Entschädigung für Russlandverschleppte aus Bukarest

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getkiss
schrieb am 01.03.2010, 17:29 Uhr
Sehen Sie, dass war ein Fehler: denn es erklärt wess Geist(los)es Kind der Poster ist...
Karin Decker
schrieb am 01.03.2010, 17:45 Uhr (am 01.03.2010, 17:52 Uhr geändert).
@ getkiss:

Wohl, wohl. Aber welchen Sinn können Sie darin erblicken, hier den Posten zu halten, damit unseren Landsleuten nicht ein X für ein U vorgemacht wird?

Die einstmals Interessierten unter unseren Siebenbürger Sachsen (den ausbleibenden Beiträgen zufolge gut über 90 %), haben sich längst abgewandt und pflegen ihre Dialoge anderswo, statt in diesem Forum.

Das ist vielleicht schade, dass sie hier inzwischen unterrepräsentiert sind, aber doch sehr verständlich, vor allem angesichts der Tatsache, dass sie unlängst noch gesperrt wurden, wenn sie sich kein Blatt vor den Mund nahmen.

Es wäre mal ein Experiment wert, sich Lavinia & Co in Selbstgesprächen ergehen zu lassen. Da käme ich mir, im Falle ich überhaupt einschaltete, so vor, wie bei der rumänischen Wochenschau um 1978.

P.S.: Mein Grund, mich hier bis auf weiteres zu verabschieden, sind Kommentare wie dieser von Lavinia unter einem Online-Zeitungsbericht. Mit dieser Taktik spielt sie dermaßen geschickt Menschen gegeneinandner aus, dass man es im Grunde wirklich nicht mehr verantworten kann, hier Beiträge zu verfassen.
bankban
schrieb am 01.03.2010, 18:20 Uhr (am 01.03.2010, 18:39 Uhr geändert).
getkiss "Dem rumänischen Gesetzgeber kann keine Ungenauigkeit vorgeworfen werden und auch keine Täuschungsabsicht.
Das Gesetz markiert genau die Periode auf die es sich beruft. Somit sind die Russlandverschleppungen die vor dem 6.3.45. stattfanden ausdrücklich ausgeschlossen.
Warum? Wissen wir nicht?"

Ende Februar 1945 war die (bürgerliche) Regierung des Generals Rädescu nach von Kommunisten provozierten Ausschreitungen zurückgetreten. Am 27.2. war Wischinskij, hoher sowjetischer Politiker, in Bukarest gelandet und forderte die Wiederherstellung der Ruhe im Lande - durch eine linksgerichtete Regierung angeführt von Petru Groza. In einer Audienz vor dem König warnte er diesen am 5. März sogar, Rumänien könnte nicht nur Nordsiebenbürgen endgültig verlieren, sondern auch selbst als unabhängiger Staat zu existieren aufhören, wenn seiner Forderung nicht stattgegeben wird. So gelangten die Kommunisten am 6. März 1945 an die Macht. Am 9. März wurde die Verwaltung Nordsiebenbürgens wieder an die rumänische Armee übertragen (diese nahm zwar im September 1944 an dessen Eroberung teil, wurde jedoch von den Sowjets wohl genau deshalb des Landes verwiesen, damit das Gebiet als Faustpfand benutzt werden konnte).
Damit erklärt sich das Anfangsdatum des fraglichen Gesetzes: es geht im Gesetz nämlich um die Verbrechen, die während des kommunistischen Unrechtsregimes geschehen waren. Die Regierung des seit dem 6. Dezember 1944 bis zum 28. Februar 1945 agierenden Generals Rädescu kann jedoch (trotz der Teilnahme von 3 Kommunisten in der Regierung) nicht als eine kommunistische bezeichnet werden.
Literaturempfehlung: Ioan Scurtu - Gheorghe Buzatu: Istoria Romanilor in sec. XX. Bucurest: Paideia, 1999.
Anchen
schrieb am 01.03.2010, 19:29 Uhr


joern82 Schrieb:

...Laut Schreiben, bekommt sie keine Entschädigung, da nur für Verschleppte ab 1948 entschädigt werden.


So wie ich joern82 verstanden habe, ist eine Entschädigung vor 1948 (in dem Fall?)nicht möglich.
alma_si
schrieb am 01.03.2010, 19:55 Uhr (am 01.03.2010, 20:00 Uhr geändert).
@MCRANTA: ".... ich kämpfe auch für die Restitution meines Familienbesitzes [...] doch überall an jeder Ecke schizofren aufzuheulen bringt nichts als Unmut aller Beteiligten..."

Ich ignoriere mal Ihre Niveaulosigkeit und frage:

Was bringt denn etwas, MCRANTA? Das jahrzehntelange Schweigen hat uns nichts gebracht und, wenn man als Abwechslung mal etwas sagt, dann werden sofort die Hunde auf uns losgelassen. Als eine weitere Abwechslung versuche ich es mal mit einem transylvanischen Märchen (das sind sie gar nicht, unsere Geschichten, die nennt man nur so):

Es war einmal ein Mann, der hat sich getraut zu sagen: „Gibt mir meine Berge zurück“. Mit diesem Titel erschien sein Buch auch in deutscher Übersetzung und wurde sogar, seitens Deutschlands, für den Literatur Nobelpreis 1949 vorgeschlagen. Zu Hause, in Siebenbürgen, wurde er für solche Äußerungen zum Tode verurteilt. Unter einem anderen Vorwand und in absentia, denn zu jenem Zeitpunkt lebte er schon im Exil. Aber sie folgten ihm auch dorthin: sie feuerten zwei Kugeln auf ihn, während er sich in dem Vorgarten seines Hauses in Florida befand; sie fuhren ihn mit einem Wagen der Rumänischen Botschaf an, als er, ebenfalls in Florida, einen Supermarkt verließ. Darauf hin stellte die FBI eine Falle und zwei Mitarbeiter der Rumänischen Botschaft in den USA wurden erwischt, als sie eine Bombe in ein von Wass Albert reserviertes Hotelzimmer in Cleveland plazieren wollten.

Die Geschichte von Graf Albert Wass von Szentegyed und Czege ist viel zu erhaben, um sie auf eine unglückliche/ungeglückte Restitutionsgeschichte zu reduzieren. Dieses Kapitel zeigt uns aber, was einem passieren kann, wenn man sein Gut in Siebenbürgen oder im Banat zurückfordert. (So gesehen, gehören die peinlichen Versuche, Frau Decker hier lächerlich zu machen, in die harmlosere Schublade. Solange die Jungs nicht (mehr) auf uns schießen, kommen wir ja alle prächtig aus! Diese Diskussion eignet sich aber dazu, den Forumteinehmern die Gelegenheit zu bieten, Farbe zu bekennen. Und ihr Niveau zu zeigen.)

Der im Exil lebende Albert Wass äußerte mal die Hoffnung, in einem nächsten Leben sein Haus in der Gegend von Klausenburg wieder betreten zu können; darauf hin wurde dieses Haus von Ceausescus Leuten abgerissen. Man könnte glauben, dass der Kampf nicht nur im Diesseits sondern auch im Jenseits läuft. Was uns wiederum ins Reich der Märchen bringt.

Sie würden staunen, wenn Sie wüßten, wie viele Fans Frau Decker unter den Lesern dieses Forums hat, MCRANTA.
Lavinia
schrieb am 01.03.2010, 20:19 Uhr (am 01.03.2010, 21:07 Uhr geändert).
@bankban, warum wurde Marius Oprea entlassen? Kennst du Einzelheiten dazu?

bankban
schrieb am 01.03.2010, 20:24 Uhr (am 01.03.2010, 20:37 Uhr geändert).
@ Lavinia: am Samstag. Weiteres weiss ich nicht, man kann sich aber seinen Reim drauf machen, wenn man sich diesen Link bzw. Artikel durchliest: http://www.mdr.de/windrose/2212371.html

@ alma_si: Albert Wass wurde 1946 wohl in der Tat unter einem fadenscheinigen Vorwand zu Tode verurteilt. Es hat wohl tatsächlich mehrere Anschläge auf ihn in den USA gegeben, die aufs Konto der rumänischen Securitate gehen.

Dennoch sollten wir vorsichtig sein und gerade ihn hier nicht als ein unschuldiges Opfer ansehen. Wenn Sie die Werke von Wass mit einiger Distanz lesen, werden Sie schnell erkennen, wieviel überheblicher ungarischer Nationalismus, Kulturträgermentalität, Herabschätzung der Rumänen und eindeutiger Antisemitismus seine Romane durchzieht. Sein Antisemitismus geht auch aus seinen Leserbriefen und Zeitungsartikeln (etwa 1993!) hervor. Es gibt fürwahr bessere Beispiele für legitime Restitutionsforderungen als das von Albert Wass.
Lavinia
schrieb am 01.03.2010, 21:20 Uhr (am 01.03.2010, 23:11 Uhr geändert).
Sorry, ich habe tatsächlich meine Frage an Bankban in den falschen thread reingesetzt.

rhe-al
schrieb am 01.03.2010, 22:02 Uhr
Lavinia:
@Bankban, Du weißt, der Artikel ist ziemlich schlecht, denn er klärt, wie du schon selbst andeutetest, so gut wie gar nichts auf. Ich gehe davon aus, dass es Gründe und Hintergründe zu diesem entlassenen Historiker gibt. Der raport Tismaneanu wurde als hoffnungsvoller Beginn der Aufarbeitung der kommunistischen Ära gewertet. Was geht also gerade ab?

ää...hmm...wo genau deutet bankban an, dass der Artikel schlecht ist?
getkiss
schrieb am 01.03.2010, 22:10 Uhr
Bankban sagte nur, man kann sich seinen Reim machen.
Nur was die Entlassung mit der Entschädigung der Russlandverschleppten zu tun hat, das wissen beide.
Einerseits, soll hier vom Thema abgewichen werden.
Andererseits ist die Nachricht schon längst im Thema Kommunismus und seine Folgen, wo es auch eventuell hingehört...oder in einen anderen Thread....
Josy
schrieb am 08.03.2010, 15:10 Uhr
Gilt besagtes Gesetz auch für Ansprüche aus einer Verurteilung für "tenativa d e trecere frauduloasa a frontierei"??

Vielen Dank für die Antwort.
Josy
snookersky
schrieb am 03.04.2010, 11:34 Uhr
... hoffentlich geht's jetzt sachlich weiter, ohne Polemik ...

Zurück zum Thema 221/2009: Es wurde vieles gesagt, welchem ich auch zustimme. Insbesondere, dass das Gesetz so gestrickt sei, damit auch der Justiz-Apparat davon verdienen kann. Vielleicht ist es auch ein wenig Augenwischerei "nach außen". Egal, das Gesetz ist da und wir, die Betroffenen, sollten es nutzen! Zur Zeit häufen sich diese Anklagen an den Staat, meine eingeschlossen. Das kann man unter dem Portal der rumänischen Justiz gut beobachten, täglich kommen ca. 10 Anklagen/'judet' hinzu: http://portal.just.ro

Wichtig zu wissen, nicht jeder judet handhabt dieses Thema gleich. Das wäre aber auch nur eine Erste Instanz. Im Kreis Arad auf dem Portal kann man ein solches Erstes Urteil mit einer 6-stelligen EURO-Entschädigungssumme sehen. Wird wohl so aber nicht kommen, da bekanntlich Revisionen eingelegt werden können. Andere judete nehmen die Anklage erst gar nicht an. Ein endgültiges Urteil ist im ganzen Land noch nicht gefallen. Das dauert sicherlich noch - vielleicht ein Jahr? Das wird dann wohl ein Richturteil sein, und erst dann wissen wir so ungefähr was man für ein Russlandjahr erhalten wird. Jeder Fall ist ja auch ein wenig anders, daher, wenn man es streng nimmt, ist der Justizweg auch der richtige, auch wenn ich es einfachhalber "pauschal und schnell" vorziehen würde.

6.März 1945 - musste so im Gesetz erscheinen, da dann die Kommunisten an die Macht kamen. Die Justiz sieht aber auch als Verbrechen die Untätigkeit, ihre vorher verschleppten Staatsbürger wieder zurückzuholen, die der Staat lange Jahre "bruderschaftlich" übte.
alma_si
schrieb am 04.04.2010, 00:23 Uhr
Hallo bankban, ich habe nie ein schöneres literarisches Bild über die Rumänen gesehen, als das in Wass Alberts Roman Die Hexe von Funtinel. Nutza, die Heldin des Romans, Dumitru und alle anderen (bis auf den verantwortungslosen jungen ungarischen Grafen) sind alle von ihm liebevoll beschrieben und behandelt. Kann das das Werk eines Rumänenhassers, wie manche heutige Nationalisten versuchen ihn darzustellen, sein? Die meisten, die Wass so verbissen durch den Dreck ziehen, kennen nichtmal seine Bücher. Man kann egal was über ihn sagen, denn wer ließt schon Bücher auf Ungarisch, ausser ein Ungar? A Funtineli Boszorkány wurde meineswissens nur ins Rumänische übersetzt und ich frage mich, worauf die rumänischen Beschuldigungen beruhen. Etwas stimmt da nicht.

Was sein angeblicher Antisemitismus betrifft, darüber kann ich mich nicht äußern, denn so gut kenne ich Wass's Werk wiederum nicht. Eminescu soll ja auch ein Antisemit gewesen sein, wurde der schon aus den heutigen Schulbüchern gelöscht?

Ich weiß, dass passt erst auf dem zweiten Blick zum Thema des Threads...

Frohe Ostern.

MCRANTA
schrieb am 14.04.2010, 12:59 Uhr
...also der Vergleich mit Eminescu ist mindestens skurril...
MCRANTA
schrieb am 14.04.2010, 13:09 Uhr
...war lange nicht mehr in diesem Forum... ich finde jetzt eine Eintragung von alma_si, die sich auf mich bezieht...ok, Frau Alma.... das transilvanische Märchen ist ok... Niveaulosigkeit???... von wegen!!! ich habe niemanden beschimpft... die Wahrheit ist weder niveaulos noch -voll... sie ist schlicht und einfach Wahrheit... ob die besagte Frau Fans hat und wieviele ist mir so 'was von Wurscht!!!!... mit dieser besagten Person kann man sich sachlich nicht auseinandersetzen... sie hat wiederholt in mehreren Sparten dieses Forums eingegriffen und eine sachliche (wenn auch heisse, aber noch immer sachliche) Diskussion gestört, und das ist auch ein Fakt...
Viele Grüße!

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