Zukunft und Perspektiven der Deutschen Minderheit in Rumänien

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rhe-al
schrieb am 22.11.2009, 00:08 Uhr (am 22.11.2009, 00:16 Uhr geändert).
ist mir die Mühe nicht wert Lavinia, war mir schon beim ersten Lesen aufgefallen und erklärt einiges...
Lavinia
schrieb am 22.11.2009, 00:11 Uhr (am 22.11.2009, 00:14 Uhr geändert).
rhe-al: Solange du mich anmachen kannst ist dir und den anderen Trollen die Mühe immer wert. Sie ist dir in dem Augenblick nicht mehr wert, wenn ich dagegenhalte und nicht klein beigebe.

DAS fandest du der Mühe dann schon wert...

1. „Liebe Sächsin, Sie sollten wegen einer kalten Brise, welche Ihnen hier zuweilen ins Gesicht wehen dürfte, nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.
Ob es vor Ihren Beiträgen hier ruhiger war, davon können Sie sich durch das Durchforsten der Forenstränge selber überzeugen, ich glaube es war nicht der Fall.
Es tut uns allen wahrscheinlich gut, dass auch Nichtsiebenbürger hier mitschreiben, denn es heißt, dass man von außen einen besseren Blick auf das "Kesseltreiben" hat.
Diversität durch Pluralität rundet eine Gemeinschaft ab.“

und
2. „*lol* Lavinia, fehlt nur noch, dass du um "Leertexte" bettelst, wie schon geschehen.
Bravo!“
und

3. „Zitat Lavinia:
Trolle sind mal Einzelwesen, mal treten sie in Gruppen auf und manche haben regelrechte Anhänger -andere Trolle. Alle vereint die Scheinheiligkeit und eine irrationale Abneigung gegen User, die keine sinnentleerten statements abliefern, die eine eigene Meinung vertreten und offen sind für ein Gespräch. Trolle haben kein Interesse an einem konstruktiven Miteinander. Sie stellen Behauptungen in den Raum, operieren mit Unterstellungen, legen ein unwürdiges Verhalten an den Tag... Sie trollen, sie prollen.
______________________________
-nun sei mal ehrlich Lavinia, wie oft hast du dir obige Sätze vor dem Spiegel vorgesagt/eingebläut?
Denn nach deinem Gehabe hier zu urteilen, sind die bei dir schon so fest zementiert, dass an eine Besserung nicht zu denken ist. :)“

und
4. „Lustig, kaum ist Lavinia wieder da, tobt der Streit schon wieder in allen Forenstraßen. :))
Ech wie in einem berühmt, berüchtigten gallischen Dorf. :)“

Winfried Ziegler
schrieb am 22.11.2009, 00:12 Uhr
Ich fände es ganz toll, wenn wir wieder zum Thema zurück finden. Danke!
pavel_chinezul
schrieb am 22.11.2009, 00:12 Uhr
Wenn sie soviel Ahnung hätten, wie sie hier ständig heraushängen lassen, dann wüssten sie, dass Pavel Chinezul im Volksmund der Kinizsi Pal ist. Also EINE PERSON-Nachname und Vorname. Sie sind aber eine Person unter zwei Nicks angemeldet und es hat einige Zeit gedauert bis sie das zugegeben haben.



Lavinia
schrieb am 22.11.2009, 00:19 Uhr (am 22.11.2009, 10:31 Uhr geändert).
Pavel/Chinezul

Wo und was ist Ihr Problem mit meinem Nick?
Was hat Elsi hiermit zu tun? Postet sie? Was stört Sie?

Was ist mit der ..."impliziten Behauptung" keine Fehler zu machen...darüber reden wir jetzt nicht mehr, oder was?
Antworten Sie mir bitte auf mein privates Postfach, damit hier nicht weiter gestört wird.

@Winfried Ziegler...tut mir unendlich leid...


Rhe-alich antworte hier auf deinen Beitrag von unten:
Deine Behauptung ist falsch - es war natürlich ruhiger, bevor sächsin auftauchte, bevor die Trolle sich "formierten"...Im übrigen waren deine Beiträge fast allesamt gegen mich gerichtet - nicht als Reaktion, sondern als Angriff, als Provokation.


Übrigens...Trüffelschwein und Spürhund geben das wieder, beschreiben das, was du tust. Die Begriffe passen sich genau dem "Niveau" deines Tuns an... Das zu deinem... "Anstand".
Und wie "schmeichelhaft", dass du dich exklusiv um 'meinen' Anstand sorgst...


Ist jetzt endlich Ruhe im Karton?
rhe-al
schrieb am 22.11.2009, 00:26 Uhr (am 22.11.2009, 01:47 Uhr geändert).
Lavinia, du kannst meinetwegen mit ner ganzen Armada in Stellung gehen, stört mich nicht.

-Was findest du an dem ersten Zitat falsch?

-im zweiten und dritten Zitat übersiehst du, dass das Reaktionen meinerseits auf Aktionen deinerseits sind.

-das vierte ist eine Feststellung meinerseits

Was ist an dem verwerflich?

Das Trüffelschwein und den Spürhund aus deinem Beitrag, erstellt am 21.11.2009, 23:53 Uhr und am 22.11.2009, 00:08 Uhr geändert, nehm ich dir nicht übel, denn dieses Vokabular passt zu deinem Niveau, das nicht von heut auf morgen zu ändern ist.
Die Rumänen haben da ein treffendes Sprichwort, welches lautet:

Nu cere omului ce n-are;

welches sagen will, dass es keinen Sinn macht, von irgendjemandem etwas zu verlangen, was derjenige nicht hat. In deinem Falle also Anstand.


Herr Ziegler Sie haben recht.
Schreiber
schrieb am 22.11.2009, 11:39 Uhr (am 22.11.2009, 18:17 Uhr geändert).
@ Ziegler

Lieber Herr Ziegler, die "Echtheit" hier im Internet ist sicherlich ein Problem. Wir wissen aber alle womit wir es zu tun haben: mit einem virtuellen Raum. Die Aussage, hier sei Sachsentum echter als auf dem Schulhof der Brukenthalschule beruht auf dem Inhalt.

Darüber hinaus: ich halte den "Hattert" in Siebenbürgen für nicht viel authentischer als das Internet hier: wie viele Menschen tun nur so, als ob sie (jetzt/noch/immer) dort leben, in Wirklichkeit ist das "dort leben" ein Fake wie es im Internet nicht besser sein könnte. Ich meine nicht nur die Herren Professoren, die mit satten Bezügen aus Deutschland und dort sicher behühteten Schäfchen in Siebenbürgen patriotisch sein können, sondern auch deren Studenten, die es den Meistern nach machen.

Wissen wir bei den "DR" immer, womit wir es zu tun haben? Es soll jeder wie er möchte und es für richtig hält. Es müsste gelegentlich aber auch bei den Reden schwingenden Schafspelzträgern in Siebenbürgen gefragt werden:

"-Ne poate fi iertat
Să vă-ntrebăm smerit de vreţi a ne-arăta
De unde-aţi cumpărat postavul de manta?"

(frei aus "lupul moralist" - der moralisierende Wolf, der im Schafspelz Reden schwingt - von Alexandrescu, in etwa so übersetzt:)

"verzeih´ er uns
die Frage - und zeig´ wo er erstand
den Stoff für das so schöne, ihn kleidende Gewand"

Grüße
BennyJozsa
schrieb am 22.11.2009, 17:47 Uhr
@ Schreiber

Sehen Sie: Wir könnten Hattert versus Internet ins Felde führen, solange uns nicht die Puste und die Argumente ausgehen. Es würde derjenige gewinnen, der am pedantischsten das Haar aufzudröseln vermag.
Aber das sind nur Nebenschauplätze: Unsere Fragen drehen sich um die Zukunft der Siebenbürger Sachsen in Rumänien und ihre Bedeutung für die ausgewanderten Sachsen. Symptome sollten angesprochen, aber nicht überbewertet werden.
Was aber die angesprochenen Wölfe im Schafpelz angeht, so muss ich passen. Um die Wölfe kümmert sich der Jäger, um die Schafpelze der Kürschner. Ich bin keines von beiden.
Im diesen Sinne freue ich mich auf Ihre weiteren Diskussionsbeiträge
Schreiber
schrieb am 22.11.2009, 18:05 Uhr (am 22.11.2009, 18:12 Uhr geändert).
Lieber Herr Jozsa, auch da bin ich ganz Ihrer Meinung

Ich denke wir müssen gar nichts versus etwas anderes aufrechnen, sondern alles als Teil eines Ganzen sehen. Ich hätte mich auch nicht zu Wort gemeldet, wenn Herr Ziegler den kleinen Baustein Internet (der immer bedeutender wird, wenn man die junge Generation mal fragt) gerade wegen Anonymität "verundert" abgelehnt hätte.

Sitzen die authentischen (da am richtigen Ort lebenden) Jugendlichen eigentlich noch unter dem alten Birnenbaum am Dorfplatz oder längst in irgend einem Internetcafe oder einem Wohnzimmer (wo auch immer) vor dem Laptop?

Dieser Entwicklung könnte man noch deutlicher Rechnung tragen. Gab es dazu Gedanken auf der Tagung in Hermannstadt?

Viele Grüße
hms
schrieb am 22.11.2009, 21:54 Uhr (am 22.11.2009, 22:09 Uhr geändert).
Ich möchte meine Anerkennung für die gelungene Tagung des Forums ausdrücken. Dabei beziehe ich mich sowohl auf die Auswahl des Themas, die fachkundige Moderation von Benny Jozsa, als auch auf die Netzpräsentation durch Hans Hedrich.
Durch dieses, sich auf der Höhe der Zeit befindende Angebot, konnte ich an der sehr notwendigen Diskussion – wenn auch nur virtuell – teilnehmen.

Der Diskussion hier im Forum zu den Thesen der Forumsgruppe um Herrn Scheerer, wünsche ich auch, dass sie sich „auf der Höhe der Zeit“ bewegen möge. Damit meine ich folgende Aspekte:

Die Tatsache der EU-Osterweiterung inklusive der Mitgliedschaft Rumäniens im erweiterten Europa, bietet einen ganz neuen Zugang zur Lösung von Problemen, die vorher ganz außerhalb der Vorstellungswelt waren. Dieses gilt insbesondere auch für die Frage, ob die Deutschen in Rumänien eine Zukunft haben. Schon die Wahl Hermannstadts zur Kulturhauptstadt Europas 2007 war eng mit dem Beitritts-wunsch Rumäniens verbunden, und die wenigsten Menschen in Rumänien machen sich bewußt, wie entscheidend dieses Faktum war: Das Image Rumäniens in Westeuropa war dermaßen schlecht, daß die Werbewirkung von Hermannstadt nicht hoch genug gewürdigt werden kann.
Das Hermannstadt diese Chance bekommen hat, ist mit ein Verdienst der Bundesrepublik Deutschland und auch der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen.
Ich wäre froh, wenn es zu diesem Punkt Einigkeit zwischen den in Deutschland und in Rumänien lebenden Siebenbürger Sachsen bzw. Banater Schwaben gäbe.

Die Frage einer Zukunft, bzw. von Perspektiven läßt sich nur beantworten, wenn man den Ist-Zustand kennt und sich über den Ausgangspunkt im Klaren ist.
Zur Klarheit gehört, sich auch über Begriffe und ihren Stellenwert in der Geschichte bewußt zu werden. Einen Begriff den ich thematisieren möchte, ist der der: „Minderheit“, welcher auch als Überschrift der Tagung gewählt wurde.

Am Anfang der Epoche der Nationalstaaten in Europa - ausgehend von England und Frankreich – gab es keine politischen Minderheiten in diesen Staaten. Es gab nur Staatsbürger. Es gab keine ethnische Klassifikation; entsprechend auch in den USA.
Erst als sich die Nationalstaatspraxis auch auf Mittel- und Osteuropa ausdehnte mit ihren ganz anderen geschichtlichen Voraussetzungen (hier lebten die Ethnien gemischt durcheinander), entstand dieser Begriff und die Nationsbildung bekam hier eine nationalistische Wendung, mit den bekannten geschichtlichen Entwicklungen.

„Minderheit“ ist also ein Begriff aus dieser Entstehungszeit der Nationalstaaten und wird ja auch heute noch überall verwendet, weil wir in Europa noch real nationalstaatlich leben – die Perspektive Europa ist zwar eröffnet, wird aber vor allem von der Wirtschaft genutzt.
In Rumänien wird es für Deutsche nur dann eine Zukunft geben, wenn sie als aktive politische Subjekte handeln können, und nicht als geduldete Bittsteller mit Minderheitenstatus.
Der Exodus von 1990 war ja nur der logische Schlußpunkt einer geschichtlichen Entwicklung, den ich oben angedeutet habe.

Es ist der richtige Zeitpunkt für diese Diskussion – gerade jetzt bestehen die Chancen für einen Neuanfang – und nur darum kann es gehen. Noch gibt es die Siebenbürger Sachsen (darauf beschränke ich mich, da ich über die anderen Deutschen in Rumänien zuwenig weiß).
Ohne eine dezidierte Rückbindung an den geschichtlichen Raum wird es in Deutschland längerfristig keine Siebenbürger Sachsen geben - wie auch?

Das Schicksal als „Minderheit“ zwischen den nationalistischen Mehrheiten zerrieben worden zu sein, hat zu einem Trauma geführt, in dem sich viele Siebenbürger Sachsen noch befinden.
Ein sehr anschauliches Bild hat ifpeppi davon gezeichnet, wie in den Familien reagiert wird, wenn die Rede auf das Zurückgelassene kommt. Ja nicht dran rühren, weil es so schmerzhaft noch ist.

Dieses Trauma zu überwinden ist eine Aufgabe bei den Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Erst dann könnten die Chancen erkannt werden, die jetzt noch offen sind – denn die mittlere Generation hat ihre Jugend noch in Rumänien erlebt - und sie wäre der Adressat, wenn es darum geht, die Geschichte der Siebenbürger Sachsen nicht enden zu lassen.
Authentizität ist dabei eine sehr wichtige Sache, die ich jetzt aber nicht ausführen will. Nur soviel: Erkennen des Ist-Zustandes setzt ein Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen voraus es ist Ehrlichkeit, Konsequenz, Zuverlässigkeit und Stimmigkeit erforderlich.

Ein Wort noch zu dem Rechtfertigen. Von Herder stammt der schöne Satz: „Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss“. In Deutschland, das werden viele Siebenbürger Sachsen erlebt haben, wird man, wenn das gesprochene Idiom nicht gleich in ein Kästchen paßt, regelmässig mit dem Satz angemacht: „Wo kommst du denn her?“ Da stimme ich Benny Jozsa sehr zu, mit der Unterscheidung Sachse sein in Rumänien und in Deutschland.
BennyJozsa
schrieb am 23.11.2009, 09:21 Uhr
An dieser Stelle würde ich gerne auf einen Aspekt eingehen, der in der Tagung angeklungen ist: nämlich die Rückwanderung ausgewanderter Siebenbürger Sachsen.
Meine Frage wäre: Könnten sich die Teilnehmer an der Diskussion vorstellen, selber wieder nach Siebenbürgen zurückzukommen? Was spräche dagegen, was dafür? Welches müssten die Gegebenheiten sein, damit eine Rückwanderung in Betracht kommt?
In Erwartung der Antworten herzliche Grüße aus einem sonnigen Hermannstadt
Winfried Ziegler
schrieb am 23.11.2009, 09:25 Uhr
@Schreiber
Die Aussage auf welche ich mich bezog, war: „Schon diese Internetseite ist vielleicht mehr ´Siebenbürgen´ als der Hof der Brukenthalschule im Jahre 2009.„ Es ging darin um "Siebenbürgen" nicht um das "Sachsentum".

Persönlich habe ich keine Probleme mit Menschen welche in Deutschland etwas geleistet haben, und dann nach Siebenbürgen zurückgekehrt sind. (Sei es vor oder nach der Wende, als Aktiver oder als Rentner.) Und auch nicht damit, wenn sie sich nun hier in Siebenbürgen aktiv in die Gestaltung der Zukunft einbringen. Ganz im Gegenteil, ich finde das bewundernswert. Wenn sie eine Rente aus Deutschland erhalten, macht dass ihr Leben und vor allem ihre Taten in Siebenbürgen nicht zum fake. Sie könnten sich wie viele andere nach einem getanen Lebenswerk ausruhen, aber sie bringen sich aktiv ein.
Doch letztendlich geht es um das Nachdenken über die Zukunft der Gemeinschaft, das uns verbindet, da können wir in der Beurteilung von Einzelpersonen ruhig unterschiedlicher Ansicht sein.

Es liegt mir fern, das Internet wegen Anonymität abzulehnen. Ganz im Gegenteil, ich sehe in ihm ein sinnvolles und hilfreiches Instrument.
In den Gesprächen auf der Tagung wurde auch über die Notwendigkeit einer besseren Präsenz der deutschen Minderheit im Internet diskutiert. Ergebnisse werden sich hoffentlich bald sehen (oder downloaden) lassen.
pavel_chinezul
schrieb am 23.11.2009, 11:24 Uhr
Ich bin der Meinung, dass manch einer der in Rente ist, bedingt dadurch, dass die Lebensverhältnisse in Rumänien sich seit der Wende wesentlich verbessert haben, die Reisefreiheit da ist, nicht zu vergessen die etwas günstigeren Lebenshaltungskosten in Rumänien, die für viele ältere Mitbürger schwer zu verstehende Lebensart in Deutschland, schon mit einer Rückkehr in die Heimat liebäugeln. Ich glaube jedoch, dass vielen die Androhung der deutschen Rentenversicherung, bei einem Auslandswohnsitz die Rente zu kürzen, diese Träume und Wünsche platzen lässt. Ich glaube, dass die Jüngeren die ja die natürliche Fähigkeit besitzen sich leichter an Neuem zu gewöhnen (und auch die bessere Absicherung gegen die eventualitäten des Alltages in Deutschland), wohl weniger solche Gedanken hegen. Bei den Mitbürgern die ich kenne, außer vielleicht einem Urlaub am Meer oder in den rumänischen Bergen oder höchstens ein eigenes Ferienhäuschen, sehe ich keine große Motivation die Zelte hier abzubrechen und wieder nach Rumänien zurück zu kehren. Das sind die Tatsachen die ich in meinem Bekanntenkreis so wahrnehme (mir ist auch noch keiner bekannt der wieder nach Rumänien zurückging).
ifpeppi
schrieb am 23.11.2009, 17:54 Uhr
pavel_chinezul
...sehe ich keine große Motivation die Zelte hier abzubrechen und wieder nach Rumänien zurück zu kehren. Das sind die Tatsachen die ich in meinem Bekanntenkreis so wahrnehme

Eine ähnliche Erfahrung habe ich ebenfalls gemacht.
Als ich einen Artikel über einen Sachsen in Michelsberg las, schickte ich den Link an meine Bekannten. Natürlich wird man leicht nostalgisch, wenn man so etwas liest.
Nach einer Debatte, sprach dennoch nichts für eine Rückwanderung aufgrund von: Mißtrauen gegenüber dem Staat, Angst über den Tisch gezogen zu werden (täglichen Leben+Job), kein Durchhaltevermögen im Bezug auf die Bürokratie bzw. zu schwache Nerven um seinen Rechten dauernd hinterherzuhetzen. Bei der älteren Generation war das marode Gesundheitssystem eines der wichtigstens Gründe, wieso man vor einer Rückwanderung zurückschreckte, denn man sah sich aufgeschmissen im Falle von Krankheit und Pflege. Allein die Kenntnisse über Land und Leute, deren Mentalität und das Beherrschen der Sprache reichten nicht aus, um eine Rückwanderung in Betracht zu ziehen.

Der Artikel (schon etwas älter) den ich erwähnte, ist übrigens HIER zu lesen - leider nur auf rumänisch.
Mich persönlich hat er sehr beeindruckt, obwohl ich nie in Michelsberg war.
Schreiber
schrieb am 23.11.2009, 18:05 Uhr
@ Ziegler: auch ich habe Hochachtung vor allen Menschen, die ihren Lebensabend in Siebenbürgen verbringen und sich dort einsetzen, mit oder ohne Bezüge aus Deutschland.

In meinem Beitrag meinte ich nicht diese, sondern solche, die von einem ganz bestimmten Hintergrund aus, den ich diesen von Herzen gönne, von Vorwürfen hin bis zu moralisierenden Ratschlägen alles bereit haben für Landsleute, denen aber der gleiche Background verwehrt war, ist und bleiben wird. Daher das Zitat von Alexandrescu. Sie haben aber völlig recht: wir sollten hier auf keinen Fall solche Ausnahmen verallgemeinern sondern Lösungen suchen.

@ Jozsa:

Es mag verlockend erscheinen, eine solche Frage nach der Rückkehr einfach mal so zu stellen. Überlegungen im Vorfeld wären angebracht.

Zuerst zur Differenzierung:

a) wenn es um die Rückkehr von Einzelfällen im Rentenalter geht, die zur sozialen Stärkung der Gemeinschaft in Siebenbürgen sicher zu begrüßen ist, dann reicht wohl aus, wenn für solche "Rückkehrer" ein freundliches Klima geschaffen wird. Wenn sie also nicht mit Vorbehalten bedacht sondern gerne integriert werden. Daran habe ich keine Zweifel.

b) wenn es um die zeitweise Rückkehr von Leistungsträgern geht (z.B. als Investoren oder ähnliches), müssten die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen. Daran kann das Forum aber vermutlich wenig ändern, es ist ein gesamtrumänisches Problem. Wenn schon die eigenen "Leistungsträger" mehrheitlich lieber nach Spanien zum Erdbeerpflücken auswandern, dann wird Rumänien wohl nur in Nischen und Einzelfällen für auch in Deutschland konkurrenzfähige Personen interessant sein. Andere als solche braucht man in Rumänien sowieso nicht.

c) wenn es um die Rückwanderung vieler Menschen geht: oh Graus - aus Sicht Rumäniens und auch der DR, wenn man etwas nachdenkt. Zuerst müssten (wieder) ausreichend geeignete Arbeitsplätze her. Dann müssten die Häuser und Wohnungen zurück gegeben werden. Beides wohl unmöglich. Wohin mit den Rumänen, die jetzt in den enteigneten Häusern wohnen?

Wie lange soll die Liste werden? Mir würde noch viel einfallen. Solche Punkte sollte man bedenken, bevor man Fragen plakativ und öffentlich als Alternative präsentiert.

Grüße

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