Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur

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getkiss
schrieb am 19.10.2009, 10:57 Uhr
Im neuen Kontext, der durch das Erscheinen der Securitate-Akten verschiedener Schriftsteller entstand, lohnt es sich wirklich, die Anfänge dieses Threads neu zu lesen UND zu bewerten.
Der Thread entstand nach der (kritischen) Zuschrift eines Lesers, als Reaktion auf eine Vorlesung von Dr. Michael Kroner. Auf die Kritik reagierte Dr. Kroner mit einem ellenlangen Beitrag, der das Engagement in der RKP mit dem "Nutzen für die deutsche Minderheit"rechtfertigen sollte.
Eben wegen der Aktualität des Themas bin ich der Meinung, mit einem Link reicht es nicht aus und kopiere den damaligen Beitrag von Dr. Kroner hier von neuem rein:
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"erstellt am 27.03.2006 um 12:29 Uhr
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Folgende Stellungnahme des Historikers Dr. Michael Kroner mit der Bitte um Veröffentlichung erreichte uns:

Zitat:
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Sinngemäß behauptete Dr. Kroner in ( seinen Vortag), zur "Anpassung und den Spielreglen" im kommunistischen Rumänien: Es war richtig in die Partei einzutreten und sich deren Spielreglen anzupassen(Mitläufer). Dadurch hätte man viele Erleichterungen und Zugeständnisse in der Ausübung der kirchlichen und kulturellen Traditionen erreichen können. Im Gegenteil hätten die, die nicht in der Partei waren, ausser sich ehrlich zu fühlen, nichts erreicht.Ende des Zitats.
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Das Zitat von Johann K. ist aus dem Zusammenhang gerissen und nicht ganz richtig wiedergegeben. Ich habe gesagt es war „notwendig, dass auch Sachsen in die Partei eintreten“, und ich habe von keinen „Mitläufern“ gesprochen. Ich habe mich nämlich nicht gegen jene ausgesprochen, die nicht in der Partei waren, sondern wörtlich gesagt es war ehrenwert. Damit habe ich sie nicht beschuldigt, oder gar gering geschätzt. Sie müssen dafür nicht schamrot werden. Ich habe auch nicht gemeint, die Sachsen hätten massenweise in die Partei eintreten sollen, sondern bloß hinzugefügt, dass um etwas zu erreichen, Sachsen auch der Partei angehören mussten. Die meisten dieser Sachsen haben, gegen ihre Überzeugung mitgespielt, um für die deutsche Gemeinschaft etwas zu erreichen. Die meisten von ihnen haben es nicht notwendig sich reinzuwaschen, bestensfalls ihr Handeln zu rechtfertigen. Die wenigsten haben aus der Parteimitgliedschaft Vorteile gezogen, sie haben bestensfalls eine Stelle bekommen, die sie trotz der erforderlichen beruflichen Qualifikation, sonst nicht erhalten hätten. Man sollte immer fragen: Hat der sächsische X Y den Sachsen geschadet? War er ein Renegat? Wenn das zutrifft, ist sein „Mitläufertum“ zu verurteilen.

Mein Vortag fußte auf der Darstellung über das Schicksal der Sachsen im Kommunismus in der Broschüre „Die Siebenbürger Sachsen in der Zeit des Nationalsozialismus, Kommunismus und Postkommunismus“, 1994. (= Heft 4 Geschichte der Siebenbürger Sachsen…). Die wichtigsten Passagen daraus schließe ich dieser Stellungnahme an, damit obiges Zitat im Zusammenhang gesehen wird.

Ich habe zu der Frage „Sächsische Parteimitglieder“ zusätzlich Stellung bezogen, da aus dem Publikum jemand sich auf diese Frage bezogen hat. Es besteht nämlich unter Landsleuten in Deutschland, die keinen Einblick in den Mechanismus und hinter die Kulissen des sozialistischen Regimes hatten, die Meinung, dass die sächsischen Parteimitglieder Mitläufer gewesen seien, die um Karriere zu machen und um sich Vorteile zu verschaffen, der Partei beigetreten seien und dem sächsischen Volk und dessen Ansehen geschadet hätten. Die Nichtparteimitglieder hingegen hätten sich nicht „verkauft“.

So einfach ist die Sache nun allerdings nicht. Ich persönlich habe ein reines Gewissen und schlafe ruhig. Meine gewesenen Schüler und Lehrerkollegen aus Bistritz sowie alle Freunde und Bekannte – Parteimitglieder und Nichtparteimitglieder, einschließlich Pfarrer –, die meine Tätigkeit in Rumänien kennen, können für mich zeugen. Es trifft zwar zu, dass ich gelegentlich aufgetreten bin und öffentlich das eine und andere im Sinne der Parteipolitik gesagt habe, dass in meinen veröffentlichten Arbeiten Kompromisse gegenüber der herrschenden Politik gemacht werden mussten, um die Zensur passieren zu können. Dieses demagogische Mitspiel gehörte zu den Spielregeln des Regimes. Geglaubt hat daran niemand, auch die Rumänen und sogar viele der Parteiaktivisten nicht. Es hat auch niemand aufbegehrt, wenn man die Errungenschaften des Regimes gelobt hat. Auch die Sachsen, die nicht Parteimitglieder waren, haben das über sich ergehen lassen.
Die Frage die sich stellt ist folgende: Was wäre geschehen, wenn die Deutschen Rumäniens nach den Jahren der Verfolgung, Deportation und Enteignung allgemein die Aufnahme in die einzige und alles beherrschende Partei auch nach 1950 abgelehnt hätten? Gab es eine Alternative? Wäre es möglich gewesen, das Regime geschlossen abzulehnen? Wir wären sicherlich weiterhin als Faschisten, Hitleristen, Klassenfeinde usw. betrachtet worden und demnach behandelt worden. Einen Ausweg gab es nicht, und wir hätten keine deutschen Zeitungen, deutsche Verlage, deutsches Theater, deutsches Kulturleben, Wiederbelebung einiger Bräuche u. a. gehabt. Es ist auch schwer zu sagen, ob sich das deutsche Schulwesen, so wie wir es kennen, hätte halten können. Um unsere nationale Existenz zu sichern, mussten wir die gebotenen Möglichkeiten wahrnehmen, und das waren kommunistische Realitäten, angefangen von der Schule bis zu den Zeitungen und sonstigen Veröffentlichungen. Hätten wir die Schulen nach der Schulreform von 1948 ablehnen sollen, weil sie kommunistisch waren? Hätten sich unsere Kinder und Jugendlichen der Pionierorganisation und dem Verband der Kommunistischen Jugend entziehen können? Hätten wir jedes Amt ablehnen müssen, das eine Parteimitgliedschaft forderte – also Schuldirektor, Kulturheimdirektor, Bürgermeister, Chefingenieur, Vorsitzender der Kollektivwirtschaft, Publizist oder andere führende Posten u. a. Wäre es besser gewesen, nur einen rumänischen und keinen deutschen Schuldirektor gehabt zu haben? Hätten wir die deutschen Zeitungen, die ja zum guten Teil Propagandablätter der Partei waren boykottieren sollen? Diese und andere Fragen haben sich damals auch verantwortliche nichtkommunistische deutsche Männer und Frauen gestellt, und sie sind zu Schluss gekommen, man müsse versuchen, das Beste aus den bestehenden Möglichkeiten und Versprechungen zu machen. Aus diesem Grunde war es auch wichtig, in den Parteigremien vertreten zu sein. Und man kann den meisten Sachsen, die diesen angehört haben, bescheinigen, dass sie zu sächsischen Belangen gestanden und die meisten sich dafür eingesetzt haben.

Welches ist das Ergebnis: Wir konnten, wie keine anderen Deutschen im Ostblock, unser Deutschtum, wenn auch mit einigen Einbußen bewahren, wir sind trotz offizieller kommunistischer Erziehung keine Kommunisten geworden, so wie wir auch in Rumänien den Kommunismus nicht bejaht haben. Wir haben ihn zu unseren Gunsten zu manipulieren versucht, manchmal mit weniger, ein anders Mal mit mehr Erfolg. Es war pure Heuchelei. Es gab eine offizielle Meinung, die man nachplapperte (und nicht nur die Parteimitglieder), und eine davon abweichende Privatmeinung, die man unter Bekannten auch offen äußerte. Man musste allerdings auf Spitzel Acht geben.

Es ist gut über diese Fragen offen zu sprechen, man sollte dabei aber von Schwarzmalerei absehen.

Zu der Behauptung, ich hätte meinen Doktortitel erworben, weil ich Parteimitglied war, erübrigt es sich, Stellung zu beziehen, weil ich mich nicht auf dieses Niveau begebe. Bloß folgende Fragen seien erlaubt: Was war daran auszusetzen, dass ich über Leben und Werk von Stephan Ludwig Roth promoviert habe? War das auch kommunistische Propaganda und Liebdienerei? Habe ich dem Regime dadurch gedient, dass ich unzählige Artikel über die rumäniendeutsche Geschichte, die zum guten Teil im Unterricht verwendet wurden, veröffentlicht habe, wo der rumänische Nationalismus Blüten trieb? Viele meiner Bekannten sind der Meinung, dass man mir 1979 leichter als vielen anderen die Aussiedlung genehmigt hat, weil man mich nicht mehr haben wollte.

Die Gründung einer deutschen Abteilung in Targu-Mures mag wohl auf Vorschlag von deutschen Eltern gegründet worden sein, die nicht der Partei angehörten. Ihr Ansuchen ist aber sicherlich vom damaligen deutschen Schulinspektor oder einem Parteigremium begutachtet worden. Ohne das ging einfach nichts. Außerdem unterstützte man jede antimagyarische Maßnahme.

Über die Verfolgungen, denen die Deutschen in Rumänien ausgesetzt waren, brauche ich keine Belehrung, denn damit habe ich mich eingehend beschäftigt. In meinem ersten Vortag von Bad Kissingen habe ich übrigens über die Deportation von Deutschen zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion gesprochen. Mein Vater war übrigens auch 5 Jahre verschleppt.

Wer übrigens nur die Parteimitglieder als Mitläufer betrachtet, der muss sich auch die Frage gefallen lassen, was konkret die große Masse, einschließlich die parteilosen Deutschen Rumäniens, gegen das sozialistische Regime unternommen hat? Es ist eine heikle Frage, der man gewöhnlich ausweicht."
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So weit die Stellungnahme von Dr. Kroner.
Zur Stärkung hat Dr. Kroner noch einen Auszug aus einem seiner Werke beigesteuert. Der Übersichtlichkeit halber werde ich diesen separat kopieren, im nächsten Beitrag.

getkiss
schrieb am 19.10.2009, 11:02 Uhr
Fortsetzung des Beitrags von Dr.Michael Kroner:

Auszug aus Heft 4


Die Sachsen und das kommunistische Regime


Über die Sachsen unter kommunistischer Herrschaft gibt es noch keine auf Quellenstudium fußende Darstellung. Was bisher erschienen ist, basiert meistens auf Memoiren. Auch bei den folgenden Betrachtungen, die sich auf die Erfassung einiger politischer Aspekte beschränken, handelt es sich zum Teil um Erfahrungen und Selbsterlebtes des Verfassers.

Für die Deutschen Rumäniens brachten die Jahre 1948/49 in politischer Hinsicht eine Wende. Aufgrund von Beschlüssen des Plenums und des Büros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei vom Juni bzw. Dezember 1948 wurden die nach dem 23. August 1944 speziell gegen die Deutschen des Landes gerichteten Repressivmaßnahmen aufgehoben. Die Sachsen wurden hinfort wie die übrigen nationalen Minderheiten behandelt. Durch dieses "Entgegenkommen" sollten sie "als aktiver Faktor" für den Sozialismus gewonnen werden. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wurde das am 13. Februar 1949 gegründete "Deutsche Antifaschistische Komitee" betraut, welches am 13. März desselben Jahres die Tageszeitung "Neuer Weg" in Bukarest herausgab.

Als 1949 die letzten Verschleppten aus der Sowjetunion heimkehrten, waren die ärgsten Nachkriegswehen überwunden. In kultureller Hinsicht eröffneten sich desgleichen einige Möglichkeiten, da gerade von der kommunistischen Partei- und Staatsführung die Forderung lanciert wurde, auch das deutsche Kulturerbe kritisch, d. h. marxistisch neuzuwerten und an die fortschrittlichen Traditionen anzuknüpfen. Durch die Unterrichtsreform vom 3. August 1948 waren die deutschen Schulen zwar verstaatlicht, der mutter¬sprachliche Unterricht aber zugesichert worden, obwohl zunächst einige Gymnasien aufgelöst wurden. Der Unterricht erfolgte nun nach kommunistischen Zielsetzungen.

Unter diesen Bedingungen nahm das Antifaschistische Komitee, zu dessen Vorsitzendem der Banater Schwabe und Altkommunist Emmerich Stoffel ernannt wurde, seine Tätigkeit auf. In sächsischen Kreisen hatte man anfangs kein Vertrauen in die führenden Leute dieses Komitees, da es sich um Personen handelte, die bisher innerhalb der deutschen Volksgemeinschaft nicht in Erscheinung getreten waren, sondern vielmehr abseits gestanden hatten. Jetzt traten sie als Vertreter und im Auftrag der Kommunistischen Partei auf. Deklariertes Ziel des "Antifa" (so die Abkürzung für das Antifaschistische Komitee) war, die "deutschen Werktätigen umzuerziehen", die "hitleristischen Einflüsse auszumerzen", sie auf klassenkämpferischer Basis zu organisieren und zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft heranzuziehen. Die Zeitung "Neuer Weg", die sich als Sprachrohr des Antifa ausgab, wurde anfangs desgleichen mit großer Skepsis aufgenommen. Man übersah bei allen Vorbehalten jedoch nicht, daß es in Siebenbürgen seit Herbst 1944 die erste Zeitung war, die in deutscher Sprache erschien.

Das Antifaschistische Komitee gründete in den Kreiszentren und Städten mit deutscher Bevölkerung lokale Organisationen, deren Leiter aus den Reihen der sächsischen Arbeiterschaft oder den untersten sozialen Schichten ernannt wurden und meist wenig Bildung besaßen. Sie sollten den proletarischen und klassen¬kämpferischen Charakter der Organisation sichern. Es waren nicht immer vertrauenerweckende Männer und Frauen, da einige, die vorher kaum beachtet worden waren, nun die Gelegenheit wahrnahmen, als Kommunisten Karriere zu machen. Viele von ihnen machten sich lächerlich, wenn sie öffentlich auftraten und Reden hielten. Rückblickend kann man jedoch den meisten von ihnen und dem Antifaschistischen Komitee insgesamt bezeugen, dazu beigetragen zu haben, daß die Deutschen innerhalb des neuen Staatsgefüges als gleichberechtigte, nationale Minderheit anerkannt wurden und daß das in den letzten Jahren erstickte deutsche Kulturleben wieder angekurbelt werden konnte. Ihrem Einsatz ist es sodann zu verdanken, daß 1956 den sächsischen Landbewohnern die durch die Agrarreform von 1945 enteigneten Häuser zurückgegeben wurden, was zum Abbau bestehender Spannungen in den sächsischen Dörfern beitrug.

Es zeichnete sich dank dieser Umstände Anfang der 50er Jahre eine gewisse Aufbruchstimmung unter den Sachsen ab. Es folgte aber keinesfalls eine geradlinige, aufsteigende positive Entwicklung. Im Gegenteil, es gab immer wieder schmerzliche Rückschläge. Sogar die Bemühungenn des Antifa zur Wieder¬belebung deutscher Kultur¬tätigkeit und einiger Bräuche scheinen der Parteiführung mißfallen zu haben, denn es wurde schon 1953 stillschweigend aufgelöst.

Die Zeitung "Neuer Weg" konnte indessen als Organ der Volksräte weiter erscheinen. Sie hat in den folgenden Jahrzehnten im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Interessen der Rumäniendeutschen wahrzunehmen versucht und sich inoffiziell als ihr Sprachrohr verstanden. Sie ging damit weit über den ihr zugestandenen Aufgabenbereich hinaus und fehlte kaum in einem deutschen Haus. Derselben Aufgaben nahmen sich die später gegründeten Lokalzeitungen an: die "Volkszeitung" (gegründet 1957) bzw. die "Karpatenrundschau" (1968), die in Kronstadt erschienen, sowie die "Hermannstädter Zeitung" (1968) bzw. "Die Woche".

Anfang der 50er Jahre gab es für die Sicherung der sächsischen Existenz keine andere Alternative, als die vom kommunistischen Staat gebotenen Möglichkeiten. Eine Chance zur Aussiedlung in die Bundesrepublik gab es damals nicht, es war sogar gefährlich, darüber zu sprechen, und belastend, Anverwandte im westlichen Ausland zu haben und mit ihnen in brieflicher Verbindung zu sein. In den maßgebenden sächsischen Kreisen hat man damals in richtiger Einschätzung der Lage erkannt, daß es nichts eingebracht hätte, abseits zu stehen, im stillen Kämmerlein den "guten Sachsen" zu spielen und revoluzzend, auf bessere Zeiten zu warten. Man machte sich natürlich keine Illusionen über die kommunistischen Verheißungen, speziell über die Nationalitätenpolitik Rumäniens. Obwohl die Verfassung den "mitwohnenden Nationalitäten" die völlige Gleichheit mit dem rumänischen Volk und den freien Gebrauch der Muttersprache in Schule, Kirche, im öffentlichen Leben, vor Gericht, in der Presse und in Veröffentlichungen sowie Glaubensfreiheit garantierte, beachteten die Behörden diese Rechtslage nur in dem Maße, als sie der jeweiligen politischen Konjunktur nicht widersprach. Das charakterisierte allgemein den realexistierenden Sozialismus. Es gab auf allen Gebieten eine große Diskrepanz zwischen der Wirklichkeit und der marxistisch-leninistischen Theorie einerseits und der verlogenen Selbstdarstellung des Regimes andererseits. In Rumänien paarten sich außerdem unglücklicher¬weise Kommunis¬mus und Nationalismus zu einer sonderbaren nationalkommunistischen Ideologie, deren Endziel die Rumänisierung der nationalen Minderheiten war. Im Gegensatz dazu gab sich das kommunistische Rumänien in demagogischer Weise als Land, in dem das Nationalitäten¬problem mustergültig gelöst war. Dadurch erkannten Außenstehende oft nicht, was gespielt wurde, zumal die Assimilierung der nationalen Minderheiten nicht direkt, sondern unter verbrämt marxistischem Deckmantel als "Verbrüderung aller Werktätigen ohne Unterschied der Nationalität und Sprache" lief.

Gleichzeitig wurden die Bemühungen der "mitwohnenden Nationalitäten" um Wahrung ihrer Eigenständigkeit als ein dem werktätigen Volk schadender "Separatismus" gebrandmarkt.

Trotz allem sollte man nicht übersehen, daß im Vergleich mit deutschen Minderheiten anderer Ostblockstaaten die Deutschen Rumäniens am besten ihre Eigenart und deutsche Sprache pflegen und bewahren konnten. Das erforderte natürlich Geschick und Anpassungsvermögen, man mußte sich formal zum Regime bekennen und dessen Spielregeln beachten, bzw. so tun, als ob man zur offiziellen Politik stehe. Es galt also, die deutsch-völkischen Tätigkeiten jeweils in einer vom Regime akzeptierten Form und Verpackung zu präsentieren, wo nötig, das "fortschrittliche Erbe" dick aufzutragen, durch marxistisch-parteipolitische Aussagen abzudecken und zu begründen. Daß man dabei Kompromisse eingehen mußte, versteht sich von selbst.

Die Kompromisse haben sich aber meistens in Grenzen gehalten. In sächsischen Kreisen - das waren hauptsächlich Lehrer, Pfarrer, Journalisten, Schriftsteller und sonstige Intellektuelle - war man bemüht, durch Kompromisse nicht so weit zu gegen, um sich zu kompromittieren. Es handelte sich bei der Kompromi߬bereitschaft nicht etwa um regimefreundliche Liebedienerei, wie sie von im Westen lebenden Landsleuten gelegentlich gesehen wurde und wird, sondern um einen von den Umständen bedingten Zweckopportunismus, um ein verantwortungsvolles Ringen zwischen völkischem Engagement und dem von den Machthabern geforderten Tribut. Ein sächsisches kulturelles und kirchliches Leben war nur unter diesen Bedingungen möglich. Man sollte daher in Urteilen über die Tätigkeit der Siebenbürger Sachsen unter den Bedingungen der kommunis¬tischen Diktatur stets den Kern von der propagandistischen Hülle, das Wesentliche von der regimebedingten Tributleistung trennen. Wenn man so vorgeht, kann man in einem artfremden Gewand eine beachtliche Arbeit im Dienste der sächsischen Gemeinschaft entdecken. Und was die damaligen Veröffentlichungen betrifft, beherrschten die Leser die Zwischenzeilentechnik und erkannten, was, zensurbedingt, Mogelpackung war.

In den 50er Jahren wurde eine wahre Werbekampagne zur Aufnahme von Deutschen in die Kommunistische Partei betrieben. Die Rumäniendeutschen hätten sich insgesamt dieser Werbung nicht entziehen können, denn das hätte die Parteiführung als einen antikommunistischen Affront gewertet und dementsprechend reagiert. Für einige Berufe, leitende Funktionen in Schulen, Behörden und Unternehmen war Parteimitgliedschaft Bedingung. Sachsen mit sogenannter "gesunder Herkunft", d. h. aus Arbeiter- und Kleinbauernfamilien, wurden regelrecht bedrängt, der Partei beizutreten, und es war schwer, eine ablehnende Antwort zu geben, wenn man nicht ins berufliche Abseits gelangen wollte. Da zudem die "Partei" in allen Bereichen die führende Rolle innehatte, war es für die Sachsen wichtig, in deren Organisation ebenfalls vertreten zu sein, um auf diese Weise nicht ganz außerhalb des politischen und gesellschaftlichen Geschehens zu bleiben.

Die Kommunistische Partei bemühte sich, die Jugend möglichst früh zu erfassen. So gehörten die Schüler bis zum 14. Lebensjahr der Pionierorganisation an und trugen rote Halstücher, während der Großteil der Jugendlichen von 14 Jahren aufwärts in dem Verband der Kommunistischen Jugend erfaßt war. Seit den 70er Jahren gab es für die Kindergartenkinder die Organisaion der "Falken".

Angehörige der mitwohnenden Nationalitäten wurden, entsprechend ihrer Zahl, in die Leitungsgremien der Partei- und Staatsorgane, in die Gewerkschafts- und Jugendverbandsführungen und in andere Organisationen gewählt. Eine ethnische Vertretung war dadurch nur dem Scheine nach gewährleistet, denn wie bereits erwähnt, hatte nur ein kleiner Kreis von Partei- und Staatsfunktionären das Sagen, und dazu gehörten kaum Sachsen, auch dann nicht, wenn sie im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, in der Großen Nationalversammlung oder im Staatsrat abstimmen durften. Das meiste konnten sächsische Vertreter auf kommunaler Ebene erreichen, wenn sie Vorsitzende des Volksrates bzw. Bürgermeister, Schul- und Kulturheimdirektoren waren.

Im Jahre 1968 wurde aus propagandistischen Gründen auf Beschluß der Parteiführung der "Rat der Werktätigen deutscher Nationalität" gegründet und zu dessen Vorsitzenden Dr. Eduard Eisenburger ernannt. Ceausescu gab bei diesem und anderen Treffen mit deutschen Vertretern zu, daß am Ende des Krieges gegen die Deutschen Rumäniens einige ungerechtfertigte Maßnahmen getroffen worden seien. Diese Erklärungen waren aber nicht mehr als eine propagandistische Weidergutmchung.

Der "Rat" der "deutschen Werktätigen" sollte nicht etwa die Deutschen vertreten, sondern die "Partei" in Fragen der deutschen Minderheit beraten. Die Hoffnungen, die man in ihn gesetzt hatte, sowie andere Versprechungen Ceausescus, verflogen bald. Der Nationalitätenrat konnte bloß anfangs durch seine Lokalräte auf kulturellem Gebiet und im schulischen Bereich einige Impulse geben, denn schon nach einigen Jahren wurde er zu einem peinlichen Schaufenster- und Akklamations¬forum degradiert, das die Nationalitätenpolitik Ceausescus gutzuheißen hatte.

Um vom wirtschaftlichen Versagen und der Unterdrückungspolitik abzulenken, setzte Staats- und Parteichef Ceausescu verstärkt auf die nationale Karte. Dieser Kurs fand leider bei einem Großteil des rumänischen Volkes, ja sogar beim rumänischen Exil, Anklang. Erst sehr spät wurde, wenn überhaupt, das Diversionsmanöver erkannt. Ceausescu verkündete unverhohlen als "historische Gesetzmäßigkeit" das Aufgehen der nationalen Minderheiten in einer "homogenen, sozialistischen Nation" (sprich Rumänentum). Zuletzt galten die nationalen Minderheiten nicht mehr als selbständige Ethnien, sondern als anderssprachige Angehörige des rumänischen Volkes. Die Entfaltungsmöglichkeiten der "anderssprachigen Minderheiten" wurden immer mehr eingeschränkt, so daß sich die Deutschen, um ihre gefährdete ethnische Existenz zu retten, größtenteils zur Aussiedlung in die Bundesrepublik entschlossen.

Zusätzlich zu der nationalen Unterdrückung wurden die Sachsen von den allgemeinen Repressivmaßnahmen, der wirtschaftlichen Not und der Mißwirtschaft der kommunistischen Diktatur belastet. Zur gleichen Zeit, als die Kommunisten für die Deutschen Rumäniens das Antifaschistische Komitee als quasipolitische Vertretung ernannten, wurden die bekannten rumänischen Politiker der Zwischenkriegszeit, wie Hans Otto Roth, Rudolf Brandsch, Franz Kräuter, sowie namhafte Intellektuelle, ein Großteil der Fabrikanten, Bank- und Großhandels¬unternehmer, Apotheker, Großbauern u. a. zu Haftstrafen verurteilt, oder auch ohne gerichtliches Verfahren im politischen Gewahrsam gehalten. Roth und Brandsch sind 1953 während der Haft verstorben.

Im Jahre 1951 wurden etwa 2000 Sachsen aus Kronstadt und den umliegenden Gemeinden zwangsevakuiert, um auf diese Weise freien Wohnraum für Parteifunktionäre und Securitate-Leute zu schaffen. Ein Jahr später wurden etwa 50.000 Banater Schwaben aus der Grenzzone zu dem in Ungnade gefallenen Tito-Jugoslawien in die Baragansteppe deportiert. Erst nach mehreren Jahren durften sie zurückkehren.
Großes Aufsehen und Schrecken erregten in den Jahren 1958/59 eine Reihe von Gruppenprozessen, bekannt als "Schwarze-Kirche"-, "Prejba und Sanktannensee"-, Schriftsteller-, Heltauer Jugend-, Mühlbacher Schüler- und Deutschzeplinger Blasmusik-Prozeß. Hinzu kamen noch kleinere Gruppen- und Einzelprozesse. Die Inhaftierten wurden wegen fingierter regimefeindlicher Verschwörung und Agitation, Spionage, nationalistischer Tätigkeit, Verbreitung reaktionärer Ideen und sonstiger staatsgefährdender Aktivitäten angeklagt und zu Strafen von fünf bis 25 Jahren verurteilt. Die gegen einige angebliche "Rädelsführer" verhängte Todesstrafe wurde "strafmildernd" in lebenslänglich umgewandelt. Es handelte sich, wie weiter oben gezeigt, um Einschüchterungs¬prozesse, wobei zusätzlich die nationalen Minderheiten in die Schranken gewiesen werden sollten. Alle Verurteilten sind durch spezielle Amnestien oder aufgrund der Generalamnestie für politische Häftlinge von 1964 vor Ende ihrer Haftzeit entlassen worden.
Es hat sodann zwischen 1944 und 1989 sehr viele Prozesse mit Gefängnisstrafen gegen Personen gegeben, die bei Fluchtversuchen ins westliche Ausland gefangen wurden. Gerichtsverfahren wurden auch in Abwesenheit gegen Personen eingeleitet, denen die Flucht gelungen war oder die nach einer genehmigten Auslandsreise dem Lande den Rücken kehrten.

Seit den 60er Jahren versuchten immer mehr Sachsen der nationalen Unterdrückung und dem kommunistischen Terror durch Aussiedlung in die aufnahmefreudige Bundesrepublik zu entfliehen. Wer jedoch einen Antrag auf Aussiedlung stellte, sah sich allerlei Schikanen, der Entlassung vom oder Zurücksetzung am Arbeitsplatz ausgesetzt. War es dann so weit, wurde das Haus enteignet, oder es mußte an den Staat zu einem festgesetzten Minimalpreis verkauft werden. Eventuelle Ersparnisse, soweit sie nicht bei der Bestechung für Ausreiseformalitäten oder für die Ausreise selber aufgebraucht worden waren, mußten in Rumänien bleiben.

[Dieser Beitrag wurde von Administrator am 27.03.2006 editiert.]
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Bevor, im Licht der neuesten Ereignisse, WIR die Stellungnahme von Dr. Kroner erneut analysieren, ist die Frage zu stellen:

HERR DR. KRONER HABEN SIE NOCH IMMER DIE SELBE EINSTELLUNG WIE IN DIESEN ZITATEN, ODER SEHEN SIE DIE SACHEN ETWAS DIFFERENZIERTER?
Johann
schrieb am 09.11.2009, 12:10 Uhr
DDR-Mythen

Mauerfall-Talk

Ab und zu finden sich Menschen, die die Ostalgie auch in Frage stellen!
bankban
schrieb am 10.12.2009, 10:50 Uhr (am 10.12.2009, 11:56 Uhr geändert).
In der Süddeutschen Zeitung, im Feuilleton, S. 19., soll heute ein langer und guter Bericht über die Anfang der Woche stattgefundene IKGS-Tagung erschienen sein.

Ps. Der spannende Bericht der FAZ ist hier:
http://www.faz.net/s/RubD3A1C56FC2F14794AA21336F72054101/Doc~ED67B7F78DD184CC886B9E14990ABCD1E~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlenews
B13
schrieb am 10.12.2009, 16:38 Uhr (am 10.12.2009, 20:15 Uhr geändert).
@ bankban:
Die „Mitteilungen eines Privatmannes“ oder das „Spitzelgeständnis“, wie es die FAZ nennt, eines führenden deutschen Literaten aus Rumänien, stellt vermutlich nur die Spitze eines nach wie vor gefährlichen Eisbergs dar.

Es ist leider so, dass Menschen zumeist nicht als Helden auf die Welt kommen, sondern aufgrund ihrer jeweiligen Lebensumstände oft zu Mitläufern oder gar Denunzianten (gemacht) werden. Täter sollte man allerdings weniger relativierend betrachten, sondern auch später noch zur Verantwortung ziehen. Es stimmt allerdings ohne wenn und aber, was eine Hauptfigur im Film „Drei Farben: Rot“ von Krzysztof Kieślowski in diesem Zusammenhang sagt: „Jeder Mensch hat ein Recht auf Feigheit.“

Und wer kann hier in Deutschland, aus der sicheren Bastion der Meinungsfreiheit, von sich mit Bestimmtheit behaupten, dass er unter allen Umständen Versuchungen und Bedrohungen in Rumänien standgehalten hätte? – War doch immer auch das gesamte soziale Umfeld Repressalien und Schikanen unterworfen …

Es wäre jedoch sehr zu wünschen, ehe jetzt alle paar Wochen ein neuer Sündenbock durch die Medienlandschaft gejagt wird, dass die Informanten der Securitate von einst, von selbst ihr Schweigen brächen, sich outeten, ehe sie geoutet werden.

Ich halte das deswegen für so wichtig, weil die Securitate nicht einfach nur „Historie“ ist & ad acta gelegt werden kann, sondern laut vielen vertrauenswürdigen Menschen (wie etwa Herta Müller), nach wie vor einflussreich ist; – über die Grenzen Rumäniens hinaus!

Das ehemals auf ideologischer Basis agierende Überwachungs- und Folternetz Securitate (Stichwort „rumänischer Nationalkommunismus“) ist jetzt ein aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht und seiner Korruptionsanfälligkeit europaweit gefährliches System.

Der rumänische Staatskapitalismus (denn um einen materialistisch-ausbeuterischen und parteigelenkten Staatskonzern, der sich mit dem Namen „Sozialismus“ tarnte, handelte es sich bis vor 20 Jahren im Falle Rumäniens) hat sich nach der Staatsrevolte von 1989 weiterentwickelt, ja nachgerade – ähnlich den Vorgängen einer Zellteilung – repliziert und vervielfacht, während die Masse der rumänischen Bevölkerung heute ärmer, abhängiger und geknechteter ist als vermutlich je zuvor.

Die Frage, welche uns jedoch als Deutsche aus Rumänien in besonderer Weise betrifft, oder betreffen sollte, lautet deshalb: Wie groß ist das Potenzial einer Einflussnahme auf Entscheider in unseren Reihen? Sind sie u.U. infolge ihrer einstigen Kooperation heute noch erpressbar, indem man ihnen etwa androhte, ihre Securitate-Verwicklung bekannt zu machen?

Das wäre fatal für uns alle. Deswegen müsste fast ein Anreiz dafür geschaffen werden (eine Art moralische Amnestie, eine öffentliche Anerkennung des Mutes, den eine Flucht nach vorne darstellt, ja einen „Orden für den Mut zum Geständnis“), wenn siebenbürgisch-sächsische Persönlichkeiten, die hier oder auch in Rumänien im öffentlichen Leben stehen, sich der schmerzhaften Diskussion stellen, Farbe bekennen, und jetzt, da sie keine Verfolgung mehr zu befürchten brauchen, den kriminellen Elementen der Securitate-Mafia Rumäniens endgültig eine Abfuhr erteilen würden.

Ähnlich der Sudetendeutschen Stiftung benötigen wir ein Podium, das eine so heikle Diskussion überhaupt erst ermöglicht, welche undiskuttiert als dauerndes Damokleschwert über unserer Gemeinschaft schwebt und uns – wie auch die vermutlich gerechtfertigten Äußerungen Herta Müllers über die Landsmanschaft der Banater Schwaben - irgendwie in einen Generalverdacht rückt.
B13
schrieb am 10.12.2009, 17:11 Uhr (am 10.12.2009, 17:11 Uhr geändert).
Die besagte, soeben stattgefunden habende „IKGS-Tagung“ (-> Ankündigung in der Siebenbürgischen Zeitung) ist bestimmt ein sehr guter Anfang in diese Richtung, doch sollte die Securitate-Umklammerung, die unseren Landsleuten angetan wurde, nicht allein auf die Literatenszene beschränkt werden. Das wäre eine seltsame pars-pro-toto-Lösung.
bankban
schrieb am 12.12.2009, 10:23 Uhr
bankban
schrieb am 13.12.2009, 11:24 Uhr
1. Alex Rühle: Im Schatten der Securitate (Süddeutsche Zeitung, 10.12.2009)
http://www.kulturraum-banat.de/Nachrichten/SZ_ImSchattenDerSecuritate.pdf

2. Für alle diejenigen, die des Ungarischen mächtig sind:
Am Dienstagabend, den 15.12. sendet der ungarische Fernsehsender Duna TV (http://www.dunatv.hu/portal/) mehrere Dokumentarfilme über die Securitate. Die Sendungen können über Satellit oder im Internet verfolgt werden.
bankban
schrieb am 14.12.2009, 11:34 Uhr (am 14.12.2009, 11:39 Uhr geändert).
Lavinia
schrieb am 14.12.2009, 11:54 Uhr
Hier die Stellungsnahme Richard Wagners zu dem späten Geständnis des Werner Söllner:

www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=16036&mode=play

Hier das Interview mit Werner Söllner, Kulturzeit, 3sat vom 11.12.2009

www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=16037&mode=play

getkiss
schrieb am 14.12.2009, 13:39 Uhr
da postet jemand unerreichbare links wohl nur um sich die eigene Meinung vor zu behalten...
Lavinia
schrieb am 14.12.2009, 14:02 Uhr (am 14.12.2009, 14:22 Uhr geändert).
Da meckert einer rum, nur um sich wichtig zu machen.

Ich denke du warst auf der Tagung und hast das alles aus erster Hand mitbekommen...Oder hast du gerade Söllners Geständnis verpasst? Dann guck es dir doch an, der zweite Link funktioniert ja und das Statement Richard Wagners war heute morgen noch erreichbar und ist es aus mir unbekannten und unverschuldeten Gründen nicht mehr ...
Ich könnte jedoch berichten, was er zu dem Geständnis des Herrn Söllner gesagt hat...
Christian Schoger (Moderator)
schrieb am 14.12.2009, 18:10 Uhr
Das Thema im SWR2 Forum vom 14. Dezember 2009:
"Securitate und kein Ende – Rumänien 20 Jahre nach der blutigen Revolution".
Es diskutierten:
Dr. Anneli Ute Gabanyi, Politikwissenschaftlerin, Berlin
William Totok, Historiker, Berlin
Richard Wagner, Schriftsteller, Berlin
Moderation: Eggert Blum
Die Diskussion ist nachhörbar über diesen Audio Stream:
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/rueckschau/-/id=660194/1365uzh/index.html



Karin Decker
schrieb am 14.12.2009, 19:15 Uhr (am 14.12.2009, 19:20 Uhr geändert).
Danke, Herr Schoger, für den Hinweis!

Ein beklemmendes Interview, in welchem gleich drei hoch kompetente Analytiker der Politik Rumäniens die desillusionierende Lage schildern.

Was sind die damit verbundenen Gefahren, Chancen und Verpflichtungen für uns als Verband der Siebenbürger Sachsen? Müssen wir mehr oder weniger „mit gebundenen Händen“ zusehen, wie Rumänien weiterhin an Korruptionsdynamik gewinnt, oder können wir durch Initiativen (die hier, bzw. noch, zu benennen wären) etwas im Sinne und Geiste Europas unternehmen?

Schließlich geht es auch um diejenigen Siebenbürger Sachsen, die den Mut hatten, in Rumänien zu bleiben und die vielleicht noch couragierteren, die bereit waren, zurückzugehen.
bankban
schrieb am 14.12.2009, 19:15 Uhr
Danke für den Link zum recht interessanten Gespräch, das zwar für den Kenner nicht viel Neues enthalten dürfte, aber wohl die wichtigsten Punkte erwähnt. Interessant und wichtig fand ich die Einordnung mancher "Oppositionsbewegungen" durch R. Wagner, dass der Fall Söllner angesprochen wurde und die Erwähnung der angeblichen Militärputsche vor 1989 durch A.U. Gabanyi, wovon ich bislang nichts wusste.

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