Ist Ungarn noch demokratisch?

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Zwerg Bumsti
schrieb am 26.01.2012, 16:22 Uhr
Und dann sagte sie: "In meinem eigenen Namen vergebe ich allen Nazis."

frau kor hat leicht reden, sie hatte keine nazis in der familie
bankban
schrieb am 26.01.2012, 16:26 Uhr (am 26.01.2012, 16:29 Uhr geändert).
"Das andere Buch aus 2006 ist eine ergänzte Neuauflage des ersten und geht in der Betrachtung über 1944 hinaus."

Nein, stimmt leider auch nicht. Während Böhm im ersten Buch, das etwa 1986 erschien, die Geschichte der Deutschen Rumäniens und ihre Nazifizierung allgemein beschrieb, ohne auf Einzelbiographien einzugehen, skizziert in dem Buch "Hitlers Vasallen" die Lebensläufe und ideologischen Verwicklungen von Bonfert, Fabritius etc. D.h. das Buch von 2006 ist keine Neuauflauge des ersten Buchs. Das erste Buch wurde nämlich zwischen 1993-2003 in drei weitere Bände aufgeteilt, mit weiteren Ergebnissen und Forschungsliteratur ergänzt und angereichert und neu veröffentlicht. (Dennoch sind sie in einschlägigen Historikerkreisen auf große Kritik hinsichtlich verschiedenster Mängel gestoßen).
kranich
schrieb am 26.01.2012, 16:26 Uhr
@Tiroler: Du schreibst, M. Tănase hätte schon 1937 mit den Geheimdiensten von Frankreich, Großbritannien und Amerika geliebäugelt.

Welches Land Amerikas meinst du damit? Vielleicht Uruguay, Ekuador, Haiti...
orbo
schrieb am 26.01.2012, 16:28 Uhr
Zwerg B, falls Die nicht aufgefallen sein sollte: Sie hatte keine Nazis in der Familie, weil sie keine Familie mehr hatte, wegen den Nazis.

Bitte lasse doch angesichts dieses Themas zumindest hier mehr Sorgfalt in Deinen Kommentaren walten...
orbo
schrieb am 26.01.2012, 16:29 Uhr (am 26.01.2012, 16:32 Uhr geändert).
bankban, sehe zwischen Deinen Aussagen und den meinigen keinen Widerspruch.

Die Kritiken an Böhm sind zwar icht im Detail aber insgesamt bekannt. Deshalb habe ich auch erwähnt, dass ich ihm nur in einzelnen Bereichen seinen Darstellungen folge.

Ich hoffe, dass Böhm in Neuauflagen seine handwerklichen Schnitzer noch korrigiert und seine Wortwahl sachlicher trifft.
bankban
schrieb am 26.01.2012, 16:30 Uhr
Ich auch nicht. Davon abgesehen, dass ich jede deiner Aussagen richtiggestellt habe...
orbo
schrieb am 26.01.2012, 16:35 Uhr (am 26.01.2012, 16:35 Uhr geändert).
bankban, Du hast mich hinsichtlich meiner Quellenangabe korrigiert, was auf ein Versehen meiner Seits zurückzuführen ist. Habe ich richtig gestellt. Darüber hinaus kannst Du gerne Recht haben, wenn Du unbedingt möchtest. Auch habe ich nichts dagegen, wenn Du diesen Beitrag "korrigierst".
Mynona
schrieb am 26.01.2012, 16:51 Uhr
frau kor hat leicht reden, sie hatte keine nazis in der familie

Seltens so einen blöden Kommnetar gelesen,da hat wohl Indiana vollkommen Recht mit seinem Link(der zwar tiroler galt aber auch bei dir absolut treffend ist).

Die gute Frau hat ihre gesamte Familie durch die Nazis verloren,an ihr wurde rumexperimentiert.....was ist da schon ein aktiver oder mitgelaufener Nazi in der Fmilie dagegen?
Zwerg Bumsti
schrieb am 26.01.2012, 17:18 Uhr
was ist da schon ein aktiver oder mitgelaufener Nazi in der Fmilie dagegen?

niemand wünscht dir diese erfahrung zu machen
Mynona
schrieb am 26.01.2012, 17:26 Uhr
Ich denke diese Erafhrung ist ein Klacks gegen die andere,seine Familie kann man sich immerhin auch nicht aussuchen...
orbo
schrieb am 26.01.2012, 17:28 Uhr (am 26.01.2012, 17:29 Uhr geändert).
Zwerg B.
Bei der Beschreibung des Elefanten wurde der Vergleich dessen Rüssels mit einem Regenwurm gemacht. Wo ist der Unterschied zwischen Regenwurm und Elefant, da beides Tiere sind. Wünsche keinem, Tiere in der Familie zu haben.

Was hat mein Kommentar mit Deinem zu tun? Na nichts, aber ich könnte ja trotzdem versuchen eine Parallele herzustellen. Bei aller Stupidität muss ich aber festhalten, dass es hierbei nicht um Pietät und Massenmord geht...
Henny
schrieb am 26.01.2012, 17:43 Uhr
Wo ist der Unterschied zwischen Regenwurm und Elefant, da beides Tiere sind.
hmmm... also wenn ich am Boden liegen würde hät ich dann doch lieber einen Regenwurm auf mir sitzen als einen Elefanten, selbst wenn es beide Tiere sind.

Hab das Buch auch noch nicht gelesen aber es ist doch eine große Überwindungskraft jenen zu vergeben die soviel Leid über die Menschheit gebracht haben. Selbst heute noch nach so vielen Jahren, bekämpfen sich Einige in ihren Meinungen, auch wenn sie persönlich diese Zeit gar nicht miterlebt haben und sie nur von "hören-sagen" und aus Büchern kennen.
Kein Mensch wird "böse" geboren, es war die falsche Ideologie die das Böse in ihnen geweckt hat. Indiana hat in soweit recht als dass er die Meinung vertritt, "schliesst damit ab und schaut nach vorn".
Selbst wenn man ein Buch zu Ende gelesen hat schliesst man es und widmet sich einem Neuen. Das heißt aber nicht das man das Gelesene vergessen soll oder muss!
orbo
schrieb am 26.01.2012, 18:15 Uhr
Ich finde, Mynonas Buch passt sehr gut zu diesem Thread, in dem es auch um Fremdenhass, Antisemitismus, dem Neuaufkeimen autoritär-totalitaristischer Bestrebungen oder gar deren Notwendigkeit in schwierigen Zeiten geht.

Es entsteht manchmal der Eindruck, als habe man aus der Geschichte nichts gelernt. Da fällt es schwer, Gewesenes ruhen zu lassen und sich der Zukunft zu widmen, da man das nicht wirklich unbeschwert tut. Selbst wenn man über die Vergangenheit nicht mehr spricht, sie tabuisiert, sie ignoriert, so belastet sie unaufbereitet doch.

Auch wenn ich AGHET, Holocaust, Deportation, Vertreibung nicht miterlebt habe, so macht mich das doch betroffen, da im Falle des Genozids an Armeniern der türkische Staat den Völkermord noch immer leugnet und staatliche Institutionen nach wie vor den Hass gegen Armenier und Kurden schürt. Diese aktuelle Wirklichkeit hat mit "hören-sagen" und Büchern nicht viel gemeinsam, sondern mit Vogel-Strauß-Politik.

Und es macht betroffen zu lesen, dass Ungarn (und Polen) eine einsame Spitzenposition im Antisemitismus im europäischen Vergleich einnehmen. Jeder sechste Ungare hat in einer Umfrage angegeben, etwas gegen eine inexistente Ethnie zu haben, quasi von Haus aus gegen "Andere". Aber selbstverständlich ist soetwas (auch) auf ungarische Politik zurückzuführen!

"Kein Mensch wird "böse" geboren". Genau, und deshalb kann nicht genug unternommen werden um das "böse-werden" zu verhindern. Auch mit guten Büchern.

Nur weil die Hauptperson in Mynonas Roman vergeben hat, hat sie nicht vergessen was passiert ist. Aber, sie hat sich damit auseinandergesetzt, hat Position bezogen, hat sich engagiert.

Nur wer - Opfer wie Täter - aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, vermeidet den nächsten und gleichen Fehler. Klappe zu und durch? Ja, aber nur nach entsprechend abschließender Aufarbeitung.

Alternativ dazu können hihi und haha - Kommentare geschrieben und schlaue Sprüche mit vielen Smilies geklopft werden.
orbo
schrieb am 26.01.2012, 18:17 Uhr
hmmm... also wenn ich am Boden liegen würde hät ich dann doch lieber einen Regenwurm auf mir sitzen als einen Elefanten, selbst wenn es beide Tiere sind.


hmmm... also wenn ich einen Satz aus dem Gesamtkontext reiße kann ich in jede Aussage Schmarrn hineininterpretieren.
Henny
schrieb am 26.01.2012, 19:00 Uhr (am 26.01.2012, 19:02 Uhr geändert).
Nur weil die Hauptperson in Mynonas Roman vergeben hat, hat sie nicht vergessen was passiert ist.
Niemand hat bestritten das sie es "vergessen" hat. Sie hatte aber Grund und ein Erlebnis mit dem sie sich auseinander setzen konnte. Welchen haben die jungen Leute von heute? Warum muss dieser Hass über Jahrhunderte weiter geführt werden wenn diejenigen die ihn am eigenen Leib erlebt haben, verzeihen können?


Eine Wunde und sei sie noch so klein, wird nie verheilen wenn man dauernd drin rum stochert!

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.