Politik aktuell

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seberg
schrieb am 16.11.2011, 10:54 Uhr
Apropos "Dönermorde": Vor ein paar Tagen hatte ich den unmenschlichen Aktionismus der Mörder erwähnt (auf Off Topic).

Ebenfalls einen Aktionismus, der sich aber bemüht menschlich zu erscheinen, kann man z.Z. von seiten der deutschen Politik beobachten.

Auf spiegel-online kann man heute lesen: „Regierung und Opposition fürchten, dass der Ruf Deutschlands nachhaltig leidet - und wollen nun mit öffentlichkeitswirksamer Trauerarbeit gegensteuern“.

Es sei an der Zeit zu trauern, sagte ein Politiker.
Das klingt irgendwie nach verordneter „Trauerarbeit“: Deutsche steht auf und trauert!

Ist das nun eher zum Lachen oder zum Weinen?

Um was eigentlich genau soll nun getrauert werden: um die Ausländer, die schon vor Jahren ermordet wurden, oder doch um die eigene deutsche „Unfähigkeit zu trauern“?

www.memoriallogie.de/archiv-texte-mitscherlich-li-25.html
gerri
schrieb am 16.11.2011, 11:05 Uhr (am 16.11.2011, 11:07 Uhr geändert).
@ Hallo,wenn ihr alles besser könnt,für alle Fragen eine Antwort habt,auch von Anfang an alles wisst,wieso stellt ihr Euch nicht als Berater,oder regiert dieses Land mit so
unfähigen Menschen.Ihr Nestbeschmutzer,nicht einmal ein Fremder würde so undankbar diesem Land sein ,das alle Arschlöcher aufnimmt und unterstütrzt.
Nicht mehr meckert soviel,helft lieber Deutschland.

Gruß, Geri
wamba
schrieb am 16.11.2011, 11:10 Uhr
Hi Gerri!

Wie hilfst Du diesem Land?
Mircea32
schrieb am 16.11.2011, 11:22 Uhr
Gerri (der Deutsche mit Migrationsintergrund)schrieb „diesem Land sein ,das alle Arschlöcher aufnimmt und unterstütrzt.


Nun ja, da ist was wahres dran, leider im Nachhinein nicht mehr zu ändern. LOL!
wamba
schrieb am 16.11.2011, 11:25 Uhr (am 16.11.2011, 11:43 Uhr geändert).
Nichts Genaues weis man nicht, jedoch was wäre wenn herauskäme dass die "Dönermorder" nichts anderes als Auftragskiller waren, so wie einst die RAF?
Zwerg Bumsti
schrieb am 16.11.2011, 11:49 Uhr
Gerri (der Deutsche mit Migrationsintergrund)

wäre ich vorsichtig mit solchen äusserungen, die Sachsen sind ein Volk, hat hier einer bahauptet, also sind sie wohl keine deutschen?
Koi
schrieb am 16.11.2011, 12:05 Uhr
@seberg schrieb:
„Regierung und Opposition fürchten, dass der Ruf Deutschlands nachhaltig leidet - und wollen nun mit öffentlichkeitswirksamer Trauerarbeit gegensteuern“.


Politischer Schwachsinn, meine Meinung.

Viel mehr sollte man mit der Aufarbeitung der braunen Vergangenheit Deutschlands in den neuen Bundesländern anfangen.

In der ehemaligen DDR hat diese Aufarbeitung nie stattgefunden, im Gegenteil: Heimlich wurde diese Vergangenheit verherrlicht.

Nach der Wiedervereinigung wurden diese Menschen mit einer Multi- Kulti Gesellschaft konfrontiert und überfordert.

Leider haben unsere Politiker diese Gefahr nicht erkannt und nichts dagegen unternommen.

Das Pferd wird nun von hinten aufgezäumt, mit Trauer, als letzte Möglichkeit der Schadensbegrenzung.
TAFKA"P_C"
schrieb am 16.11.2011, 12:09 Uhr (am 16.11.2011, 12:10 Uhr geändert).
wäre ich vorsichtig mit solchen äusserungen, die Sachsen sind ein Volk, hat hier einer bahauptet, also sind sie wohl keine deutschen?

hat keiner hier behauptet! Das entstand nur bei dir, in deinem Vakuum zwischen den Ohren! Aber wenn es so wäre, lieber so, als irgend ein Patchwork-Volk, woher du scheinbar herausgekrochen bist.
lucky_271065
schrieb am 16.11.2011, 12:22 Uhr
@ TAFKA

Patchwork-Volk

Verzeih, aber ich musste schmunzeln, denn das erinnert mich irgendwie an Deine "Promenadenmischung".

Die Siebenbürger Sachsen haben sich über einen geraumen Zeitraum (18.-19. Jh und nicht nur) als Nation bzw als "sächsisches Volk" verstanden. Wäre unsere Geschichte etwas anderes verlaufen, wenn sie dabei geblieben wären?
Joachim
schrieb am 16.11.2011, 12:30 Uhr (am 16.11.2011, 12:35 Uhr geändert).
Zwerg Bumsti schrieb:
"Gerri (der Deutsche mit Migrationsintergrund)


wäre ich vorsichtig mit solchen äusserungen, die Sachsen sind ein Volk, hat hier einer bahauptet, also sind sie wohl keine deutschen?"

Dann wären das ja alles Arschlöcher ? (Laut Gerry)
seberg
schrieb am 16.11.2011, 12:35 Uhr (am 16.11.2011, 12:38 Uhr geändert).
@Koi: nur als Korrektur: das obige Zitat, das du zu recht als „politischen Schwachsinn“ bezeichnest stammt nicht von seberg sondern aus spiegel-online.


@wamba:
„Nichts Genaues weiß man nicht, jedoch was wäre wenn herauskäme dass die "Dönermorder" nichts anderes als Auftragskiller waren, so wie einst die RAF?“
Dann würde sich herausstellen, dass sich beide trotzdem auf eine Sympathisanten- und Unterstützerszene in der Bevölkerung verlassen konnten. Was meinst du, wer die breitere hatte/hat?

Es führt aber auch zur Frage, wie weit die Mörder als angebliche „Auftragskiller“ denn eigentlich selbständig und aus eigener reifer Überzeugung gehandelt haben, oder eben unselbständig wie Kinder im Auftrag eines „Vaters“.

Ihr all zu „überzeugter“ Aktionismus spricht tatsächlich dafür, dass sie beide unreif im Auftrag für oder im Gegenauftrag gegen einen zumindest inneren ideologischen „Vater“ gemordet haben.

Was aber noch lange nicht für eine auch sonstige Vergleichbarkeit von Neonazis und RAF spricht.
wamba
schrieb am 16.11.2011, 12:39 Uhr (am 16.11.2011, 12:41 Uhr geändert).
Und wenn der Auftraggeber aus rein kriminellen Gründen gehandelt hat und dem ganzen nur einen ideologischen Anstrich verpasste? Dann könnte man den Vergleich zur RAF doch gelten lassen. Deren Auftraggeber waren auch kriminelle Elemente aus Ost und West.
lucky_271065
schrieb am 16.11.2011, 12:40 Uhr (am 16.11.2011, 12:42 Uhr geändert).
@ Joachim

wäre ich vorsichtig mit solchen äusserungen, die Sachsen sind ein Volk, hat hier einer bahauptet, also sind sie wohl keine deutschen?"

Über derlei Identitätsprobleme debattiert man auch anderswo; vielleicht weniger befangen als in Deutschland:

Der Schriftsteller Ferdinand Bruckner sah diesen Hang zur Übersteigerung vor allem beim österreichischen Selbstverständnis als zentrales Problem an:


„Ob da […] einst in Wien ein glanzvoller Kaiser residierte, oder ob ein blasser Herr Schuschnigg „Österreichs historische Erbpflicht“ erfüllen wollte: immer gab es eine österreichische Fiktion, eine metaphysische Begründung, warum die Österreicher auf der Welt sind. Die Tatsache, daß sie auf der Welt sind, einfach anerkennen, wäre gleichbedeutend gewesen mit dem amtlichen Einverständnis, daß die Österreicher ein Volk sind. Völker brauchen keine metaphysische Begründung. Ihr Dasein beantwortet bereits alle Fragen nach dem Sinn ihrer Existenz.“


„Der internationale Sprachgebrauch definiert jedoch die Nation weder als Sprach- noch als Volks- sondern einfach als Staatsbürgergemeinschaft. In diesem Sinne ist das Österreichische Volk unbestritten eine eigene Nation. […] So muß auch verstanden werden, daß die österreichischen Sozialisten nicht die ‚gute alte Zeit‘ der Monarchie […] zur Grundlage ihres Österreichbekenntnisses machen können, sondern sich bedingungslos zu der von ihnen mitgeschaffenen Republik Österreich bekennen. […] Die österreichischen Sozialisten sind in ihrem Bekenntnis zur Republik Österreich kompromißlos. Zur Republik – wir würden wünschen, daß alle Parteigenossen des Bundeskanzlers [Anm.: Julius Raab (ÖVP)] auch diesen Teil unseres gemeinsamen demokratischen Bodens vorbehaltlos anerkennen und nicht das Wort ‚Republik‘ vorbegleiten würden, wie an etwas, dessen man sich schämt. Aber das Bekenntnis ist eben kompromißlos zu Österreich. Das haben die österreichischen Sozialisten durch bittere Erfahrung gelernt. Sie stehen heute ohne Einschränkung zum österreichischen Gedanken. […] Wir sind österreichischnational.“

de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Identit%C3%A4t
Joachim
schrieb am 16.11.2011, 12:42 Uhr
Ich frage mich, welche Rolle der Verfassungsschutz dabei gespielt hat ?
Auch der "Selbstmord" der Beiden, erscheint in einem ganz neuen Licht.
Es hätte ja auch die Straßenbahn sein können.....
seberg
schrieb am 16.11.2011, 12:42 Uhr (am 16.11.2011, 12:44 Uhr geändert).
@wamba: Und was wären "rein kriminelle Gründe"?
Oder hast du nur Fragen und andere sollen antworten?
"kriminelle Elemente aus Ost und West" - die da wären?

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