Ist Ungarn noch demokratisch?

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getkiss
schrieb am 18.05.2017, 18:12 Uhr (am 18.05.2017, 18:14 Uhr geändert).
ich will es doch gar nicht wissen, weil es mir Wurscht ist.
Mich stört nur das Behauptungen geschrieben werden, (die nicht ICH belegen muss), auf Grund von obskuren Internetseiten. Auf dem zitierten Link (http://ec.europa.eu/anti-fraud/home_en)
befinden sich nämlich keine Statistiken über irgendwelche bewiesene Korruptionen. Also betrachte ich die Sache aus der Perspektive vom Trump als Fake News
Bäffelkeah
schrieb am 18.05.2017, 19:48 Uhr (am 18.05.2017, 19:48 Uhr geändert).
Nein, nein, das kann nicht sein! Über Ungarn lassen wir nichts kommen. Korruption? Fake news! - Die Realität sieht leider anders aus, getkiss.

Im Deutschlandfunk gefundene Situationsbescheibung, zwar ein Jahr alt, aber dank Orbans "prinzipientreuer" Fidesz-Partei nach wie vor gültig:

Orbáns Ungarn: Zwischenbilanz einer nationalkonservativen Wende

"Viktor Orbán baute nach dem Wahlsieg seiner Fidesz-Partei vor sechs Jahren Ungarn nach seinen Wünschen massiv um. Einst angetreten gegen Korruption, blüht heute die Vetternwirtschaft. Der wirtschaftliche Aufschwung kam dabei stark durch Gelder der EU zustande - gegen die Orbán so gerne wettert. Und: Sein nationalkonservatives Politikmodell scheint auch außerhalb Ungarns an Attraktivität zu gewinnen."
getkiss
schrieb am 19.05.2017, 00:16 Uhr (am 19.05.2017, 00:18 Uhr geändert).
Deine Realität, @Bäffelkeah, ist ein Artikel in einer Zeitung, in dem kein einziges konkretes Beispiel zu finden ist. Es ist eine Beschreibung, die vor einem Jahr gestellt wurde. Inzwische ist die Zustimmung zur FIDESZ wieder gewachsen, mehr als 44% aller Ungarn finden sie gut. Das sagen Meinungsumfragen. Ob wahr, oder nicht, weis ich nicht. Was ich sehe, ist eine beispiellose Hetze ausländischer Medien gegen die ungarische Regierung.

Wie schrieb nur der Leser @Maturin in einer Leserdiskussion der SZ, gestartet in Folge der Resolution der Sozio-Liberalen (relativen) Mehrheit im EP

Noch tragbar für die EU?

Ich hege keinen Zweifel, daß eine Überprüfung der Rechtsstaatlichkeit der ungarischen Regierung ein schlechtes Zeugnis ausstellen wird. Auf diese Weise wird die Opposition gestärkt, die unter den Manövern der Gleichschaltung von Medien und Kulturbetreib einiges an Schlagkraft eingebüßt hatte. Indem die EU die demokratischen Kräfte in Ungarn stärkt, tut sie den Ungarn - und sich selbst auch - den größten Gefallen.

Darum geht es. Die gescheiterten Sozialisten hatten Ungarn 2008 an den Rand des Ruins gebracht, die EU musste mit massiven Krediten einspringen.
Orbán hat die ausländischen Banken und Gesellschaften zu erst geschröpft, daher die westliche Opposition. Die Sozio-Liberalen aus dem Westen möchten wieder ihre ungarischen Kumpanen an die Macht bringen, Maturin beschrieb dies, ohne Nennen von Namen aber treffend...
Inzwischen hat Ungarn die Kredite zurückgezahlt, die Arbeitslosigkeit auf 6% zurückgedrängt, der massive Flüchtlingsstrom ist gestoppt, darum kommen nur noch wenige nach dem ach so "freundlichen" Deutschland.
Das nicht alles OK ist mir klar. Ich weis aber, wenn alle schreien "Haltet den Dieb!", dann stimmt was nicht, der Dieb ist womöglich innerhalb der schreienden Menge...
Seit wie vielen Jahren gibt es bei uns ein Gesetz dass allen Familien ein Kita-Platz zusichert. Und hunderte stehen noch immer an auf der Straße...
Wir sollten uns lieber mit unseren "Erfolgen" beschäftigen als den Staubkorn beim Nachbarn zu entdecken. Die Diversion hat noch nie Probleme gelöst...siehe v.d. Leyens "Probleme" bei der Bundeswehr. Was ist mit den 5 Potten der Marine, deren Auftragsvergabe nicht nach den Regeln erfolgte? Riecht auch nach Korruption...
bankban
schrieb am 19.05.2017, 08:08 Uhr (am 19.05.2017, 08:14 Uhr geändert).
Guckt man sich die erste Seite dieses Threads an, wird man sehen, dass ich 2011 als erster für Ungarn in die Bresche gesprungen bin. Meine generelle Empathie den Ungarn gegenüber ist im Forum sicher den meisten bekannt.

Heute sehe ich, dass ich damals (2011) naiv war. Ich wollte einfach nicht glauben, wozu Orbán und seine Clique in der Lage sein werden. Bei der Verfassung habe ich noch geglaubt: "Mist, ist eine stark konervativ-nationale Ausrichtung, gefällt mir nicht, aber, mein Gott, er ist halt konservativ und müssen denn alle Länder liberal sein? Konservativ ist doch auch eine legitime Haltung im politischen Spektrum". Dann kamen die ganzen Medien- und Journalistenprobleme: "ach, das sind Überreaktionen", dachte ich.

Aber diese Entwicklungen gingen einfach so weiter. Immer wieder weiter, immer ein Stück weiter. Immer auf der Ebene von Meinungen und Gesinnungen, immer gut getarnt als wirtschaftliche Maßnahmen, als Realpolitik usw. Die Ausrichtung auf Russland hin, die Hetze gegen die EU, das Spiel mit dem Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit, all diese suggestiven und manipulierenden Fragen der "nationalen Konsultationen" und Abstimmungen. All diese Bereicherungen von Personen aus Orbáns Clique: sein Vater mit seiner Firma, seine Brüder, seine Schwagern. Sein Kumpane László Mészáros, der es (was für eine amerikanische Geschichte!) vom Gasinstallateur zum im Jahre 2017 5.reichsten Mann Ungarns brachte (mit 120 Milliarden Forint Vermögen) (vgl. Mészáros). Das Vorgehen gegen Zivilorganisationen und die CEU, die Zerstörung von Népszabadság usw.

All das ekelt mich mittlerweile an, diese Diebesbande, diese Räubermentalität, diese Unverschämtheit, mit der man gegen Brüssel hetzt, aber gleichzeitig das Geld Brüssels in die eigenen Taschen steckt. Das ungarische Volk ekelt und widert mich an, weil es so dumm, beschränkt, undemokratisch, feige, duckmäuserisch und korrupt ist, dass es diese Bande wiedergewählt hat und nächstes Jahr wiederwählen wird, während fast jeder einen Verwandten, Bekannten oder Nachbarn hat, der wegen der miserablen wirtschaftlichen Verhältnisse ins Ausland geflohen ist und dort arbeitet (in den letzten 10 Jahren mind. 500.000 Ungarn!). Es ist alles einfach nur erbärmlich, unmoralisch, unanständig, was in Ungarn abläuft. (Abgesehen von den wenigen Lichtblicken, etwa der Verhinderung der Olympischen Spiele, der Boykottaktionen anlässlich der Abstimmung im Oktober usw.).

In Abwandlung eines Spruch von Heine "Denk ich an Ungarn in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht!". Oder eines anderen Spruchs von Liebermann: "Ich kann gar nicht so viel essen, wie viel ich kotzen möchte!"
getkiss
schrieb am 19.05.2017, 09:22 Uhr (am 19.05.2017, 09:31 Uhr geändert).
@bankban
Das ungarische Volk ekelt und widert mich an, weil es so dumm, beschränkt, undemokratisch, feige, duckmäuserisch und korrupt ist, dass es diese Bande wiedergewählt hat und nächstes Jahr wiederwählen wird, während fast jeder einen Verwandten, Bekannten oder Nachbarn hat, der wegen der miserablen wirtschaftlichen Verhältnisse ins Ausland geflohen ist und dort arbeitet (in den letzten 10 Jahren mind. 500.000 Ungarn!).
So geht´s mir auch, aber in Bezug auf den Originalsatz
"Denk ich an Deutschland...". Inzwischen haben die deutschen das Chaosjahr 2015 vergessen. Priorität hat die (damals) "bewährte" Kanzlerin Merkel bei den Wählern. Ich betrachte die aber selbstverständlich nicht "dumm, beschränkt, undemokratisch, feige, duckmäuserisch"...

Bezüglich des Zitats sehe ich einen bedeutenden Umschwung im Denken eines "Demokraten".
"Wenn die etwas machen, was mir nicht passt, dann wählen wir am besten die Demokratie ab!"
Oder noch besser, sollte die EU das machen was die Russen 1956 machten;
das unliebsame Regime einfach wegjagen mit deutschen Panzern, wie 1945, aber ohne die 2 S und (an statt von Szálasi gegen Horthy) den Gyurcsány ("ich habe gelogen") gegen Orbán einsetzen?
Gibt´s dann wieder Kredite an Ungarn mit entsprechenden Zinseinkünften (Griechenland ist ja noch immer im Melkstand...)?
Kandidiert vielleicht auch @bankban?
bankban
schrieb am 19.05.2017, 09:32 Uhr
Deine Leseunfähigkeit ist immer wieder überraschend, getkiss.

Wo habe ich geschrieben, die Demokratie solle abgewählt /abgeschafft werden oder die EU solle einschreiten?

Ich habe lediglich meine Verwunderung und meine Abscheu zum Ausdruck gebracht, weil die Mehrheit eines Volks, obwohl es besser weiß, dennoch nicht den Anstand besitzt, diese Diebe zu verjagen.
bankban
schrieb am 19.05.2017, 09:36 Uhr
2/3 der Ungarn lebt unterm Existenzminimum:

Existenzminimum

Unweit von Orbans Geburtsort, einem Kaff in der Pampa, das schon mit einem Riesenstadion bedacht wurde, sollnun ein 6-Sterne-Hotel errichtet werden:

6sterne Hotel
getkiss
schrieb am 19.05.2017, 09:42 Uhr
Thja, inzwischen bin ich geübt im "Kaffeesatzlesen". Das steht nämlich drin im Bodensatz deiner "Abscheu"...
Schon mal was vom Begriff der Suveranität gehört? Oder ist das im Zeitalter von "Sorosagentur EU" nicht mehr aktuell?

A propos, ich warte noch immer auf Antwort aus Brüssel:
Was hat Junckers mit Soros diskutiert?
Die Steuervermeidung der Konzerne scheint nicht mehr aus Luxemburg herein. Inzwischen sind einzelne Milliardäre im Geschäft? Ach so, "das ist Geheimsache"...
Gibt´s den in Brüssel keine Whistleblower?
getkiss
schrieb am 19.05.2017, 09:56 Uhr
Man sieht wie der ungarische Redakteur "gezwungen" ist zu formulieren.
Er schreibt im Titel, bezüglich des Existenzminimums dass der Ungar "élhet-leben kann" und nicht "élni kényszerül-ist gezwungen zu leben".
Zustände sind das nicht nur in Ungarn: Kosowo, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Slowakei, Ukraine.
Überall hier "versorgen" deutsche Konzerne die Bevölkerung und schröpfen Gewinne. Von wegen schröpfen von Eu-Geldern, finanziert vom deutschen Steuerzahler...
Ach so, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, die Völkerscharen von dort hier und die Konzerne von hier haben dort die "Niederlassungsfreiheit"...
Hatzfelder
schrieb am 19.05.2017, 20:35 Uhr (am 19.05.2017, 20:49 Uhr geändert).
Inzwischen hat Ungarn die Kredite zurückgezahlt, die Arbeitslosigkeit auf 6% zurückgedrängt,...
Wirklich, getkiss? Und das soll alles Orbans Verdienst sein? Wieso war er dann nicht während seiner ersten Amtszeit so erfolgreich? Uuuups, hatte vergessen!.... damals war Ungarn gar nicht in der EU!!!

Oder noch besser, sollte die EU das machen was die Russen 1956 machten;
das unliebsame Regime einfach wegjagen mit deutschen Panzern...

Ha, ha, der war gut! Da guckt ein wahrer Trump aus dir heraus! Die Sowjets hatten deutsche Panzer!!! Wie lächerlich wirst du denn, alter Mann???

So geht´s mir auch, aber in Bezug auf den Originalsatz
"Denk ich an Deutschland...".

Das ist mal wieder typisch! Hier aber die Wohltaten genießen ...!!! Warum bist du nicht von Rumänien nach Ungarn ausgewandert? Die Sprache sprichst du ja sehr gut.

Deine Realität, @Bäffelkeah, ist ein Artikel in einer Zeitung, in dem kein einziges konkretes Beispiel zu finden ist.
Macht nichts, getkiss! Hier ein Fake-News Sender, der das beschreibt!
http://www.br.de/mediathek/video/video/korruption-ungarn-eu-olaf-orban-100.html
getkiss
schrieb am 19.05.2017, 23:48 Uhr (am 19.05.2017, 23:51 Uhr geändert).
Und das soll alles Orbans Verdienst sein?
Nein. Ungarn hat die Kredite zurückgezahlt.

Die Sowjets hatten deutsche Panzer!!!
Ein Halbsatz herausgerissen aus einem Satz den Sie nicht verstanden. Die deutschen SS-Panzer hatten in Ungarn das Szálasi-Regime 1945 installiert, aus Angst, Ungarn könnte "abfallen". EWrst so begann richtig das Exterminieren der ungarischen Juden.
Das selbe hatten die Sowjets 1956 gemacht: eine andere Kommunistengruppe, die Ihnen folgsam war, an die Macht gebracht.
Und jetzt soll die EU das selbe machen, eine nicht genehme Regierung absetzen?
Da soll man sich nicht wundern, wenn Bürger dieses Landes eine gewisse Antipathie gegenüber Aller haben, die mehr oder weniger diktatorisch versuchen die Souveränität des Landes zu verletzen.

Warum bist du nicht von Rumänien nach Ungarn ausgewandert?
Weil ich meine Gründe hatte. Ich hatte zwar auch ungarische Vorfahren, aber wurde deutsch erzogen....aber nicht in Ihrem nationalistischen denken...das sozialistische Anhängsel lasse ich mal höflicherweise weg

Und letztlich Bravo: Endlich haben Sie den richtigen Link gefunden!
bankban
schrieb am 20.05.2017, 07:15 Uhr (am 20.05.2017, 07:38 Uhr geändert).
Die deutschen SS-Panzer hatten in Ungarn das Szálasi-Regime 1945 installiert, aus Angst, Ungarn könnte "abfallen". EWrst so begann richtig das Exterminieren der ungarischen Juden.

So beginnt Geschichtsfälschung.

Richtigstellung:
1. Szálasis-Regime kam im Oktober 44 an die Herrschaft.
2. Dazu waren keine SS-Panzer nötig, nur die Entführung von Horthys Sohn, womit dieser zum Rücktritt gezwungen wurde.
3. Nicht erst so begann "richtig" die Vernichtung der ungarischen Juden, sonden im April 1944, nachdem im März Eichmann mit lediglich etwa 60 seiner Mitarbeiter nach Ungarn kam, wo dann die Ungarn selbst die jüdischen Ungarn ghettoisierten und in Züge verfachteten. Sie haben mit den Zügen begonnen und BIS JUNI 1944 etwa 400.000 Juden deportiert. Aus den Provinzen. Übrig blieben etwa 200.000 Budapester Juden, deren Deportation von Horthy verboten wurde, weil er dazu von vielen ausländischen Regierungen aufgefordert wurde. Die Pfeilkreuzler unter Szálasi haben dann tatsächlich noch etliche Budapester Juden umgebracht und etwa 70.000 Juden ans Reich ausgeliefert. Aber nicht das war das "richtige Exterminieren" der Juden und das war auchnicht dessen Beginn, sondern das fand im Sommer 44 statt.

Also solltest du dich entweder weniger oder aber viel, viel, viel mehr mit Geschichte befassen, damit du nicht nur unverdautes Halbwissen von dir gibst.


Nachhilfe für getkiss
getkiss
schrieb am 20.05.2017, 07:53 Uhr
Sorry, im Datum geirrt. Was nicht ändert, das es von Eichmann organisiert wurde...
gerri
schrieb am 20.05.2017, 14:01 Uhr
@In jedem besetzten Land haben die Einheimischen mitgeholfen.
Hatzfelder
schrieb am 20.05.2017, 14:49 Uhr (am 20.05.2017, 14:54 Uhr geändert).
Weil ich meine Gründe hatte. Ich hatte zwar auch ungarische Vorfahren, aber wurde deutsch erzogen....aber nicht in Ihrem nationalistischen denken...das sozialistische Anhängsel lasse ich mal höflicherweise weg
Dann solltest du vielleicht jetzt nach Ungarn, da scheinbar für dich dort alles so gut läuft, nur nicht in Deutschland. Du kritisierst Alles hier, aber wehe es wird Ungarn und der Orban angesprochen!

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