Politik aktuell

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Misch 39
schrieb am 09.07.2011, 10:33 Uhr
getkiss schrieb:
"Ich meine auch, Mihai I wäre seinem Eid und dem Königshaus verpflichtet gewesen durch zu halten..."

getkiss, es wäre naiv zu glauben, daß der König "durchhalten" hätte können, oder etwas erreicht hätte, wenn er die Zwangsabdankung nicht unterschrieben hätte. Nein, er ist nicht "feig" gewesen (wie Basescu und andere ihn beschuldigen), sondern hat Realitätssinn bewiesen. Er hat seine Lage richtig eingeschätzt und eingesehen, dass seine Zeit abgelaufen ist und die Monarchie in Rumänien keine Perspektive mehr hatte unter sowjetischem Einfluß. Schon nach der Instaurierung der kommunistischen Regierung unter Petru Groza, hatte er kein Sagen mehr in der Politik. Diese machte was der sowjetische "Guverneur" Wijnevski sagte. Er hatte auch keinen Rückhalt mehr in den bürgerlichen Parteien, die praktisch 1947 ausgeschaltet waren. Ebenso das Militär und das Volk stand nicht mehr zu ihm. Darüber hinaus war Rumänien damals noch von sowjetischen Truppen besetzt.
Was hätte er tun können? Fliehen ins Exil konnte er nicht mehr, da die Grenzen von sowjetischen Soldaten überwacht wurden. Nicht abzudanken, hätte bedeutet, dass er gestürzt, verhaftet und verurteilt worden wäre, als "größter Ausbeuter" des rumänischen Volkes. Oder hast du vergessen, daß wir in der Schule lernten: die Monarchie hätte das rumänische Volk nur ausgebeutet und sich bereichert "prin sudoarea poporului" (durch den Fleiß des Volkes). Außerdem hätten die Sowjtets, auf Dauer, das nicht zugelassen, dass in ihrem Machtbereich die Monarchie weiter bestünde .
Gheorghe Gheorghiu-Dej und Emil Bodnaras (die damaligen Machthaber) hatten ihm klar gemacht, daß er keine andere Perspektive hätte, als abzudanken. So würden sie ihm wenigstens "freies Geleit" sichern über die Grenze zu gelangen, ansonsten könnten sie für seine Sicherheit und Leben nicht mehr garantieren.

Grüße
getkiss
schrieb am 09.07.2011, 16:09 Uhr (am 09.07.2011, 16:11 Uhr geändert).
Ich möcht nur darauf hinweisen, dass die Wertschätzung durch Truman, von Lucky zitiert:
"În culminarea eforturilor sale, pe 23 august 1944, deşi capitala lui era încă dominată de trupele germane, el, personal, din propria lui iniţiativă şi în completă nepăsare pentru siguranţa lui personală, a dat semnalul pentru o lovitură de stat, ordonând gărzilor palatului său să-l aresteze pe dictator şi principalii lui miniştri."

sehr stark verschieden ist zu der Meinung von @Misch 39:

"Schon nach der Instaurierung der kommunistischen Regierung unter Petru Groza, hatte er kein Sagen mehr in der Politik. Diese machte was der sowjetische "Guverneur" Wijnevski sagte. Er hatte auch keinen Rückhalt mehr in den bürgerlichen Parteien, die praktisch 1947 ausgeschaltet waren. Ebenso das Militär und das Volk stand nicht mehr zu ihm. Darüber hinaus war Rumänien damals noch von sowjetischen Truppen besetzt.
Was hätte er tun können? Fliehen ins Exil konnte er nicht mehr, da die Grenzen von sowjetischen Soldaten überwacht wurden. Nicht abzudanken, hätte bedeutet, dass er gestürzt, verhaftet und verurteilt worden wäre, als "größter Ausbeuter" des rumänischen Volkes."

Also, unter der Besetzung durch die deutschen Truppen konnte er Courage haben und sich gegen diese erheben - schon 3 Jahre danach war die große Courage verbraucht....

Auch wenn ich mich eher der Meinung von Misch 39 anschließe, weil diese, im Gegensatz zu der Trumans, keine "Politik durchsetzen" möchte, sondern den Realitäten eher Rechnung trägt, so bleibt doch der Eindruck des "weichen Mannes".
Der Härte zeigt gegenüber dem, der den Krieg verliert und schon in Panik deswegen ist, dem Sieger des politischen Kampfes sich "freiwillig" ergiebt.
Maniu und die anderen haben/konnten so nicht handeln.....

Und was bisher voll unterging:
Mihai I hat nicht nur nicht gegen den antisowjetischen Krieg, nicht gegen die Verfolgung der Juden - die seine Staatsbürger waren und auch nicht gegen die Verschleppung der Deutschen Staatsbürger in die Sowjetunion protestiert...

Jedenfalls ist mir kein öffentlicher Protest bekannt.

Politik mag auch im Hinterzimmer entschieden werden. Der Verantwortliche muss Sie immer öffentlich bekunden, sonst gilt es nicht.
Nach dem Krieg sieht man viele (Maul-)Helden, sagt ein rumänisches Sprichwort.
Auch jetzt noch, erhebt Mihai kein Wort, für andere, deren Hab und Gut verstaatlicht wurde. Wirklich altruistisch, unser Exkönig....
Misch 39
schrieb am 09.07.2011, 17:31 Uhr (am 09.07.2011, 17:36 Uhr geändert).
@ getkiss: "Also, unter der Besetzung durch die deutschen Truppen konnte er Courage haben und sich gegen diese erheben- schon 3 Jahre danach war die Courage verbraucht.."

getkiss- 1944 hatte Michael I noch den politischen Rückhalt der bürgerlichen Parteien (auch Maniu), die auch den Sturz Antonescus wollten und hofften für den Verlust Bessarabiens und Nordbukowina, wenigstens Nordsiebenbürgen wieder zu gewinnen. Dazu hatte er auch den Rückhalt seitens der Großmächte (USA,England,Sowjetunion), die ebenfalls den Sturz Antonescu bevorzugten, um Rumänien aus der Koalition mit Hitler heraus zu gewinnen.
1947 war eine ganz andere Situation. Der König hatte nirgends keinen Rückhalt mehr (Parteien, Militär und Volk), wie oben beschrieben. Nicht einmal die Westmächte kamen ihm zur Hilfe und überließen den Sowjets den Machtbereich über Rumänien (nach Abkommen von Jalta).
getkiss
schrieb am 09.07.2011, 23:52 Uhr
Der König hatte nirgends keinen Rückhalt mehr (Parteien, Militär und Volk), wie oben beschrieben.

Ja dann war die Abdankung nur folgerichtig?
Es könnte dann ja auch behauptet werden, an der Abdankung waren nicht die Kommunisten die Triebfeder, sie wollten nur den Willen des Volkes verlautbaren?

Ich glaube es nicht. Diese ist die Behauptung der Kommunisten gewesen. Du hast es von Ihnen gehört. Reine Propaganda.
Ich kenne keine diesbezügliche, belegte, Tatsachen. Die Kommunisten hatten mit Hilfe der Sowjets die Macht und durch Fälschung der Wahlen von 1946 die "Legitimation" dazu erlangt und es folgte der nackte Terror. Gegen die "historischen Parteien" und gegen das eigene Volk.

Ich erinnere mich an ein Spruch, der mir durch den Schwiegervater bekannt wurde. Vor den Wahlen 1946 soll I.Gh. Maurer in Keisd Wahlkampf für die Roten gemacht haben. Auf den Einwand eines Rumänen, die werden nie und nimmer gewählt, hatte Maurer gesagt es muss aber so geschehen....
getkiss
schrieb am 10.07.2011, 00:07 Uhr
A propos aktuelle Politik.
Die Sprüche von Băsescu sind doch Nebensache.
Die Monarchie in Rumänien ist Geschichte.
Es brennt in Afghanistan und Pakistan, im Nahen Osten, in Afrika.
Die hochentwickelten Ländern haben hochentwickelte Schulden, wer wird das bezahlen?
Jährlich sterben Millionen am Hunger. Irgendwann werden alle dem arabischen Beispiel folgen. Und dann nützen die Leo´s auch nicht mehr...
walter-georg
schrieb am 10.07.2011, 07:43 Uhr
Gestern proklamierte der Südsudan als 54. Staat Afrikas seine Unabhängigkeit. Für Geographie-Interessierte möchte ich einige Daten aufführen:

Der Sudan wurde - wie viele andere afrikanische Staaten auch - von den ehemaligen europäischen Kolonialmächten als künstliches Gebilde auf dem Reißbrett entworfen! Dabei wurde außer Acht gelassen, dass da Völker zusammenleben mussten, die unterschiedlichen Kulturen und Religionen angehörten. In diesem Fall war der Norden islamisch geprägt, während sich der Süden zu großen Teilen zum Christentum bekannte. Dazu gesellt sich hier noch der Animismus, ein Konglomerat von Naturreligionen, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass alle Dinge beseelt sind - also auch z.B. Steine - und so als heilig erklärt werden können.
Diese unterschiedlichen Weltanschauungen haben schon gleich nach der Unabhängigkeit in den Sechziger Jahren zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Regionen geführt, die hunderttausende - oder sogar millionen - Opfer forderten. Dabei hatte der Süden stets das Nachsehen, weil die Machtzentrale im Norden lag. Auch aus diesem Grund wurde die Infrastruktur im ärmeren Süden nie aufgebaut, sodass sie dort bis heute praktisch inexistent ist, sicher eines der größten Probleme, mit der das Land in den folgenden Jahren hart zu kämpfen haben wird.

Der über Jahrzehnte andauernde Bürgerkrieg hat auch zu massenhaftem Exodus geführt - paradoxerweise hauptsächlich in den Norden, also praktisch zum Feind! Man schätzt, dass ca. 4.000.000 Südsudanesen außerhalb der Grenzen ihres neu entstandenen Landes leben. Die meisten dieser Flüchtlinge haben die Absicht zur Wiederkehr, was gut klingen mag, aber die Regierung vor gewaltige Probleme mit deren Unterbringung stellen wird. Schon jetzt beläuft sich die Zahl der Rückkehrer auf einige hunderttausend, ein Zustand, der nur mit Hilfe von internationalen Organisationen bewältigt werden kann.

Die Bevölkerung wird auf etwa 8.000.000 geschätzt, was einer Dichte von ca. 13 EW/QuKm entspricht, auf den ersten Blick nicht viel, doch sollte berücksichtigt werden, dass die natürlichen Gegebenheiten auf großen Flächen eher menschenfeindlich sind. Man sehe diesbezüglich nur den Sudd, ein riesiges Sumpfgebiet zwischen dem Weißen Nil, der hier Bahr al-Dschabal heißt, und seinem Nebenfluss Bahr al-Ghazal, dessen Ausdehnung sich auf etwa 100.000 QuKm beläuft und damit allein etwa ein Sechstel der Landesfläche einnimmt. Auch der Süden mit seinen tropischen Regenwäldern erlaubt keine große Bevölkerungsdichte - aber das kann sich ja noch ändern...

Das Land grenzt im Norden an den Nordsudan, im Westen an die Zentralafrikanische Republik, im Südwesten an die D.V.R. Kongo, im Süden an Uganda, im Südosten an Kenia und im Osten an Äthiopien. Der Verlauf der Grenze zum Sudan ist im Gebiet Abyei noch nicht geklärt, während das Ilemi-Dreieck im Südosten auch von Kenia und Äthiopien beansprucht wird.

Der Südsudan verfügt über bedeutende Erdölvorkommen. Durch dessen Export könnte die Hungersnot ausgemerzt werden, doch gibt es keine Raffinerien - die befinden sich im Nordsudan - und auch keine Pipelines (Leitungen). Da auch kaum Straßen vorhanden sind, wird dieses Problem bestimmt nicht kleiner... Bliebe nur eine Zusammenarbeit mit dem "großen Bruder aus dem Norden".

Im Norden, wo die Savanne vorherrscht, wird hauptsächlich Viehzucht betrieben, während in fruchtbaren Gebieten meist Hirse und Maniok angebaut werden. Im Sudd ist auch der Fischfang eine Lebensgrundlage.

Fazit: Der Südsudan gehört zu den ärmeren Ländern des Schwarzen Kontinentes und wird noch lange am Tropf der Internationen Gemeinschaft hängen. Gönnen wir trotzdem dieser geschundenen Nation ihre Unabhängigkeit, verbunden mit der Hoffnung eines Tages auf eigenen Füßen zu stehen.
walter-georg
schrieb am 10.07.2011, 08:13 Uhr
Vor kurzem hat die UNO einen Bericht veröffentlicht, in welchem u.a. in einem Land folgende Zustände vorherrschen sollen:

Die Kinderarmut nimmt alarmierende Ausmaße an, Migranten werden massiv benachteiligt, der Osten zusehends benachteiligt.

Nun ratet mal, um welches Land es sich hier handelt: Mali? Niger? Afghanistan? Nein, nein, es handelt sich um ...Deutschland!

Da muss man schon etwas genauer recherchieren, um herauszufinden, wer konkret so etwas behauptet und siehe da:
Es sind hauptsächlich Vertreter der Linkspartei und der Grünen. Welch` ein Zufall...

P.S. Deutschland hat eine Staatsquote von 47%. 54% des Bundesetats werden für Sozialausgaben zur Verfügung gestellt. Bleibt nur noch eine Verstaatlichung aller Betriebe, Enteignung des gesamten Privateigentums und Öffnung der Grenzen für alle Flüchtlinge. Dann haben wir endlich paradiesische Verhältnisse...
getkiss
schrieb am 10.07.2011, 08:42 Uhr
Das Land grenzt im Norden an den Nordsudan, im Westen an die Zentralafrikanische Republik, im Südwesten an die D.V.R. Kongo, im Süden an Uganda, im Südosten an Kenia und im Osten an Äthiopien.

....und wenn man bedenkt, fast alles Ringsum sind "friedliche Gebiete", dann darf man wenig Hoffnung bei der Entwicklung haben...
Mynona
schrieb am 10.07.2011, 10:47 Uhr
Die Kinderarmut nimmt alarmierende Ausmaße an, Migranten werden massiv benachteiligt, der Osten zusehends benachteiligt.

Da muss man schon etwas genauer recherchieren, um herauszufinden, wer konkret so etwas behauptet und siehe da:
Es sind hauptsächlich Vertreter der Linkspartei und der Grünen. Welch` ein Zufall...


Somit stimmt das also nicht willst du damit sagen???

lucky_271065
schrieb am 10.07.2011, 10:55 Uhr (am 10.07.2011, 10:59 Uhr geändert).
@ Getkiss
A propos aktuelle Politik.
Die Sprüche von Băsescu sind doch Nebensache.
Die Monarchie in Rumänien ist Geschichte.


Die Sprüche Basescus zur rumänischen Monarchie kann man als Nebensache abtun, einverstanden.

Allerdings hat Basescu beim gleichen Fernsehauftritt, in den es um den 70. Jahrestag des Beginns der Offensive Hitler-Deutschlands uns seiner Verbündeten gegen die Sowjetunion ging, auch gesagt, dass er wohl damals der rumänischen Armee den gleichen Befehl gegeben hätte wie damals Antonescu: "Ostasi, va ordon: Treceti Prutul!" ("Soldaten, ich befehle euch: Überschreitet den Pruth!" Also den damaligen Grenzfluss zur Sowjetunion, bzw zur Moldauischen Republik. Die allerdings nur etwa ein Jahr zuvor durch ein Diktat vom Königreich Rumänien abgespalten worden war.) Diese Erklärung Basescus hat dann für massive diplomatische Verstimmungen mit Russland gesorgt. Die russische Diplomatie warf Basescu "bravada nerusinata" (unverschämte Angeberei) vor. Und damit wären wir wieder voll bei der "Politik aktuell".

www.evz.ro/detalii/stiri/traian-basescu-criticat-dur-de-dmitri-medvedev-la-consiliul-nato-rusia-936735.html

walter-georg
schrieb am 10.07.2011, 10:56 Uhr
Armut ist ein sehr unterschiedlich definierbarer Begriff. Wenn ein Kind morgens ohne gefrühstückt zu haben in die Schule geht, weil seine Mutter dazu nicht im Stande war, ihm das Essen zu verabreichen - aus welchen Gründen auch immer -, heißt dies noch lange nicht, dass man von Armut sprechen kann.
In Deutschland kann jedes Kind satt werden, wenn man die zugesicherten Rechte in Anspruch nimmt. Hier Armut als ein Versagen des Staates hinzustellen, ist nicht nur unfair, sondern einfach demagogisch!
Mynona
schrieb am 10.07.2011, 11:38 Uhr
Im Moment sind laut einer Untersuchung des Bundesfamilienministeriums um die 2,5 Millionen Kinder armutsgefährdet. Darüber hinaus lebt ein Drittel aller Kinder tatsächlich in armen Verhältnissen. Das sind noch einmal um die 5 Millionen. Die Auswirkungen der Kinderarmut in Deutschland zeigen sich in, besonders von Armut betroffenen, Stadtgebieten beispielsweise darin, dass Anlaufstellen für arme Menschen immer mehr frequentiert werden. Auch von Kindern, denen angesichts der Armut oft weder ein adäquater Wohnraum mit ausreichenden Möglichkeiten zum Lernen, spielen und leben zur Verfügung steht, noch eine warme und ausgewogene Mahlzeit einmal am Tag.

Siehe auch hier:

gesellschaft/kinderarmut-in-deutschland-bekannt-

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales
popescu
schrieb am 10.07.2011, 12:11 Uhr
Ein
Diktat
und ein
Ultimatum
sind zwei unterschiedliche Dinge. Die Ereignisse von 1940 und 1941 bezüglich Bessarabiens habe ich hier am 04.07.2011, 21:24 Uhr angegeben.

Die Monarchie muss keineswegs "Geschichte" sein. Sie ist in Rumänien am 10. Mai 1881 ausgerufen worden, wobei der zukünftige König Karl am 10. Mai 1866 rumänischen Boden betreten hatte.

In Spanien stellte 1969 Franco den jungen Prinzen als König Juan Carlos I dem Volke vor. Nach dem Tod Francos 1975 hatte der junge König eine extrem positive Wirkung auf die demokratische Entwicklung Spaniens.

Sicher ist jedes Volk, jeder potentielle König und jede Zeit anders, aber Chancen gibt es immer, man muss sie nur nutzen bzw. zu nutzen wissen.

sibihans
schrieb am 10.07.2011, 12:28 Uhr
Es gibt Kinder, die keine Tomaten kennen. Oder Brokkoli. Oder Pilze. Die selbst gekochtes Essen skeptisch mustern, wenn sie es vorgesetzt bekommen. Nicht weil es nicht schmeckt, sondern weil sie nichts damit anzufangen wissen. So wie jenes Mädchen, das montags nach der Grundschule zum Verein Nimmersatt in Duisburg-Mitte kam, wo es unter der Woche immer einen Mittagstisch, Hausaufgabenbetreuung und gemeinsames Spielen für Kinder gibt. Sie erzählte, sie habe seit Freitag nichts mehr gegessen. Die Mikrowelle zu Hause sei kaputt, also gab es nichts.
Mit der Mikrowelle fangen die Problemen an. Es gibt kaum noch Mütter die etwas normal kochen können. Es wird nur noch für teueres Geld Fertiggerichte gekauft und in der Mikrowelle warm gemacht. Mit 10 € kann man für 8 Personen kochen, und zwar reichlich. Das ist dann aber Arbeit die keiner mehr gerne macht.

Beispiel:

2 Hähnchen 5€
1 Btl. Kartoffeln 1.50€
1 Suppengemüse 1€
1 Pa. Nudeln 1€
Eis zum Nachtisch 1.50€

Jetzt muss man nur noch kochen können.

Jolusia
schrieb am 10.07.2011, 12:46 Uhr
@Sibihans: Ja und deshalb gibt es in den meisten Städten auch die Tafel, wo sich die Menschen mit weniger Einkommen Nahrung für einen kleinen Beitrag holen können. Nur müssen sie das dann kochen.Stimmt schon! In Deutschland muss keiner hungern und erstrecht nicht Kinder. Es gibt sehr viele Hilfsorganisationen. Mann muss nur hingehen. Auch das Essensgeld für Kindergarten oder Schule kann bezuschußt oder gar ganz übernommen werden. Solche Hilfestellen sind schon gut. Die haben allerdings derzeit sehr viel zutun!

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