Klaus Johannis-Ministerpraesident Rumaeniens?

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lori
schrieb am 02.12.2009, 18:32 Uhr
Kollege schully,
kannst Du etwas zu meiner Frage sagen?

servus
getkiss
schrieb am 02.12.2009, 18:33 Uhr
Danke, Luise!
Mal neugierig, wie lange die Hochzeit dauert!
schully
schrieb am 02.12.2009, 19:53 Uhr
@lori:
"Erst mal eine Frage an die Kenner: nach meinen Infos leben Johannis` Eltern in D. Ist das wahr?"
-weiss ich nicht.

"Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass einige Leute hier in den Foren richtig mitfibern und es begrüssen würden, dass Johannis Premier wird. Warum?"
-ich lese (überfliege) täglich einige rum. zeitungen. ich würde es nicht begrüßen, glaube auch noch nicht so richtig, dass er es wird.

"Könnt ihr jemanden Sympathien entgegenbringen, der auf den Zuspruch der grössten "Mafia- Partei"(PSD) Rumäniens- zumindest einer ihrer wichtigsten Mitstreiter, Năstase, wäre in den meisten Ländern der EU27 im Gefängnis- angewiesen ist? Ich nicht!"
- Băsescu war auch PCR-mitglied, es gibt keine "saubere" partei in Rumänien. und ins gefängnis gehören fast alle, die sich anfang der 90-er das land aufgeteilt haben.
übrigens, gestern lief hierzu eine doku über Rumäniens kapitalisten, auf arte (01.12., 21 Uhr). es wurden einige millionäre und milliardäre vorgestellt, welche zwar angezeigt, gegen die aber nie eine anklage erhoben wurde.
servus
pavel_chinezul
schrieb am 02.12.2009, 20:38 Uhr
Auf einer Pressekonferenz, gesehen Montag im rumänischen Fernsehen, war sich Herr Johannis einig mit Geoana und Konsorten, dass er bei der Besetzung des neuen Kabinetts oberste Autorität sein wird. Zumindest gab es seitens der anderen Herren keine Widerworte zu seinen Äußerungen.
Wie sagt man so schön, om trăi şi om vedea. Ich bin auch skeptisch über so viele Freiheiten für Hr. Johannis und ob diese Versprechungen später, wenn es dann tatsächlich so weit ist, nicht wieder vergessen werden.
robertop52
schrieb am 03.12.2009, 09:35 Uhr

Gut waere es natuerlich wenn Johannis tatsaechlich und nicht nur zum Schein freie Hand gegeben wird und er hier in Rumaenien was richtig bewegen koennte.Denn das Land steckt tief in der Krise und es bedarf vieler harter Entscheidungen und Massnahmen um die Lage und die wirtschaftlichen Aussichten etwas zu verbessern.Johannis ist Hoffnungstraeger aber zugleich ein Aushaengeschild fuer Parteien/einzelne wohlbetuchte Mitglieder von Parteien oder auch wichtige Geschaeftsleute mit einem nicht gerade sauberen Image.Harte Massnahmen werden die Sozialdemokraten bestimmt nicht dulden,auch der ankommende Praesident Geoana hat Staatsgelder an seine Waehlerschaft versprochen und das koennte fuer Johannis ein Problem werden.Denn gerade die gut/sehr gut bezahlte Schar der endlosen Buerokraten im Staatsdienst sind an der Seite der Bevoelkerung aus den Doerfern, die Hauptwaehlerschaft der PSD und von Geoana.Und diese darf die PSD nicht verlieren,zumal 2012 spaetestens,wenn keine Vorwahlen sein sollten,deren Stimmen fuer die Parlamentswahl sehr wichtig sein werden.Auch darf Johannis an den Interessen von bestimmten Geschaeftsleuten mit Einfluss auf die Parteien nicht ruetteln,sonst wird es fuer ihn schwer werden.
Schlussfolgernd,Johannis wird sich in einem engen Kreis bewegen muessen,er wird nicht immer tun koennen was er als richtig einschaetzen koennte.Jetzt vor den Wahlen erfreut er sich der Anerkennung,weil er den moeglichen Sieg von Geoana unterstuetzen muss.Ob die jetzt so viel angesagte Kompromissbereitschaft der in der moeglichen kuenftigen Regierungskoalition vertretenen Parteien,auch nach dem Sieg von Geoana,voll behalten bleibt,ist dahingestellt.
Nach der Euforie des so stark von Geoana und seiner Unterstuetzer herbeigesehnten Wahlsiegs,kommt die Nuechternheit der Alltagspolitik.Und Bukarest und Rumaenien als solches ist nicht das Buergermeisteramt von Hermannstadt,fuer Johannis kommt dann die Zeit der schwierigen Entscheidungen,inkl.Kompromiss-
bereitschaft gegenueber Interessen die ihm womoeglich fremd und unannehmbar sein koennten.
Beneiden kann man also Johannis keinesfalls !
seberg
schrieb am 03.12.2009, 09:40 Uhr
Das finde ich realistisch analysiert von robertop.
getkiss
schrieb am 03.12.2009, 10:11 Uhr
Stimmt, robertop.
Sich dermaßen vor einen Karren spannen zu lassen hat mit Unabhängigkeit gar nichts zu tun.
Der Mann hat mein Mitleid, nicht meinen Neid.
Offensichtlich hat er aber trotz dem "Lager" etwas Realismus behalten. Möchte den Bürgermeisterposten länger im Ärmel haben als jetzt gesetzlich erlaubt, lach.
Da sieht man, alles zum Wohle (des Volkes?) möchte jeder Politiker...
robertop52
schrieb am 03.12.2009, 10:36 Uhr

Laut derzeitiger Gesetzgebung ist Johannis verpflichtet,nach 15 Tagen seit seiner neuen Ernennung(Ministerpraesident),auf das Amt des Buergermeisters zu verzichten.Damit Johannis eine Chance hat,auf sein Amt in Hermannstadt zurueckzukehren,bedarf es also einer schnellen Aenderung des Gesetzes,was zu bezweifeln waere.Eine Loesung koennte sein dass fuer seinen Fall die Regierung einen Dringlichkeitsbeschluss (ordonanta de urgenta) ueber Verlaengerung der Frist verabschiedet ,welcher aber gerade von.....Ministerpraesident Klaus Johannis zu unterzeichnen waere.Johannis hat aber schon ausgesagt dass er mit solcher Loesung nicht einverstanden sein kann.Und so schnell glaube ich kaum dass das rumaenische Parlament sich mit einer Gestzaenderung solcher Art,welche gleiche Rechte fuer alle Buergermeister im Land einraeumen koennte,bewegen koennte.
schully
schrieb am 03.12.2009, 19:34 Uhr
Iohannis behauptet, es gebe eine gesetzliche bestimmung, wonach er sowohl das amt des premierministers, als auch das des bürgermeisters (zumindest zeitlich begrenzt) ausüben dürfe.
zitat ziare.ro:"Johannis afirmă că o prevedere a Legii 161/2003 îi permite să fie şi primar şi premier şase luni".
er ist also schlau genug, sich eine hintertür offen zu lassen.
servus
Paule
schrieb am 03.12.2009, 23:57 Uhr
Mal an alle. Der heißt wirklich: "Iohannis" mit "I" und nicht mit "J".

Ich bin im Moment von Iohannis sehr enttäuscht. Genau wie von Ciuhandu aus Temeswar. Es ist traurig zu sehen, dass auch solche Leute, von denen ich zumindest was anderes erwartet habe, sich in dieses schmutzige Spiel einlassen. Und da Iohannis unter anderem auch für die Deutsche Minderheit steht...da weiß ich nicht mehr weiter.

Ich bin gespannt was geschehen wird. Vielleicht will er ja Geld für alle Kirchenburgen und Kirchen in Siebenbürgen organisieren. :-) (Wobei das eigentlich auch schlecht wäre, wenn dabei andere Projekte vernachlässigt werden).
getkiss
schrieb am 04.12.2009, 11:28 Uhr
Ob Geld organisieren?
Ich weiß nicht.
Angeblich hat er ja auch Gerichtsverfahren am Hals.
Dann wäre eine Politik mit Immunität á la Năstase ja auch eine Möglichkeit der Flucht nach vorne?
renite
schrieb am 04.12.2009, 11:53 Uhr
Wann gab es das schon: ein Sachs in einem so hohen Amt.
Einen Versuch ist es wert. ein halbes Jahr kann er auf zwei Hochzeiten tanzen.
Die nötige Chuzpe hat der Mann und auch das nötige Phlegma.
Was die Sachsen auszeichnet, ist ihre Durchhaltekraft.
8 Jahre Erfahrung hat er, intelligent ist er. Er ist nicht jemand, der jeden seiner Furze meldet. Und wie es in Rumänien zugeht, weiss er.
Und er ist sich bewußt in wasfür eine Gefahr er sich begibt.
Ich würde JETZT die PSD wählen, wenn ich könnte.

http://www.youtube.com/watch?v=clwGQyjOEXQ&feature=channel
getkiss
schrieb am 04.12.2009, 11:59 Uhr
@renite:"Ich würde JETZT die PSD wählen, wenn ich könnte."

Mami´s Kusine hatte eine Haushaltsgehilfin.
Die kam eines Tages und fragte:
"Sagen´s Frau Ferk, wir sind doch gottesgläubige Menschen.
Wieso predigt dann der Herr Pfarrer von Johannis der Teufel?"

Der Täufer Frau Anne, nicht der Teufel!
renite
schrieb am 04.12.2009, 12:42 Uhr
Herr Kiss sie haben mich nicht verstanden, ich habe sie für intelligenter gehalten.
Damit auch sie verstehen
Ich wählte eigentlich am liebsten Johannis. Das geht nicht also wählte ich Geoana - geht auch nicht, weil ohne PSD kein Geoana.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.
renite
schrieb am 04.12.2009, 12:52 Uhr
Ich habe kein Wahlrecht, deshalb Konjunktiv.

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