Erlauchte Plaudereien

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charlie
schrieb am 08.10.2025, 14:36 Uhr (am 08.10.2025, 14:37 Uhr geändert).
Hab die Themen verwechselt und im falschen geantwortet.
Nimrod
schrieb am 08.10.2025, 16:42 Uhr
Hallo charlie, das ist überhaupt kein Problem. Die Beiträge im Forum sind alle überschaubar und dein Beitrag hat im Thema "erlauchte Plaudereien" wunderbar gepasst. Wer also hier "zu Hause" ist, hat deinen Beitrag gefunden. Der thread: "erlauchte Plaudereien" ist für solche Vorkommnisse eingerichtet !
Nimrod
schrieb am 08.10.2025, 17:50 Uhr
Hallo charlie, du fragst nach der Einschätzung der „ Gemeinschaft unseres kleinen Volkes“ zu männlichen Homosexuellen. Meine Meinung wäre aus meiner Sicht: Eine „Volksgemeinschaft“ sind wir nur noch in einigen spärlichen Bereichen. Eine „gesellschaftliche Volksmeinung“ gibt es nach meiner Kenntnis dazu nicht. Hier hat jeder seine eigene Meinung. Wie du dir ja am Beispiel Kleinschenker und ähnlich denkenden „Landsleuten“ vorstellen kannst, sehen so eingestellte Personen dieses Thema anders als menschlich tolerante, liberal und vorurteilsfreie Denkende. In diesem Zusammenhang habe ich auch noch keine schlüssige Erklärung dafür, daß sich gerade die Völker, die während der kommunistischen Diktatur gelitten haben und relativ kurz nach dem II. Weltkrieg versucht haben, die politische Freiheit und Unabhängigkeit durch Aufstände „wieder“ zu erlangen (DDR-1953, Ungarn-1956, Tschechien-1968) jetzt zunehmend radikalisieren und wieder in einen ähnlichen Zustand manövrieren lassen. Dazu auch noch den ehemaligen Besatzer-Staat mit seinem aktuellen Diktator hoffieren. Hier müßte viel mehr psychologische Aufklärung erfolgen. Ich denke, da liegt der Schlüssel. Menschen, die in einer gewissen Abhängigkeit von einem überhöhten Beherrscher leben, haben ihr Selbstwertgefühl verloren und fürchten Gefahren und Verluste, wenn sie sich von ihm trennen. Die „sozialistische Einheit“ und damit das eigene Denken und Handeln abgeschafft, war ja das Kennzeichen der Partei „SED“ im damaligen „Bruderstaat“. Mag sein, daß sich einige wieder danach sehnen, jetzt aber in einem „blauen“ Gewand.
Marius
schrieb am 09.10.2025, 00:31 Uhr
Regine ( Jini ) schrieb am 07.10.2025, 16:34 Uhr
Wenn Du Lust hast, schreibe bitte ein paar Erklärungen dazu. Hast Du das selber in Deiner Familie erlebt, oder kennst Du das nur vom "Hörensagen"?
Ja, in der Familie, Verwantschft und vom Hörensagen.

Die Sb. Sachsen waren ein Volk (nicht eine Minderheit) mit der Heimat in Siebenbürgen .
Sie sind untergegangen, Ich habe es akzeptiert, aber es ist schade für jedes Völk das untergeht.
"Das Volk zu dem ich gehörte gibt es nicht mehr, so ist auch meine Seele gestorben".

lauch
schrieb am 09.10.2025, 08:04 Uhr
Na ja NIMROD das Geld fördert man auch irgendwie aus dem Automaten. Letztendlich sind aber deine Beiträge trotzdem ein ErkenntnisGEWINN. Zu den unterdrückten Länder durch die SU, die sich jetzt so benehmen wie sie sich benehmen. Für die DDR kann ich nicht sprechen, da fehlen die Infos. In Ro und in H, ist die Demographie das Problem. Vor 1990 war die Lebenserwartung eigentlich katastrophal. Die Männer starben wenige Jahre nach Renteneintritt. Dadurch entfällt meines Erachtens viel des " Weitergebens". Übrigens dieses Problem sehe ich heute noch auch in Russland. Frühes Sterben bedeutet mE. auch so etwas wie die Verstümmelung des kollektiven Gedächtnisses.( fernab der offiziellen Geschichtschreibung)
Regine ( Jini )
schrieb am 09.10.2025, 18:53 Uhr
Hallo lauch (aber auch Nimrod zur Kenntnisnahme;-))),
das, was Du hier ansprichst (08.10.2025, 09.45) ist mir bestens bekannt.
Beispiel 1: (seiburgerische Aussprache, etwas grob und un-elegant...) "Iech guin of dă liech" bedeutete: "Ich gehe zur Beerdigung/zum Begräbnis". Das drückte jeder so aus, und jeder wußte, was damit gemeint war;-))
Beispiel 2: "Iech hun măr Geild găwonnen" bedeutet: "Ich war in meinem Geldinstitut, und habe Geld abgehoben". Das sagten alle, auch von meinen Eltern habe ich hier in D niemals etwas anderes gehört...;-))).
Es gibt Hunderte dieser Mundart-Ausdrücke, die unsere Landsleute, vornehmlich die ältere "Dorfbevölkerung" immer noch pflegen.
Nimrod, Du als Nordsiebenbürger, und nicht "la țară", also in der rumänischen Wildnis aufgewachsen, kannst das ja auch nicht wissen;-))).
lauch, die Erklärung zu "Geld gewinnen aus der Spk, Bank, Geldautomaten, etc. habe ich Dir jetzt aus der Siebenbürger/Innen-Sicht geliefert; der Kontext zum Gewinnen von Gold, Erdgas, Öl, etc. ist nichtig;-))).

lauch
schrieb am 09.10.2025, 23:26 Uhr
Hallo Jini,

Das sagst Du, der Duden wahrscheinlich auch. Ich bin davon nicht überzeugt. Du übersetzt ja elegant die Beispiele, aber dem Wortlaut des Dialekts entsprechen sie nicht." Auf den Ball " gehen wir in beiden Sprachen ( Dialekt). " Gewinnen " im Sinne einer Zuwendung können wir Gold, Öl , Gas, usw. Dasselbe gilt auch für " gewinnen " im Sinne von fördern. Es geht alles Öl, Gold....aber kein Geld. Das erschließt sich mir nicht. Ich bin überzeugt, dass es in Österreich Überschneidungen, mit den etwas "komischen " sächsischen Ausdrücken gibt.
Nimrod
schrieb am 10.10.2025, 12:18 Uhr (am 10.10.2025, 12:19 Uhr geändert).
Hallo Regine, ich bin zwar nicht in Rumänien aufgewachsen sondern im sehr ländlichen Franken. Ich hatte aber einen nordsiebenbürgischen Großvater, der mir vielleicht mehr über Siebenbürgen,seine Geschichte, das Brauchtum und die Tradition und vor allem auch die Ausdrucksweise beigebracht und vermittelt hat, daß ich davon vielleicht sogar mehr weiß wie junge und mittelalte Süd-Siebenbürger, die im Kommunismus und hier in der BRD aufgewachsen sind. Deshalb ist mir das "Gewinnen" als Begriff für das Abheben, entnehmen oder fördern von irgendwelchen Dingen sehr gut bekannt. Dabei kam auch das "Gewinnen" von Dingen "aus der Erde" auch vor !!
lauch
schrieb am 11.10.2025, 08:27 Uhr
Guten Morgen,

Nimrod Sprachen, Dialekte, regionale Besonderheiten sind sehr interessant. ZB. das dürftest du nicht wissen bei noch so viel Interesse. Die Nordsiebenbürger nennen GURkEN anders. Frag mich nicht wie. Um einen gebürtigen Siebenbürgen Rumänen von den Zugewanderten zu unterscheiden, kann ich es mit dieser Methode tun: ich frage ihn nach 14Uhr wieviel Uhr es ist, und hoffe natürlich dass er nicht 14Uhr sondern 2 Uhr sagt.
Nimrod
schrieb am 11.10.2025, 15:46 Uhr
Lieber lauch, Wissen kann man sich aneignen, man kann es gewinnen ! Voraussetzung ist aber ein Interesse an dem jeweiligen Gebiet. So kann ein Fremder die Geschichte deiner Heimat besser kennen weil er sich dafür interessiert während es dir am verlängerten Rücken vorbei geht. Weil ich Interesse daran hatte, kann ich dir auch sagen wie die Gurken in Nordsiebenbürgen im Dialekt genannt wurden. Man sprach da von den „Audrangk“ oder „Kastrawetz“. Leider kann ich dir aber jetzt nicht erklären wie sich die einen zu den anderen verhalten. Ob es regional oder mit der Größe der Gurken etwas zu tun hat. Was mich in diesem Zusammenhang sehr gefreut hat, ist die Entdeckung, daß diese beiden Ausdrücke sogar im Internet als siebenbürgische Bezeichnung für die Gurken geführt werden. Gemeinsam mit den Österreichern sagte man zu den Tomaten dann auch „Paradeiser“. Das mit der Uhrzeit sagt man aber auch in meiner fränkischen Heimat so, also nicht 14.00 Uhr sondern zwei Uhr.
lauch
schrieb am 12.10.2025, 11:54 Uhr
Hallo Nimrod,

Ich staune immer wieder was das Internet hergibt. KASTRAWETZ ist aber Gurke auf rumänisch, in deutscher Grammatik. Über das andere Wort, macht sich der " Süden" etwas lustig.

Uhrzeit: es geht darum, dass man den ethnisch Rumänen aus dem Altreich auch wenn er gut ( aus)gebildet ist, sozusagen als Test zu erkennen. Wenn er " modern" ist und 14 Uhr sagt, keine Chance, sagt er 2 Uhr, erkennt man ihn sofort. Er nennt die 2 in Bezug auf die Uhrzeit anders als der aus Siebenbürgen. In etwa so wie irgendwo in D " schinesisch" ( chinesisch) .
Und noch etwas dazu, ich bin froh, dass man in Bayern oft " dreiviertel " sagt anstatt " viertel vor".
Was mir noch besonders gut gefällt ist, dass wir vor dem Eigennamen den Artikel sagen. In Ro wollten sie uns schönes Hochdeutsch beibringen, und wir wurden davon regelrecht abgewöhnt , in den Schulen, zu Hause nicht.
Interessanterweise ist das mit den ethnischen Ungarn aus Rumänien genau so.( keine Atikel vor dem Namen)
In Bayern kann man immer noch " Grüss Gott" grüssen ( etwas antiquiert) , das ist gut so, denn in Ro war das auch Gewohnheit.

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