Herta Müller . Ehrung

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Lavinia
schrieb am 01.10.2009, 01:47 Uhr (am 01.10.2009, 01:49 Uhr geändert).
Seberg zu Johann: "Die Romane von Herta Müller sagen dir nichts, also ist sie eine Opportunistin?"

Herta Müller sagt irgendwo sinngemäß, dass nicht sie die Themen ihrer Bücher aussucht, sondern die Themen sie aussuchen. Ich denke, genau so, suchen sich ihre Texte die Leser aus...Das ist völlig in Ordnung, wenn ihre Texte bestimmte Menschen nicht erreichen. Denjenigen, den sie erreichen, verändern sie und seine Sicht auf die Dinge.Und das allein zählt.
ifpeppi
schrieb am 01.10.2009, 10:29 Uhr
Lavina schrieb:
Herta Müller sagt irgendwo sinngemäß, dass nicht sie die Themen ihrer Bücher aussucht, sondern die Themen sie aussuchen. Ich denke, genau so, suchen sich ihre Texte die Leser aus...Das ist völlig in Ordnung, wenn ihre Texte bestimmte Menschen nicht erreichen.

Echt?
Nachdem ich diesen Thread gelesen habe, entsteht bei mir persönlich keineswegs der Eindruck, daß es "völlig in Ordnung ist", denn
a) fast jedem der HM die Zehen nicht bis auf die Knochen leckt, daß man beinahe die Arthrose sehen kann, wird versucht einen Maulkorb anzulegen, bzw. wird mit der Frage konfrontiert, was man in diesem Thread als Anti-Fan zu suchen hat...
b) der Thread wirkt daher leider, als sei er nur für "geladene Gäste" gedacht - für alle anderen heißt es: "wir müssen draßen bleiben"...
c) selbst wenn ich, die HMs Bücher nicht kennt, eventuell neugierig auf eines ihrer Werke geworden bin, so würde ich allein deshalb vor einem Kauf zurückweichen, weil es anonyme Identitäten sind, die hier versuchen eine Ehrung auszusprechen.
Wieso sollte ich viel darauf geben, was ein User "Lavinia" oder "Seberg" posaunt bzw. empfiehlt? Diese würden mit Ihrem Wirken, wenn man auch andere Forumbeiträge nachschlägt - nach meinem Empfinden - eher eine Auzeichnung der "goldenen Himbeere" verdienen, würde diese in irgendeiner Form hier je vergeben werden.

Ich ziehe da lieber meinen Hut vor Leuten wie Johann (und viele andere), der unter seinem realen Namen agiert, auch wenn nicht jeder der Maskierten seine Meinung teilt, so schreibt Johann ohne sich zu verstecken!

Dem Forum würde es gut tun, wenn mehrere diesem Beispiel folgen würden, vielleicht weicht dann ein Teil des aufgeblasenen und aufgesetzten Wort-Smogs, der hier ziemlich dominiert.

So, das brannte schon lange auf der Zunge!
Schönen Tag noch wünscht
Ingrid - "draußen bleiben" kann auch schön sein :-))
seberg
schrieb am 01.10.2009, 11:07 Uhr (am 01.10.2009, 11:09 Uhr geändert).
@ifpeppi: Dann wollen wir hoffen, dass sie keine Blasen auf der Zunge davongetragen haben! :)

Sie kennen HMs Bücher nicht, würden aber allein wegen der anonymen Fürsprecher hier in diesem Forum vor einem Kauf zurückweichen (nur weil Sie mich erwähnten: ich bin den meisten hier mit meiner gesamten „bürgerlichen“ Identität bekann)? – Ist es nicht schade, dass Sie sich davon so abhängig machen, statt sich ein unabhängiges Urteil über HMs Bücher zu bilden?
Ihr Konjunktiv aber lässt ja noch hoffen. Und sollten Sie ein HM-Buch also aus übergroßer Neugierde doch kaufen und vielleicht sogar Gefallen daran finden, dann können Sie es uns hier gerne verschweigen, wenn Sie das „Draußenbleiben“ so schön finden. Ein Gewinn wäre es wohl trotzdem: für Sie und für HM!
Lavinia
schrieb am 01.10.2009, 11:12 Uhr (am 01.10.2009, 11:17 Uhr geändert).
ifpeppi:
Ja, echt!

Jetzt wissen wir, was Ihnen auf der Zunge brannte, Sie sind Ihre Meinung über diesen thread losgeworden, aus dem bei Ihnen ein anderer Eindruck entstand, als der dort formulierte, Sie haben Ihren Mißmut über ein paar User geäußert und Ihren Respekt anderen gegenüber, Sie haben einen Rundumschlag gegen die "Anonymen" gemacht (welches war nochmal ihr werter bürgerlicher Name? ;-)), sie haben etwas beleidigt und darauf hingewiesen, dass Sie Herta Müller nicht gelesen haben und haben hiermit etwas gemacht, was jene gemacht haben, die darauf hingewiesen wurden, dass dies ein thread ist, in dem über die Literatur Herta Müllers gesprochen werden sollte. Es steht jedem frei, einen thread über ihre Rolle als Dissidentin oder als Beschäftigte in der Technometall zu reden. Die vielen Aspekte, unter denen Herta Müller Beachtung geschenkt werden kann in einem thread abzudecken, führt, nach meinem Empfinden, an der Sache vorbei.
Außerdem: dieser thread ist als Reaktion auf die von Carl Gibson in extenso geführte Rufmordkampagnie zu verstehen, welche den literarischen Aspekt völlig vernachlässigte, bzw. ihre Literatur auf ihr Erstlingswerk beschränkte und das auch nur unter dem Aspekt des "Schadens" für die Gemeinschaft sehen wollte.
Alles klar?






ifpeppi
schrieb am 01.10.2009, 11:48 Uhr (am 01.10.2009, 11:51 Uhr geändert).
Lavinia schrieb: sie haben etwas beleidigt und darauf hingewiesen, dass Sie Herta Müller nicht gelesen haben

Etwas? Wer ist dieses Etwas, das ich beleidigt haben soll? Die Anonymität? E-Mail Adresse her und ich werde mich entschuldigen!
Doch sieht es beinahe so aus, als bekämen Sie bei ihren schriftlichen Ergüssen zu wenig Sauerstoff ab und sehen nicht wie lächerlich es ist, einen Autor und sein Buch hochloben zu wollen, indem man kostumiert vor einem breiten Publikum rumtänzelt! Erwarten Sie in der Tat Glaubwürdigkeit?

Man stellte sich folgendes Szenario vor.
Im August bei brühtender Hitze schlendern Sie zur Bushaltestelle vor.
Dort steht eine Person im Biene Maja Kostüm. Sie können nur schätzen, daß sie männlich und ca. 50 Jahre alt sein könnte. Biene Maja spricht die Leute an mit: "Haben Sie schon mal Borchert gelesen? Wie finden Sie sein Gedicht "Abschied"
- Laß mir Deinen Rosenmund
noch für einen Kuß.
Draußen weiß ein ferner Hund,
daß ich weiter muß - ...."

Und? Wer diskutiert nun mit Biene Maja? Und wer ist eher dazu geneigt, nach der versteckten Kamera zu suchen oder gar der Maja-Figur die Gelben Seiten zu empfehlen, um sich nach einem Seelenklempter zu bemühen.

Lavinia schrieb: Außerdem: dieser thread ist als Reaktion auf die von Carl Gibson in extenso geführte Rufmordkampagnie zu verstehen, welche den literarischen Aspekt völlig vernachlässigte, bzw. ihre Literatur auf ihr Erstlingswerk beschränkte und das auch nur unter dem Aspekt des "Schadens" für die Gemeinschaft sehen wollte.
Alles klar?

Natürlich, Sie tänzeln weiter auf ihrer Bühnenshow und ich gehe kopfschüttelnd nach draußen, wo lieber ein ferner Hund auf mich wartet - ha ha ha!

Ingrid



bankban
schrieb am 01.10.2009, 12:06 Uhr (am 01.10.2009, 12:24 Uhr geändert).
Sehr geehrte "ifpeppi"

(die Anführungszeichen deshalb, weil dieser Name ebenfalls sehr nach einem Nick riecht, zumindest ist weder Ihrem Profil noch Google eine lebende Person diesen Namens zu entnehmen, nur irgendwelche Dj-s und gleichnamige Kneipen)

Ihr Beispiel mit der Fussgängerzone und Biene Maja ist sowohl lustig als auch nachvollziehbar. Meinen Sie jedoch nicht, dass es auf Sie genauso zutrifft? Schließlich ist in diesem Forum, worauf Lavinia durchaus zurecht hinweis, etwa 12 Monate lang eine Diskussion gelaufen, an der Sie sich nachweislich nicht beteiligt haben. Im Laufe der Diskussion wurde viel ausgeteilt und eingesteckt - auf allen Seiten. Nun erscheinen Sie hier und nehmen Partei ausschließlich für die eine Seite. Und Sie tun dies mit einer Vehemenz und einem Furor, was, mit Verlaub gesagt, einen an eine GröPhaZ-Marionette und einen Straßenclown mit wehendem schwarzen Haar denken lässt, der aus einer Bäderstadt entlaufen ist.

Sehr geehrte "ifpeppi", es ehrt uns natürlich, dass Sie Ihre Meinung in einem Thread über das literarische Schaffen Herta Müllers kundtun. Doch würde dem Niveau des Threads gewiss nicht abträglich sein, wenn Sie vorher auch etwas von der besagten Dame lesen würden. In Erwartung weiterer einschlägiger Wortmeldungen, der mit einem Pseudonym versehene Anonyme
Bankban
Lavinia
schrieb am 01.10.2009, 12:09 Uhr
ifpeppi: Ich korrigiere: Sie haben nicht 'etwas' beleidigt, sondern 'sehr' beleidigt...Und wenn Sie vor die Tür gehen, lassen Sie sich bitte nicht von Bienen irritieren: das sind sehr nützliche Tierchen. Schlagen Sie unbeirrt den Weg zur Buchhandlung ein - die haben, außer den Werken von Herta Müller, auch von Duden was vorrätig...;-) Viel Spass!
ifpeppi
schrieb am 01.10.2009, 12:20 Uhr
Lavinia schrieb:
(welches war nochmal ihr werter bürgerlicher Name? ;-))

Ich heiße Ingrid Fillinger, und lasse an "einen Straßenclown mit wehendem schwarzen Haar, der aus einer Bäderstadt entlaufen ist," denken!
Wollen Sie auch meine Adresse?
Aber bitte senden sie mir keine HM-Bücher!! Wenn dann eher einen Ihrer einzigen Freunde, nämlich eine Packung Fisherman`s Friend, damit der bittere Nachgeschmack, den man sich hier holt, wieder weggeätzt wird. Auf die paar Blasen mehr kommt`s nicht mehr an.

So - ich muß los, bin auf den Hund gekommen :-))
getkiss
schrieb am 01.10.2009, 12:26 Uhr
@ifpeppi:
".. selbst wenn ich, die HM-s Bücher nicht kennt, eventuell neugierig auf eines ihrer Werke geworden bin, so würde ich allein deshalb vor einem Kauf zurückweichen,.."

Hallo Ingrid,
nun schön der Reihe nach:

-Meinen Namen erfahren Sie aus meinem Nick:ge(org)t(heodor)kiss=getkiss; ergo gehöre ich nicht zu den Anonymen (dies nur weil ich vermute, Sie sind neu hier).

-Sie können jeden hier per Mail erreichen - durch die Seite Ihres Nicknamens, dort finden Sie Oben den entsprechenden Link, mailen Sie ohne Preisgabe ihre eigenen Mail-Adresse;

-Was Ihr O. Zitat betrifft. Falls Sie Interesse an irgend einem Buch von Herta Müller haben sollten, MÜSSEN Sie es NICHT kaufen. Ich nehme an, die sind in jeder etwas besseren Bibliothek zu finden. In so fern haben Sie Recht, manchmal werden hier die Teilnehmer aufgefordert/gefragt das Buch von Müller zu kaufen/zu lesen.
Dazu nur eine Bemerkung. Wer hier den Verkauf/Vertrieb fördern möchte, dem steht die Anzeigenseite dieser Zeitung zu Verfügung. Dies wäre auch eine faire Förderung der Zeitung.

-Und was die Teilnahme an irgend einer Diskussion hier betrifft, lassen Sie sich nicht "verschrecken" von der manchmal etwas ruppigen Art einiger Teilnehmer. Mir schwillt auch manchmal der Kamm, wenn´s zu bunt wird, dann kann ich es auch; bzw. wenn jemand sich zu stark aufplustert, halte ich den Spiegel, lach.
Und fernhalten kann Sie hier nur ein Admin, dass auch nur, falls Sie die Forenregeln nicht beachten würden. Und nicht mal dann, wie uns die Erfahrung lehrt...lach.
seberg
schrieb am 01.10.2009, 12:31 Uhr
Und noch einmal alle zusammen (inklusive ifpeppi, wie man sehen und lesen kann): lach!
bankban
schrieb am 01.10.2009, 12:32 Uhr
LACH
Lavinia
schrieb am 01.10.2009, 12:38 Uhr (am 01.10.2009, 12:41 Uhr geändert).
ifpeppi is a dog..."So - ich muß los, bin auf den Hund gekommen :-))"

Ja,ja,lach, das hat man an der Duftmarke gemerkt, die Sie hier hinterließen..., lach...;-))

getkiss: Du sagst, dass für den Verkauf des Buches hier geworben wurde...Das wäre mir neu. Kannst du das belegen?
Und...verschrecken läßt sich ifpeppi sicherlich nicht. Allerdings ist es sehr gut möglich, dass Sie sich nicht mehr auf diesem thread zeigt, ist sie doch all jenes losgeworden, was sie unter der Zunge brannte...;-). Aber vielleicht entschließt sie sich doch Herta Müller zu lesen und läßt uns an ihren Erkenntnissen teilhaben...;-)
lidulice
schrieb am 01.10.2009, 12:51 Uhr (am 01.10.2009, 13:10 Uhr geändert).
Denjenigen, den sie erreichen, verändern sie und seine Sicht auf die Dinge.Und das allein zählt.

Boah! da bin ich aber sprachlos! Wo "zählt" das denn? Oben im Himmel? oder was zählt es? Hören Sie doch endlich auf mit diesem peinlichen Personenkult! Das hält doch kein normaler Mensch aus, was Sie hier abziehen! Warum versuchen Sie krampfhaft den Lesern dieser Seite jemand hereinzuwürgen? Glauben Sie nicht, dass der "geneigte Leser" sich selber ein Urteil bilden kann, auch ohne Ihre etwas vertrottelte Gehirnwäsche? Wer ist denn schon HertA Müller? Sozusagen "buricul pamintului"? Bauen Sie sich doch einen Altar in Ihrer Wohnung und betenn Sie §X täglich davor, aber verschonen Sie uns mit Ergüssen wie oben, Mir sind nämlich die Tränen der Rührung von den Wangen gekullert. Und ich darf mich nicht aufregen, sagt mein Arzt.

Übrigens werte Lavinia, ich habe mir (fast) alle Ihre Beiträge, die Sie diesem werten Forum "geschenkt" haben durchgelesen. Alles für die Katz' kann ich ruhig behaupten. Sie sind nichts anderes als ein ordinärer Meinungsterrorist!
Sind Sie mir jetzt böse? Muß ich jetzt mit vehementen Gegenreaktionen auch von Seiten bankbans und sebergs rechnen? Aber das ist mir ehrlich gesagt auch völlig schnuppig!
Ich grüße alle Teilnehmer, die in diesem Thread noch norma
l denken und schreiben!
bankban
schrieb am 01.10.2009, 13:03 Uhr (am 01.10.2009, 13:16 Uhr geändert).
@ Johann:
"nisim fun rabeym / tshiribim

ikh vil dertseylen do far aykh, nisim fun rabeym,
un tsuzamen ale glaykh, veln mir zikh freyen.
fun Pauster, fun Pakuster, fun dem Sadegurer.
nisim az di hor fun kop veln zikh shteln kapoyer.

tsu mayn rebn fun Pitshtutsh, reb Dovidl Gedules,
kumt a yid, er iz krum un geyt nokh oyf tsvey kules.
varf avek di kules, zogt der reb un glotst di oygn,
un vi der yid hot im gefolgt, hot er zikh
oysgetsoygn.

ez iz shoyn shabes, vey iz mir, men vird shoyn bald
nit torn un az der rebe hot tsum shtetl vayt tsu
forn. vos tut der reb, nemt fard un shlitn,
verd fun eyn zayt shabes un fun der tsveyter zayt
vokh,un der rebe fort inmitn"

Definition "Ironie: ist eine Äußerung, welche – meist unausgesprochene – Erwartungen aufdeckt, indem zum Schein das Gegenteil behauptet wird." (Wikipedia)

Bitte, Johann, lesen Sie doch auch die beiden bisher eingestellten Texte aus diesem Blickwinkel. Vielleicht merken Sie dann einiges, und Sie müssen nicht mehr landauf-landab an allen Seminaren als Prototyp des humorlosen Philosophen gelten. Ansonsten empfehle ich Ihnen folgenden Blogeintrag von Dr. Andreas Belwe:
"Da die Philosophen sich viel zu wenig mit Humor befassen, ich aber gerade Humor im philosophischen Denken sowie im Leben überhaupt für wichtig halte, möchte möchte ich zehn Thesen zum Humor aufstellen. Wobei selbstverständlich sein dürfte, dass Humor nicht zu verwechseln ist mit Büttenreden auf so genannten Karnevalssitzungen, auch nicht mit „Comedy“-Schwachköpfigkeiten und den berüchtigten Schenkelklopfern. Also:

1. Humor hat zur Voraussetzung, von den Dingen des Lebens nicht in Beschlag genommen zu sein, also auch die Fähigkeit und Bereitschaft, sich nicht von ihnen in Beschlag nehmen zu lassen.
2. Nicht in Beschlag genommen zu sein, bedeutet, eine Loslösung von den Dingen als auch von sich selbst vollzogen zu haben.
3. Von den Dingen sich gelöst zu haben, heißt auch, ganz bei sich zu sein, sich zu haben und sich zu wissen. - Denn: Nur wer auch bei sich ist, vermag es, sich von sich zu lösen.
4. Sich von sich lösen können, macht wiederum frei und unbefangen für die Dinge des Lebens.
5. Unbefangen und frei zu sein, setzt Distanz voraus. Humor ist folglich eine Frage der Distanz und somit der Selbst-Distanz.
6. Distanz setzt Relativtät in mehrfacher Hinsicht voraus: Relativität im Sinne eines negierenden Aktes des Relativierens bedeutet zum einen, den Dingen des Lebens ihre Absolutheit abzusprechen, und zum anderen, das eigene Verhältnis zu ihnen zu zerschlagen bzw. aufzulösen, d. h. die eigene Position ebenfalls zu relativieren. Relativieren meint dabei eine Umkehrung, also die einmal getroffene Wertschätzung und auch Tabuisierung in Hinblick auf die Dinge des Lebens umzukehren, ihnen die Wichtigkeit, Einmaligkeit und Besonderheit abzuerkennen. Diese Aberkennung wertet die Dinge des Lebens wieder auf, weil es sich auch hier so verhält, dass eine Loslösung von den Dingen ihre Zuwendung und eigentliche Aufwertung erst möglich macht, aber die Notwendigkeit dazu entfällt.
7. Humor nimmt folglich den Dingen des Lebens und den Lebenstatsachen ihre Schärfe, ihre Übermacht und Bedeutung. Im Humor vollzieht sich ein Akt der Zerschlagung der Dinge des Lebens und der Lebenstatsachen und ermöglicht dadurch die Neuzusammensetzung.
8. Im Humor drückt sich nach landläufiger Meinung Gelassenheit aus. Die Leute glauben, man "müsse die Sache eben mit Humor nehmen", Humor zu haben, übersehen aber dabei, dass sie der Konvention seiner provinziellen Stereotypisierung nicht entronnen sind. "Eine Sache mit Humor nehmen" bleibt also bloße Attitüde, mit der sie die Lebenstatsachen einzuschätzen vermeinen, d. h. sie verkennen den Ernst des Lebens bzw. behalten ihn formal bei und haben sich von den Dingen des Lebens noch nicht gelöst. Ihr konventioneller Humor verrät Anpassung und bleibt den Dingen verbunden, er ist Scheinhumor, da er auf traditionelle Werte und Tabus gleichermaßen fixiert ist. Denn, nur indem die Lebenstatsachen in ihrer wahrhaften existentiellen Bedeutung anerkannt und aberkannt sind, können sie durch Humor gesteigert und auch negiert zugleich werden.
9. Humor und Negation sind also nicht voneinander zu trennen, gehören wesentlich zusammen. Negation beeinhaltet nicht nur ein simples "Nicht-so-wichtig-Nehmen", also Gelassenheit, sondern vollzieht sich in drei Schritten:
- Die Anerkennung einer Lebenstatsache,
- deren Aberkennung und
- die anerkennende Aberkennung bzw. die aberkennende Anerkennung, in Form der Übertreibung, der Überzeichnung, aber auch der Untertreibung und Herabwürdigung. Dadurch zeigen sich für uns die Lebenstatsachen verändert: Sie werden in ihrer ursprünglichen Wertschätzung bzw. Tabuisierung anerkannt, ihrer enthoben (Zerschlagung) und erscheinen dadurch in ihrer Relativität in bezug auf andere Lebenstatsachen. Insofern manifestiert sich im Humor eine Erkenntnisleistung in bezug auf die Lebenstatsachen, denn durch die Relativität werden sie erst sichtbar.
10. Humor und Lachen. Wir lachen, wenn ein Ding unerwartet oder in einer dafür unpassenden Umgebung erscheint, wenn also ein vertrauter oder üblicher Zusammenhang zwischen einem Ding und seiner Umgebung aufgelöst wird und das Ding in einen unerwartet neuem Zusammenhang gebracht wird. Man spricht von Verdrehung. Diese Verdrehung setzt aber genaue Kenntnis von den Lebenstatsachen und den Dingen des Lebens voraus, d. h. die Kenntnis ihrer Relativität. Und wie erkennen wir die Relativität, der Dinge des Lebens? Indem sie in Unordnung gebracht wurden, auch indem wir sie entbehren mussten, weil sie uns genommen wurden, d. h. ihr, der Relativität, ging ein Verlust von Sicherheit und Vertrautem, ein unterwandernder Zweifel oder eine Leidenserfahrung voraus.
Wenn wir etwas erlitten haben, können wir darüber hinweggehen, uns davon fortentwickeln und befreien. Von diesem neu gewonnenen Standpunkt hallt unser Lachen aus der Distanz zu den Lebenstatsachen wider, in den und außerhalb derer wir zugleich sind.

Humor meint also nicht die bloße Bereitschaft zum Bekichern irgendwelcher Kalauer oder platttkomischen Situationen, sondern die tiefe Einsicht und Weisheit, dass alles auf der Welt zweitrangig ist." http://blogs.pm-magazin.de/PhilosophieBlog/stories/13268/

@ Anchen: bitte ... Danke!
@ alle: Entschuldigung ob des langen, hierher nicht direkt gehörenden Beitrages; aber kann ich was dafür, dass das halbe Forum die Ironie verstanden, die in den Texten vorkommenden Anspielungen und Relativierungen einordnen konnte, nur die gemeinte Person nicht?
Euch allen noch einen philosophisch ernsthaften und mit Ironie geschwängerten Humor,
Bankban
Lavinia
schrieb am 01.10.2009, 13:08 Uhr (am 01.10.2009, 13:24 Uhr geändert).
Gratulation, lidulice! Von den insgesamt 5 Beiträgen, mit denen Sie hier die Forumsteilnehmer beglückten, haben Sie es geschafft, in allen insgesamt 5 auch beleidigend zu sein!

Ich hoffe sehr, dass jene Teilnehmer, die Sie grüßen, dies nicht als "normal" ansehen würden...

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