Klaus Johannis-Ministerpraesident Rumaeniens?

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getkiss
schrieb am 25.11.2009, 09:53 Uhr (am 25.11.2009, 10:22 Uhr geändert).
@robertop 52:
"Kein Sozialdemokrat wuerde solche Massnahmen gegen seine Waehlerschaft gerichtet treffen.Danach koennte Johannis fuer diese Massnahmen angeprangert werden,und das waere dann das Aus fuer ihn."

Dazu siehe auch:
www.ziare.com/actual/politica/11-25-2009/cum-si-au-impartit-psd-si-pnl-ministerele-959662

Darin wird, ausser dem von robertop geschriebenen, folgendes behauptet:
"Programul de guvernare va fi pus la punct de Dan Nica si de Relu Fenechiu.
"Cu siguranta, la unele discutii, cel putin la cele finale, va fi prezent si Klaus Johannis", a declarat Fenechiu, confirmand intelegerile deja stabilite."

Großartig! "Wir" teilen die Ministerien auf, "wir" stellen fest was Regierungsprogramm werden soll, Johannis wird "sicherlich an einigen , mindestens an den finalen Gesprächen präsent sein, sagt Fenechiu". Das ist nicht mal ein Sozi, sondern einer von der Partei die Johannis vorschlug.

Robertops Bemerkung kann ruhig komplettiert werden:
Aber eine "Mineriade" wäre auch möglich, Klaus Werner...
Da jetzt im Ausland, könntest ja ein "politisches Asyl" beanspruchen und dich wenigstens zur Zeit distanzieren.
schully
schrieb am 25.11.2009, 18:04 Uhr (am 25.11.2009, 18:05 Uhr geändert).
da wedelt schon wieder der schwanz mit dem hund! wieso lässt der hund das zu? im parlament hat Băsescus PD-L 115 sitze, PSD+PC (Geoană) 114, PNL (Antonescu) 65, die UDMR 22 und 18 sitze haben die minderheiten. nun schlägt die bei weitem kleinere partei PNL einen unabhängigen kandidaten (Iohannis) als premierminister vor, und PSD+PC stimmen zu! kein wunder, wenn viele PDS-ler brüskiert sind. auch fragt man sich, welche hintergedanken Geoană & co. dabei hegen. ausser natürlich den, an die wählerstimmen Antonescus zu kommen.
der rumänische volksmund hat das passende sprichwort: "ca să treci puntea, te faci frate şi cu dracu`".
servus
Bäffelkeah
schrieb am 26.11.2009, 10:13 Uhr
@schully
Haben Sie schon mal daran gedacht, dass es neben allen machtstrategischen Planspielen auch um Krisenbewältigung gehen könnte? Rumänien leidet massiv unter der Rezension, natürlich auch unter Korruption. In diesem Zusammenhang wird häufig für das "Projekt Johannis" geworben, das als Trumpfkarte eingesetzt wird. Wie viele ausgewiesen fähige und glaubwürdige Reformer hat die politische Klasse in Rumänien, schully? Es geht meines Erachtens in dieser Krisenzeit ganz entscheidend um Glaubwürdigkeit. In Brüssel würde eine Entscheidung zu Gunsten von Klaus Johannis sicherlich als positives Signal gewertet werden. Der Hermannstädter Reformpolitiker gilt dort als Hoffnungsträger. Das dürfte den Parteigranden in Rumänien nicht verborgen geblieben sein. Auch dieser Aspekt fließt gewiss ein ins Machtkalkül. Rumänien ist auf EU-Hilfen dringendst angewiesen. Die Wirklichkeit ist komplexer als Ihr Fazit: "Da wedelt schon wieder der Schwanz mit dem Hund!" den Anschein erweckt.
robertop52
schrieb am 26.11.2009, 11:33 Uhr
baffelkeah
Du hast recht,Johannis als Person,als Deutscher ohnehin,waere sicher von Westeuropa gut aufgenommen.Und auch wenn ihm vielleicht etwas Erfahrung in wirtschaftlicher Hinsicht fehlen koennte,da gibt es Berater,die ihm aushelfen koennten.
Was aber jetzt viel die rumaenische Presse bewegt ,ist nur dass Johannis und sein gutes Image samt Deutschstaemmigkeit von Politikern einfach ausgenutzt sein koennte.Die PSD ,glaube ich,hat zwangsweise Johannis akzeptiert,damit Geoana zum Praesidentenamt verholfen wird.Sobald dieses Ziel erreicht sein wird,koennte man nur staunen dass Johannis nach gewisser Zeit Fehler angeprangert werden die er nicht einmal begangen hat oder in seiner Vergangenheit herumgestoebert wird(z.B.gibt es scheinbar zwei Gerichtsverfahren gegen ihn).Und Johannis kann nicht am Sitz des Ministerpraesidenten festgenagelt werden,zumal in der sozialdemokratischen Partei Stimmen schon laut werden die einen politischen Ministerpraesidenten aus deren Reihen moechten und der Regierung Johannis nicht mehr als 4 Monate goennen.
Die Politik kann nie voll aufrichtig sein,auch wenn es wuenschenswert waere, und ich fuerchte dass die Zeit fuer Johannis sich in diesem krisengeschuettelten Rumaenien durch greifbare Erfolge zu bewaehren zu kurz sein koennte.
schully
schrieb am 26.11.2009, 18:10 Uhr
@bäffelkeah: dein idealismus ist wirklich bewundernswert! "krisenbewältigung" statt parteipolitik, einen deutschstämmigen weil das Europa-parlament es befürworten würde. klingt gut.
die wirklichkeit ist leider eine andere. während der zukünftige premierminister in Paris weilt, haben PSD und PNL schon mal den koalitionsvertrag unterschrieben und die macht aufgeteilt: "Deşi oficial susţin la unison ca nu şi-au impartit funcţiile din ipoteticul guvern Iohannis, liderii PSD si PNL au convenit deja asupra posturilor-cheie din stat si asupra structurii Executivului. Astfel, Ludovic Orban şi Dan Nica ar urma sa ocupe fotoliile de vicepremieri, iar Crin Antonescu si Adrian Năstase pe cele din fruntea Senatului si Camerei Deputatilor".
was für einen rückhalt hätte ein premierminister in dieser konstellation? was könnte er durchsetzen? Iohannis hat in Hermannstadt alles mit hilfe der Wahlmaschinerie seiner Forum-abgeordneten durchgesetzt. wer soll ihn in Bukarest unterstützen? wenn er gar nicht dabei ist, während andere über die zukunft unter seiner regie entscheiden?
und noch was, apropos schwanz und hund: stell dir vor, die FDP zwingt der CDU/CSU einen kanzler auf. unvorstellbar, auch in keinem parlament der welt.
servus

Joachim
schrieb am 26.11.2009, 21:42 Uhr
Genau das ist aber doch im Saarland passiert.
Die Grünen haben mit gerade einmal 5.9 % Stimmenanteil die gesamte saarländische Landesregierung bestimmt.
getkiss
schrieb am 26.11.2009, 23:50 Uhr (am 26.11.2009, 23:53 Uhr geändert).
Thja, Joachim, so ist das nun in der Demokratie.
Die Mehrheit bestimmt die Politik, bzw. die, die eine Mehrheit bilden. Auch die Teilnehmer die nur wenige Prozente haben(aber nur wahrscheinlich nach ihrem Proporz).
In Rumänien war es ja nach der letzten Wahl auch so, bis die PSD einen geeigneten Moment fand, die Koalition zu sprengen und sich alten Kameraden zuwandte, die liberalen, die mit 15-20% vor der letzten Wahl die Regierung stellte - mit Billigung des PSD. Es war damals keine Koalition mit Vertrag, sondern eine Koalition "im Hintergrund".
Da bei der Präsidentenwahl aber zwischen 2 Personen gewählt werden muss, bin ich nicht sicher, ob die Bürger irgendwelche Koalitionsvereinbarungen der parteienführenden Politiker folgen werden. Sind ja nur noch 9 Tage...
lori
schrieb am 27.11.2009, 04:00 Uhr
Hallo Allerseits,

Erst mal eine Frage an die Kenner: nach meinen Infos leben Johannis` Eltern in D. Ist das wahr?

Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass einige Leute hier in den Foren richtig mitfibern und es begrüssen würden, dass Johannis Premier wird. Warum?`

Könnt ihr jemanden Sympathien entgegenbringen, der auf den Zuspruch der grössten "Mafia- Partei"(PSD) Rumäniens- zumindest einer ihrer wichtigsten Mitstreiter, Năstase, wäre in den meisten Ländern der EU27 im Gefängnis- angewiesen ist? Ich nicht!

Gruss
Lori
pavel_chinezul
schrieb am 27.11.2009, 07:22 Uhr (am 27.11.2009, 08:26 Uhr geändert).
Im Falle des Saarlandes ist es ja nicht so, dass es an den 5,9% der Grünen liegt, dass sie in der Regierung sind. Hätten die anderen die nötige Mehrheit gehabt, wären die Grünen nicht in der Regierung. Außerdem, besser die Grünen als die Linke, nicht wahr User Joachim? Als Dank dafür, hat man halt den Grünen mehr Gehör gegeben. Wir hatten auch einen grünen Außenminister und unser Land ist immer noch wohlauf.

Warum wundern wir uns über die Politik in Rumänien. Haben wir vergessen, von wem die Wölfinnen-Statuen (wenn ich mich nicht täusche 3 an der Zahl) an Rumänien als Zeichen der Verwandtschaft geschenkt wurden? Sehen wir uns mal die politischen Verhältnisse mal da an, ein Land das seit 1945 sich als demokratisch versteht und wir erwarten nach nur 20 Jahre bei ihren Verwandten Wunder? Woher sollten diese es auch besser wissen. Die paar Jahre in der Zwischenkriegszeit, als ein Mehrparteiensystem vorhanden war, machen noch keinen Sommer. Vergessen sie nicht, dass nach dem Umsturz 1989 deklariert wurde, dass Rumänien sich kein Beispiel von anderen Staaten nehmen wird, sondern einen eigenen Weg einschlagen wird. Wir sehen was gemeint wurde.
Ein Bukowiner
schrieb am 01.12.2009, 22:09 Uhr (am 02.12.2009, 00:00 Uhr geändert).
Trotz der kilometerlangen Kommentare über Kommentare und drunter u. drüber andere Kommentare pro oder kontra, ob KLAUS WERNER JOHANNIS, der OB Hermannstadt, Premierminister sein sollte, die Situation ist klar, klar wie das Quellenwasser:

- Falls MIRCEA GEOANA (und die politische Allianz PSD (Die Sozial-Demokraten) + PNL (Die National-Liberalen) + Partei der Minderheiten (außer Magyaren) + eventuell UDMR (die Partei der Rum.Magyaren) die Stichwahl von 6 Dezember gewinnt (gewinnen).....
... dann ist es Tausent (nicht Hundert) Prozent sicher, daß KLAUS WERNER JOHANNIS (als Independent), der erste Rum.Deutsche als Premier-Minister der Republik Rumänien sein wird (in der Geschiche von 150 Jahren des gegenwärtigen Rumäniens).

Also wo bist du Schully der du über mich gelacht hast, daß das eine Utopie wäre, oder daß eine verrückte Idee gewesen ist?
Paule
schrieb am 02.12.2009, 15:51 Uhr
Ich steige auch gerne ins Thema ein. Hab mir extra deswegen den Account eingerichtet.

Zur Frage, ob Iohannis (man schreibt ihn mit "I", nicht mit "J") Ministerpräsident wird oder nicht, bin ich auch der Meinung, dass Geoana ihn einstellen wird. Die Frage ist nur, für wie lange?

Was mich aber eher diskutiert ist folgendes: Wieso ist Iohannis in diese miserabele Politik eingestiegen? Er war ja gestern mit Geoana und Antonescu auf einer Bühne in Timisoara, wo es viele Leute gab, die gegen PSD protestiert haben. Wieso macht er bei solchen Sachen mit und wieso steigt er in diese niedrige und dreckige Politik ein? Was heute mit der Politik und Presse geschieht, ist ja sehr traurig. Deswegen frage ich erneut. Was hat Iohannis in der ganzen Geschichte verloren?
seberg
schrieb am 02.12.2009, 15:58 Uhr
Tja, dann könnte Sie ja auch fragen, was hat er überhaupt in der Politik verloren, die ja bekanntlich ohne Dreck nicht auskommt! Aber, so wie es scheint, hat er ja dort bisher schon Einiges nicht nur verloren sondern auch gefunden!
luise
schrieb am 02.12.2009, 16:15 Uhr (am 02.12.2009, 16:15 Uhr geändert).
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Lavinia
schrieb am 02.12.2009, 17:13 Uhr
@Paule. Vielleicht ist die Frage einfach falsch. Vielleicht müsste man eher fragen, wer ein Interesse daran haben könnte, dass Johannis da mitmischt?
schully
schrieb am 02.12.2009, 18:27 Uhr
@Bukowiner: bin schon noch da.
es geht jetzt nicht mehr um eine 3-4 monatige übergangszeit unter Băsescu , in der Iohannis premierminister sein soll. das hatte ich nämlich ausgeschlossen.
und dass er höhere ziele anstrebt, mit seiner bewerbung zum interims-premierminister, habe ich auch behauptet. und dass Băsescu bis zur wahl am 6.12. keinen PSD-PNL-kandidaten benennen wird.
was nach der wahl sein wird, kann man nicht voraussagen. zumal Băsescu zumindest nicht ausschließt, im falle seiner wahl Iohannis zu nominieren.
servus

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