"Miteinander und füreinander"

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bankban
schrieb am 07.12.2013, 11:53 Uhr
Und trotzdem sind die Gymnasien überlaufen und jeder von euch möchte, dass das eigene Kind das Abitur hat und nicht den qualifizierten Hauptschulabschluss....
coco23
schrieb am 07.12.2013, 11:53 Uhr
Wie schon oben erwähnt: Viele unserer Landsleute haben es auch hier geschafft obwohl sie wie Fritz kaum etwas mitgebracht haben. Statistiken hin oder her. Jeder kann es schaffen. Er muß nur wissen was er will. Ich denke diese Statistiken weden nur zu gerne hergenommen um zu zeigen daß unser Bildungssystem ungerecht ist. Das ist es aber meiner Meinung nach nicht.
seberg
schrieb am 07.12.2013, 11:59 Uhr
Vielleicht gilt das nur für Bayern, wo es Fritz geschafft hat?
_grumpes
schrieb am 07.12.2013, 12:03 Uhr
Zwei Opel-Manta-Fahrer unterhalten sich:
-Mein Sohn geht jetzt auf Sonderschule.
-Soll er auch, wenn er`s drauf hat.
Mynona
schrieb am 07.12.2013, 12:49 Uhr
In Deutschland hat jeder die Möglichkeit zu studieren wenn er die Voraussetzungen erfüllt.

Das ist das Problem, wenn er sie nicht erfüllt?Und wenn er sie erfüllt, studiert und nachher doch keinen Job bekommt?

Vielleicht sollte man mal betrachten was es denn heißt "es zu schaffen", heutzutage in D, heißt das ja schon einfach einen Job zu haben von dem man leben und seine Fam. ernähren kann ....

gerri
schrieb am 07.12.2013, 14:17 Uhr
@ Meiner Meinung nach braucht es die drei Schichten damit ein Land funktioniert,wie ein Getriebe.
Die Mittelschicht ist die wichtigste,das sind die Handwerker.
TAFKA"P_C"
schrieb am 07.12.2013, 14:57 Uhr
Tafka: du hast aber auch geschrieben: "egal welchen Ausgangsstatus" man hat.
Ja, und ich stehe auch dazu. Mit Ausgangsstatus meinte ich, welche Voraussetzungen von zu Hause gegeben sind. Auch ein Hartz IV Kind mit Köpfchen kann es schaffen, wenn es will. Auch wenn es später "aufwacht", es gibt so etwas wie einen zweiten Bildungsweg. Wo ein Wille, da ist auch ein Weg! Und das unterscheidet diese Gesellschaft von der Kommunistischen. Man hat die Freiheit es zu tun.

Es geschafft zu haben, heißt doch nicht unbedingt CEO bei Siemens. Es heißt, auch mit Hauptschulabschluss zum Millionär. Löst euch Mal von der Vorstellung "geschafft" zu haben, hieße nur im Vorstand von Daimler zu sein. Seht doch nicht die Welt nur in Schwarz/Weiß.

Interessanterweise kennt wohl jeder diese berühmten Ausnahmen. Und ich nehme sehr stark an, dass nicht alle dieselbe Person kennen.
TAFKA"P_C"
schrieb am 07.12.2013, 15:01 Uhr (am 07.12.2013, 15:01 Uhr geändert).
Und trotzdem sind die Gymnasien überlaufen ....
Na ja, grad so ist es nun auch nicht mehr, der demographische Wandel macht auch vor Schulen kein Halt. Es gibt schon Regionen wo sogar Gymnasien sich Gedanken um ihre Zukunft machen müssen.
Haiduc
schrieb am 07.12.2013, 15:03 Uhr
"Akademisierungswahn"?
Es ist schon eine kleine Sensation: Erstmals werden in diesem Jahr in Deutschland mehr junge Menschen neu ins Studium starten als eine Ausbildung im Betrieb aufnehmen.

_grumpes
schrieb am 07.12.2013, 15:08 Uhr (am 07.12.2013, 15:08 Uhr geändert).
Löst euch Mal von der Vorstellung "geschafft" zu haben, hieße nur im Vorstand von Daimler zu sein.Korrekt.
In jeder Farbe ist ein bisschen Grün drin
Meinem Sohn hat die Schule nie gefallen.
Erst nachdem er als Schlosser sein Geld verdienen mußte, hat er sich entschlossen zu studieren.
Zum Teil von mir finanziert, den größten Teil selbst verdient, durch Kellnern, Pizzafahrer und Gitarrenlehrer.
Wo ein Wille ist, gibt es immer auch einen Busch
getkiss
schrieb am 07.12.2013, 15:09 Uhr
Das Problem ist schon dass viele Positionen in Wirtschaft und Administration heut zu Tage ein Mindestmaß an Qualifikation erfordern.
Wenn nun Menschen, die in Folge der Provenienz aus Bildungsfernen Schichten nicht die Möglichkeit haben, so eine Qualifikation zu erreichen, sind diese a priori von einer Bewerbung ausgeschlossen.
Da helfen Qualifizierungskurse überhaupt nichts. Es sei, sie ermöglichen die Steigerung des Einkommens. Aber irgendwann baut sich das Problem "Diplomabschluss" wie eine Wand auf....
In diesem Zusammenhang ist es zu kritisieren, wie in der Vergangenheit die Anerkennung von einem ausländischen Hochschulabschluss erfolgte.

Wie war das nur bei mir? Technische Hochschule/ Universitäts-Studium des Maschinenbaus in Temeschburg.
An statt dieses Sudium anzuerkennen, bekam ich vom Bay. Kultus-Ministerium einen Akt, der mir erlaubte, den Titel eines "Diplom-Ingenieru (Univ.)" zu tragen.
So zu sagen: "Tittel ohne Mittel"
Von einer fachlichen Anerkennung keine Spur.
Bei Ärzten z.Bsp. lief es ähnlich, auch bei z.Bsp. Italienern.

Vorteil war nur, auf diese "Diplome" schaute in der freien Wirtschaft kaum einer. Da galt noch immer:
"Kannst Du was, bist Du was".
In so Fern haben @Tafka und _grumpes recht...
bankban
schrieb am 07.12.2013, 15:22 Uhr
Erst nachdem er als Schlosser sein Geld verdienen mußte

Tja, auch dem hat sein neuer gelber Porsche nicht gefallen und wollte aufn gebrauchten roten Fiat Punto umsatteln...
Friedrich K
schrieb am 07.12.2013, 15:51 Uhr
Du kannst dir ruhig auf die Schulter klopfen, Friedrich, und ich klopfe gerne mit! :-DD
"Kein Grund zur Veranlassung"

BTW – Ich bin keine Ausnahme und eine berühmte schon gar nicht.
Zum Thema Ausnahme:
Ich habe Freunde und Kollegen die aus identischen Verhältnissen kommen (Siebenbürgen), sich mühsam durch „liceu seral“ gearbeitet haben, in unserem geliebten Heimatland Rumänien nicht studieren konnten / durften weil der Vater bei der Waffen-SS war, nicht die richtige politische „Koloratur“ besaß oder einfach den Mut hatte eine „dicke Lippe“ zu riskieren. Die Freunde sind heute bei Großkonzernen in der Entwicklung tätig (Z.B. Automobilindustrie), reisen als gefragte Fachleute durch die Welt, „habe es geschafft“.

Ich habe Freunde und Kollegen die aus einfachsten bayrischen Verhältnissen kommen, beruflich im Maschinenbau tätig waren (Krone der Flugzeugindustrie – Triebwerkbau) und es auch „geschafft haben“.

Ich habe Freunde und Kollegen mit Migrationshintergrund aus allen Ecken und Enden der Welt ohne Hochschulstudium die es auch „geschafft haben“.

Ich habe Freunde und Kollegen die promoviert haben und mit obigen Gestalten seit Jahren zusammenarbeiten, ihr Wissen, ihre Kompetenz, ihre Kreativität und Flexibilität schätzen ohne dabei den Doktortitel demonstrativ heraushängen zu lassen oder damit anzugeben. Bildungsnähe / Bildungsferne war und ist kein Thema; das Einzige was zählt ist Fachwissen, Fachkompetenz und Zuverlässigkeit. Dabei spielt es keine Rolle wo, wie und wann diese erworben wurden.

Vielleicht gilt das nur für Bayern, wo es Fritz geschafft hat?
Vielleicht „hast Du richtig“ – Ich kam nach „deutsche Land“, besorgte mir „a billige Lederhosn“, a ganz a krachete, zwoa gschwollne Weißwürscht und a dicke, fette Leberwurscht, stopfte alles in’d Lederhosn und machte einen auf dicke Hose. Damals konnte man damit in Franz-Josef-Land Eindruck schinden und einen guten Job ergattern bei allem was in Bayern Rang und Namen hatte: BMW, Knorr-Bremse, Deckel, Siemens, MTU, Krauss-Maffai, … vor allem wenn man in einem halbwegs verständlichen Deutsch ein „ich bin Aussiedler“ stottern konnte (dafür gab es 1980 bei BMW 18,50 DM Stundenlohn).

Die Möglichkeit sich selbstständig zu machen stand und steht jedem offen. Mir persönlich waren Risiko und die Investitionskosten zu hoch (der grumpes kann das vermutlich detaillierter darstellen). Welches die Anforderungen bei einer Werkzeugmachermeisterprüfung sind kann jeder selber nachlesen.

P.S.1 Ich habe vor Jahren versucht clain schwain aurel zu erläutern was manche Jungs im Maschinenbau (bildungsferne Gestalten) drauf haben müssen - der Trottel blieb bei seiner Porzellankloschüsseltheorie:
Wer von Euch hat eine Ahnung von der Verantwortung die Z.B. auf den Schultern eines Karrusseldrehers lastet der an einem millionenschweren Ungetüm steht, ein Teil bearbeitet bei dem sich allein die Materialkoste auf ein paar 100 000 € belaufen (vorherige Bearbeitungskosten, Konventionalstrafen bei Terminverzug nicht mit eingerechnet)? Die Wenigsten – man ist oder tut bildungsnah ist aber in Wirklichkeit äußerst realitätsfremd.

Ich verneige mich mit tiefem Respekt und Anerkennung vor all diesen Männern (und Frauen) die Gewaltiges leisten, mit ihrer Bildung und Bildungsnähe weder protzen noch hausieren.

Meine Zeugnisse wurden mir zum Teil anerkannt – interessiert hat es kaum jemanden: „wenn’s koa Ahnung hob’n hau i eahne ausse mit an Koffer voll Zeignisse“ - vergelt’s Gott.

P.S.2 Für meine Ausbildung hat sich seit Jahrzehnten kein Schwein interessiert, mit wem ich männergefrühstückt habe oder in Frankfurt ein internationales Besäufnis hinter mich gebracht habe war auch noch nie relevant (gilt auch für die Bekanntschaft mit dem Generalkonsul von Trinidad und TioBagEu) – Leistung und Fachwissen zählt.
_grumpes
schrieb am 07.12.2013, 16:20 Uhr
Leistung und Fachwissen zählt

Jawoll Fritz,
es macht Freude dich zu lesen, man merkt dass Du weisst wovon Du sprichst.
Ein Mann mit "Knochen im Schnurrbart" ist mir lieber als jeder "Frühstücksdirektor"(siehe eine Seite vorher)
sibihans
schrieb am 07.12.2013, 18:22 Uhr
Da kann ich auch eine lustige Geschichte dazu schreiben. Wir sollten für eine Weltbekannte Firma einen Dichtring für einen Satelliten fertigen. Morgens um 7 waren zwei Herren in weisen Kittel bei uns im Betrieb und hatten das Material, ganz geheime Alulegeirung, und die Zeichnungen mit. Die Maschine musste ganz sauber sein weil nach dem fertigen die Spähen aufgesaugt werden sollten. Wegen dem geheimen. Ring fertig, Spähen in der Tüte und Tschüss. Nächsten Morgen um 7 standen wieder die zwei Herren vor der Tür. Das Teil ist Schrott sagte einer. Mein Chef ist fast umgefallen als er das hörte, Das Alu alleine kostete über 100000€, ohne Arbeit und es war höchsten 10 oder 15 Kg schwer. Nein, nein sagte der andre, wir hatten die falsche Zeichnung mit. Soviel zu den studierten.

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