Herta Müller . Ehrung

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Johann
schrieb am 01.10.2009, 20:28 Uhr
@seberg
Meine Meinung zu Müller habe ich in diesen Foren seit einem Jahr mehrmals gesagt.
Warum du mir immer wieder unterstellst, dass ich das Werk von Müller nicht anregend finde, kann ich nur vermuten.
Richtig ist, dass ich bei der Lektüre im Gegensatz zu dir nicht in eine Form religiöser oder sonstiger Ekstase gerate.
Ein kritisches (sowohl positives wie negatives)Meinungen zu einem Autor finde ich in der Regel besser.

Meine Meinung über Müller deckt sich weder mit der von Gibson, noch mit der von den anonymen Hagiographen.
Fühle mich also keiner Gruppe zugehörig.

@bankban

Sollte ich die zweitrangige Person sein, die Ihre wahre Größe inklusive Humor nicht richtig würdigen kann, dann bedaure ich das sehr.
Ich weiß jetzt, dass Sie eine Definition des Humors zitieren können.

@ifpeppi
Danke für die Blumen!
Anscheinend geht es dir wie mir, du hast einfach noch nicht mitbekommen, dass der HM-Fanclub mir viel Humor begriffsstutzigen Sachsen ein literarisches Oeuvre beibringen wollen.

Wir sollten gemeinsam mehrere Humorkurse belegen.
Spätestens wenn wir einen fortgeschrittenen Kurs abgeschlossenen haben, können wir den anspruchsvollen, linken Humor von GULAG-Warten verstehen.
Wenn wir dann den Satz lesen "mit Deinen Knochen werfe ich noch die Nüsse von den Bäumen...." können wir uns lachend gegenseitig auf die Schenkel klopfen.
getkiss
schrieb am 01.10.2009, 23:07 Uhr
@Johann
nimmt mich mit;
zu den Kursen-
dass mit den Knochen geht in die Kategorie "sie wissen nicht was sie....im möglicherweise unerreichbaren Alter tun. Wer weiss das schon wann´s eintrifft.
Lavinia
schrieb am 01.10.2009, 23:39 Uhr (am 01.10.2009, 23:46 Uhr geändert).
@Johann schrieb: "Wir sollten gemeinsam mehrere Humorkurse belegen.
Spätestens wenn wir einen fortgeschrittenen Kurs abgeschlossenen haben, können wir den anspruchsvollen, linken Humor von GULAG-Warten verstehen."

Liebe Genossen, die Spinnen, die spinnen, haben Liebe genossen, sagte der Dichter, der nun dichter rückte. In dem längst fortgeschrittenen Kurs, versuchten arme Vögel den Armen... Humor beizubringen, jedoch floh der in Humorlosigkeit Gefangene den Fortgeschrittenenkurs, wie ein gefangener Floh das Insektizid....

Na, verstanden, Johann???
Sonst...lass halt den Kurs nicht sehr ohne Dich fortschreiten...dann klappt's vielleicht auch mit dem anspruchsvollen linken Humor?

Ach ja, und "mehrere" Kurse ist auch eine sehr gute Idee!Dann kann der eine ja fortschreiten, der andere schreitet naturgemäß hinterher und so hat man halt die Chance doch noch einen einzuholen...;-)


bankban
schrieb am 02.10.2009, 08:16 Uhr
@ Johann
Lieber Johann, als Einführungstext, sozusagen als "Reader",
in Ihren Humorkurs erlaube ich mir, Ihnen das Bändchen von Odo Marquard: "Individuum und Gewaltenteilung" nahezulegen.
Dies zum Einen, weil ich hoffe, nicht einmal Sie werden Marquard in die Nähe des Gulags rücken können (wo Sie mich platzieren, juckt mich soviel wie der Stich eines Flohs) und zum Anderen, weil Sie vielleicht der Meinung der NZZ eher vertrauen, als solch linkem, von Transzendentalfurcht gepacktem Gesinnunspack, was ich in Ihren Augen anscheinend bin...:-)
"Was sind Texte? – Texte sind „Belastungen und Belästigungen“ [oh ja, ruft da der linke Befreiungstheologe aus!], sie sind stets Angriffe auf die „begrenzten Aufmerksamkeitsvermögen und knappen Lebenszeitbudgets“ der Menschen. Odo Marquard, der dies schreibt, fasst sich in aller Regel kurz. Der Philosoph, der sich im vergangenen Vierteljahrhundert als menschenfreundlicher Transzendentalbelletrist einen Namen auch über die Grenzen seiner Gilde hinaus erschrieben hat, will seine Leser nicht über Gebühr strapazieren. Und wenn er schon ihre Aufmerksamkeit beansprucht, dann mit Texten, die nicht nur knapp gehalten, sondern auch ultrakurzweilig formuliert sind. Weil jeder Text eine Zumutung bedeutet, so Marquards feste Überzeugung, muss ein jeder – eigentlich – „dafür Buße tun, dass es ihn gibt“. Das tut für den Text der, der ihn schreibt, indem er ihn mit Stil schreibt – mit einem, der den Leser für die Lektüre entschädigt. Marquard verfügt über die nicht ganz alltägliche Gabe, Humor mit Ironie zu paaren, Kalauer mit Subtilitäten. Manches schalkhafte Wortungetüm aus der Werkstatt des Silbenstechers ist in den Wortschatz des ideellen geisteswissenschaftlichen Gesamtarbeiters eingegangen, so etwa die „Inkompetenzkompensationskompetenz“. NZZ
GTVO
schrieb am 02.10.2009, 10:16 Uhr
Hab mir mal das Leid angetan und das " Aktuelle" der HM gelesen.Muß echt gestehen selten so einen Schwachsinn gelesen zu haben.Scheint mir ein Geschreibsel für Esoteriker der Marke seberg,Lavinia und Konsorten zu sein.Muß man nicht unbedingt lesen.
Lavinia
schrieb am 02.10.2009, 11:27 Uhr
@GTVO: Nur weil sie mich erwähnten: Danke, dass Sie sich das Leid angetan haben, das "Aktuelle" von Herta Müller zu lesen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie sich von der Marke Lavinia, Seberg & Konsorten distanzieren und weiterhin "Die Aktuelle" vorziehen.
Gruss
Lavinia
seberg
schrieb am 02.10.2009, 15:47 Uhr (am 02.10.2009, 15:58 Uhr geändert).
Danke Lavinia für die tolle Idee! Werde an diesem Wochenende meiner Freundin also statt Blumen diesmal ein Abo für "Die Aktuelle" schenken... Vielleicht bin ich sie dann los - wenn schon nicht ganz, dann wenigstens für die Zeit der Lektüre
Lavinia
schrieb am 02.10.2009, 15:52 Uhr
Die Blumen schickst du bitte an die Firma Lavinia, Seberg & Konsorten und deiner Freundin kaufst du das gesammelte Werk Herta Müllers, okay?
arifer
schrieb am 02.10.2009, 18:51 Uhr
Viel Feind - Viel Ehr!
Damit muß man als erfolgreicher Schriftsteller leben. Insbesondere wenn diese Schriftstellerin Wahrheiten ausspricht, die dem einen oder anderen nicht gefallen.

Allerdings habe ich den Eindruck, dass in diesem Forum weniger die Menschen ihre Meinung kundtun, denen Herta Müller vermeintlich zu nahe getreten ist.
Für mich stellt sich die Frage, ob man mit literarischen Werken von solch unbestreitbarer Qualität, überhaupt jemanden zu nahe treten kann. Sei's drum!

Herta Müller gehört zu den wichtigsten rumäniendeutschen Schriftstellern. Ihre Werke werden nicht nur im deutschsprachigen Raum gelesen und hoch geschätzt.
Sie thematisiert vieles in ihren Romanen, was uns siebenbürger Sachsen oder banater Schwaben in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigt hat, worunter wir gelitten haben und was unsere heutige Vita letztendlich bestimmt hat.
Sie macht es vielen Menschen bekannt und erklärbar, selbst über den deutschsprachigen Raum hinaus, und hebt somit uns Siebenbürger und Banater aus der Unbekanntheit und Unsichtbarkeit in der wir von dem kommunistische Regime gefangen gehalten wurden.
In diesem Sinne macht sie auch in ihrem zuletzt veröffentlichen Roman "Atemschaukel" das unvorstellbare Leid der Russlanddeportierten für viele Menschen sichtbar und gibt somit unseren Vätern,Tanten und Verwandten, die dieses Schicksal erleiden mußten, eine Stimme. Herzlichen Dank Frau Müller!

Die Diskussion ob sie eine Dissidentin war oder nicht, ist höchst anmaßend. Umsomehr wenn mit Halbwahrheiten und Unwissen in diesem Feuer geschürt wird.

Bei vielen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass der Schreiber kaum Ahnung hat, wie es wirklich im kommunistischen Rumänien zugegangen ist. Das soll jemand der UTC-Mitglied war, ein Profiteur gewesen sein.
Selbst eine ehemalige Parteimitgliedschaft rechtfertigt diesen Vorwurf nicht. Einige behaupten sogar, dass alle ehemaligen Parteimitglieder mit den wirklichen Verbrechern des Regimes gleichzustellen sind.

Da frage ich mich, was diese Leute getan hätten, wenn der Hochschulsecurist sie vor die Entscheidung gestellt hätte, in die Partei einzutreten oder beim geringsten "Vergehen" von der Hochschule zu fliegen. Hätten sie ihr Leben bis auf weiteres verpfuscht und darauf gebaut, dass irgendwann die Ausreise nach Deutschland genehmigt wird?
Diese Fragestellung ist noch harmlos. Für viele Menschen wurden weitaus härtere Schicksale mit dieser Entscheidung verknüpft.
Ich stelle auch noch eine andere Frage. Man hatte keine Verwandte in Deutschland aber einen Antrag auf Besuchreise nach Deutschland beim Passamt eingereicht. Nun stellt sie der Securist vom Passamt vor die Entscheidung, entweder in die Partei einzutreten und dann die Reisegenehmigung zu erhalten oder der Antrag wird abgelehnt. Wie hätten sie entschieden? Die wenigsten wären standhaft geblieben und hätten die einzige Chance dem Regime zu entfliehen, vergeben.

Es scheint mir, dass viele leichtfertig über dieses Thema schwadronieren und vermeintlich gerechtfertigte Fragen stellen. Dafür habe ich nur einen Rat. Fragt mal in euren näheren oder weiteren Familienkreis und urteilt dann, ob sich ein "kommunistischer Verbrecher" darunter befindet.
bankban
schrieb am 02.10.2009, 19:52 Uhr
Sehr geehrter Arifer,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich fand ihn sehr nüchtern und realitätsnah. "Viel Ehr" werden Sie mit ihm, hier, jedoch nicht ernten. Naja, immerhin bestimmt mehr als im Banatblog...
Gruss,
Bankban
Johann
schrieb am 02.10.2009, 21:08 Uhr (am 02.10.2009, 23:21 Uhr geändert).
@bankban

Danke für den Tipp. Marquard ist seit über 20 Jahren kein Unbekannter für mich.
Ich teile auch das Urteil der NZZ über ihn.
Meinen Sie vielleicht die NZZ würde über Ihre hier publizierten Texte ähnlich urteilen?

Was haben Sie den aus der Lektüre von Marquard gelernt, frage ich mich?
Dass die Texte Gibsons, genau wie Ihre und meine, für einige Leser "Belastungen und Belästigungen" sind, steht außer Frage, denke ich.

Wieso pochen Sie bei den kritischen Nachfragen von Gibson auf Beweisen, während Sie bei den Anschuldigungen von Müller zufrieden sind, wenn diese irgendwie plausibel sind?
Wieso haben Sie sich so vehement für Ausgrenzung Gibsons eingesetzt, während Sie die primitivsten GULAG-Witze tolerieren?

Marquard zeichnet sich gerade durch die Abwesenheit von Scheuklappen jeder Art aus, das ist so zentral in seinem Werk, dass er der Meinung ist, sich vom Prinzipiellen generell verabschieden zu müssen.

Die entsprechenden Stellen aus seinem Buch "Abschied vom Prinzipiellen" dürften Sie, das haben Sie hier in der Tat mehrmals bewiesen, sicherlich zitieren können. Mit dem Verstehen wird es irgendwann auch noch klappen

Solche Parteinahme, wie Sie sie hier praktizieren, ist ihm sicherlich fremd.

Sich Marquardt zum Vorbild zu nehmen, ist sicherlich keine schlechte Wahl.
Ob Sie über die "nicht ganz alltägliche Gabe, Humor mit Ironie zu paaren, Kalauer mit Subtilitäten" zu verbinden, verfügen, kann ich nur anhand von Ergebnissen entscheiden.
Sobald ich mir sicher bin, werde ich mich melden


seberg
schrieb am 02.10.2009, 22:27 Uhr (am 02.10.2009, 23:14 Uhr geändert).
Entschuldigung dass ich mich einmische bis bankban vielleicht selbst antwortet.

Johann schreibt: „Was haben Sie den aus der Lektüre von Marquard gelernt, frage ich mich?
Dass die Texte Gibson, genau wie Ihre und meine, für einige Leser "Belastungen und Belästigungen" sind, steht außer Frage, denke ich.“

Das steht freilich außer Frage, Johann, da hast du recht. Nur dass es darum nicht geht.

Marquard nämlich meint natürlich nicht so wie du, Johann, „Belastungen und Belästigungen“ durch Texte von intellektuell versierteren Textschreibern für intellektuell weniger versierte Textleser, sondern „Belastungen und Belästigungen“ von TEXTEN AN SICH und ALS SOLCHE für Leser allgemein („begrenztes Aufmerksamkeitsvermögen und knappe Lebenszeitbudgets“) und was daraus für das Verfassen von Texten resultiert (und was natürlich nicht dafür gedacht ist, den Text für intellektuell weniger versierte Leser angenehmer oder gar verständlicher zu machen!):

Sich kurz fassen, kurzweilig schreiben und stilistisch so, dass der Leser für die (Belastungen der) Lektüre entschädigt wird. Und dazu gehören eben (bei Marquard und jenen, die von ihm gelernt haben) Humor, Ironie, subtile Kalauer, Schalk…

Aber, sehr wichtig: über Humor siehe die von bankban am 01.10.09 um 13:03 Uhr zitierten 10 Punkte von Andres Belwe, Eintrag für den ich bankban außerordentlich dankbar bin! Hier nur der Anfang von Punkt 8:

„Im Humor drückt sich nach landläufiger Meinung Gelassenheit aus. Die Leute glauben, man "müsse die Sache eben mit Humor nehmen" . . . übersehen aber dabei, dass sie der Konvention seiner provinziellen Stereotypisierung nicht entronnen sind. "Eine Sache mit Humor nehmen" bleibt also bloße Attitüde…“ (so wie natürlich jedes smily attitüdenverdächtig ist).
An wen muss ich jetzt wohl gerade denken?!
prudelutt
schrieb am 02.10.2009, 23:56 Uhr
Auch wenn ich Herta Müllers Literatur bisher noch nicht so gut kenne, kann ich nur unterstreichen, dass sie tatsächlich über den deutschsprachigen Raum hinaus einen wichtigen Beitrag leistet. Ich lebe schon seit Jahren hier in Schweden und bin immer noch verblüfft, wieviel Unwissen es über Rumänien und die deutschsprachige Geschichte es gibt. Plötzlich schreibt man auch in den hiesigen Zeitungen über anderes als nur Dracula oder Ceaucescu... Ich werde mich noch in HM reinknien um mir ein etwas tieferes Bild zu machen.
getkiss
schrieb am 03.10.2009, 08:20 Uhr
Humor wird hier mit deutscher Gründlichkeit seitenlang beschrieben und debattiert - anstatt bei der Eherung der Herta Müller zu bleiben.

Wie Herta Müller es meisterhaft schildert, kann Humor sogar, durch seine leichte Art, sogar in der dunklen Nacht des Lagers, ein glitzerndes Lichtlein bringen.
Die ganze Szene, revolutionär in Ihrem -erneuerten(?)- Naturalismus+Expressionismus, beschreibt, mit was man sich, trotz des tragischen Daseins, unterhalten kann.

So liegt, in der Kürze, die Würze der (gemein samen)Fürze, hervorgehoben von dem "eenfachen Schwob", der sich auf dem BanatBlog Supersvabo nennt (um sich von der "Intelligenzia der Lenau-Schüler" abzugrenzen):

"Wie gemein und still dieses Nachtland war, wie es uns in der Notdurft blamierte. Wie die Trudi Pelikan links von mir ihren Glockenschnittmantel in die Achsen raffte und ihre Hose über die Knöchel herunterzog, wie man zwischen ihren Schuhen das Zischeln hörte. Wie hinter mir der Advokat Paul Gast beim Drücken stöhnte, wie seiner Frau Heidrun Gast das Gäderm vom Durchfall quakte. Wie der pestwarme Dampf rundherum sofort glitzrig in der Luft gefror. Wie uns dieses Schneeland eine Rosskur verpasste, uns mit blankem Hintern in den Geräuschen des Unterleibs einsam werden ließ. Wie armselig unsere Eingeweide wurden in dieser Gemeinsamkeit”.

Dies nur, um zum Thema zurück zu kehren.

Es ist rührend, wie sich Siebenbürger/Innen sich um eine banaterin, von Ihren Landsleuten "verkannt und verstoßen", kümmern.
Nur weil diese ein traumatisches Thema eines siebenbürgischen Dichters, leider mit weniger Preisen verstorben, aufnahm und verarbeitete. Ob dabei ein Copyright verletzt wurde, kann uns der Verstorbene nicht mehr sagen.

Interessanter Weise, hörte man früher über die Schriftstellerin auf dieser Siebenbürger Seite vorher kaum was. Oder bin ich nicht genau informiert? Wäre "NIX" genauer?

Dies ist auch ein Verdienst eines nichtsiebenbürgers.
Ihres Landsmanns Carl Gibson.

Erst, seit dieser beharrliche Gegner Müllers hier Sie in einem anderen Lichte der Dunkelheit schilderte, ebenso persistent in seinen Behauptungen, wie die Schreibe von Müller auch Litaneihaft ist, erst seit dann wird eigentlich Frau Müller in besonderer Weise hier geehrt. Wie eingestanden und begründet um dem Gegner Paroli zu bieten.

Sonst wäre Sie in den banater Niederungen verschollen geblieben. (Die sieht man aus den Siebenbürger Hügeln heraus sowieso nicht.) Diese Weite der Landschaft, die trotz Ihrer Eintönigkeit poetisch ist. Wie die Schreibweise von Herta Müller.

Da sage jemand, die Herkunft beeinflusst nicht den/die Schrifsteller/In. Eigentlich ist "beeinflusst" nicht das richtige Wort. Prägt, wäre richtiger.

bankban
schrieb am 03.10.2009, 09:05 Uhr (am 03.10.2009, 09:26 Uhr geändert).
Hallo Johann,
wie die NZZ urteilen würde, dürfen Sie gerne herausfinden, indem Sie die Texte ihr zukommen lassen :-)
Die Rollenverteilung des "Nachfragers" und des "Anklägers"Beschuldigers" würde ich anders sehen und vor allem den Müllertext aus der Zeit als Antwort/Reaktion auf die seit August 2008 im Forum gemachten Anklagen sehen. Außerdem: die online zugänglich gemachten Quellen haben durchaus manches belegt.
"Wieso haben Sie sich so vehement für Ausgrenzung Gibsons eingesetzt, während Sie die primitivsten GULAG-Witze tolerieren? " Das sind zwei Behauptungen. Die erste über die Ausgrenzung hätte ich von Ihnen gerne belegt bekommen. Es stimmt zwar, dass ich hart mit Herrn Gibson ins Gericht gegangen bin, v.a. am Anfang, als er im August 2008 hier aufgetaucht war. Ich habe dann auch vom Stil Abstand genommen, aber nichts vom Inhalt meiner Kritik zurückgenommen. Anfang 2009 (Februar/März)
und v.a. im Banatblog (Mai/Juni) habe ich dann dieses Gespräch weitergeführt. Kritisch und hart in der Sache, überzeugt von meiner Sicht, doch (wie ich finde) fair in der Form - wobei es mir aber nicht um seine Ausgrenzung (als Person) ging, sondern um die Widerlgung, nein, nicht einmal um die Widerlegung, sondern lediglich um die Nuancierung seiner Einstellung. (Seine Antwort darauf? Vll. entsinnen Sie sich dessen noch, wie oft ich mich dagegen wehren musste (Und Wikipediazitate über die "Diffamierung/Argumente ad hominem" bringen musste), weil er anstelle von Sachargumenten mal Ehrenrühriges über Anonyme, mich mal mit verschiedenen negativ belegten Tierarten mal mit orthodoxen Marxisten etc. gleichsetzte.) Ehrlich gesagt, glaube ich, dass ich mich ernsthafter, inhaltlich tiefer gehender mit ihm auseinandergesetzt habe (sachliche Argumente im Netz, habe ihm per Post Sekundärliteratur geschickt, habe für ihn aus dem Ungarischen ein R. Wagner - Interview übersetzt) als Sie. Sie haben sich meist nur alle Monate hier eingeschaltet und von der Metaebene des weisen, über irdische Belange erhabenen und gütigen Philosophen aus belehrende Ratschläge erteilt: "Kinder, Kinder, wieso streitet ihr euch? Liebt doch den Gibson, der ist auch euer Bruder!" (Dies mein Eindruck).
Ihre zweite Aussage über die "primitivsten Gulag Witze" verstehe ich teilweise, denn ich konnte darüber auch nicht lachen. Ich hätte es mir gewünscht, sie wären hier nicht gemacht worden. Doch können Sie ernsthaft nicht von mir hier erwarten, auf alles zu reagieren. Das verlange ich ja von Ihnen auch nicht... mit welchem Recht denn auch?!
"Mit dem Verstehen wird es irgendwann auch noch klappen"
Davon gehe auch ich aus, denn Verstehen ist nach meinem Verständnis ein lebenslanger Prozess, der des Dialogs und geistigen Austausches bedarf. Ich glaube durchaus, dass ich meine Dialogfähigkeit bewiesen habe. Nicht zuletzt in meiner Auseinandersetzung mit Carl Gibson. Doch selbst der Dialog mit Ihnen macht Spaß und ich bin mir sicher, dass er zu beiderseitigem Vorteil erfolgt und somit auch zu einem Anwachsen des gegenseitigen Verständnisses führen wird ... :-))
Über das Ergebnis des Dialogs werde ich Ihnen dann auch eine Meldung abstatten... :-)
@ seberg: danke, den Beitrag kann ich voll und ganz unterschreiben
@ getkiss: natürlich mit deutscher Gründlichkeit ... sie wollen hier doch keine ungarische Schlampigkeit, oder :-)) ?

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