Verrückte Welt

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Nimrod
schrieb am 08.05.2023, 14:59 Uhr
Und welches Fazit drängt sich bei dieser „Kurts-Erzählung“ auf: An der deutschen Nordsee wird jeder gerettet, egal auf welche Ethnie es schließen lässt, was von ihm noch aus dem Wasser ragt. Wir sind die Gutmenschen der Welt, wir retten sie! Was das bedeuten würde, wenn wir anstatt an der Nord-und Ostsee am Mittelmeer lägen?
Kurt Binder
schrieb am 17.05.2023, 07:38 Uhr
Warum heißt die Post eigentlich Post?
Weil sie nur Briefe befördern kann, nachdem diese geschrieben wurden – lateinisch: Post scriptum epistolae!
Also, wenn das nicht einleuchtend ist ...

Treffen sich zwei Freunde. Fragt der eine:
“Na, wie geht es deinem Husten? Hast du den neuen Hustensaft genommen, den ich dir empfohlen hab?“
Meint der:
“Oh ja – und ich hust jetzt schon viel besser!“

Wenn eine junge Frau einem Mann den Kopf verdreht hat, sollte sie ihm diesen nach dem Techtel-möchtel tunlichst wieder zurückdrehen! Er kann sonst nicht mehr zu ihr zurückfinden – und würde in eine andere Richtung möchteln gehen!


Kurt Binder
schrieb am 22.05.2023, 07:10 Uhr
So gebt dem Alter, was des Alters ist

Ich bilde mir täglich ein, dass ich prinzipiell, ungefähr in etwa sozusagen, gewissermaßen annähernd altersgerecht lebe. Die Einschränkungen zu diesem selbstbelobigten Porträt sind in meiner Altersklasse bekannt. Es sind meistens dieselben, schon deshalb, weil sie auf die phantasielose Frage: „Na, wie geht es so?“, alle mit dem verlegenen, stereotypen „Na ja - ...“ beginnen.
Nun, da nach dieser klaren Einleitung alle Unklarheiten geklärt sind, darf ich behaupten, dass es mir – na ja, ganz gut geht, wenn man von diesem und jenen ... und unter Berücksichtigung von ... und im Hinblick auf ... absieht. Um in diesem beneidenswerten Zustand weiterleben zu können, tue ich allerdings auch einiges dazu.
Aus den eingangs erwähnten Gründen musste ich leider auf einige sportliche Tätigkeiten verzichten, wie z. B. Gewichte über 100 Kilo stemmen, 87 Liegestütze morgens, gleich nach dem Aufstehen, oder auf den 10 Km-Lauf nach dem Frühstück. Doch sind mir zum Glück vollwertige Ersatzmaßnahmen für meine so verwöhnte Physis eingefallen, die ich heute mit gleicher Hingabe praktiziere.
Die Liegestütze habe ich auf zwei reduziert, und mit dem besonders sorgfältigen Umrühren des morgentlichen Kaffees ergänzt. Anstatt Gewichte hebe ich jeden Morgen die gefüllten Gießkannen, um die Balkonblumen – bunte Hänge-Petunien zu gießen. Und mit der Preisgabe des Langlauf-Surrogats beginnt hier die eigentliche Geschichte.

Mein Balkon ist etwa 7 Meter lang, und so dachte ich – genau! Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute soo nahe, sprich - vor der Nase liegt? Also begann ich jeden Morgen, der um 5:30 Uhr anfängt, mit einem flotten Auf-und-ab-Spaziergang auf dem Balkon, wobei ich mit Armen und Beinen schlenkerte, um den vorwitzigen Blutdruck in seine Schranken zu weisen. Dabei stieß ich im gleichen Rhythmus zwecks besserer Atmung guturale Urwaldlaute aus. Das funktionierte atemberaubend gut, denn die Systole sank sofort mit einem ergebenen Seufzer beschämt errötend vom anmaßenden 185 auf brave 125.
Was ich nicht wusste: Meine zirkusreifen Hampelmännchen waren nicht unbemerkt geblieben. Und eines Morgens, gerade als ich mit vollstem körperlichen und akustischen Engagement mein gezappeltes Repertoir zelebrierte, also alle meine Glieder schlenkern ließ, mit den Ohren wackelte und die Augen rollte, ertönte rings um mich herum ein ohrenbetäubender Applaus, begleitet von überschwappenden „Bravo!“ und „Zugabe!“ Rufen, wie sie nicht einmal der Fußhallmeister FC Wadenkrampf nach einem erschossenen Tor zu hören bekommen hatte.
Die Kunde von meinen kostenlosen Vorstellungen hatte sich nämlich unter meinen lieben Nachbaren wie ein Lauffeuer verbreitet, manche hatten sich sogar ein Fernglas besorgt, und alle stellten ihre Kinder in die erste Reihe, damit sie den durchgeknallten Opa besser sehen konnten.
Auch war es nicht einfach, dem Notarzt die Hintergründe meiner an sich sinnvoll und zweckmäßig orientierten Vorführungen klarzumachen. Mit erheblicher Mühe entging ich auch den allzu zielstrebigen Pranken und Spritzen der athletischen Arzthelfer, die mich aus unerfindlichen Gründen in ihr Auto verfrachten wollten, das vor dem Tor mit blinkendem Blaulicht und kreischender Teufelsquart meiner harrte. Und so musste ich den beflissenen Jüngern Äskulaps einen heiligen Eid auf mein Kochbuch schwören, künftig kein öffentliches Ärgerniss mehr mit Affereien zu verursachen, und mich tunlichst nur auf handelsübliche Gymnastik zu beschränken.
Tja, da hatte ich den Salat. Und so griff ich halt auf ältere, fast vergessene Übungen aus meiner Jugend zurück. Da war zum Beispiel der Spagat, den ich auf zwei Bücherstapeln hinlegte. Rechts standen die gesammelten Werke von Marx und Engels, links die vergammelten Werke von Ceausescu - die sich hier sozusagen auf Augenhöhe begegneten.
Da war noch der Handstand auf einer Hand, aus dem Stand heraus der Salto vorwärts und rückwärts, und andere „handelsübliche“ Übungen. Mit diesen erntete ich zwar weniger Applaus, doch hoffte ich, meine Nachbaren mit dem Doppelsalto mit Zweifachschraube rückwaärts wieder als meine Fans zu gewinnen. Allerdings muss ich dafür noch ein ganz klein bisschen üben!
Nimrod
schrieb am 22.05.2023, 12:20 Uhr (am 22.05.2023, 12:21 Uhr geändert).
Hallo Kurt, verrate uns mal was Du vorher trinkst. Es hört sich alles so an, als wenn es Dir "Flügel" verleihen würde ?
Du weißt schon, ein Österreicher macht viel Geld damit !
Kurt Binder
schrieb am 22.05.2023, 14:23 Uhr
Nun ja, lieber Nimrod, ich plaudere schon aus Datenschutzgründen ungern aus dem Nähkistchen; aber eins verrate ich gerne – und das wäre auch mit meinem Hang zum Negieren bestens vereinbar:
RED BULL ist es nicht ;-))) !

Nimrod
schrieb am 22.05.2023, 15:08 Uhr
Vielen Dank für die schnelle Aufklärung !!
Kurt Binder
schrieb am 22.05.2023, 16:20 Uhr
... und morgen Früh folgt in GuB mein Geständnis ;-)) !
Kurt Binder
schrieb am 27.05.2023, 07:59 Uhr
Der Mumpitz

Ein Mumpitz meldete, ganz abgebrannt
sich arbeitslos bei einem Arbeitsamt,
weil ja auch Mumpitze sehr gerne hätten,
wie andre Leute auch, ein paar Moneten.

Der Schaltermann beäugt’ ihn erstmal bloß,
denn irgendetwas schien ihm sehr dubios;
bis heute nämlich war in der Kartei
noch niemals so ein Mumpitz mit dabei.

Drum knurrte der Beamte ziemlich bos:
„Ein Mumpitz ist bei uns nie arbeitslos!
Ob Nonsens, Bullshit oder Firlefanz -
in unsrem Staat hat jeder seine Chance!“

Und weil der Kerl sich nicht genierte,
zu sein, was nicht sein darf, und doch passierte,
hat er denselben äußerst dienstbeflissen
und kurzerhand sofort hinausgeschmissen.

Sogleich erschnuppert’ die Jurisprudenz
in diesem Fall ein lästig Präzedenz,
und somit ward der Mumpitz gleich aus diesem
vollkomm’nen Staate gänzlich ausgewiesen.

Ach ja, beinah vergaß ich es zu sagen:
Das, was beim Arbeitsamt sich zugetragen,
das war nicht etwa in Europa oder Asien,
nein, es begab sich jüngst erst in - Phantasien!
Nimrod
schrieb am 27.05.2023, 11:04 Uhr
Zustände in Phantasien
Wie ich kürzlich erfuhr, wird in Phantasien die Menge der Phantasien, die ein Phantasier produziert auch gemessen, für das dortige BIP (Bruttoinlandsprodukt). Der dortige Rat der Mumpize hat das so beschlossen. Die Maßeinheit dafür heißt Kmeter. Weil ein Wahlphantasier, ein auf diesem Gebiet emsiger Deutscher mit siebenbürgischen Wurzeln, sich hier sehr hervorgetan hat, wurde die Maßeinheit jetzt nach ihm benannt. Anhand seiner Initialen heißt die Maßeinheit für Phantasien ab sofort kubi-kmeter. Ist das nicht phantastisch ? Von wegen Mumpiz !
Kurt Binder
schrieb am 01.06.2023, 11:44 Uhr
Hat Murphy sich geirrt?

Der Klarheit halber, falle ich gleich mit der Tür ins Haus: Im 20. Jahrhundert soll ein gewisser Ingenieur namens Edward A. Murphy behauptet haben:
„Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen!“ Obwohl jedem von uns die Absurdität dieser grotesken These ins Auge sticht, wurde sie sogar in den Rang des sogenannten „Murphys Gesetz“ erhoben!
Ja - was sagt man denn dazu? Das ist doch wahrhaftig das Schrägste, das ich seit Methusalems Geburt gehört habe: Vage Möglichkeiten in unabdingbare Gewissheiten zu kehren! Solch rotzfreche Worte – dazu noch von einem Ingenieur? Warum konstruiert der dann überhaupt Sachen, wenn laut seiner eigenen These alles von vornherein Scheibenkleister ist?
Das ist doch apokalyptisches Denken zum Quadrat, weil ja im Grunde einfach alles, was wir tun, schiefgehen kann! Zugegeben – ich steige niemals in ein fliegendes Flugzeug, weil es laut Murphys Empfehlung heunterpurzeln wird. Allerdings müssten dann auf dem ganzen Erdball täglich Flugzeuge vom Himmel regnen. Ha - was hätte Murphy wohl ante mortem zu dieser Beobachtung gesagt, welche seine lächerliche These ad absurdum führt?
Von alldiesen Aspekten unsres, auf Schritt und Tritt lebensgefährlichen Lebens Tag und Nacht gebeutelt, beschloss ich, der Sache endlich persönlich auf den Grund zu gehen. Für meine lückenlos geplanten Experimente bereitete ich mich sorgfältig vor – und begann mit dem Klassiker: Das gefallene Butterbrot!
Da ich keine Butter esse, erstand ich beim Discounter eine Pflanzenmargarine, in der Hoffnung, das Murphy diesen kleinen Schwindel nicht bemerke. Um meinen Versuch auch statistisch belegen zu können, schnitt ich gleich 200 Brotscheibn, und beschmierte sie dick mit Butter, bzw. mit Margarine. Dann stieg ich im Wohnzimmer mit dem Margarinebrotkorb auf eine Spezialleiter, atmete tief durch – und ließ ein Brot fallen. Prompt klatschte es mit der margarinisierten Seite nach unten - voll auf den Teppichboden!
Na ja, dachte ich, ein Fall beweist noch garnix – und lies nach und nach 199 Butter – bzw. Margarinebrote hinunterfallen. Richtig – alle befolgten brav Murphys Law. Resigniert wollte ich aufgeben, und schmiss das letzte Brot gelangweilt und in totaler Abwesenheit meiner Beachtung hinunter. Doch siehe da – genau, es segelte nach mehreren gekonnten Loopings hinab, und teppichte sanft – auf – der – Brotseite!
Jawohl, Leute - das war der Beweis, dass Murphy sich geirrt hatte! Somit hatte sein Widersprecher, ein gewisser Yhprum Recht, als er mit seiner umgekehrten Sicht in die Dinge des Lebens alle zweifelnden Skeptiker väterlich lächelnd beruhigte:
“Alles, was funktionieren kann, wird auch funktionieren!“
Überzeugt und überglücklich beschloss ich sofort, nun doch auch in ein Fluzeug zu steigen, allerdings nicht in ein fliegendes. Vorher jedoch wollte ich noch ein Bad nehmen, und ging in Hermannstadt in unser beliebtes Strandbad. Das war weltweit auch durch seinen von Dr. Erich Phleps gestifteten Springturm bekannt. Gelöst stieg ich auf den Zehner hinauf, und da ich nicht angeben wollte, beschloss ich, diesmal ganz bescheiden nach einem einfachen Doppelsalto (mit ohne Schrauben) in das Wasser zu steigen.
Leider ließ der Bademeister genau in dem Moment, in welchem ich absprang - das Wasser aus dem tiefen Basin ab.
Kurt Binder
schrieb am 07.06.2023, 09:03 Uhr
Feeling (1980)

Stahl und Gummi, Lack und Nickel -
PORSCHE nennt sich das Vehikel,
in dem Karle Buhmann sitzt
und an die Riviera flitzt.

Erster Gang, hierauf der zweite -
Karle blinzelt in die Weite -
dritter Gang, dann Nummer vier,
nun der fünfte zum Pläsier.

Mann, ein FORD mit sechs Zylindern
will den PORSCHE gar behindern
mit bloß hundert - ein Skandal!
Karle tritt das Gaspedal.

Berg hinauf und Berg hinunter,
in die Kurve rein, nur munter,
gut zweihundert, dass es braust -
Donner, wie der Schlitten saust.

Geil, das höchste der Gefühle,
fliegen durch die Morgenkühle
mit dem Sturmwind um die Wett’ -
.....................................................

„Guten Morgen, Doktor Z !“
Kurt Binder
schrieb am 14.06.2023, 17:55 Uhr
Warnrufe

Der Warnruf ist seit ehedem
ein äußerst wirksames System,
um irgendwem schnell mitzuteilen,
er möge tunlichst sich beeilen,

den Standort schleunigst zu verlassen,
zumindest höllisch aufzupassen,
weil ihm sonst die Bredouille droht -
und dann entfällt das Abendbrot.

Hoch in des Zwetschkenbaums Geäst
versteht das Kücken in dem Nest
im schrillen „Piep“ von Mama Meise:
„Halt deinen Schnabel und sei leise!“

Das Gnu warnt vor des Löwen Biss
das Kalb, auch wenns noch wacklig is,
mit einem kurzen, scharfen „Muh“,
damit’s geduckt verharr in Ruh.

So gehts beim Junior-Känguru:
die Mama grunzt, und’s wird im Nu,
wenn’s Dingos Appetit erweckt,
ganz einfach in die Tasch gesteckt.

Doch auch bei Menschen kommt es vor,
dass solch ein Warnruf sticht ins Ohr,
auf dass man sofort Reißaus nehme,
sonst gibts beachtliche Probleme.

Der Hans ging grad auf Teenieweise
bei Gretel auf Entdeckungsreise -
da gellt’ es mitten ins Gezause:
„Oje, mein Papa kommt nach Hause!!“
Kurt Binder
schrieb am 18.06.2023, 14:17 Uhr
Verwirrend ist des Bertrams Sippe -
die Anwendung steht auf der Kippe.
Mir ist die Wahl
zur Supp’ egal,
wenn ich sie in den Magen schippe!


Am Anfang war ...
Eine Geschichte, die ebenso wahr ist, wie ihr sie euch vorstellen könnt

Es begann damit, dass ich mich nach einem üppigen Mittagessen auf das Sofa lümmelte, und auf ein Verdauungsschläfchen hoffte. Da vernahn ich plötzlich ganz in meiner Nähe ein verhaltenes Bullern, das sich schnell zu einem bedrohlichen Knurren steigerte. Erschreckt fuhr ich hoch, und als ich mich ängstlich umschaute - da sah ich auf einmal nichts.
Der Knurrhahn im Aquarium konnte es nicht gewesen sein, denn der schlief gerade – innig umschlungen von seiner Knurrhenne, die ihn allerdings sogar im Schlaf noch zärtlich anknurrte. Dann quietschte und rasselte es rostig in C-Dur, als hätte ein Agnethler in voller Fahrt die Notbremse seiner Wusch gezogen. Nach einer kurzen Pause war es wieder da – diesmal deutlich zu erkennen. Es war das uns allen bestens bekannte Fauchen, Zetern, Keckern und Zähneknacken zweier tasmanischer Beutelteufel, die sich gerade um das beste Stück eines gemeinsam erlegten Roten Riesenkängurus schier zerfleischten. In Todesangst rief ich sofort den Kammerjäger an, und schilderte ihm den grusligen Tatbestand.
„Haben Sie auch etwas gesehen, oder nur gehört?“, fragte er. Nur gehört! Oh, dann täte es ihm zwar furchtbar Leid, aber er sei diplomierter Kammerjäger, und kein Ghost Hunter. Doch als ich ihm versprach, ganze 10% der Ausgaben seiner Frau von ihrem nächsten Einkaufsbummel zu bezahlen, da stand er vor meiner Haustür, noch bevor ich den Hörer aufgelegt hatte.
Kaum war er im Zimmer, begann der Spuk sofort wieder mit einem jammernden Rumoren und Trompeten, das an Lautstärke zusehends zunahm. Er fragte mich, ob ich einen Elefanten in der Besenkammer hätte. Nein, ich habe keine Besenkammer, worauf er zufrieden nickte. Damit scheiterte kategorisch die Möglichkeit der Beherbergung eines Rüsseltiers bereits an gewissen architektonischen Unzulänglichkeiten meines Hauses. Jedenfalls war damit auch dieser Verdachtsmoment vom Tisch.
Ob ich eine Anakonda als Haustier im Bett versteckt hielte? Auch das musste ich zu seiner sichtlichen Enttäuschung verneinen, die er so erklärte:
„Wenn ja, wäre dies ein Fall für den Großwildjäger; ich bin nur Kammerjäger für Milben von 0,5mm bis zu Kakerlaken von 10cm; Ratten, herrenlose Hunde nur im Ausnahmefall, und verflogene Pinguine nur mit Impfpass und gültiger Verfliegungsgenehmigung!“ Während wir noch um die Ursachen feilschten, guckte er auf einmal misstrauisch auf meinen prallen Bauch. Dann holte er ein Stethoskop aus der Westentasche, und behorchte minutenlang aufmerksam mein Abdomen. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren – aber klar doch - das erklärte natürlich alles.

Fortsetzung folgt morgen!
Kurt Binder
schrieb am 19.06.2023, 07:20 Uhr
Am Anfang war ... Teil 2

Erst vor einer Viertelstunde hatte ich ja mit tierischem Appetit drei gehäufte Teller voll Betramsuppe gegessen, und somit waren es keine schmusenden Knurrhähne, keine Agnethler Schmalspurbahn, und keine tasmanischen Beutelteufel - sondern nur die Wolllustlaute meiner diversen Innereien, die sich in ekstatischem Wohlbefinden gegenseitig überboten. Gerade als mich diese Erkenntnis erschlug, erkundigte er sich stotternd, indem er mich mit hungrigen Augen anstarrte:
“Haben - Sie - Bertramsuppe - gegessen?“ Ich gestand es frei und offen – ohne Rücksicht auf den Datenschutz.
“Mit - fettem Schweinefleisch?“
“Ja, vom Nacken!“ Er erbleichte.
“Und - mit Nockerln?“ Ich nickte so zögernd es nur möglich war, denn in seinen Augen glomm ein Glanz, der – wie mir aus hunderten von Edel-Krimis bekannt war, eine 150%ige Mordbereitschaft anmündigte.
“Und – mit echtem Bertram, dem Artemisia furunculus, oder so ähnlich - in Apfelessig ge ... würz ... t?“, kam es gefährlich stoßweise. Bevor ich auch diese letzte, namengebende, die Suppe definierende geheime Zutat zugab, ging ich zu meinem Schrank für alle Fälle, und schlüpfte in den Karateanzug. Und dann schmetterte ich ihm couragiert diese bittere Wahrheit entgegen:
„Ja, und zwar mit - selbstgemachtem!!“ Das war zuviel. Er war total in sich zusammengesackt, als er stammelte:
“Hätten Sie vielleicht noch ... noch einen Teller übrig für mich?“ Ich häufte ihm einen großen Teller voll, drehte mich um, und wollte ...
“Könnte ich vielleicht noch einen ...“, flehte es hinter mir. Sein Teller, den er mir bittend entgegenhielt, war leer. Ich füllte ihm noch einen, drehte mich um, und ...
“Könnte ich eventuell ...?“ Ich stellte ihm die halbvolle Terrine unter die Nase, und – drehte mich nicht um. Und was ich da zu sehen bekam ... aber lassen wir ihn doch in Frieden sein Süppchen löffeln. Als die Terrine leer war, nickte er mir dankbar zu, erhob sich, und verharrte einen Augenblick in gebeugter Stellung – als ein trommelfellsprengender Krach die pietätvolle Stille des Bertramsuppenrituals zersplitterte, als sei ein Blitz zwischen uns eingeschlagen. Dem folgte lückenlos ein länger anhaltendes Donnern, das sich erst auf und abwallend steigerte, bis es endlich durch die zue Tür grollend ins Freie verpuffte.
“Upps!“, sagte der Kammerjäger von 0,5mm bis 10cm verlegen, den es vom Rückstoß mit dem Kopf in die Terrine geschleudert hatte. Dann schluckte er das letzte Nockerl, das vor Schreck in seinem Mund Zuflucht gesucht hatte. Und dann schrieb er mir die Rechnung, in welche er minutiös auflistete, was er bei mir so alles erdulden musste:
Thematische Irreführung, Zeitverlust, Berufsmissbrauch, Nötigung zu einem katastrophalen Frass mit gesetzwidrig anmaßendem 5-Sterne-Namen, und andere schwerwiegende Vergehen, welche den Ethos seines ehrbaren Berufsstandes unwiederruflich geschadet hätten! Auf Schmerzensgeld verzichte er, wenn ich ihm zum zehnten Hochzeitstag eine Bertramsuppe für 40 Personen komponieren würde.
Dann verabschiedete er sich hastig, mit der Bemerkung, dass er noch zwei dringende Fälle zu erledigen habe. Jemandem sei eine Laus über die Leber gelaufen. Diesen Routinefall habe er einem Mitarbeiter anvertraut. Doch da „Schmetterlinge im Bauch“ reine Chefsache seien, müsse er sich dieses absoluten Notfalles persönlich annehmen.
Kurt Binder
schrieb am 23.06.2023, 07:38 Uhr
Ohne Titel

Wie so oft, bin ich auch diesmal rein zufällig auf eine Möglichkeit gestoßen, die Allegorie des Bösen, nämlich Putin sofort unschädlich zu machen! Der Algorithmus dazu ist denkbar einfach:
Man vertausche nur die beiden Silben seines Namens. Als „Input“ im Computer kann man ihn dann mit einem einzigen Klick löschen!

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