupt nicht erscheinen sollen,
da sie ja nur Staub aufwirbeln,
Kreise stören,
Geschäfte verderben,
etablierten Strukturen in die Suppe spucken,
das Aufabauwerk von zwei Jahrzehnten in Tagen zerstören etc. etc.

Dafür aber fordert die KAS ehemalige Mitglieder der Rumänischen Kommunisten Partei,
indem sie mit ihnen an einem Tisch sitzt und tafelt,
ihnen Honorare bezahlt
und ihnen sogar "Stipendien" auszahlt, während die antikommunistischen Dissidenten am Hungertuch nagen und ihre Bücher im Selbstverlag bei BoD oder sonstwo verlegen müssen.

Dass von "Hass" angetriebene Autoren wie Herta Müller die Protektion der KAS finden, ist aus meiner Sicht ein Skandal!

Das sind die Fakten, Gustavo, die mir jüngst so nebenbei aufgefallen sind.

Nach Leichen im Keller der Mitläufer und Wendehälse habe ich aber immer noch nicht gesucht!

Wo bleibt der sonst so gesprächige Bankban? Hat ihn das Herta Müller-BND Thema doch zu arg geschockt?

Und seberg bzw. Joachim?

Sie pöbeln jetzt im "Kommentar" herum, weil sie das Thema hier scheuen wie die Kommunismus-bewältigung im Ostblock an sich!

Carl Gibson

Gustavo
schrieb am 11.05.2009, 13:44 Uhr
Carl Gibson schrieb:
Oder wenn Leute wie Michael Naumann der Meinung sind, Herta Müller sei für den Nobelpreis gerade gut genug!




Na ja, was eingeweite Kreise von Michael Naumann und seiner Bettgespielin Herta Müller halten kannst Du im nachfolgenden Bericht lesen.



Warum sachlich, wenn´s auch persönlich geht

Diesen Monat: Herta Müller

Von Klaus Bittermann



Müller, Herta - Der deutsche Kulturbeauftragte Klaus Naumann, der ansonsten eigentlich im Gegensatz zu seinen Kritikern durchaus vernünftige und kluge Dinge sagt, verfiel auf die Schnapsidee, nicht nur den Staatsschriftsteller Günter Grass für den Literaturnobelpreis vorzuschlagen, sondern auch Herta Müller. Who the fuck is Herta Müller, werden Sie nun fragen? Na gut, ich will es Ihnen verraten. Herta Müller ist eine rabiate Volksdeutsche aus Rumänien, arbeitete als Lehrerin und Kindergärtnerin (in Deutschland wäre sie wahrscheinlich unter das Berufsverbot gefallen, im liberalen Rumänien ließ man sie gewähren), wanderte 1987 ins Land ihrer Träume aus und ist seither in Berlin damit beschäftigt, aus Literatur etwas zu machen, vor dem man nur schnell davonlaufen möchte.

Das hat man nun von den sog. Volksdeutschen, den Lieblingsdeutschen Hitlers, der unter dem Vorwand, sie zu retten, gerne mal einen Krieg vom Zaun brach. Statt sie nach 45 zügig abzuschaffen, hörte man weiter auf den Ruf des Blutes. Und jetzt hat man sie am Hals (Sie wissen schon - Rumänien! Graf Dracula! Die Schiene!) und wird sie nicht mehr los. Aber vielleicht ist es ja unter diesem Aspekt gar keine so schlechte Idee zu beobachten, wie mit diesem unterirdischen Vorschlag das Ansehen des Literaturnobelpreises endgültig den Bach hinuntergeht, was allerdings nicht in der Absicht Naumanns liegt, denn in seinem ehemaligen Verlag, Rowohlt nämlich, erscheint ja auch die Erbauungsprosa Herta Müllers. Schrieb einmal in einem FAZ-Erregungsartikel: "Was kann man da noch denken mit seinem eigenen Kopf?" Keine Ahnung, aber man fragt sich: 1. Denkt sie ansonsten mit einem anderen Kopf? Und wenn ja, mit welchem? 2. Hat sie überhaupt einen "eigenen Kopf"? Und 3. Was an dieser verknarzten Prosa ist eigentlich literaturnobelpreisverdächtig?

Man weiß es nicht, aber eines ist gewiß: Immer wenn Nato und westliche Allianz auf dem Balkan ein bißchen herumzündeln und das dann eine humanitäre Aktion nennen, wird Herta Müller umtriebig und kiebig und von der FAZ seitenweise gedruckt. Kam dortselbst auf die abstruse Idee, daß das Schweigen der serbischen Intellektuellen die "totale Entfesselung der Perversion" vorantreibe.

Wie das vor sich gehen soll, weiß zwar niemand, aber wie es umgekehrt funktioniert, dafür ist sie ein quicklebendiges Beispiel, denn sie gab dem Verrückten Scharping Zucker, der mit unbewegter Miene und sichtlicher Befriedigung die Medien mit den ungeheuerlichsten Greueln versorgte und zum Beweis Photos vorlegte, die schon ein paar Monate alt waren, und der insofern an den von Eric Ambler beschriebenen englischen Offizier erinnerte, der Aufnahmen von Folterungen bei sich trug wie andere Bilder von Frau und Kindern, um sie bei jeder Gelegenheit und mit großer Abscheu, in Wirklichkeit aber voller faszinierter Andacht herumzuzeigen. Diesem Menschen also, der wie ein schäbiger Pornobildchensammler verhaltensauffällig wurde, dem bescheinigte sie "Mitgefühl für die Vertriebenen" und lobte "seine persönliche Sprache" in einem reichlich verquasten Kommunique in der FAZ, die ihn "zum Literaten" gemacht hätte. Indem sie Scharping zum Schriftsteller ernennt, macht sie deutlich, was sie eigentlich unter Literatur versteht: Eine Regierungsverlautbarungsprosa, in der Scharping seine Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache offenbart, die ansonsten jedoch reine Propaganda ist, hält die stilistisch genügsame Frau Müller bereits für hohe Kunst.

Zart halten sich die beiden an den Schwitzehändchen und vermutlich hat sich Frau Herta Müller für ihr mutiges Eintreten einen Staatspreis verdient, obwohl die arme Regierung bis auf wenige Ausnahmen von allen Intellektuellen heftigst verteidigt wurde. Zu was Humanismus und Menschenrechte nicht alles gut sind.

"Von keinem der Tausende vertriebenen Kosovo-Albanern habe ich bisher gehört, daß er die Einstellung der Nato-Angriffe verlangt oder diese Angriffe gar für sein Leid verantwortlich macht." Potzblitz! Herta Müller hat sich mit allen unterhalten? Wie hat sie das gemacht? Oder meint sie einfach nur, daß sich keiner der Tausenden Vertriebenen bei Herta Müller gemeldet hat, um ihr das Gegenteil zu sagen? Merkwürdige Dinge gehen da vor, aber nicht merkwürdig genug, um nicht in der FAZ veröffentlicht zu werden. Und während sie sich auf der einen Seite über "das Schweigen der Intellektuellen" in Belgrad beklagt, beschwert sie sich andererseits darüber, wenn "serbische Bürger" in einem Aufruf den sofortigen und bedingungslosen Stopp der Bombardierungen fordern, statt die Nato anzuflehen, mehr Bomben auf Belgrad abzuwerfen. "Ihr Appell 'an alle' hat mich nicht mitgerissen, sondern befremdet. In seinem Ton spricht er verschreckt, in seinem Inhalt, wenn ich es schonend ausdrücke, politisch halbherzig, wenn ich es deutlich sage, egoistisch." Ja, für Herta Müller ist es "egoistisch", wenn es serbischen Bürgern nicht nach mehr Zerstörung im eigenen Land dürstet. Gleich am ersten Tag der Luftangriffe hätte die Nato mit Bodentruppen einmarschieren sollen, um mit Milosevic, der serbischen Bevölkerung und der serbischen Opposition aufzuräumen. Bei Milosevic jedenfalls schäumt die Dame wie heftig geschüttelter Asti Spumante. Nicht daß man Milosevic verteidigen muß, aber wenn ihm derart phantastische Dinge nachgesagt werden wie, daß er "das Morden so gewohnt ist, wie ein Glas Wasser zu trinken", und daß "auf jedes seiner Worte ein Mord entfällt", dann sollte Frau Herta Müller vielleicht mal darüber nachdenken, ob sie sich nicht bei Jamie Shea bewerben sollte.

Nochmal Carl Gibson, habe ein wenig Geduld die ganze Wahrheit kommt ans Tageslicht
Gustavo
schrieb am 11.05.2009, 14:15 Uhr
Carl Gibson schrieb:
das die Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) in ihrer Begabten-Auswahl höchst sonderbare "Förderkriterien" ansetzt.

Nicht gefördert werden:

antikommunistische Widerstandskämpfer aus der Zeit der Diktatur,




Im Grunde stimmt Dir die KAS was Herta Müller betrifft voll zu. Herta Müller war keine Widerstandskämpferin und fällt somit unter die Begabtenförderung.Nur,ob die KAS mit diesem Widerspruch ihre eigentlichen Aufgabe gerecht wird sei dahin gestellt.Jeder blamiert sich so gut er kann.
Gustavo
schrieb am 11.05.2009, 15:13 Uhr
Carl Gibson schrieb:
Und seberg bzw. Joachim?

Sie pöbeln jetzt im "Kommentar" herum, weil sie das Thema hier scheuen wie die Kommunismus-bewältigung im Ostblock an sich!

Carl Gibson



seberg hat eingesehen das er an Dir kein Geld verdienen kann.Deshalb die Enttäuschung und die Pöbelei.Bei Joachim liegt der IQ deutlich unter 3 deshalb die Seelenverwandschaft mit dem Seelenklempner
Carl Gibson
schrieb am 11.05.2009, 15:35 Uhr (am 11.05.2009, 20:21 Uhr geändert).
Endlich einmal Klartext, Gustavo!

Ich stehe also mit meiner Meinung nicht ganz allein da!?

Für die noch tauben Ohren bei der Konrad Anenauer-Stiftung (KAS) und der Heine-Gesellschaft
bzw. für diverse Juroren und so genannte Literaturkritiker, die Rezensionen auf Bestellung und gegen Kasse schreiben,
um das Verlagsgeschäft anzukurbeln,

zitiere ich Klaus Bittermann, der im Falle des "Phänomens" Herta Müller, den anders kann ich es nicht benennen, einige Aspekte mit

vollkommener Luzidität auf den Punkt bringt.

Doch zunächst, Gustavo:

"Na ja, was eingeweite Kreise von Michael Naumann und seiner Bettgespielin Herta Müller halten kannst Du im nachfolgenden Bericht lesen."

Und jetzt Klaus Bittermann:


"Warum sachlich, wenn´s auch persönlich geht

Diesen Monat: Herta Müller

Von Klaus Bittermann


Müller, Herta -

Der deutsche Kulturbeauftragte Klaus Naumann, der ansonsten eigentlich im Gegensatz zu seinen Kritikern durchaus vernünftige und kluge Dinge sagt, verfiel auf
die Schnapsidee,
nicht nur den Staatsschriftsteller Günter Grass für den Literaturnobelpreis vorzuschlagen,
sondern auch Herta Müller.

Who the fuck is Herta Müller, werden Sie nun fragen?

Na gut, ich will es Ihnen verraten.

Herta Müller ist eine rabiate Volksdeutsche aus Rumänien,

arbeitete als Lehrerin und Kindergärtnerin
(in Deutschland wäre sie wahrscheinlich unter das Berufsverbot gefallen, im liberalen Rumänien ließ man sie gewähren),
wanderte 1987 ins Land ihrer Träume aus und ist seither in Berlin damit beschäftigt,
aus Literatur etwas zu machen,
vor dem man nur schnell davonlaufen möchte.



(...) Aber vielleicht ist es ja unter diesem Aspekt gar keine so schlechte Idee zu beobachten,
wie mit diesem unterirdischen Vorschlag
das Ansehen des Literaturnobelpreises

endgültig den Bach hinuntergeht,

was allerdings nicht in der Absicht Naumanns liegt,

denn in seinem ehemaligen Verlag,
Rowohlt nämlich,
erscheint ja auch die
Erbauungsprosa Herta Müllers.

Schrieb einmal in einem FAZ-Erregungsartikel:

"Was kann man da noch denken mit seinem eigenen Kopf?"

Keine Ahnung, aber man fragt sich:

1. Denkt sie ansonsten mit einem anderen Kopf?

Und wenn ja, mit welchem?

2. Hat sie überhaupt einen "eigenen Kopf"?

Und 3.

Was an dieser verknarzten Prosa ist eigentlich literaturnobelpreisverdächtig?"

Soweit Klaus Bittermann!

In meinen früheren Essays zu Herta Müllers "Literatur",

die die frühen "Förderer" meiner "Symphonie der Freiheit" nicht in dem Buch haben wollten,
kam ich zu den gleichen Schlussfolgerungen - und ich habe diese mehrfach seit den Diskussion im August 2008 (Spitzelaffäre in Berlin) wiederholt.


Ja, was an dieser "verknarzten Prosa",
vor der man gern davolaufen möchte

aus der Feder der rabiat gewordenen Volksdeutschen Herta Müller aus Rumänien ist nobelpreiswürdig, Herr Naumann?

Vielleicht sagen Sie uns das als Laudator bei der Herta Müller-Ehrung der Heine-Gesellschaft, Herr Michael Naumann!

Und vielleicht erklärt uns auch die der Demokratie und ihren Werten verpflichtete Konrad Adenauer-Stidtung (KAS),

weshalb sie mit öffentlichen Steuer-Mitteln der BRD

statt ehemalige antikommunistische Widerstandskämpfer zu unterstützen

ehemalige Mitglieder der Kommunistischen Partei (RKP) fördert?

Freiehit oder Sozialismus? Oder?


Ist das im Sinne unserer Demokratie - oder treibt eine solche Vorgehensweise der KAS selbst die überzeugten Demokraten aus Enttäuschung in die Radikalisierung?
Was sagt die CDU-Spitze dazu?
Torpediert die KAS - gewollt oder ungewollt - die CDU? Die Partei, für die ich einst aus falsch vetsandenem Idealismus heraus mein Schüler-Taschengeld opferte, um ihre Reihen zu stärken?
Verkehrte Welt!

Die Leser sollen genau hinsehen, was ein Freigeist wie Klaus Bittermann, der sich nicht den Mund verbieten lässt, hier frank und frei geschrieben hat.

Was ist nobelpreiswüridig an der übel gelaunten Bauchwehliterarur der Herta Müller?
Des Kaisers neue Kleider!

Zu viel erfundene Wahrnehmung - das ist Filtion und zugleich Täuschung, denn BND und Securiate sind nicht vom gleichen Schlag!

Und sie sollten auch darüber nachdenken
und die Konsequenzen ziehen,
gerade jetzt, wo gewählt wird!

Carl Gibson.
Adine
schrieb am 11.05.2009, 20:24 Uhr
Der Artikel von Klaus Bittermann ist nicht neu.
Er mag mit seiner Meinung über Herta Müller einigen Leuten aus der Seele sprechen.
Gefällt es Ihnen aber,was er von den Volksdeutschen so hält?
Carl Gibson
schrieb am 11.05.2009, 21:01 Uhr
Klaus Bittermanns Artikel hat nicht den Anspruch. differenzierte Aussagen über die Volksdeutschen ( das sind viele Millionen in Europa!) zu formulieren.

Er schreibt über Herta Müller.

Und er sagt etwas aus, was in Hans Christian Andersens Märchen von des "Kaisers neue Kleider " nachzulesen ist.

Viel Lärm um nichts!

Herta Müller hat höchst fragwürdige Literatur produziert, die literaturhistorisch keinen Bestand haben wird.

Sie hat Sachen produziert, die die historische Wirklichkeit in Rumänien verfälschen.

Das können Sie mir glauben, Adine!

Bevor ich meine Lenau-Monographie schrieb (1989), war ich Redakteur und Kritiker.
Dutzende Autoren aus der Zeit 1982/83 kennen meine Qualifikation und Urteil.

Dann studierte ich ( zur Verblüffung Destruktiver wie Büffelkuh) viele Jahre intensiv Literaturgeschichte an mehreren Universitäten bei Spitzenleuten der Forschung.

Wenn ich Herta Müllers "Literatur" beurteile und sie ablehne, dann weiß ich wohl, wovon ich rede.

Aber ich habe auch viele empirische Studien druchgeführt - und dabei unterschiedlichen Lesern Kostproben des Schaffens von Herta Müller unterbreitet.

Bis auf eine Germanistin aus den nordischen Ausland, die Herta Müller gut fand und das, was sie schreibt, lehnte alle anderen Herta Müllers Werke ab, ohne Lust, mehr davon lesen zu wollen.

Das mit den Preisen, musste ich vielen erklären.

Es wird doch etwas dran sein, können so viele Juroren irren, fragten sich einige!

Dann aber legten sie die Kreationen wie "Niederungen" weg und schüttelten bedenklich die Köpfe, ohne Einsicht, weshalb derartige Literatur in Deutschland prämiert wird.

Ich habe einiges davon zitiert , vor allem in der Paralleldiskussion, interpretiert und kommentiert.

Klaus Bittermann fragt nach der "Nobelpreiswürdigkeit" dieser sonderbar

"verknarzten" Literatur!

Ich aber frage primär nach der "politischen" und "moralischen" Integrität der Herta Müller,

ihres Lebenspartners, Managers und Privatsekretärs
Richard Wagner,

der mir in Herta Müllers Namen unverhohlen droht,

und ich frage nach der Kompetenz der Leute bei der KAS etc.

die Kommunisten fördern

Herta Müller ( UTC-Preis)
prämieren,

aber antikommunistische Widerstandskämpfer abwürgen -

( siehe das Schreiben von Prof. Ruether an mich!!!)
mit dem Argument,

ein Carl Gibson hätte sich bei seinen Anfragen und Nachfragen bei der KAS "im Ton vergriffen".

Kann und darf es sein,
dass ein Michael Naumann von DER ZEIT darüber bestimmt,

wer als Nobelpreis-Kandidat für Literatur für die BRD
nominiert wird, Gustavo?

Oder sollte man auch die andere Seite hören, Adine?

Was sagt der gesunde Menschverstand?

Who the fuck is Herta Müller?

"Who the fuck is Herta Müller, werden Sie nun fragen?

Na gut, ich will es Ihnen verraten. Herta Müller ist eine rabiate Volksdeutsche aus Rumänien,
arbeitete als Lehrerin und Kindergärtnerin (in Deutschland wäre sie wahrscheinlich unter das Berufsverbot gefallen,
im liberalen Rumänien ließ man sie gewähren),
wanderte 1987 ins Land ihrer Träume aus
und ist seither in Berlin damit beschäftigt,
aus Literatur etwas zu machen,

vor dem man nur schnell davonlaufen möchte."

Soweit Klaus Bittermann, der nicht auf den Kopf gefallen ist, sondern immer noch einen Kopf hat,
um zu denken.

Eines Tages werde ich allen Jury-Mitgliedern, die Herta Müller einen Preis zuerkannt haben,
fragen,
was sie sich dabei gedacht haben.

Und die Irritation wird groß sein - wie bei bankban,
dem es die Sprache verschalgen hat,
seitdem er sah,
was Frau Prof. Barbara Breysach so alles anrichtete in einem Aufsatz,
der ein kompetentes und mit den sozialistischen Wirklichkeiten der Ceausescu-Diktatur vetrautes Redaktionsgremium passiert hat.

Machmal geht der Schuss von der Kanzel nach hinten los, bankban - wie bei Richard Wagner in "Trittbrettfahrer".

Carl Gibson



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