Politik aktuell

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seberg
schrieb am 06.08.2010, 14:32 Uhr
Nun ja, walter-georg, man kann dir vielleicht zugute halten, dass der Spruch „diese Demokratie ist nur auf dem Papier existent“ eine von den Floskeln ist, die man schon mal so dahin sagt. Aber von dieser sicher mangelhaften Demokratie, so wie wir sie hier nach Deinem „nur auf dem Papier“ haben – also z.B. so, wie auch gerade hier im www-Netz - konnten wir in Rumänien nur träumen, oder? –
Das Gefühl von links bedroht zu werden, scheint in Bayern besonders ausgeprägt zu sein.
sibihans
schrieb am 15.08.2010, 10:09 Uhr
Hermann Oberth
mit Sonderstempel gewürdigt

Die rumänischen Philatelisten erinnern regelmäßig
an den Geburts- und Todestag des siebenbürgisch-
sächsischen Raumfahrtpioniers
Hermann Oberth (1894-1989). So auch im letzten
Jahr, als sich seine Geburt in Hermannstadt zum 115. Mal und sein Tod in Feucht bei Nürnberg zum 20. Mal jährten. Während der Kreisverband Hermannstadt der Philatelisten am 25. Juni – Oberths Geburtstag – einen Sonderstempel
und Gedenkumschlag (siehe Abbildung) einsetzte, würdigten
die Hermannstädter und Mediascher Briefmarkensammler mit je einem Sonderstempel und dazugehörigem Gedenkumschlag seinen
Todestag.

http://www.siebenbuerger.de/zeitung/pdfarchiv/pdf/2010/13/013_SBZ_2010-08-10_006.pdf
bankban
schrieb am 15.08.2010, 14:35 Uhr
walter georg "bankban: Zufällig habe ich zu etwas später Stunde eine Meinung von Dir bezüglich der Wahl in NRW gelesen und möchte mich dazu äußern:

Es fällt bei Einigen - Du gehörst auch dazu - immer wieder auf, dass Verbrechen der Linken verharmlost werden. Anscheinend kommst Du nicht aus einem Ostblockstaat. Dort gab - und gibt - es kaum Jemanden, der nach 1945 keine Opfer zu beklagen hatte."

Hallo, walter-georg, (1) kannst du, bitte, konkreter werden bzgl. der Verharmlosung? Würde mich interessieren, da ich in anderen Foren als Rechter gelte und mir dort niemand so etwas vorwerfen würde...
(2) Wie kommst du darauf, ich käme nicht aus einem Ostblockstaat?
Gruss,
Bankban
walter-georg
schrieb am 16.08.2010, 05:13 Uhr
bankban: 1. Wenn man wiederholt linke Ideen auch nur indirekt verteidigt - siehe dazu nur Deine Reaktion auf den von mir formulierten Begriff "Bärtiger" - oder sich wiederholt für die sie vertretenden Personen einsetzt, kann der Eindruck entstehen, dass man links denkt. Dies ist aus meiner Sicht nicht verwerflich, so lange man dafür plausibel argumentieren kann.

2. Das Angehen sowie die Analyse verschiedener Themen entspricht eher der Denkweise eines Hiesigen. Beide kann ein Siebenbürger oft schwer nachvollziehen.

Solltest Du in anderen Foren eher anders eingestuft werden, so kann dies nur damit erklärt werden, dass Du Dich dort auch anders äußerst. In diesem Fall ist alles klar. Um zu o.g. Ergebnis zu gelangen, habe ich viele Deiner Beiträge unter die Lupe genommen. Man stelle sich immer auch in die Lage des Anderen...

Dass Du zu den Personen ohne Gesicht - wie es Gilgamesch mal formuliert hat - gehörst, erschwert Punkt 2, ist jedoch für mich nicht ausschlaggebend.

walter-georg
schrieb am 16.08.2010, 05:48 Uhr
seberg: Das Gefühl, dass sich besonders in Bayern die Angst vor den Linken breit macht, habe ich nicht. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass in diesem Bundesland mehr auf die Gefahr aufmerksam gemacht wird, die von diesen verkappten Kommunisten ausgehen kann!

Vor wenigen Stunden habe ich eine Runde im Ersten verfolgt, in der u. a. über das Einkommen und die dunklen Geschäfte von Klaus Ernst diskutiert wurde. Für mich nicht ganz nachvollziehbar war, dass ein Vertreter o.g. "Organisation" das hohe Einkommen dieses "Scheinheiligen" sogar verteidigte! Dies erinnert an "unsere Volksvertreter", die auch etwas gleicher waren.
Mir soll mal jemand erklären, wie jemand, der ein Vielfaches eines Otto Normalverdieners einheimst, gegen die Oberen Zehntausend herzieht. Der ist in meinen Augen so glaubwürdig, wie die Auffassung, dass der Mensch der Hauptverursacher der Erderwärmung ist...
Gilgamesch
schrieb am 16.08.2010, 12:55 Uhr (am 16.08.2010, 12:56 Uhr geändert).
Hallo walter-georg,

"Mir soll mal jemand erklären, wie jemand, der ein Vielfaches eines Otto Normalverdieners einheimst, gegen die Oberen Zehntausend herzieht. Der ist in meinen Augen so glaubwürdig, wie die Auffassung, dass der Mensch der Hauptverursacher der Erderwärmung ist..."

Und is er das nicht? Wäre neugierig auf eine Begründung,
angesichts der vielen publizierten wissenschaftlichen
Studien.
Gilgamesch
sibihans
schrieb am 16.08.2010, 19:12 Uhr
Hallo Gilgamesch
Dann haben die Wikinger auch zuviel fosile Brennstoffe verbraucht und sind zuviel Auto gefahren, sonst hätte es Grönland gar nicht gegeben, oder ?.
pedimed
schrieb am 16.08.2010, 19:27 Uhr
Ja für die Erderwärmung ist immer noch die heisse Sonne zuständig, wir Bundesbürger werden nur abgezockkkt!!!
sibihans
schrieb am 16.08.2010, 19:48 Uhr
Rumänien ein Fass ohne Boden ?
Man könnte wahrscheinlich ein Tehma für sich draus machen, aber ich finde es gehört auch hierhin. Der rumänische Staat hat gut 15 Milliarden € von überallher bekommen. Mit dem Geld ist nichts gescheites gemacht worden, ausser das sich ein paar Halunken sich die Taschen übervoll gemacht haben. Wenn man so darüber nachdenkt ist ein großer Teil von unseren Steuern die wir bezahlen müssen ob wir wollen oder nicht auch dabei.

http://www.adevarul.ro/actualitate/eveniment/Truica-sarmanul_putred_de_bogat_0_317368578.html
bankban
schrieb am 16.08.2010, 22:44 Uhr
@ walter-georg: Einmal schreibst du, ich würde zu denen gehören, die Verbrechen, welche von Linken verursacht wurden, verharmlosen. Auf meine Nachfrage und Bitte um Belege hin präzisierst du, dass ich ja irgendwie linke Positionen beziehen würde, was du an sich nicht schlimm findest, wenn man sie argumentativ untermauert. (D.h. Belege für Verharmlosungen hast du nicht.) Nun frage ich mich: wo ist dann das Problem?

Ja, ich "bekenne" mich schuldig, oft Positionen kritisch zu hinterfragen, die für mich rechtskonservativ bis braun klingen. Dadurch mag sicherlich mitunter der Eindruck entstehen, ich täte dies von einem eigenen "linken" Standpunkt aus.

Doch habe ich (vll. war das vor deinem Auftreten hier gewesen; ich erinnere mich z.B. an einen Beitrag von mir im letzten Herbst) auch gegen Verharmloser der Verhältnisse vor 1989 im Ostblock Stellung bezogen. Dass dies vielen nicht auffällt, mag daran liegen, dass viele so etwas lieber haben und lesen als Kritik an den Braunen.

Meinem Bestreben und Selbstverständnis nach versuche ich gegen linke wie rechte Extremisten aufzutreten. Dass ich dies nicht jedes Mal leisten will und kann, liegt an meinen begrenzten Kapazitäten und Ressourcen. Falls in meinen Beiträgen dennoch insgesamt ein Vorherrschen irgendwie linker Position beobachtbar ist/sein sollte, so mag dies womöglich daran liegen, dass

a) das allgemein als "links" aufgefasste Theoriegebäude insgesamt intellektuell anspruchsvoller und aufregender und perspektivisch allemal humaner ist als das, was auf der "rechten" Seite zu finden ist. (Als Politologe müsstest du mir doch eigentlich zustimmen, dass die Ideologen der Nation und des Nationalismus keine nennenswerte, kohärente Theorie bzw. Denkleistung hervor- bzw. erbracht haben).

und dass

b) nach meiner Auffassung alleine eine gesellschaftskritische Position, welche die herrschenden Verhältnisse hinterfragt, zu einer menschlicheren, friedlicheren Gesellschaft beitragen kann. Insbesondere das Friedfertige kann nicht entstehen, wenn nationale Bezüge und Aspekte betont und überbetont werden. Daher meine Kritik an solchen ethno/nationszentrierten Aussagen in diesem Forum, durch welche Kritik ich eben womöglich (auch von dir) als ein Linker, gar als ein Verharmloser linker Verbrechen wahrgenommen werde. Was jedoch purer Unsinn ist.

Soviel zu meinem Credo.
Gilgamesch
schrieb am 17.08.2010, 05:34 Uhr
Hallo Gilgamesch
Dann haben die Wikinger auch zuviel fosile Brennstoffe verbraucht und sind zuviel Auto gefahren, sonst hätte es Grönland gar nicht gegeben, oder ?.


sibihans,
das war lustig und gut.
Grönland-Grünes Land.

Die Furcht vor CO2.
Ich frage mich, wie ist das möglich, daß in den Medien so
Viele sich nur auf Studien berufen die in eine Richtung zeigen, obwohl es auch Studien gibt, die in eine andere Richtung zeigen.
Dasselbe wird auch mit der Furcht vor Cholsterin gemacht.
Dahinter stehen immer irgendwelche Interessen, vermute ich. Beim Cholesterin ist da die Pharmaindustrie dahinter und die Margarinehersteller, aber beim CO2 ?
Dann entsteht ein Mainstream, dem zu widersetzen kaum ein Wissenschaftler sich traut, sonst wird der schnell kaputt gemacht.
Gilgamesch

getkiss
schrieb am 17.08.2010, 08:01 Uhr (am 17.08.2010, 08:02 Uhr geändert).
@bankban:"Soviel zu meinem Credo."

Danke für die aufschlussreiche Erklärung.
Ich nehme zur Kenntniss, Du betrachtest Dich als eingeschränkter linker, lach.

Ich betrachte mich als liberaler rechter. Das ist aber nicht "mein Credo". Mein Credo beginnt mit den ersten Worten meines Glaubenbekenntnisses:
"Ich glaube an Gott.."
seberg
schrieb am 17.08.2010, 11:36 Uhr
@walter-georg, könnte man es nicht auch so sehen: ein „Linker”, der als Volksvertreter gegen die "Oberen Zehntausend" herzieht aber gleichzeitig ein hohes Einkommen bezieht, der gilt als scheinheilig, aber ein „Rechter“, bzw. „Konservativer“ mit hohem Einkommen, der als Volksvertreter mit den "Oberen Zehntausend" paktiert und mit ihnen Geschäfte macht, der gilt als glaubwürdig. Einem „Rechten” traut man bei uns offenbar von vornherein zu, dass er im Interesse des Volkes und der „Nation” arbeitet, einen „Linken” hingegen verdächtigt man eher, in die eigene Tasche zu wirtschaften. - Da scheinen wir Sibis uns besonders gut auszukennen, weil uns das Leben und Leiden im Ceausescu-Rumänien angeblich zu Experten für alles „Linke” gemacht hat, für Kommunismus und für Karl Marx und für Kapitalismus usw... (was soll übrigens Deine ständige Unterscheidung und Abgrenzung zwischen uns „Sibis” und den „Hiesigen”? Sind wir etwas Besonderes?)

Du hast neulich hier irgendwo beklagt, dass die Demokratie in diesem Land nur auf dem Papier existiere. Da übertreibst du natürlich, andererseits könnte da auch etwas dran sein, aber keineswegs wegen der „Linken”, sondern wegen dem zunehmenden Einfluss der „Oberen Zehntausend” am Volk vorbei auf Wirtschaft, Politik und Parteien.

Das legen übrigens auch neuere Studien eines Forschungsteams um den US-Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Douglass North nahe: das kapitalistisch-marktwirtschaftliche System ist demnach keineswegs ein Garant für auch demokratische und rechtsstaatliche Strukturen innerhalb einer Gesellschaft, ganz im Gegenteil tendiert dieses System quasi automatisch zu geschlossenen Interessen-Gruppen mit diskretionären Entscheidungen der ökonomischen und politischen Akteure innerhalb dieser Gruppen. Die uns bekannten, bisher einigermaßen gerecht funktionierenden westlich-kapitalistischen Gesellschaften sind demnach lediglich eine durch die strenge kalvinistische Mentalität entstandene historische Ausnahmerscheinung, aber keineswegs universell und ewig gültig (was ja übrigens auch die gegenwärtige Wirtschaftskriese nahe legt).

Kannst du mir übrigens sagen, warum die praktische Umsetzung und Anwendung des kapitalistischen Theorien- und Ideengebäudes als ständig reformier- und verbesserungsfähig und -würdig gilt, das Ideengebäude vom „Bärtigen” Marx aber nicht? Vielleicht liegt es daran, dass die Vertreter des Kapitalismus von Anfang an nicht so naiv waren, die Notwendigkeit z.B. auch der Religion (als „Opium” und/oder als Wahrheitselixier?) „für das Volk” so zu unterschätzen, wie es beim Versuch getan wurde, das Marx’sche Ideengebäude in Wirklichkeit umzusetzen?

Apropos „scheinheilig”: als scheinheilig könnte man ja vielleicht auch jemanden bezeichnen, der sich anfangs hier als politisch neutral präsentiert, um sich dann aber als Wächter gegen die „Gefahr von Links” zu entpuppen, der die Beiträge hier „unter die Lupe” nimmt, wie jenen von bankban, offenbar um sie auf eine „linke” Gesinnung hin zu prüfen, oder?
bankban
schrieb am 17.08.2010, 14:10 Uhr
@ seberg: "ganz im Gegenteil tendiert dieses System quasi automatisch zu geschlossenen Interessen-Gruppen mit diskretionären Entscheidungen der ökonomischen und politischen Akteure innerhalb dieser Gruppen."

Ja; dies wurde im Übrigen auch für die wirtschaftlich-bürgerliche Elite in Deutschland festgestellt. Hierzu verfasste etwa Hans Ulrich Wehler einen aufschlussreichen Aufsatz: "Deutsches Bürgertum nach 1945: Exitus oder Phönix aus der Asche?" In: Geschichte und Gesellschaft 2001 (27. Jg.), H. 4, S. 617-634.
Gilgamesch
schrieb am 17.08.2010, 14:26 Uhr
bankban:
"...nach meiner Auffassung alleine eine gesellschaftskritische Position, welche die herrschenden Verhältnisse hinterfragt, zu einer menschlicheren, friedlicheren Gesellschaft beitragen kann. Insbesondere das Friedfertige kann nicht entstehen, wenn nationale Bezüge und Aspekte betont und überbetont werden. Daher meine Kritik an solchen ethno/nationszentrierten Aussagen in diesem Forum, durch welche Kritik ich eben womöglich (auch von dir) als ein Linker, gar als ein Verharmloser linker Verbrechen wahrgenommen werde. Was jedoch purer Unsinn ist".

Kapiert?
alles Denken, was nicht in die Schublade von bankban passt, ist purer Unsinn.
Gilgamesch

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