Ist Ungarn noch demokratisch?

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bankban
schrieb am 23.07.2017, 08:48 Uhr (am 23.07.2017, 08:48 Uhr geändert).
Furchtbare Sprache, schrecklicher Stil und Ausdrucksweise - wenngleich sachlich wohl weitestgehend richtig. Was jedoch völlig fehlt, ist die kontinuierliche Feindbildung, die von Orbán betrieben wird und welche auf die vorangegangenen Regierungen nicht zutraf: mal spricht Orban allen, die seine Ansichten nicht teilen, ab, Ungarn zu sein; mal hetzt er gegebn Migranten; dann gegen Soros, dann gegen NGOs und schließlich wiederholt gegen Brüssel. Durch diese Kampagnen mobilisiert er die Bevölkerung, hält sie in einem politischen Hysteriezustand, der eine nüchterne demokratische Streitkultur im Keime erstickt. Anstelle rationale Sachpolitik und -argumentation tritt die emotionalisierte und hasserfüllte Alltagsbeschimpfung. Das vergiftet das gesellschaftliche Klima und macht ein Leben in Ungarn ebenfalls mit unerträglich.
Marius
schrieb am 23.07.2017, 09:31 Uhr
e.h.
schrieb am 23.07.2017, 10:13 Uhr
Danke für Ihr Kompliment. Schönschreiben gewöhnte ich mir im Laufe meines Lebens irgendwann ab ...

Ich bin oft in Ungarn und sehe das nicht ganz so.

Halbwegs intelligente Ungarn wissen, dass Orban ein impotentes dämlich rumkeifendes kleines Statthalterwürstel der Dominanz ist. Da nützt Orban all seine unzweifelhaft vorhandene rethorische Eloquenz nichts.

Wird der Leidensdruck der ungarischen Bevölkerung irgendwann einmal zu groß werden, dann könnte sie u.U. ähnlich reagieren wie 1956.

Zwar ist ziemlich klar erkennbar geworden, dass der sogenannte Volksaufstand von 1956 durch ausländische Agenten unterstützt durch ungarisches Pfaffengesindel und sonstigem Abschaum provoziert worden ist, aber die Ungarn hatten damals die Nase gestrichen voll von all den leeren Versprechungen des roten Gesindels, das ihnen all die großartigen Segnungen der neuen sozialistischen Ordnung versprochen, sie jedoch in der Realität bloß schuften hat lassen bis ihnen die Schwarte krachte. Da war es leicht sie aufzustacheln.

In eine wesentlich andere Richtung fährt auch der Zug der aktuellen Entwicklung nicht. Zwar wird der unverzüglich drohende Einsatz mordender NATO Soldateska die Meisten von offener Auruhr sowieso abhalten, in der Praxis wird es wegen des offenen Auswanderungsventils nicht dazu kommen. Die Situation ist dennoch recht ähnlich zur Zeit anfangs der 50er Jahre. Was wurde der ungarischen Bevölkerung nicht alles an Segnungen der neuen Ordnung versprochen? Was ist die Realität? Von diversem leichten Erwerb von Plastik- und Blechplunder abgesehen, kann sich die breite Masse der ungarischen Bevölkerung heute nicht mehr leisten als im Sowjetsatrapenregime. Rechnet man alle sozialen Leistungen, die dieses wenig beliebte Regime den Leuten geboten hat, hinzu, dann stand der Durchschnittsungar damals vielleicht sogar besser da als heute. Die Roten waren ganz offensichtlich zu blöd damals den Leuten ihre mit heute verglichen unzweifelhaft vorhanden gewesenen Leistungen medial erfolgreich zu verkaufen. Die Feindpropaganda war besser.

Ich erkenne nirgendwo in Ungarn Feindpropaganda, es gibt weit und breit keinen Feind der Ungarn, ja nicht einmal einen Feind der Interessen der sie beherrschenden Dominanz in Ungarn, außer die herrschende Clique der neuen Ordnung, die Ungarns Bevölkerung aus- und sogar absaugt. Gegen die Propaganda zu machen, erscheint derzeit ziemlich aussichtslos zu sein.

Orbans blöd rüberkommendes rechthaberisch wirkendes Getue dürfte eher Spiegelfechterei sein. Soros und die Leute hinter ihm, für die Soros in der Auslage steht, halten das voll aus. Orban und Konsorten leben nicht nur in Ungarn von deren Wohlwollen, was Typen wie Orban unzweifelhaft wissen.

Nur ein blöder Hund beißt die Hand, die ihn füttert! Na, blöd dürfte Orban nicht sein ...
getkiss
schrieb am 02.08.2017, 13:32 Uhr
am 19.05.2017 schrieb ich auf dieser Seite:
A propos, ich warte noch immer auf Antwort aus Brüssel:
Was hat Junckers mit Soros diskutiert?

Unglaublich.
Das Europa Direkt Kontaktzentrum hat sich heute gemeldet.
Mit 2 Links, durch den man angeblich die Verlautbarungen über die Treffen von Juncker und anderen Kommissionsmitglieder mit Soros lesen kann.
Angeklickt, und tatsächlich kommen sogar mehrere Videos und Audios darüber.
Nur leider, leider, möchte man diese abrufen, kommt die Meldung:
"not yet available", noch nicht zur Verfügung
Will sich Jemand überzeugen?
Bitteschön.

EDCC Mitteilung

Video anklicken, dann kommt:
This video is not yet available on the portal. Please try later.
Should the problem persist, please contact us.


Also, weiter warten, bis freigeschaltet ist (ca. 2 min.)
Dazu brauchen die mehr als 3 Monate.
Europa geht voran. Langsamer als eine Schnecke...
gerri
schrieb am 02.08.2017, 13:43 Uhr (am 02.08.2017, 13:55 Uhr geändert).
Marius: "Israel unterstützt Ungarn gegen Soros".

@ Wer ist eigentlich "Soros", was hat diese Person in Europa zu bestimmen,hat der eine Funktion oder ist er nur reich....


e.h.: "dass Orban ein impotentes dämlich rumkeifendes kleines"..


@ Im Moment kann ich mir nicht vorstellen was Potenz mit Politik zutun hat, aber Orban verteidigt sein Land schutzt es vor Lasten die laut Brüssel "brüderlich" aufgeteilt werden sollen,wie auch Aufnahme von zusätzlicher moslemischer Bevölkerung.Das ist Seine Aufgabe, dazu wurde Er gewählt.Das Ungarn ins Ausland arbeiten gehen,ist ihr gutes Recht, wenn sie mehr wollen als es im Land gibt ,das gleiche wie in Rumänien und anderen Ländern.
gehage
schrieb am 02.08.2017, 21:23 Uhr
Viktor Orbán: Wem gehört in Zukunft Europa?

Am 22. Juli hielt der ungarische Ministerpräsident und Vorsitzender der Regierungspartei Fidesz, Viktor Orbán, eine Rede im siebenbürgischen Tusnáfürdö (rumänisch Băile Tușnad) während der 28. ungarischen „Sommeruniversität“.

Ich will mich hier nicht in den deutschen Wahlkampf einmischen. Aber ich muss feststellen, dass es deutsche Politiker gibt, die von Scheitern und Absturz bedroht sind und nun ihre Popularität dadurch wiedergewinnen wollen, dass sie uns provozieren, uns glauben vorführen zu können und uns der mangelnden Solidarität bezichtigen. Dazu wären zwei Dinge zu sagen: Zum einen hat Ungarn sich selbst und damit Europa gegen die Migrantenflut verteidigt und vor ihr bewahrt. Das hat uns 260-270 Milliarden Forint (etwa 87 Millionen €) gekostet. Davon hat die Union einen Bruchteil erstattet. Also bitte, kein Gerede von Solidarität, so lange diese Summe Ungarn nicht erstattet wurde. … Zum anderen würde ich das Wort Solidarität als Deutscher nicht in den Mund nehmen, so lange deutsche Arbeiter für die gleiche Arbeit das Fünffache von dem erhalten, was ungarische Arbeiter in der gleichen deutschen Fabrik auf ungarischem Boden bekommen.

Aber Solidarität mit Polen

… Es gibt in Brüssel heute ein Bündnis gegen die Meinung der Menschen in den Mitgliedsländern. An diesem Bündnis sind die Brüsseler Bürokraten und Eliten sowie das, was man als das Soros-Imperium bezeichnen könnte, beteiligt. … Dort wo politische Führer und Eliten sich gegen das eigene Volk wenden, braucht man Inquisitoren. In den vergangenen vier Jahren war Viviane Reding der Hauptinquisitor, jetzt hat ihre Rolle Frans Timmermanns übernommen. … Zur Zeit ist das wichtigste Opfer der Inquisition die nationale Regierung in Polen, die geschwächt, gebrochen und zertrümmert werden soll. Ungarn verfolgt seine eigenen nationalen Ziele. Aber ich möchte klarstellen, dass Ungarn gerade wegen seiner nationalen und europäischen Zielsetzungen und wegen der ungarisch-polnischen Freundschaft niemals zulassen wird, dass dieser inquisitorische Feldzug gegen Polen Erfolg hat. Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten der Union dafür nutzen, mit Polen solidarisch zu sein.


Link

nichts für ungut...
getkiss
schrieb am 02.08.2017, 23:20 Uhr (am 02.08.2017, 23:23 Uhr geändert).
@gehage
im Artikel ist ein Umrechnungsfehler.
Der Kurs ist ca. 306 HuF zu 1 €, das heist umgerechnet
260...270 Mrd/306= ca. 0,85...0,88 Mrd € also 850..880 Millionen EUR.
Das ist genau das 10-Fache.
Und was Orbán nicht gesagt hat. Auch in der selben Fabrik auf deutschem Boden würde der ungarische Facharbeiter diskriminiert und nicht den gleichen Lohn bekommen...
getkiss
schrieb am 03.08.2017, 22:31 Uhr
Na guck mal der Juncker!

sagte Juncker, er habe eine "fürsorgliche Beziehung" mit dem ungarischen Premier Viktor Orban. "Wir sprechen regelmäßig, ich sehe ihn regelmäßig - auch wenn das nicht öffentlich gemacht wird -, weil ich denke, ich will Ungarn nicht verlieren."

Juncker und Ungarn

Na ja, die Mitgliedschaft ist ja wirtschaftlich wichtig (verlängerte Werkbank, Markt für ausl. Firmen), bremst die Migrantenflut trotz Beschimpfungen und nicht zuletzt ist Ungarn ein Glied in der Kette auf der Ostflanke der Nato.
Und wer weis vielleicht kann man wieder Kontakte zum Iwan gebrauchen, so ein bisserl hinten herum, wenn die Zeit gekommen ist. Was soll´s, die gesponserte Opposition nimmt das Geld, ist außer dem ineffektiv und der Gipfel, ist so einig wie Hund und Katze...
Bäffelkeah
schrieb am 06.09.2017, 15:34 Uhr
Ungarn scheitert mit seiner Klage vor dem Europäischen Gerichtshof und muss Flüchtlinge aufnehmen. Orbán hatte, lange ist's nicht her, den Zustrom von Flüchtlingen als "deutsches Problem" bezeichnet. Die Rechnung für den Grenzzaun wird Brüssel dem "Zaunkönig" auch nicht erstatten.
bankban
schrieb am 06.09.2017, 16:17 Uhr
Ungarn ist Europas Schande.
Dass die Rechnung für den Zaun nicht bezahlt wird, ist richtig und gut so.
Das heutige Urteil ist ebenfalls richtig; jetzt muss man nur darauf aufpassen, dass Ungarn die Flüchtlinge tatsächlich aufnimmt und dass diese sich nicht doch nach Westeuropa aufmachen.
getkiss
schrieb am 06.09.2017, 16:43 Uhr
Dass die Rechnung für den Zaun nicht bezahlt wird, ist richtig und gut so.
Darum wird auch Orbán den Zaun abreissen lassen, um mit dem widerverwerteten Material die Hälfte der Kosten zurück zu erhalten.
Und dann lässt er wieder durchmarschieren
Und an der deutschen Grenze steht @bankban und empfängt mit Blumen.
gerri
schrieb am 06.09.2017, 17:54 Uhr (am 06.09.2017, 17:57 Uhr geändert).
@ Der Zaun ist gut dort, den wird Ungarn noch brauchen,denn in Rumänien will keiner bleiben und so geht es weiter nach Serbien.Die Rumänen sind vorbereitet, hoffen und bangen auf Flüchtlinge,doch alle wollen weiter man kann einfach nichts machen. Sie sind die einzig braven im Osten,die sich an die Regeln von Brüssel halten.
-Ungarn,Slovakei und Polen haben 300jährige Erfahrung mit moslemisch-türkischer Besatzung,die holen sich solche nichtmehr ins Land.In den 300 Jahren konnten die Kleinstaatereien von Wien bis Paris und an den Atlantik gut schlafen, denen hat man die Jungen nicht abgeholt und zu Janitscharen gedrillt um für den Pascha gegen die eigenen Völker zu kämpen. Sobijesky der polnische König hat den Westen Europas vor den Otomanen gerettet,ihr solltet ewig dankbar sein, dort in Brüssel.
kokel
schrieb am 06.09.2017, 19:37 Uhr (am 06.09.2017, 19:39 Uhr geändert).
"...jetzt muss man nur darauf aufpassen, dass Ungarn die Flüchtlinge tatsächlich aufnimmt und dass diese sich nicht doch nach Westeuropa aufmachen."

Den Vorbetern für eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge nach Quoten auf die EU-Staaten muss leider viel Naivität unterstellt werden. Hier nur ein Beispiel: In einer ARD-Sendung erzählte eine polnische Journalistin 2016, dass ihr Land über 200 Christen aus dem Irak aufgenommen hätte. Nach einigen Tagen jedoch seien diese ALLE in Richtung Westen weiter gezogen, weil dort die Unterkunftsmöglichkeiten und finanzielle Unterstützung bei Weitem besser wären als in Polen... Dass sich daran nix ändert, werden die betroffenen Länder schon sorgen.

Daraus soll doch jeder seine Schlüsse ziehen...
TAFKA"P_C"
schrieb am 06.09.2017, 20:02 Uhr
gerri, du weißt, nicht alle flüchtlinge sind muslime.
gerri
schrieb am 06.09.2017, 20:07 Uhr

@ Wer sich einmal verbrannt hat,bläst auch in den Yoghurt....

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