Ist Ungarn noch demokratisch?

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Stefan37
schrieb am 01.11.2016, 21:15 Uhr
Orban ist(so viel ich weis) 2 Mal demokratisch gewählt worden.
Dazu Euch solange mit diesem Thema beschäftigt? Das ist nun viel weniger wichtig, wie die Demokratie in unserer EU, die nicht weit entfernt ist, vor ihrer Auflösung!
Das einzige demokratisch gewählte Forum in der EU, das Parlament, so gut wie keine Befugnisse hat,(0 ja, immer alles abzusegnen was man ihnen vorgibt) das macht Euch nichts aus.
getkiss
schrieb am 09.11.2016, 02:53 Uhr
Und genau die Frage, die hier im Titel gestellt wurde, ist jetzt positiv zu beantworten.
In seiner starken Position hat Orbán 2 wichtige Abstimmungen angestoßen:
- Das Quotenreferendum;
- Die Abstimmung im Parlament zur Änderung der Verfassung in der Quotenfrage.

Beide Abstimmungen hat er im "Zählresultat" haushoch gewonnen.
Und doch hat er beide, wegen ungenügendem Quorum verloren.
Im ersten, wegen ungenügender Wählerbeteiligung.
Im zweiten, wegen der geschlossenen Opposition. Da haben sich Linke, Liberale und Rechtsextreme zusammengefunden und die 2/3-Mehrheit knapp (2 Stimmen!) verhindert, die nötig gewesen wäre zur Verfassungsänderung.

Es ist ganz klar zu bemerken:
In Ungarn gibt es keine Diktatur!
bankban
schrieb am 09.11.2016, 06:26 Uhr
Kommt noch.
gerri
schrieb am 09.11.2016, 08:45 Uhr
@ Sicher gibt es immer Welche Denen es nicht passt,denn Er klopft ihnen auf die Finger.Gut so!
Hatzfelder
schrieb am 09.11.2016, 19:27 Uhr (am 09.11.2016, 19:38 Uhr geändert).
Tja, seine (Orbans) Scheinheiligkeit hat ihn jetzt gekostet! Die Jobbik haben es durchschaut. Was wurde ich nur von selbstgefälligen "Experten" hier "abgewatscht", als ich es erwähnte.
bankban
schrieb am 06.01.2017, 11:49 Uhr (am 06.01.2017, 11:51 Uhr geändert).
KALTE TAGE IN NEUSATZ/ÚJVIDÈK/NOVI SAD

Dieser Tage jähren sich die später als "kalte Tage" bezeichneten Ereignisse in Neusatz/Újvidék. Damals ermordeten ungarische Soldaten und Gendarmen auf brutal-bestialische Art unter dem Vorwand der Partisanenbekämpfung etwa 2500 Serben und 750 Juden. Ungarn besetzte ja 1941 mit deutscher Unterstützung Teile der 1918 verlorenen Wojwodina. Im Gebiet gab es zwar immer wieder sporadisch Attentate, jedoch zu der Zeit noch keine ernstzunehmende, organisierte Widerstandsaktivität. Weit verbreitet in der ungarischen Armee (und Bevölkerung) war jedoch der Serbenhass (aufgrund einer ungarisch-nationalistischen Annahme der eigenen kulturellen Überlegenheit) und der Antisemitismus. Im Dezember 1941/Anfang Januar 1942 gab es erneut einige Vorkommnisse, welche die ungarischen Besatzer als Vorwand für eine "Razzia" in der Stadt Neusatz nahmen. Sie umstellten die Stadt (sowie einige Nachbargemeinde), kappten die Telefonverbindungen nach außen und kontrollierten/durchkämmten den Ort Haus für Haus. Dabei führten sie jede und jeden Bewohner, der ihnen verdächtig erschien, ans Donauufer, (die Donau war stark zugefroren), machten Löcher ins Eis und schossen die Unschuldigen ins Wasser. Unter den rund 3300 Opfern gab es sicherlich einige "Partisanen" oder Sympathisanten. Die weit überwiegende Zahl der Opfer waren jedoch unschuldige Menschen, sehr viele Frauen, Kinder und Alte.
Noch zwei Anmerkungen: a) die ungarische Justiz unternahm bereits 1943 einen halbherzigen Versuch, die verantwortlichen Soldaten zu verurteilen. Die sind jedoch nach Deutschland geflohen und sind erst nach 1945 tatsächlich verurteilt bzw. an Jugoslawien ausgeliefert worden. b) Bereits in den 1960er Jahren gab es ein hohe Wellen schlagendes Buch über die Ereignisse, in dem die Verantwortlichen arg kritisiert wurde. Im Zuge dieser "Aufarbeitung/Bewältigung" der Vergangenheit gab es 1966 auch einen beachtenswerten und beklemmenden Spielfilm, der leider meines Wissens nicht ins Deutsche synchronisiert wurde. Wer Ungarisch kann, dem sei er empfohlen!
Hideg Napok
gerri
schrieb am 06.01.2017, 11:58 Uhr
@ beim anklicken: "Dieses video nicht verfügbar"

- Man muss ja auch nicht alles sehen,so lebt man leichter und besser.
bankban
schrieb am 06.01.2017, 12:09 Uhr

Drei Affen
Von Benutzern verlinktes Bild - Link zum Bild
Harald815
schrieb am 06.01.2017, 12:17 Uhr
Respekt!
_Gustavo
schrieb am 06.01.2017, 14:04 Uhr
bankban
schrieb am 06.01.2017, 14:07 Uhr
Das Bild zeigt aber das Budapester Donaufer, wo im Winter 44/45 die Pfeilkreuzler Juden umgebracht hatten. Also: anderer Ort, anderes Ereignis, andere Umstände. Und, ganz wesentlich: Anhänger einer (einzelnen) verbrecherischen Ideologie und keine Staatsorgane wie Soldaten oder Gendarmen (wie 1942 in Neusatz).
Hatzfelder
schrieb am 06.01.2017, 14:27 Uhr
@ beim anklicken: "Dieses video nicht verfügbar"
@gerri, vll. lässt du mal deinen Rechner überprüfen.
_Gustavo
schrieb am 06.01.2017, 14:58 Uhr
Das Bild zeigt aber das Budapester Donaufer
Es sollte nur eine Ergänzung der Geschehnisse in der damaligen Zeit darstellen.
Eine Erklärung meinerseits wäre sinnvoller gewesen.
Sorry
gerri
schrieb am 06.01.2017, 18:38 Uhr (am 06.01.2017, 18:39 Uhr geändert).
@ Hatzfelder,es erscheint: "Das tut uns Leid", ein rotes Dreieck weisse Augen/Punkte und ein schiefer/weisser Mund.

-Die wollen wohl, das ich mich nicht aufreg.
Diana -->
schrieb am 06.01.2017, 20:20 Uhr
Auch das ist Ungarn:
KÄLTETOTE: Aus Ungarn wurde eine erste Bilanz der Kältetoten gemeldet: Demnach erfroren in diesem Winter bereits mindestens 80 Menschen in dem Land - doppelt so viele wie im Jahr zuvor, die aktuelle Kältewelle noch nicht eingerechnet. Betroffen waren den Daten des Ungarischen Sozialforums zufolge viele Obdachlose. Rund 30 Menschen seien in ihren Häusern und Wohnungen erfroren, weil sie sich wegen ihrer Armut keine Heizung mehr leisten konnten.

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