Quo vadis Europa ?

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gerri
schrieb am 19.02.2014, 20:29 Uhr
@ helmut-1,sie sind sehr abergläubisch von Haus aus.
helmut-1
schrieb am 19.02.2014, 20:57 Uhr
Gerri:
Ja, das sind sie. Fällt mir dazu eine Geschichte ein.
Der Sachse, der bei mir in die Rente gegangen ist, und mit dem ich mich hervorragend verstanden habe, war genauso ein Schlitzohr wie ich. Leider ist er zu früh von uns gegangen.

Da haben wir einem Kunden sein Doppelgrab neu angelegt (in D). Alles herausgenommen, alles umgegraben und zum Neupflanzen hergerichtet. Ein Rumäne aus Alba hatte mitgeholfen. Wir wußten, daß der wahnsinnig abergläubisch und insbesondere furchtsam war. Irgendwann stach uns der Hafer, - wir schauten uns kurz an, und wußten, was wir zu tun hatten.

Ich nahm plötzlich den Spaten, bückte mich und klopfte mit dem flachen Spatenblatt andauernd auf den Boden, und rief dabei, - "bleibst du unten, untersteh dich nicht, komm ja nicht herauf, ..." usw.
Der Rumäne aus Alba fragte ganz verdattert - was ist denn? Ich sagte - so ein unverschämter Kerl, liegt da unten und streckt die Hand heraus, wie kommt der dazu?

Mehr hat der Rumäne nicht gebraucht, - plötzlich war er nur mehr ein Strich in der Landschaft. Den ganzen Tag haben wir ihn nicht mehr gesehen. Wir haben uns gekugelt vor Lachen....

_grumpes
schrieb am 20.02.2014, 00:03 Uhr (am 20.02.2014, 00:04 Uhr geändert).
Helmut,
wie heißt denn "Handlanger" rumänisch ?
helmut-1
schrieb am 20.02.2014, 05:41 Uhr
grumpes:
Immer so, - weil die Rumänen, insbesonders im Ardeal, viele Wörter von den Sachsen entlehnt haben. Das geht weiter über viele Werkzeuge (z.B. Schraubzwinge)bis zur Bohrmaschine, wo nur wenige "masina de gaurit" sagen, sondern die meisten "bormasina".
Täglich haben wir mit Übersetzungen zu kämpfen, wo es für spezielle Fachausdrücke im Rumänischen einfach nichts gibt, oder diese einfach unbekannt sind. In ganz wenigen Fachkreisen kennt man z.B. das Wort aus der Bauphysik "Kältebrücke" mit "punte termice". Aber da muß man Glück haben, an so jemanden zu kommen.
Das Wort "Garten-und Landschaftsbau" gibts überhaupt nicht, weil man diesen Beruf gar nicht kennt.
Überhaupt sind die Rumänen, als die Ära von Eminescu vorbei war, mit ihrer Sprache arm dran, - weil sie für viele Begriffe, die dann entstanden sind, gar keine eigenen Worte haben. Egal, ob das im Sport ist (Fußball, Handball, etc.) oder auch in alltäglichen Dingen. Kein Mensch wünscht am Freitag "ein schönes Wochende" durch "un sfersit de saptamaina frumoasa", sondern nur "un weekend frumos" .
Das Hauptübel ist nun mal, daß die rumänische Sprache keine zusammengesetzten Hauptwörter kennt.
Aber, - um beim Beispiel Eminescu zu bleiben, - das war ein ganz anderer Sprachschatz. Da habe ich viele Worte kennengelernt, die man heute gar nicht mehr verwendet.
Shimon
schrieb am 20.02.2014, 08:15 Uhr
@helmut
Mehr hat der Rumäne nicht gebraucht, - plötzlich war er nur mehr ein Strich in der Landschaft. Den ganzen Tag haben wir ihn nicht mehr gesehen. Wir haben uns gekugelt vor Lachen....
Und wer hat dann die Arbeit gemacht - du Schlitzohr?
Putinescu
schrieb am 20.02.2014, 09:57 Uhr
helmut-1

Rumänisch kann sich nicht weiterentwickeln.Weil Rumänisch eine künstliche Sprache ist.Eminescu musste erst auch Lernen.Bevor er verbreiten könnte.Genau wie Esperanto.
helmut-1
schrieb am 20.02.2014, 10:51 Uhr
shimon:
Wir haben uns dadurch natürlich selbst "gef...t", weil wir dann die Arbeit alleine zu Ende bringen mußten. Aber der Spaß wars wert. Ich muß heute noch darüber lachen, wie der Rumäne reagiert hat.

Was ähnliches habe ich in Biertälm gemacht. Da haben wir vor Jahren die oberste Ebene renoviert (die heute schlechter aussieht als vorher, weil niemand was dort pflegt), und dabei arbeiteten meine Leute auch vor dem Mausoleum. Da war einer von unseren Leuten, der war sehr schreckhaft. Das hängt damit zusammen, wie ich rausgefunden habe, daß man ihm als kleinen Jungen mal eine ungiftige Natter um den Hals geworfen hatte. Die lieben Arbeitskollegen haben das rausgefunden und den Mann öfters erschreckt.

Wieder einmal hat mich der Hafer gestochen, und ich bin in einem unbemerkten Moment in das Mausoleum hinein. Jetzt muß man dazusagen, daß wir wg. der Beeinträchtigung durch die Besucher oft bis in die Dunkeheit gearbeitet haben, öfters auch mit Strahlern.

Nach einiger Zeit, als es ganz dunkel war und die Leute mit dem Werkzeug aufräumen begannen, begann ich mit meiner Aktion. Ich begann einfach laut zu brummen wie ein Bär, was sich durch das Echo der Steinmauern ziemlich schaudrig anhörte. Wieder sind sie abgehaut, bis ich lachend aus dem Mausoleum rauskam , - aber diejenigen, die den Mitarbeiter immer erschreckt haben, waren die ersten, die Fersengeld gegeben haben.
Na ja, so hat halt jeder seine Spinnereien. Ich auch.
helmut-1
schrieb am 20.02.2014, 10:54 Uhr
Putinescu:
Das interessiert mich, das mit der künstlichen Sprache. Hab ich bis jetzt noch nicht gehört. Wo kann man das nachlesen (Buch oder Net)?
Wäre Dir für einen Hinweis dankbar.
Mynona
schrieb am 20.02.2014, 19:38 Uhr
@Helmut, auf POutinescu brauchst du nicht einzugehen...der spinnt des Öfteren...
Putinescu
schrieb am 21.02.2014, 08:28 Uhr
Nach 600 Jahre Latein als Amtsprache in Siebenbürgen musste Coresi Kyrillische Bücher drucken in eine Kyrillische Form welche erst ende 10 Jh-Anfang 11 Jh in Bulgarien ausgearbeitet wurde.Damit Trajans Söhne auch was zum Lesen haben.

Konstruierte Sprachen oder künstliche Sprachen sind Sprachen, die von einer Person oder einer Gruppe aus verschiedenen Gründen und zu verschiedenen Zwecken neu entwickelt wurden.Siehe Siebenbürgische Schule

Sie müssten 5 Sonderzeichen Basteln damit die Römer Latein überhaupt aussprechen könnten.

Mein absoluter Lieblingssatz ist: Da jedoch die breite Bevölkerung des Lateinischen nicht mächtig war, gab es große Schwierigkeiten mit der korrekten Verwendung von â, ê und î. Daher wurde eine neue Rechtschreibung eingeführt, nach der sämtliche ɨ-Laute durch î geschrieben werden sollten. In den 1990er Jahren wurde dann wieder das â zusätzlich zum î offiziell eingeführt.citat

Sogar nach 900 Jahre Latein in Siebenbürgen wurde Gazeta de Transilvania immer noch mit Kyrill geschriebenLink

und ich spinne..Na,ja.Eure Deutsch sein währe auch in der Kirche eine Messe wert.Vielleicht daher dieses Goße Verständnis Rumänen gegenüber.Nach dem Motto: Ein Rabe hackt dem anderen die Augen nicht aus
Shimon
schrieb am 21.02.2014, 08:52 Uhr
Röm 1,22 Sie wähnten sich besonders klug und waren die größten Narren.
Putinescu
schrieb am 21.02.2014, 08:56 Uhr
hoffe eines Tages kann die Menschheit über euch das selbe sagen
Shimon
schrieb am 21.02.2014, 09:01 Uhr (am 21.02.2014, 09:05 Uhr geändert).
Was die Menschheit so sagt - gleicht oft dem, was ein(e) Niet(zsch)e so sagt:

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Nietz
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TAFKA"P_C"
schrieb am 21.02.2014, 09:25 Uhr (am 21.02.2014, 09:47 Uhr geändert).
Na,ja.Eure Deutsch sein währe auch in der Kirche eine Messe wert.Vielleicht daher dieses Goße Verständnis Rumänen gegenüber.Nach dem Motto: Ein Rabe hackt dem anderen die Augen nicht aus.
Na, du "Deutscher", es ist immer noch die Krähe (sogar auf Ungarisch ).
Anchen
schrieb am 21.02.2014, 22:57 Uhr
Die EU hat einen Korruptionsreport für die 28 Länder aufgelegt.

Anti-Corruption report

Annex Romania

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