Brand der Kirchenburg in Bistritz

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lori
schrieb am 30.06.2008, 17:22 Uhr
agnes schrieb:




Ich werde es wohl nie verstehen, weshalb Menschen, die sich vom Aufruf nicht angesprochen fühlen, hier Stimmung gegen Spendenbereitschaft machen.

Schönen Tag!


Verehrte Frau Kollegin Agnes,

Pluralismus, Meinungsfreiheit,sind Grundpfeiler der Demokratie.Es ist gute Sitte in diesem Forum, dass sich jeder frei äussern kann. Das sollte so bleiben!

Ich persönlich bin auch gegen Spenden, nichtdestotrotz versuche ich eben keine "Stimmung gegen Spendenbereitschaft" zu machen, wohlwissend, dass ich vielleicht die Gefühle gutgesinnter Menschen verletzen könnte. "Herzensangelegenheiten"- damit verbinden die meisten Menschen ihre Spendenbereitschaft- haben immer auch etwas Irationales. Ich könnte hunderte von Argumenten anführen- es würde wahrscheinlich hier den Rahmen sprengen- wehalb NICHT gespendet werden sollte. Deswegen verstehe ich nicht, was Sie "wohl nie verstehen"!

Gruss
Lori
agnes
schrieb am 05.07.2008, 14:01 Uhr (am 05.07.2008, 14:03 Uhr geändert).
Folgende Spenden sind vor Ort eingegangen:
Bei der Kirchengemeinde Bistritz: 2.100 Euro, 11.362 RON
Bei "Bistrita Medievala" 142 Euro, 9.509 RON
Bei "Primarie" Bistritz 15.000 RON
Beim Forum Bistritz 12.500 RON, zzgl. Forum Mediasch 3.000 RON

Fa. Leoni 15.000 Euro

Quelle: Mesagerul

Die Spendenaktion der Evangelischen Landeskirche läuft noch.
Wanderer
schrieb am 07.07.2008, 11:30 Uhr
Die Kirchenburgen hat man aufgegeben.
Jetzt stehen viele Kirchenburgen und verfallen.Wer soll sie in stand halten?.Es fehlen die Menschen.Die finanziele Kraft gibt es auch nicht mehr.

Wanderer
Saedtler
schrieb am 07.07.2008, 12:12 Uhr (am 07.07.2008, 12:20 Uhr geändert).
Wanderer schrieb: Die Kirchenburgen hat man aufgegeben.
Jetzt stehen viele Kirchenburgen und verfallen.Wer soll sie in stand halten?.Es fehlen die Menschen.Die finanziele Kraft gibt es auch nicht mehr.

Wanderer


Zum Vergleich eine kleine wahre Begebenheit aus Altsadowa: Altsadowa war eine der böhmendeutschen Ansiedlungen im Banat. Die Böhmendeutschen sind ebenso wie die Siebenbürger Sachsen nahezu alle ausgewandert als der Eiserne Vorhang gelupft worden ist. Die vier böhmendeutschen Ortschaften Wolfsberg, Weidenthal, Lindenfeld und Altsadowa waren nach 1946 die letzten Bewahrer des böhmendeutschen Spracherbes in Europa. In Böhmen, einem traditionell zweisprachigen Land, haben tschechische Nationalisten in einem grausamen Ethnozid radikal dem Böhmendeutschtum ein recht trauriges Ende bereitet. Bis anfangs der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts konnte jeder, der Zeit und Lust dazu verspürte, in den vier Böhmendeutschenorten im Banat den Böhmendeutschen lauschen und/oder sie studieren.

Die Böhmendeutschen waren ganz überwiegend römisch katholisch. Neben der Kirche in Altsadowa gibt es ein magazin mixt. Die Verkäuferin (zugleich auch Inhaberin) des Ladens sieht so typisch böhmendeutsch aus wie nur was: Blaue Augen, blonde Haare, rosige Backen, kräftige stämmige Figur ohne dabei dick zu sein!

Auf die Frage warum denn die meisten römisch katholischen Kirchen im Banat so verkommen wirkten, kam die Antwort: "Na, wer soll das reparieren? Wir sind ja nur mehr so wenige hier. Die Deutschen in Deutschland sollen das bezahlen!" Auf die Frage warum denn die Deutschen in Deutschland das bezahlen sollten, wenn doch sowieso kaum wer hineingeht, kam die Antwort: "Na, damit alle auch in Zukunft wissen, das wir Böhmendeutschen einmal hier gewesen sind."

Tja, und so verhält es sich halt überall. Selbst ist man ja soooo wichtig, all das uuuuuunvergleichliche kulturelle Erbe soll natürlich - aber ganz selbstverständlich von den anderen Leuten! - intakt gehalten werden damit alle auf ewige Zeiten sehen könnten wie grooooßartig man denn (wohl gewesen ...) sei.

Zurückfahren, dort leben, dort Kinder haben, dort Kinder im Althergebrachten großziehen, selber was machen und den "Rest" der Menscheit besser nicht nerven!
der Ijel
schrieb am 07.07.2008, 14:44 Uhr
@Saedtler
Zurückfahren, dort leben, dort Kinder haben, selber was machen und den "Rest" der Menscheit besser nicht nerven----

logisch, korrekt, ideale Lösung des Problems.
Tun Sie das lieber Saedtler? Haben Sie ein Konzept hierfür.
Wer nervt wen? und wer gehört zum "Rest" der Menschheit, Ihrer Meinung nach?
agnes
schrieb am 07.07.2008, 15:54 Uhr
Bitte tragen Sie Ihre Streitigkeiten in anderen Diskussionssträngen aus!
Saedtler
schrieb am 07.07.2008, 16:03 Uhr (am 07.07.2008, 16:39 Uhr geändert).
der Ijel schrieb: @Saedtler
Zurückfahren, dort leben, dort Kinder haben, selber was machen und den "Rest" der Menscheit besser nicht nerven----

logisch, korrekt, ideale Lösung des Problems.
Tun Sie das lieber Saedtler? Haben Sie ein Konzept hierfür.
Wer nervt wen? und wer gehört zum "Rest" der Menschheit, Ihrer Meinung nach?


Mache ich nicht und habe ich nicht, Lieber Ijel! Ich schätze Ihre Versuche die eigene althergebrachte Sprache nicht nur museal zu konservieren zu versuchen sondern immer wieder aufs Neue den alltäglichen Herausforderungen der zeitgemäßen Kommunikation auszusetzen. Meistens schaffen Sie das auf eine recht humorvolle und echt unterhaltsame Art und Weise!

Gemeinsam mit einer Handvoll Geistesverwandten bilden sie hier damit so etwas wie das Grüppchen der "weißen Raben" . Überangepasste siebenbürger sächsische Assimilanten gibt es bekanntlich wahrlich mehr als genug. Hier und anderswo.

Derzeit dürfte es für alle Arten von "Konzepten" noch viel zu früh sein. Wo von der breiten Mehrzahl der siebenbürgisch sächsischen Auswanderer noch nicht einmal das Bewußtsein der eigenen Qualität (ohne lächerliche Übertreibungen, historische Beschönigungen und Viertelwahrheiten) vor das ewige Gejeier von "Integration" und "Anpassung" - damit kann in der Praxis wohl nur rückgratloses Sichassimilierenlassen gemeint sein - gereiht wird, wird es für alle derartígen Versuche noch weit zu früh sein.

Das Unangenehme ist, dass den Sachsen die Zeit und ihr eigener zahlenmäßig nur mehr recht spärlicher Nachwuchs davonläuft. Nimmt man den Sachsen ihren sächsisch-deutschen Dialekt, dann bleibt von deren siebenbürgisch-sächsischen Kultur kaum mehr ausreichend übrig um die Sachen noch als eigenständige Gruppe zu definieren.

Die Sachsen in Siebenbürgen sind alt und/oder vermischt, da wird es kaum mehr sächsische Kinder geben. Die ausgewanderten Sachsen akzeptieren zum allergrößten Teil , dass ihre Kinder nicht mehr Sächsisch reden.

Schaut echt hundsmiserabel schlecht aus!

Das Beispiel mit den Deutschböhmen habe ich quasi als "Trost" angeführt um aufzuzeigen, dass es auch bei vielen anderen deutschen Gruppen ziemlich gleich sein dürfte. Ebensogut könnte man auch zimbrische Deutsche in der Lombardei als Beispiel anführen um von der alten faden Leier der "kommunistischen Unterdrückung" etwas wegzukommen. Natürlich gab es diese Unterdrückung unzweifelhaft! Sie dürfte jedoch - so pervers sich das auch lesen mag - zu den Zeiten der tatsächlich stattgefundenen Unterdrückung - viel eher zum Erhalt der Gruppe als zu deren Auflösung beigetragen haben.

Man vermeidet peinlich Ursachen und Wirkungen im siebenbürgisch sächsischen Gemeinleben zu analysieren. Alles "Phöse" wird auf die "phösen" Kommunisten, Nazis, und weiß der Teufel was und wen auch sonst noch immer, abgeschoben. Sowas ist leicht und billig, bringt aber Null.

Leute wie Sie sind - nach den Ihrem Publikum zur Kenntnis gelangenden literarischen Ergüssen zu schließen - überaus liebenswürdig und angenehm zu lesen, allerdings sind fast alle im letzten Drittel ihres Daseins. Das ist ein durchaus akzeptabler Zustand.

Volksgruppen aller Art benötigen jedoch junge Leute, um zuallermindest eine, wenn nicht besser zwei Generationen jünger, die zornig und renitent ihre Ansichten über das Gemeinwesen der Volksgruppe zu artikulieren und durchzufechten bereit sind. Wo sind die bei den Siebenbürger Sachsen? Sie sind weit und breit und nirgendwo zu erblicken! Da dürfte "der Hund begraben liegen" ...
Saedtler
schrieb am 07.07.2008, 16:16 Uhr
Ach Liebe Agnes!

Leider sind Sie mir in der Reihenfolge der Beiträge zuvor gekommen. Geht es vielleicht ein klein bisschen weniger "erzkatholisch"? .

Anstatt sich nur im permanenten Dissimulieren zu üben und die "Streithähne" zu "Ruhe und Besonnenheit" und zu "Geht gefälligst woanders hin streiten!" zu mahnen, wäre es vielleicht doch ein bisschen zielführender selbst Farbe und Position zu bekennen und eigene Denkansätze zu präsentieren!
Es wäre echt schön und interessant Sie als couragierte - meinetwegen durchaus besserwisserische, ja auch das ist Ihr gutes Recht! - "junge Wilde" zu lesen, denn als schon in jungen Jahren altgedient wirkende Beschwichtigungshofrätin vom Dienst .

agnes
schrieb am 07.07.2008, 18:58 Uhr

Alles zu seiner Zeit und am rechten Ort.
der Ijel
schrieb am 08.07.2008, 06:10 Uhr
@Agnes
Bitte tragen Sie Ihre Streitigkeiten in anderen Diskussionssträngen aus!

Det Forum äs zem diskutieren
zem teedijen äs et.
Et äs zem schreiwen uch zem liasen,
zem sich kanne lihren,
ä letzter Zegt kun em uch annen hiiren.

Em liist end hiirt wa sich de Såksen zarren
et kit jo vuir wa iwerål
når salden hun är zwien sich garren,
end hun da sålw Idee
zweemol list em dron den sålwe Schmarren.

Wittl
schrieb am 08.07.2008, 11:00 Uhr
Saedtler schrieb:

Volksgruppen aller Art benötigen jedoch junge Leute, um zuallermindest eine, wenn nicht besser zwei Generationen jünger, die zornig und renitent ihre Ansichten über das Gemeinwesen der Volksgruppe zu artikulieren und durchzufechten bereit sind. Wo sind die bei den Siebenbürger Sachsen? Sie sind weit und breit und nirgendwo zu erblicken! Da dürfte "der Hund begraben liegen" ...


Saedtler,
ich denke schon, daß es sie gibt diese "Jungen-Wilden" mit siebenbürgischer Herkunft.
Kennst du "såksesch Kockesch", "Jürgen aus Siebenbürgen"?
Rapp ist überhaupt nicht meine Musikrichtung.
Aus diesem Alter bin ich längst raus,
dennoch sind diese wilden Jugendlichen bewundernswert.
Saedtler
schrieb am 08.07.2008, 12:36 Uhr
Ich meinte damit weniger Liedersänger - wobei solche zum Kulturerhalt natürlich auch sehr wichtig und wertvoll sind - sondern eher gut ausgebildete junge Leute mit eigenen Ideen, die sich in bestehende Institutionen einbringen um dort ihre Ansichten zu verwirklichen oder - so man ihnen das verwehrt - neue Organisationen schaffen. Im überzogenen Sinne (die Namensgeber hatten meist mit "Kultur" nicht allzuviel im Sinne) in etwa mit den maoistischen Kulturrevolutionären, im bodenständigen Sinne mit den Märzrevolutionären und den Barrikadenkämpfern vergleichbar. Ob die sogenannten "68er" da mit Fug und Recht dazugezählt werden können, soll jede/r meinen wie´s beliebt.

Einfach junge Leute, die nicht nur konsumsüchtig und partygierig vor sich hintaumeln, sondern akzentuierte Positionen vor allem zum Gedeih und der Weiterentwicklung der eigenen Gruppe zu beziehen imstande und auch bereits sind.

Solch ein Verhalten bringt sie nahezu zwangsläufig in Gegensatz zu den Etablierten und das ist gut so! Es führt immer wieder aufs Neue zum Infragestellen des müde, träge, ineffizient gewordenen Althergebrachten.
Wittl
schrieb am 08.07.2008, 16:01 Uhr
Saedtler schrieb: Ich meinte damit weniger Liedersänger - wobei solche zum Kulturerhalt natürlich auch sehr wichtig und wertvoll sind - sondern eher gut ausgebildete junge Leute mit eigenen Ideen, die sich in bestehende Institutionen einbringen um dort ihre Ansichten zu verwirklichen oder - so man ihnen das verwehrt - neue Organisationen schaffen. Im überzogenen Sinne (die Namensgeber hatten meist mit "Kultur" nicht allzuviel im Sinne) in etwa mit den maoistischen Kulturrevolutionären, im bodenständigen Sinne mit den Märzrevolutionären und den Barrikadenkämpfern vergleichbar. Ob die sogenannten "68er" da mit Fug und Recht dazugezählt werden können, soll jede/r meinen wie´s beliebt.

Einfach junge Leute, die nicht nur konsumsüchtig und partygierig vor sich hintaumeln, sondern akzentuierte Positionen vor allem zum Gedeih und der Weiterentwicklung der eigenen Gruppe zu beziehen imstande und auch bereits sind.

Solch ein Verhalten bringt sie nahezu zwangsläufig in Gegensatz zu den Etablierten und das ist gut so! Es führt immer wieder aufs Neue zum Infragestellen des müde, träge, ineffizient gewordenen Althergebrachten.


Ich wollte lediglich meine Bewunderung für den Mut dieser jungen Menschen zum Ausdruck bringen,
sie singen übrigens Dialekt.
Saedtler, du tust grad so als würden unsere Nachkommen ausser Party nichts bewegen, es gibt durchaus viele junge, kompetente Leute die ihr Engagement geschickt einsetzen, nur geht nichts von heut auf morgen, in paar Jahren wird sich's rausstellen.

Was du jedoch erwartest ist revolutionär, quasi eine Utopie.
nfu, ist blos meine persönliche Meinung.
Saedtler
schrieb am 08.07.2008, 21:58 Uhr
Ohne solche, wie das hier genannt wurde, "Utopien" bzw. "Revolutionen" dürften kleine ethnische Gruppen de facto Nullchancen der Assimilation zu entkommen haben!

Wobei ich mir nicht so recht sicher bin, ob diese Aussage nicht auch für größere Ethnien ihre Gültigkeit haben könnte ...

Man muss ja bei "Revolutionen" nicht immer gleich an Ströme von durch die Strassen schwimmendes Blut denken. Oder hat wer solches bei den "Revolutionen" in den "Wendestaaten" - der "Ausrutscher" in Rumänien, der vermutlich in Wirklichkeit auch nur masslos übertrieben präsentiert worden sein dürfte, wäre als Sonderfall zu analysieren, was aber niemand ernsthaft machen will oder darf - jemals bemerkt? Mag sein, dass sich ein Herr Ibrahim Böhme beim Stullenaufschneiden in den Finger gepiekst haben mag. Aber da gleich von "Strömen von Blut" bei der "revolutionären Umgestaltung Deutschlands" zu schreiben, tja, das ist mehr als vermessen wohl .

An sich genügt bereits sehr oft das konsequente Infragestellen bestehender Systeme und Organisationen um Neuem die Chance zu bieten. Die staatskapitalistischen Systeme dürften aber weniger von den "wilden Jungen" in Frage gestellt worden sein, denn von ihren eigenen erfahrenen Apparatschiks, die natürlich genau über das Ausmass der Effizienz dieser Systeme Bescheid gewusst haben dürften ...
sonius
schrieb am 09.07.2008, 10:18 Uhr
Mir erschliesst sich bei alledem nicht, was das alles mit dem Thema "Brand der Kirche" (keine Kirchenburg)in Bistritz zu tun hat.
Zu meiner Schulzeit hätte man nur gesagt: Thema verfehlt, ungenügend, setzen.

gruss, sonius

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