1 Dezember

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

pavel_chinezul
schrieb am 30.01.2011, 10:40 Uhr
Lucky_271065,

was sagt dir denn, dass ich Banater bin?
lucky_271065
schrieb am 30.01.2011, 10:46 Uhr (am 30.01.2011, 10:49 Uhr geändert).
@ Pavel Chinezul

Ich dachte, Du hättest Dich seinerzeit als Temeswarer "geoutet". Falls das eine falsche Assoziation in meinem Kopf war, vielleicht auch bedingt durch Deinen Username (Pavel Chinezul residierte doch im Temeswar, oder?), bitte ich um Entschuldigung. Trotzdem, Du bringst oft sehr interessante Quellen. Vielleicht bist Du so nett, uns weiterzuhelfen.

P.S. Hast Du mein (nachträglich eingefügtes) P.S. zwei Beiträge weiter oben gelesen? Bezüglich der Serben?
pavel_chinezul
schrieb am 30.01.2011, 11:05 Uhr (am 30.01.2011, 11:20 Uhr geändert).
Lucky_271065

Dir hatte ich auch schon mal geschrieben, dass der Kinizsi auch für Siebenbürgen wichtig war. Und das passt auch zu mir ein bisschen, weil ich ein Kind beider Kulturgebiete bin!

Hier nochmal als was ich mich seinerzeit "geoutet" habe:

Erstellt am 21.07.2010, 23:02 Uhr Thread Bildung:

Servus User Schully,

sie haben es richtig erkannt. Ich oute mich als "waschechte Promenadenmischung", denn ich bin eine "Koproduktion" aus Siebenbürger und Banater Berglanddeutsche, aufgewachsen in Temeswar, mit regelmäßiger Ferienunterbringung in den Herkunftsregionen meiner Eltern. Den Nick habe ich als Hommage an diese geschichtliche Person gewählt, weil es mir als Dötzchen meinen Wissensdurst angeregt hat. Ich fand es faszinierend, dass in Rumänien, ein Chinese geehrt wurde und ich wollte mehr darüber erfahren. Als ich dann heraus fand, dass es wohl vom Begriff "cneaz" herkommt, habe ich gelernt, dass hinter dem Offensichtlichen sich auch eine andere Wahrheit verbergen kann.

Was ich damals nicht schrieb, ist die Tatsache, dass ich dazu auch noch in SB geboren bin.
Wenn ich mich recht entsinne hattest du auch von familiären Wurzeln ins Banat geschrieben! Also bist du dann auch kein SBS?

Das mit den Serben ist Tatsache und wohl bekannt. Nur die Franzosen haben sie dann militärisch "herausgebeten", ansonsten "nu pupa România Banatul, cît hăul". Übrigens, die Serben warteten nach dem Umsturz 1989 auf ein Auseinandefallen Rumäniens. Es hätte sich in dem Chaos, die Chance eines noch größeren Serbiens ergeben!

Aber ich will mal folgendes fragen: Deutschland hat nach dem I WK Territorien verloren, genauso auch Österreich, Ungarn, sogar Bulgarien. Die Rumänen haben nur dazu gewonnen. Bei den erstgenannten Ländern verstehe ich, dass die Faschischten an die Macht kommen konnten, durch Verblendung der Bevölkerung mit Worten, wie "den Schmach des I WK zu tilgen". Aber welchen Grund hatte Rumänien?

PS. Noch was zu den Serben! Jugoslawien ist auseinandergebrochen, weil es von den Serben eigentlich als ein Großserbien und kein föderaler Staat angesehen wurde und sich dementsprechend auch in den anderen Teilen der Föderation so benahmen. Erinnert stark an rumänische Verhältnisse!
bankban
schrieb am 30.01.2011, 11:20 Uhr
@ lucky: du argumentierst mit der Mediascher Anschlusserklärung vom Januar 1918 gegen meine Aussage, wonach nur einzelne Sachsen ihre Meinung zugunsten des Anschlusses kundtaten und dies nur als ihre Meinung zu werten ist, aber nicht als die des Sachsentums. Doch hatte auch ich die Mediascher Erklärung im Sinn und bleibe bei meiner Meinung, denn soweit ich weiss, sind die dort Anwesenden nicht im Auftrag des Sachsentums zusammengekommen und hatten kein imperatives Mandat, pro oder kontra Anschluss Stellung zu beziehen. Das waren sicherlich Prominente des Sachsentums, sicherlich Politiker ersten Ranges, aber dennoch waren sie nicht und durch nichts legitimiert. Daher ist es in meinen Augen eine Fälschung/riesige Übertreibung, zu sagen, die Sachsen hätten sich so oder anders entschieden (gar: votiert, also abgestimmt), da die Erklärung ja nur von etwa 50 Leuten eigenmächtig verabschiedet wurde.

Oder würdest du es heute für normal und legitim halten, wenn 200 Lokalpolitiker aus Schleswig Holstein am Samstag Abend den Anschluss des Landes SH an Dänemark beschließen würden - ohne Auftrag etc.?
getkiss
schrieb am 30.01.2011, 15:01 Uhr
@lucky...:" Es kommt ganz auf die Quelle an und auch darauf, wie man aus ihr (selektiv?) zitiert.

Nee, dass ich nicht lache. Da bringen Pavel und bankban Argumente und Fakten die klar sind und nicht widerlegbar.
Bekundungen von irgendwelchen "Repräsentanten", die früher mal in das ungarisches Parlament gewählt wurden und gute Kontakte zu den rumänischen Politikern hatten werden "geschichtlich" als Volkswille hochstilisiert und die Behauptung bankbans, dass dies kein Votum sei als Haarspalterei hingestellt, außer Acht lassend das ein direktes Votum als Volksentscheid zu einer Landes/Regional/Kommunalzugehörigkeit die Voraussetzung wäre!

Ganz im Sinne des zitierten Spruches der nur eines bedeutet: Wes Brot ich esse, des Lied ich singe!
Da könnt ihr argumentieren was ihr wollt, ein Lucky oder ein Aurel werden immer blind bei ihren abgekupferten Sprüchen bleiben.

Wenn rumänische Politiker nur etwas von Autonomie oder Regionalhoheit hören (in anderen mehrsprachigen Ländern, sogar in Deutschland, ein ganz normaler politischer Begriff), dann geht es gleich los mit "Irredentismus" "Faschismus" u.s.w. Den eigenen faschistoiden Organisationen gegenüber ist man selbstverständlich nicht nur blind und taub, sondern auch Kopflos....
Da soll man staunen, das in solche Diskussionen wie hier - die uns eigentlich nur rein theoretisch was angehen, denn praktisch haben wir damit längst nix mehr am Hut - sich Leute mit solchen angelesenen und überholten Ansichten einmischen. Das ganze hat doch mit aktueller Problematik nix zu tun, alles alte Hüte, "geschichtlich" verbrämt, nicht nur in Rumänien, Ungarn und fast alle Länder aus dem Osten Europas. Junge Nationalstaaten, von der Geschichte und den Großmächten herandiktiert, in denen solche nationalistische Strömungen weiterhin wabern.

Und weil sie, diese Länder, auch immer irgendwie von anderen Mächten abhängig waren, (ver)suchen es Ihre Emissäre in diesen Mächten/Ländern immer wieder Fürsprache zu finden....So auch auf den Webseiten ihrer ehemaligen, schon längst nicht mehr ihrer, Staatsangehörigen.....

Und aus einer falsch verstandenen "Brückenfunktion" heraus, machen unsere Vereine auch noch mit im Spiel, anstatt die richtige Interessenvertretung der Mitglieder zu sein!
walter-georg
schrieb am 30.01.2011, 15:58 Uhr
Irgendwie merkwürdig: Da läuft schon seit geraumer Zeit eine Debatte pro/contra Rumänen/Ungarn von einer erstaunlich hohen Intensität, aber als wir Sachsen von einem User wiederholt beleidigt wurden, hat sich kaum jemand gemeldet. Das verstehe, wer kann/will...
gehage
schrieb am 30.01.2011, 16:19 Uhr
@lucky
zitat. "Ach Gehage, willst Du Dich schon wieder mit mir anlegen?"

nein, sicherlich nicht! ich will dich nur auf deine wortverdrehungen aufmerksam machen. und dass du teilweise sehr einseitig argumentierst. oder ist das usus bei euch seelenklempnern? immer recht zu behalten und alles besser zu wissen, ob es nun falsch ist oder nicht?

nichts für ungut...
lucky_271065
schrieb am 30.01.2011, 17:10 Uhr (am 30.01.2011, 17:12 Uhr geändert).
@ bankban
Daher ist es in meinen Augen eine Fälschung/riesige Übertreibung, zu sagen, die Sachsen hätten sich so oder anders entschieden (gar: votiert, also abgestimmt), da die Erklärung ja nur von etwa 50 Leuten eigenmächtig verabschiedet wurde.

Ich habe den Eindruck, Du argumentierst nur so, aus dem Bauch heraus, weiterhin ohne echte Argumente oder gar Quellen. Das gleiche gilt in diesem Kontext für Getkiss.

"Weil nicht sein kann, was nich sein darf". Und zwar, dass die Delegierten der Sachsen bei der Versammlung am 8. Januar 1919 in der Margarethenkirche in Mediasch für den Anschluss an Rumänien gestimmt haben. Es waren die Vertreter des Sächsischen Zentralausschusses zusammen mit jenen des Deutsch-Sächsischen Nationalrats für Siebenbürgen, wenn ich mich recht erinnere. Die legitimsten Vertreter des "Sachsenvolkes", die es zu jenem Zeitpunkt gab. Und das sollte eigentlich zumindest im Wesentlichen jeder wissen, der in Rumänien eine deutsche Schule besucht und im Geschichtsunterricht einigermassen aufgepasst hat. Ich wolle aber nur nochmals klarstellen, dass die legitimen Vertreter der Siebenbürger Sachsen (und nicht lange danach auch die der Banater Schwaben) für den Anschluss ihrer Siedlungsgebiete an das Königreich Rumänien gestimmt haben, weil manche hier immer noch gerne die Opferrolle spielen, als ob nur fremde Mächte das entschieden hätten... Natürlich, das letzte Wort hatten sowieso die Siegermächte. Aber unsere sächsischen und schwäbischen Vorfahren hatten damals gute Gründe, so abzustimmen, wie sie es getan haben. Was die Geschichte danach noch alles gebracht hat, steht auf anderen Blättern...
gehage
schrieb am 30.01.2011, 17:22 Uhr
@lucky
zitat: "Und das sollte eigentlich zumindest im Wesentlichen jeder wissen, der in Rumänien eine deutsche Schule besucht und im Geschichtsunterricht einigermassen aufgepasst hat."

geschichtsuntericht in rumänien zwischen 1945-1990, das auch noch als "die wahrheit" zu propagieren...das ich nicht lache...aber DAS ist unser lucky, jawohl!

nichts für ungut...
gerri
schrieb am 30.01.2011, 17:36 Uhr
@Hallo, als Produkt kann man nichts dafür.

Geri
Johann
schrieb am 30.01.2011, 17:36 Uhr (am 30.01.2011, 17:39 Uhr geändert).
Hallo lucky_xxx

anscheinend bist du vom rumänischen Geschichtsunterricht extrem indoktriniert. Bei bankban kann ich dies nicht feststellen, im Gegenteil.

Die Ungarn wurden nach dem 1. Weltkrieg an drei Grenzziehungen benachteiligt (Tschechoslowakei im Norden, Rumänien im Osten und Jugoslawien im Süden. Allein im Westen mit Österreich ging es andersherum aus, weil die Deutschen noch verhasster waren bei den Alliierten und zwar durch eine ähnliche Vorgehensweise wie ein Gouverneur von Massachusetts, Elbridge Gerry, des frühen 19. Jahrhunderts dies getan hat.

"Gerrymandering, ein Begriff der Politikwissenschaft, ist die absichtliche, dem Stimmgewinn dienende Manipulation der Grenzen von Wahlkreisen bei einem Mehrheitswahlsystem. " Wikipedia
Ähnliches wurde an der Grenze Polen - Deutschland praktiziert.

Die Rumänen wurden also zu Lasten Ungarns bevorzugt.

1910 gab es weit über 2. Millionen Deutsche allein in Transleithanien, die inoffizielle Bezeichnung für den östlich der Leitha gelegenen ungarischen Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, also nicht Transilvanien.
Die Deutschen waren neben den Ungarn zahlenmäßig die zweitgrößte nationale Gruppe und hatten am meisten unter der Magyarisierung zu leiden, weil sie auf verschiedene kleine Gruppe über das ganze Königreich verteilt lebten und daher sich kaum adäquat wehren konnten.

Nur etwa 10 Prozent davon, gleich die Siebenbürger Sachsen konnten aufgrund Ihrer Schulen relativ unbeschadet die Magyarisierung überstehen. Nur in Siebenbürgen konnten deutsche Lehrer ausgebildet werden.

Die Ungarn haben nach dem Krieg die Quittung dafür bekommen, weil viele Deutschen eher gegen als für den Anschluss an Ungarn waren.

Ich bin froh, dass Siebenbürgen zu Rumänien gekommen ist, weil die rumänische Mentalität den Kommunismus erträglicher gemacht hat.

Die kommunistischen Bonzen haben während der Woche den Peppone gespielt, waren also überzeugte Atheisten und Kommunisten, und am Sonntag haben sie Don Camillo die Stiefel geleckt und um Absolution gebeten.

Am besten ging es der deutschen Minderheit im Ostblock in Rumänien, in Europa aber sicherlich in bella Italia.
Wäre es uns am besten in Rumänien gegangen wie du und andere hier ständig fälschlicherweise behaupten, dann wären wir noch über 90 % in Siebenbürgen, so wie es in Südtirol der Fall ist.


lucky_271065
schrieb am 30.01.2011, 17:43 Uhr
@ Getkiss (Siebenbürger oder Banater?)
Und aus einer falsch verstandenen "Brückenfunktion" heraus, machen unsere Vereine auch noch mit im Spiel, anstatt die richtige Interessenvertretung der Mitglieder zu sein!

Ich denke, jeder ausgesiedelte Landsmann, der für sich weiterhin die Bezeichnung "Siebenbüger Sachse" oder "Banater Schwabe" in Anspruch nimmt hat selbstverständlich eine natürliche Brückenfunktion zwischen seiner "alten" und der "neuen" Heimat, deren Menschen und Kulturen. Zwar kann jeder ablehnen, diese Brückenfunktion weiterhin wahrzunehmen. Aber ob er dann die Bezeichnung "Siebenbürger" bzw "Banater" noch zu Recht für sich in Anspruch nimmt? Das ist für mich zumindest äusserst fragwürdig. Persönlich nehme ich diese Brückenfunktion als in Siebenbürgen lebender Deutscher (mit sächsischen und schwäbischen Wurzeln) bewusst und gerne wahr, so oft ich dazu Gelegenheit habe. Nicht zuletzt deswegen melde ich mich auch auf diesem Forum zu Wort.
lucky_271065
schrieb am 30.01.2011, 17:53 Uhr (am 30.01.2011, 18:07 Uhr geändert).
@ Johann
Schön, Dich wieder zu lesen.
Natürlich wurde Rumänien von den Siegermächten als Verbündeter bevorzugt und Ungarn als einer der Verlierer des I. Weltkrieges benachteiligt, das hat ja auch niemand bestritten.

Aber was das Thema "Votum der Siebenbürger Sachsen für den Anschluss an Rumänien, am 8. Januar 1919 in Mediasch" betrifft, kann niemand mit ernsthaften Argumenten widersprechen. Und interessanterweise steht genau das, was ich im "rumänischen Geschichtsunterricht" von meinem sächsichen Lehrer gelernt habe auch in der von mir heute morgen zitierten Quelle (Ernst Wagner, Geschichte der Siebenbürger Sachsen, Edition Wort und Welt, München, 1998). Oder in Kürze auch in der gestern zitierten Quelle von Anneli Ute Gabanyi. Und die hat wohl nichts mit rumänischem Kommunismus zu tun, oder? Höchstens als eine der vehementesten und wohl auch kompetentesten Kritikerinnen, soviel ich weiss.

P.S. Ich habe nie behauptet, dass die Siebenbürger Sachsen nicht auch gute Gründe zur Ausreise gehabt hätten, besonders in der kommunistischen Zeit. Vergessen wir aber zumindest nicht, dass etwa die Hälfte nach dem Fall des Kommunismus ausgereist sind. Da hatten sie wohl auch gute Gründe. Aber eben andere als das Entkommen aus einer Diktatur ...
bankban
schrieb am 30.01.2011, 17:56 Uhr
"Am besten ging es der deutschen Minderheit im Ostblock in Rumänien, in Europa aber sicherlich in bella Italia.
Wäre es uns am besten in Rumänien gegangen wie du und andere hier ständig fälschlicherweise behaupten, dann wären wir noch über 90 % in Siebenbürgen, so wie es in Südtirol der Fall ist."

Naja... bella Italia ... die Rechte der dortigen Deutschen wurden aber in den 1950ern mit Bomben und Attentaten durchgesetzt. Dazu ist es in Siebenbürgen Gott sei Dank nicht gekommen, wobei die Frage durchaus erlaubt sein muss, ob das was genützt hätte. Nur einmal, 1983, ist im Szeklerland eine Bombe hochgegangen. Doch war dies das Werk einiger hitzköpfiger Jugendlicher, und ob da nicht die Hand der Securitate im Spiel war, wissen wir auch noch nicht.

@ lucky: da ich derzeit unterwegs bin und meine Bibliothek nicht zur Hand habe, kann ich nicht faktengesättigt auf deinen Beitrag eingehen. Wenn du mich Anfang März daran erinnerst, tue ich es gerne.
Johann
schrieb am 30.01.2011, 17:57 Uhr (am 30.01.2011, 17:58 Uhr geändert).
@ lucky xxx

Du wirst sicherlich in den nächsten Jahrzehnten eine "Brückendedaille " des Verbandes, des Forums oder gleich eine handvoll davon bekommen.

Wichtig ist nur mal die Statik deiner Brücke zu überprüfen,
wir möchten nicht, dass du diese Medaillien Postum erhälst

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.