Politik aktuell

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Johann
schrieb am 24.02.2011, 10:52 Uhr
@ getkis

Guttenberg hat bei einem bis jetzt wissenschaftlich sehr hoch geschätzten Experten promoviert und dann noch mit summa.
Daher war die Lektüre des Buches für alle Experten auf diesem Gebiet sozusagen eine Pflichtlektüre.
Hätte er eine 4 bekommen, hätte doch Lescano die Promotion wahrscheinlich niemals gelesen.
Der Gutti trägt halt immer eine Schippe zu viel auf ..
Merlen
schrieb am 24.02.2011, 10:55 Uhr (am 24.02.2011, 10:58 Uhr geändert).
@Georg Schell
Wo bleibt die "deutsche Gründlichkeit"?

:-)) diese findet man in der deutschen Bürokratie wenn es darum geht dem kleinen Steuerzahler das letzte aus der Tasche zu ziehen oder den letzten Cent einzutreiben bei einem 5 € Bussgeld beim falsch Parken. Da erlebt men sie noch, die hochgepriesenen Gründlichkeit:-)))
In "oberen" Kreisen ist alles nur eine Frage der "Zuwendungen", und wenn Pappi ein gut gefülltes Konto hat geht alles leichter, längst auch in Deutschland.

@Johann,
Eben, keiner hatte Gutti gezwungen seine Dissertation beim bekanntesten wissenschaftlichen Verlag drucken zu lassen (kostet nur 5.000 €).
Etwas bescheidener und niemand wäre was aufgefallen.
grumpes
schrieb am 24.02.2011, 11:03 Uhr (am 24.02.2011, 11:05 Uhr geändert).
Die Solidarität, die Karl-Theodor zu Guttenberg aus der Union zuteil wird, ist fatal. Denn sie ergibt sich nicht aus Überzeugung - sondern aus Angst vor dem geballten Volkszorn. Damit stellt die Partei genau jene Werte in Frage, die sie als ihren Markenkern bezeichnen würde: Redlichkeit, Wahrhaftigkeit - und Ehrlichkeit. Ein Kommentar von Stefan Braun


Quelle : Süddeutsche.de
Merlen
schrieb am 24.02.2011, 11:05 Uhr (am 24.02.2011, 11:06 Uhr geändert).
@getkiss,
..nicht von der Verfassung gedeckt? Welche Verfassung? Meinen Sie das Grundgesetz? Deutschland hat keine verfassung bisher und das Grundgesetz als solches zu installieren ist ein juristischer Trick aber grundgesetzwidrig, es soll eine Volksabstimmung verhindert werden (die seit der Wiedervereinigung überfällig ist)in dem z.B. die Gewaltenteilung wirklich vollzogen, Staat und Kirche wirklich getrennt ((beides jetzt schon im GG gefordert aber nciht umgesetzt) und es könnte die nationalsozialistische Nachkriegsbürokratie mit ihrer sich selbst gegebener Macht beschränkt werden. Davor fürchten sie sich am meisten.
slash
schrieb am 24.02.2011, 11:06 Uhr (am 24.02.2011, 11:10 Uhr geändert).
Wenn Karl-Theodor zu Guttenberg sein Plagiat als Zitierfehler verharmlost, so wird im Internet gewitzelt, dann wird als Nächstes wohl der Ladendiebstahl zum Einkaufsfehler umetikettiert. Das klingt fast schon nach Galgenhumor, weil es einfach nicht gelingen will, den Verteidigungsminister zum Amtsverzicht zu bewegen, und das, obwohl die Opposition spätestens gestern im Bundestag auf Frontalangriff umgeschaltet hat.
Ha ha ha, lustig - Einkaufsfehler!

Kapern: Den Menschen - das muss man ja festhalten - ist es ja offenbar egal, wie Karl-Theodor zu Guttenberg zu seinem Doktortitel gekommen ist. Sie halten ihm die Stange. Das könnte ja auch ein Zeichen dafür sein, dass sie sich von Titeln, Honoratioren und Autoritäten einfach nicht mehr beeindrucken lassen. Ist das also so was wie ein Anzeichen für eine Emanzipation von Obrigkeitlichem und eine Konzentration auf das Menschliche?

Prantl: Das haben Sie schön gesagt. Ich weiß nicht, ob Titel und der akademische Betrieb etwas Obrigkeitliches ist. Es geht ja doch wohl zunächst einmal darum, dass die Menschen in diesen Politiker eines neuen Typus, wie man immer gemeint hat, so viele Hoffnungen gesetzt haben, und man will sich diese Hoffnungen so schnell nicht wegnehmen lassen. Man hält sich an sein Idol und will es nicht entidealisieren. Ich glaube, da werden wir noch einiges Bröckeln und Bröseln erleben, auch in den Umfragen, und die Umfragen - wir haben ja gerade darauf hingewiesen - laufen da durchaus verschieden. Was wir derzeit sehen ist eine Art, das macht die Partei zu Guttenbergs, das macht auch ein Teil der Öffentlichkeit, eine Art Persönlichkeitsspaltung. Man unterscheidet in den Doktoranten Guttenberg, der gefehlt hat, der furchtbare wissenschaftliche Fehler gemacht hat, der geistiges Eigentum gestohlen hat - das ist die eine Seite, die böse Seite -, und auf der anderen Seite ist der gute Guttenberg, dem man all das zugutehalten will, das man ihm bisher auch zugute gehalten hat. Auch Guttenberg selber macht ja so ähnlich, indem er von dem Blödsinn geredet hat, den der andere Guttenberg irgendwie gemacht hat. Ich glaube, dass man diese Persönlichkeitsspaltung nicht wird durchhalten können. Es steht halt eine einzige Persönlichkeit vor uns, die man mit seinen Fehlern und mit seinen Schwächen und mit seinen Pluspunkten insgesamt beurteilen muss, und dann geht es halt darum, ob das Defizit an Glaubwürdigkeit und an Ehrlichkeit, das er in dieser Frage der Doktorarbeit und vor allem des Umgehens damit in der vergangenen Woche gezeigt hat, ob dies nicht auch seine und sehr stark seine Glaubwürdigkeit als Politiker betrifft.


Finde, daß Herr Prantl hier ziemlich genau den Kern trifft....!

Quelle: www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1396196/
pavel_chinezul
schrieb am 24.02.2011, 11:14 Uhr
Tja, was erwartet man! Dr. Kohl hat es vorgemacht und seine Schülerin Dr. Merkel macht es ihm nach. Leider hat sie die Endzeit Kohls als Maßstab genommen (schwarze Kassen und Ehrenwort) und nicht seine Anfänge als er 1985 seinen Regierungssprecher wegen der Ermittlungen gegen ihm, in einem Steuerdeliktfall, entließ.
seberg
schrieb am 24.02.2011, 11:33 Uhr (am 24.02.2011, 11:34 Uhr geändert).
Zu der Persönlichkeitsspaltung von der Prantl spricht, scheinen besonders die überzeugten Christen zu neigen, in einem anderen Thread hatte ich darauf hingewiesen.
Die Vorstellung, wie Phönix aus der Asche alles Böse und Gefährliche (wie hier den Plagiats-Betrug) einfach so hinter sich lassen und als Minister Saubermann weiter machen zu können, bzw. wie erlöst wieder auf zu erstehen, nährt die Illusion, mit dem oberflächlich-verbalen Reinwaschen von Schuld, auch die inneren Schuldgefühle und Gewissenkonflikte los geworden zu sein. Das ist ein gefährliche Trugschluss, der gerne verdrängt wird und sich irgendwann rächt. Spätesten beim nächsten "Fehler aus Überforderung".
wamba
schrieb am 24.02.2011, 11:34 Uhr
"Ein überraschender Rücktritt und hohe Barabhebungen:
Der Schatzmeister der Brandenburger Grünen ist verschwunden", schreibt Welt Online.
Hier ist ein echter Schaden entstanden!

Anchen
schrieb am 24.02.2011, 11:44 Uhr
@mynona Müßte es nicht heißen:

Willkommen bei der UNI Buyreuth

- Sie promovieren - wir kopieren
grumpes
schrieb am 24.02.2011, 12:03 Uhr (am 24.02.2011, 12:15 Uhr geändert).
www.youtube.com/watch?v=0zfE9h6Gves
..... das Volk reagiert.

Gruß
grumpes

P.S. Da war mein Opa als Bauer ehrlich (kein Dr. med.), der hat damals den Dorfbewohnern die faulen Zähne gezogen.
Nur die Zangen waren echt. Dafür hat er keinen Titel gebraucht, und Geld hat er dafür auch nie genommen.
(Sterilisation : Zange über die Flamme halten)
(Betäubungsmittel: Pali)
Johann
schrieb am 24.02.2011, 12:08 Uhr
@ anchen

umgekehrt:
Sie kopieren, wir promovieren
Merlen
schrieb am 24.02.2011, 12:18 Uhr
@grumpes,
es reagiert mit Häme. Da sind wir auf dem Niveau eines nachtretenden Fussballspielers. Ein Land in dem diese Situation trotz allem mit Respekt (menschlich) behandelt würde könnte ich lieben. Aber auf der einen Seite Betrüger und auf der andern Häme, auf einer Seite gerissene Volksverdummer, auf der anderen erzogene Dummheit, da fällt es mir schwer Deutsche zu sein:-( Aber mein Anspruch ist eh zu hoch, ich weiss:-)
walter-georg
schrieb am 24.02.2011, 13:12 Uhr
@ Merlen: Sehe ich genau so.
Mynona
schrieb am 24.02.2011, 13:28 Uhr
Einfach nur genial:
Zum erfolgreichen Plagiat in zehn einfachen Schritten
- Eine Anleitung-

http://www.fh-frankfurt.de/de/.media/~schimmel/plagiate_aktuell.pdf
seberg
schrieb am 24.02.2011, 13:31 Uhr (am 24.02.2011, 13:34 Uhr geändert).
@walter-georg:
"sehe ich genau so"
Wie könnte es auch anderes sein bei einem, dem alles zur eitlen und billigen Nachahmung um nicht zu sagen zum Plagiat (siehe Anleitung!) gerät...

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