Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

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Mynona
schrieb am 21.01.2011, 16:16 Uhr
@Johann,
Und wie war die Sendung?hab's nicht gesehn.
Popescu
schrieb am 21.01.2011, 16:24 Uhr
Ich hab die Sendung gesehen. Sensationell, so sensationell, dass ich eingeschlafen bin. Eigentlich auch nicht verwunderlich, denn wenn tatsächlich etwas sensationelles entdeckt worden wäre, wäre selbst er jetzt nicht mehr da wo er ist. Eines will ich ihm aber lassen, sympathischer Typ.
getkiss
schrieb am 05.03.2011, 16:57 Uhr
Bumm!
Der Maler Friedrich Bömches soll Securitate-Spitzel gewesen sein:

www.tagesspiegel.de/kultur/das-gleiche-ist-nicht-dasselbe/3917738.html
rhe-al
schrieb am 27.03.2011, 14:06 Uhr
Noch ein Beispiel für Kleingeist, Vetternwirtschaft und Korruption?


http://www.faz.net/s/Rub83E1FBA3A0AC4CC1951F8FC1EDEB6713/Doc~EB524A5182A21404FABD120D0D235B46E~ATpl~Ecommon~Scontent.html

...zufällig entdeckt, nicht danach gekramt.
Kokeltaler
schrieb am 05.04.2011, 15:15 Uhr
In der Siebenbürgischen Zeitung (online) sind zum Thema Securitate viele gute Artikel und Leserbriefe veröffentlicht worden. Sehr gefallen hat mir der Artikel "Wir sollen wissen wollen" von Christian Schoger (SbZ, 20.02.2011).

Am 10.03.2011 wurde dem Bundestag der 10. BStU-Bericht vorgelegt. Ein Auszug:

"Opfer wurden zwar entschädigt. Viele von ihnen, insbesondere jene, deren Gesundheitszustand durch Haft und Verfolgung beeinträchtigt ist oder denen eine berufliche Entwicklung versagt blieb, leben heute aber in prekären Verhältnissen. Als besonders bitter wird dies angesichts der Tatsache empfunden, dass sich ihre früheren Peiniger ansehnlicher Ruhestandsbezüge erfreuen. Als ungerecht wird auch erlebt, dass sich von jenen, die früher als Stasi-Offiziere, Richter, Parteifunktionäre oder Heimerzieher Teil des Unterdrückungssystems waren, kaum jemand vor Gericht zu verantworten hatte. Nicht wenigen von ihnen ist es gelungen, neue Karrieren zu starten oder in der Politik zu reüssieren. Selten kommt es vor, dass sich jemand öffentlich wahrnehmbar zu seinen Verfehlungen bekennt oder um Verzeihung bittet. (…)

Wer Wahrheit und Gerechtigkeit als grundlegende Werte anerkennt, bewertet die 20-jährige Aufarbeitung der SED-Diktatur anders als jene, die um einer falsch verstandenen Versöhnung willen den Mantel des Schweigens über Gewalt und Unrecht breiten und Verantwortung nicht benennen wollen. Überhaupt scheint Versöhnung das Zauberwort zu sein, wenn die Auseinandersetzung mit verübtem Unrecht und der Schmerz der Erinnerung lästig werden. Um der Versöhnung willen müsse es 20 Jahre nach dem Ende der SED-Diktatur doch genug sein mit dem Aufrechnen und dem Streiten. (...) Um der Versöhnung willen dürfe man denjenigen, die die Diktatur unterstützt haben, dies nicht länger vorhalten. Abgesehen davon, dass der immer wieder bemühte 'Schlussstrich' nicht funktioniert, weil Menschen sich das Nachfragen und Diskutieren nicht verbieten lassen, offenbaren solche Vorstöße die Unkenntnis dessen, was Versöhnung meint und was sie zur Voraussetzung hat. (...) Versöhnung ereignet sich aber letztlich zwischen Menschen und nicht durch politische Entscheidungen. Maßstab für alle Bemühungen um Versöhnung muss sein, was den Opfern und den ehemals Benachteiligten dazu verhelfen kann, ihren Frieden wiederzufinden – und nicht das Ruhebedürfnis der Mehrheitsgesellschaft. Dass Versöhnung Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Umgang mit der Vergangenheit voraussetzt, versteht sich von selbst: Das Geheimnis der Versöhnung, so Elie Wiesel, ist Erinnerung. Erinnern statt Verdrängen. Aufklären statt Beschönigen. Reden statt Schweigen. (…)

In seiner letzten großen Rede im Bundestag mahnte der frühere Bundeskanzler Willy Brandt, die Enquete-Kommission dürfe im Zusammenwachsen von Ost und West nicht den 'Mantel des Verschweigens über gravierendes Unrecht' breiten. (…) Es gab und gibt Widerstände dagegen, keineswegs nur von Akteuren und Profiteuren des DDR-Systems. Und manche Fehlentwicklung, die uns heute zu schaffen macht, geht auf falsche Einschätzungen oder handfeste Interessenpolitik der ersten Monate und Jahre zurück. (...) Ein Verbot der SED wurde nie ernsthaft erwogen. Für Obristen der Staatssicherheit wurde eine grundsätzliche Straffreiheit gewährt. Unter dem Schutz der Modrow-Regierung und während der mühseligen Konsenssuche am Runden Tisch hatten die früheren Machthaber und viele ihrer Protagonisten reichlich Zeit, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Man versorgte einander mit Finanzmitteln, mit Immobilien oder auch Anwaltszulassungen. Auch manche Bundespolitiker hielten es für schädlich, sich allzu intensiv mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Der Blick zurück, so hieß es, würde die Gesellschaft spalten, den inneren Frieden gefährden und unnötig viel Energie, die für den Aufbau im Osten nötig wäre, binden. Der Einigungsvertrag sah weder eine Öffnung der Stasi-Unterlagen noch eine konsequente personelle Erneuerung im öffentlichen Dienst vor. (…)

So, wie der Westen noch um einiges davon entfernt ist, die DDR als Teil deutscher Geschichte anzusehen, scheint auch die Geschichte der ehemals kommunistisch beherrschten Länder Mittel- und Osteuropas von Paris, Stockholm oder Rom aus gesehen noch nicht zum europäischen Geschichtsbild zu gehören. (…) Die mit der Hinterlassenschaft der Geheimpolizeien befassten Aufarbeitungsinstitutionen mehrerer Länder haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, mehrere Anhörungen auf europäischer Ebene widmeten sich den kommunistischen Verbrechen in Europa, die Zahl internationaler Veranstaltungen, Tagungen und Publikationen zum selben Thema hat zugenommen und schließlich hat das Europäische Parlament im April 2009 den bevorstehenden 70. Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes zum Anlass genommen, in einer Entschließung die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus einzufordern und vorgeschlagen, den 23. August zu einem europäischen Gedenktag zu machen. (…)

Das Hauptbedenken gegen die Öffnung der Stasi-Unterlagen war die Vermutung, sie würde das gesellschaftliche Klima dauerhaft vergiften. (…) Akteneinsichten sind ein sehr persönlicher Vorgang, sind Teil einer individuellen Verarbeitung der Vergangenheit. Nicht selten wird diese Auseinandersetzung als Wiederaneignung der eigenen Geschichte und als befreiend erlebt. Insbesondere die Opfer von Verfolgung und Zersetzung erhalten endlich Gewissheit darüber, was ihnen widerfahren ist. Freilich tut es weh, vom Verrat durch nahestehende Menschen zu erfahren. Dennoch scheint diese Gewissheit auf die Dauer erträglicher zu sein als Unsicherheit oder Verdächtigungen. Die Akteneinsicht beendet oft das diffuse Misstrauen, das eine Begleiterscheinung des Lebens in der Diktatur ist. Über die individuelle Wirkung hinaus haben diese Einsichtnahmen eine gesellschaftliche Relevanz: Es hat sich herumgesprochen, dass die Verbrechen des MfS offenbar werden, dass die Täter beim Namen genannt werden und jedermann das Recht hat zu erfahren, wie der Staatssicherheitsdienst in sein Leben eingriff. (…)

Die Beschäftigung mit der DDR ist Teil eines selbstverständlichen Diskurses geworden. Dem entspricht eine stärkere Regionalisierung der Aufarbeitung, die Aufmerksamkeit für einzelne Schicksale und zunehmend auch die Frage nach der Wiedereingliederung und Bewährung ehemaliger Täter."

Weitere Links:
Gauck-Birthler-Jahn-Behörde
Rumänische "Gauck"-Behörde
Centrul de Investigare a Crimelor Comunismului
bankban
schrieb am 07.04.2011, 21:02 Uhr
"1.
Ungarische Intellektuelle protestieren gegen den nationalistischen Kurs des Ceauşescu-Regimes


Anfang der 1980-er Jahre verschlechterte sich die allgemeine Situation der nationalen Minderheiten. In den staatlich gesteuerten Medien nahmen insbesondere die Angriffe auf die rumänienungarische Minderheit zu. Aber auch antisemitische Artikel und Gedichte konnten in diversen Publikationen erscheinen. Die von Eugen Barbu geleitete Bukarester Wochenschrift „Săptămîna“ war tonangebend.
(...)
Die minderheitenfeindliche Kampagne wurde aktiv von einem Teil der Politikerkaste unterstützt. Radu Ioanid spricht in seinem Vorwort zu dem Band von Dorin Tudoran, Eu, fiul lor. Dosar de Securitate (Polirom, Iaşi, 2010) sogar von einem „Legionärsflügel innerhalb der Kommunistischen Partei“ (S. 19 ff)
Eine neue Qualität der Angriffe auf die Minderheiten war in einigen von der Securitate gesteuerten Publikationen festzustellen. Eine Sonderrolle spielten dabei die Zeitschriften „Luceafărul“ und „Săptămîna“. Als Eisbrecher erwies sich in diesem Zusammen die Wochenschrift „Săptămîna“, Nr. 509, vom 5. September 1980, mit dem von Corneliu Vadim Tudor verfassten antisemitischen Leitartikel „Idealuri“. Der Artikel enthält eine ganze Reihe antisemitischer Klischees, die zum Standardrepertoire der Rechtsextremisten aus der Zeit von vor 1944 gehörten. In einem 1983 veröffentlichten Gedichtband („Saturnalii“, Albatros Verlag, Bukarest 1983) setzte Tudor seine nun lyrisch verbrämten minderheitenfeindlichen Attacken fort.
In dem nach der Wende neu aufgelegten Band rühmt Edgar Papu die Gedichte Tudors und beschreibt sie als Ausdruck eines originellen Patriotismus. (Edgar Papu, „Poetul prin excelenţă“, in: Corneliu Vadim Tudor, Cartea românească de învăţătură, ediţia a III-a, Editura Fundaţiei România Mare, Bucureşti, 1992, S. 6.) In dem Band „Saturnalii“ ist u.a. auch das Gedicht „În apărarea lui Eminescu“ (Verteidigung Eminescus) veröffentlicht, in dem es u.a. heißt:

„Trist cartofar, tu, monument de ură
satyr drapat în giulgiu vişiniu
cum vii să faci tu ordine-n cultură
mai bine-ai vinde nasturi şi rachiu
mici echimoze-s ochii tăi de fiară
rînjeşti ca rîia, hoţ, cu colţii răi
mefiboşet gîngav şi fără ţară
răufăcător eşti tu, cu toţi ai tăi
(...)“
Corneliu Vadim Tudor, Cartea românească de învăţătură, a.a.O., S. 74

(...)
Mit dem Erscheinen des Buches Cuvînt despre Transilvania (1982) von Ion Lăncrănjan erreichte die antiungarische Hetze einen ihrer traurigen Höhepunkte. Lăncrănjan bezichtigt die Ungarn pauschal des Irredentismus und Revisionismus und beschreibt den faschistischen Militärdiktator Ion Antonescu als eine „tragische“ Figur der rumänischen Geschichte (S. 169). Gegen die Unterstellungen und gegen die Rehabilitierungsversuche ultranationalistischer Traditionen und Persönlichkeiten aus der Zeit von vor 1944 protestierten mehrere Intellektuelle aus Klausenburg. Die Proteste lösten eine hektische Kettenreaktion der Securitate aus, die insgeheim die Neonationalisten und so genannten Protochronisten unterstützte. (Die Theorie des Protochronismus entwickelte Edgar Papu bereits in der ersten Hälfte der 1970-er Jahre. Sie bestand darin, der rumänischen Kultur und Zivilisation im europäischen Kontext eine Vorreiterrolle zuzuschreiben. Papu bündelte im Grunde all jene kursierenden national-patriotischen Tendenzen zu einem kohärenten Diskurs, die in völkisch orientierten rumänischen Kreisen bereits in der letzten Phase des Stalinismus zirkulierten und in den so genannten Bruderländern mit Unverständnis aufgenommen und auch abgelehnt wurden. Bezeichnend für das Abdriften in einen militanten Nationalismus ist in diesem Zusammenhang auch was der linientreue DDR-Historiker Fritz Klein dazu in seinen memorialistischen Aufzeichnungen festhält. Fritz Klein, ein Verwandter des rumäniendeutschen Philologen Karl Kurt Klein und der Übersetzerin Hermine Pilder-Klein sowie Vetter des von 1990 bis 2010 amtierenden siebenbürgisch-sächsischen, evangelischen Bischofs Christoph Klein, stellt anlässlich seiner Kontakte zu seinen rumänischen Fachkollegen mit Befremden eine Überbetonung der Idee einer „nationalen Eigenständigkeit“ fest, auf der auch der offiziell geförderte Geschichtsdiskurs basiert. - Vgl. Fritz Klein, Drinnen und Draußen. Ein Historiker in der DDR, S. Fischer, Frankfurt a Main, 2000, S. 304 ff. - Zu den bekanntesten Protochronisten gehörten Paul Anghel, Eugen Barbu, Ilie Bădescu, Dan Ciachir, Ion Coja, Nicolae Dragoş, Eugen Florescu, Nicolae Dan Fruntelată, Ion Gheorghe, Ion Lăncrănjan, Pompiliu Marcea, Edgar Papu, Adrian Păunescu, Doru Popovici, Ilie Purcaru, Artur Silvestri, Constantin Sorescu, Corneliu Vadim Tudor, Mihai Ungheanu, Dan Zamfirescu u.a. )
(...)
Ein 1982 von Szőcs Géza und Marius Tabacu verfasstes und von mehreren Personen mitunterzeichnetes Protestschreiben war an ZK-Sekretär Petru Enache gerichtet. Die Klausenburger Geheimpolizei hatte die meisten Unterzeichner des Schreibens bereits im Visier und informierte die übergeordnete Bukarester Behörde über deren Absichten, Vorstellungen und Pläne. Dabei stützte sich die Securitate auf zahlreiche inoffizielle Mitarbeiter. Einige dieser Mitarbeiter wurden speziell instruiert, als Unterstützer der Dissidenten getarnt und in deren Reihen eingeschleust. Beispiele dafür gibt es insbesondere aus Klausenburg, Großwardein (wo 1981-1983 die Samisdatzeitschrift „Ellenpontok“ produziert wurde) und Tîrgu Mureş.


2.
Rumäniendeutsche unterstützen den nationalistischen Kurs des Ceauşescu-Regimes
(...)
[Erklärungen und Beispiele folgen demnächst]
William Totok "

http://halbjahresschrift.blogspot.com/
osi979
schrieb am 07.04.2011, 21:59 Uhr
@bankban
Was ist der Anlass, dass Sie diesen Beitrag eingebracht haben?
Was wollen Sie dadurch erreichen?
Hätte der LINK nicht gereicht, eventuell mit einem Kommentar Ihrerseits?
bankban
schrieb am 07.04.2011, 22:28 Uhr (am 07.04.2011, 22:36 Uhr geändert).
@ osi: Die Frage ist berechtigt.

Die Erfahrung zeigt, dass viele Leute Links nicht anklicken. Doch wenn der Text schon mal da ist, überfliegt man ihn zumindest. Ein weiterer Grund: es wurde hier im Forum des öfteren die Diskriminierung der Minderheiten im Rumänien der 1980er Jahre bestritten und zumal die Tatsache, dass sie mehr unter dem nationalkommunistischen Regime zu leiden hatten als die ethnische Mehrheit. Auch um dieser Sichtweise entgegenzuwirken, habe ich den Text gleich kopiert. Meine eigene Stellungnahme erachtete ich diesmal für überflüssig, da ich davon ausgehe, dass jene, die meine Beiträge einigermaßen kennen, sie antizipieren können.
osi979
schrieb am 07.04.2011, 23:05 Uhr
@bankban.
Zunächst danke ich Ihnen für die Antwort.
Ich kenne (natürlich) bei weitem nicht alle Beiträge in diesem Forum, doch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man Tatsachen, wie die Diskriminierung von Minderheiten, ernsthaft bestreiten kann. Dies ist immer und überall Tatsache gewesen. In Ländern in denen es schlecht geht, greift man auf so etwas gerne zurück, mit mehr oder weniger Erfolg. Es war wohl in Deutschland nach 1918 besonders krass (man lese DER ERFOLG von Feuchtwanger). In Ungarn, Polen, Bulgarien usw. wird es auch ähnlich gewesen sein. Ob es im Rumänien Ceauşescus besonders schlimm war, kann ich nicht beurteilen, da ich kaum die wirklichen Verhältnisse anderswo, kenne. Wichtiger erscheinen mir aber die heutigen Verhältnisse in diesen Ländern, da jetzt mehr davon gesprochen werden kann, dass es sich um Volkes Wille handelt. Da wäre also zu analysieren ob Rumänien oder z.B. Ungarn „besser“ handeln.
aurel
schrieb am 08.04.2011, 05:53 Uhr

@osi979

Hier haben Sie eine „Übersetzung“ an eigentlich was @bankban sagen wollte;


@bankban
1.Ungarische Intellektuelle protestieren gegen den nationalistischen Kurs des Ceauşescu-Regimes

2. Rumäniendeutsche unterstützen den nationalistischen Kurs des Ceauşescu-Regimes


Ich kann mir vorstellen, @bankban entdeckt gerade verstärkt seine ungarische Wurzel und versucht sich dadurch besser zu identifizieren.
bankban
schrieb am 08.04.2011, 06:27 Uhr
Ach aurel,

bist du schon wieder mit deinem Schmarrn hier unterwegs....

Ich kenne meine Wurzeln und brauche die nicht jetzt wiederzuentdecken und schon gar nicht einen Teil dieser Wurzeln in ein schlechtes Licht zu rücken. Selbstverständlich gab es sowohl bei den Ungarn Personen, die dem Regime bis zum Erbrechen treu waren als auch Deutsche, die Regimegegner waren. So platt, dass ich derart undifferenziert argumentierte, kannst auch nur du denken, der die Welt eh in "böse Ungarn" und "gute Rumänen" einteilst. (Pardon, da fallen mir noch einige Zeitgenossen aus den eisigen Regionen ein!) Meine Welt ist bunter, vielfältiger und differenzierter.
Eskimo
schrieb am 08.04.2011, 09:07 Uhr
Ob es im Rumänien Ceauşescus besonders schlimm war, kann ich nicht beurteilen, da ich kaum die wirklichen Verhältnisse anderswo, kenne.

im rumänien ceausescus war die benachteiligung ethnischer gruppen besonders schlimm: ethnische rumänen hatten keinen zugang zu den schulen der minderheiten, ethnische rumänen bekamen keine ausreisegenehmigung (familienzusammenführung), die rumänischen lyzeen in temeswar waren weit schlechter ausgestattet als das deutsche, das direkt von der Bundesrepublik gesponsort wurde. es gab deutsche diskos in die rumänen keinen zutritt hatten. es gab den schuberth chor in dem praktisch nur deutsche waren. es gab die volkshochschule die auch nur von deutschen frequentiert wurde.
aurel
schrieb am 08.04.2011, 09:11 Uhr


@Eskimo
im rumänien ceausescus war die benachteiligung ethnischer gruppen besonders schlimm: ethnische rumänen hatten keinen zugang zu den schulen der minderheiten, ethnische rumänen bekamen keine ausreisegenehmigung (familienzusammenführung), die rumänischen lyzeen in temeswar waren weit schlechter ausgestattet als das deutsche, das direkt von der Bundesrepublik gesponsort wurde. es gab deutsche diskos in die rumänen keinen zutritt hatten. es gab den schuberth chor in dem praktisch nur deutsche waren. es gab die volkshochschule die auch nur von deutschen frequentiert wurde.



Hm, was man alles erfährt nach so viele Jahre!

Und, die Andere, schämt euch nicht noch von Diskriminierung in Rumänien zu reden ?!

Eskimo
schrieb am 08.04.2011, 09:17 Uhr
Und, die Andere, schämt euch nicht noch von Diskriminierung in Rumänien zu reden ?!

na ja , man müßte den balken aus dem eigenen auge ziehen, das schmerzt natürlich.

zur klarstellung für ethno-freaks : ich selbst bin so rumänisch wie ioan holender: kein atom in meinem genpool ist rumänisch, aber ich fühle u8n d bekenne mich heute als rumäne, habe allerdings einige jahrzehnte gebraucht um das rumänischsein zu erfassen und begreifen, with al little help from my friends..

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