Ein schönes Gedicht

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seberg
schrieb am 17.07.2012, 13:44 Uhr
Sibyl
schrieb am 19.07.2012, 14:31 Uhr
Wo wohnt das Glück?

Sagt mir doch, ihr flinken Schwalben,
Die ihr schweift in hohen Lüften
Ueber Wälder, Seen und Wiesen,
Die ihr kennt den ganzen Umkreis,
Südwärts auch die sonn'gen Länder,
Eure ferne Winterheimat -
Sagt, ihr weitgereisten Schwalben,
Sagt mir doch, wo wohnt das Glück?!

Doch die Schwalben streifen lustig
In den sonndurchglänzten Lüften
Auf- und abwärts, hin und wider,
Und sie schwingen sich und schweben
Und sie geben mir nicht Antwort!

Sagt mir doch, ihr schnellen Wolken
In dem fernen Blau des Himmels -
Sagt - ihr wandelt vom Äquator
Zu des fernen Poles Eisnacht
Ueber Berge, über Meere
Und ihr kennt die ganze Erde,
Und ihr schaut in alle Länder -
Sagt, ihr weissen Wanderwolken,
Sagt mir doch, wo wohnt das Glück?!

Doch die Wolken ziehn und weben
Heiter glänzend still vorüber,
Bauen sich auf zu Götterburgen,
Lösen sich in Lämmerherden,
Ewig wechseln sie das Schauspiel,
Und sie schwinden und verwehen
Und sie geben mir nicht Antwort!

Sagt mir doch, ihr ew'gen Sterne,
Die ihr schaut mit goldnen Augen
In des Weltalls fernste Tiefen,
Die ihr kennt Millionen Welten
Sagt, ihr uralt klugen Sterne,
Sagt mir doch, wo wohnt das Glück?!

Doch die Sterne wandeln schweigend
Durch das unermessne Weltall
Ihren urbestimmten Pfad,
Und sie funkeln und sie scheinen,
Steigen auf und sinken nieder
Und sie geben mir nicht Antwort'.

Alle können es nicht sagen,
Denn so winzig ist sein Wohnort,
Dass sie nimmer ihn erblickten,
Nimmer, denn es wohnt das Glück
Zwischen Werden und Vergehen,
Zwischen zweien Augenblicken,
Auf der Spitze einer Nadel.
(Heinrich Seidel)

Georg Fritsch
schrieb am 19.07.2012, 17:09 Uhr
Wir kahmen aus Deutschem Lande !
"Jeder auf seine ART"


Einst uns ein König rief aus fernem Lande,
macht euch auf und knüpft die Bande,
zu sein gar freie Herren,
mit einem starken Kern,
ihr sollt bauen Mauern fest und hoch,
damit ich euch sodan gebe,
freien Boden,
um hier zu wohnen und das Land zu roden.


Herren sollt ihr sein nicht Knecht auf eurem Acker,
drum schlagt euch wacker.

So zogen wir aus,
aus deutschem Lande,
und hielten fest an unserer Art.
Es ward nicht leicht zu gehen am Rande,
jedoch der Weg ward hart.

Siebenbürger-Sachsen man hat uns nun genannt,
wir wurden durch unseren Fleis im ganzen Ungarland
bekannt.

Mit diesem Fleis und viel erbrachter Müh,
bauten schon bald sehr früh,
zum Schutz des Königs Macht,
wir Kirchen wie Burgen stark,
eines Bollwerks gleich,
kaum zu bezwingen sollte niemand diese
Mauern nieder ringen.

Tag für Tag
und Jahr um Jahr,
hielten wir fest an unserer Schar,
gemeinsam waren wir das Volk,
erbracht die Qual,
zu sein mal Knecht,
mal Herr in unsrem Land.

War das Land gar abgebrannt durch
feindes mongolisch,türkisch Heer,
bestellten wir es neu seht her!


Niemand ja niemand konnte uns
bezwingen,
unseren Stolz gar nieder ringen.

Doch so kahm nach Jahrhunderten,
nun diser Tag,
diese Zeit,
wir waren für eine FLUCHT noch nicht
bereit!

Häuser,Höfe,Mutters Haus,Ahnen schaut
aus euren Gräbern raus,
Solz zu sein in unsrer Art,
hier zu bleiben doch nicht ward.

Alles zu verlassen,
hinaus auf fremde Gassen,
hinter uns die Glocken läuten,
Kinder die die Mutter scheuten,
schreie,Panik und Verdruss,
mit dem Sachsenleben ist hier nun Schluß.

Vertrieben hinaus aufs freie Feld,
alles genommen,
kaum jemand hat Geld.

Sachsenvolk ohne Höfe,
zurück gelassen Hab und Gut,
doch wir schauen wieder nach vorne,
Sachsenvolk es geht Dir gut?

Häuser,Gassen stehen verlassen,
eingezogen ist ein andres Volk,
zu erlernen was einst Sachsen,
gut getan auf diesem Land,
doch wir sehen auch nach Jahren nicht das
gleiche Bild der Ahnen.

Ihr habt uns verbannt!

Macht es doch wie einst die Sachsen,
haltet fest an dieser Art,
das hat unsrem starken Volke,
sein überleben stehts bewahrt.

Dort wo wir nun einst mal waren,
sind heut diese Häuser "leer",
doch in diesen alten Höfen,
wohnt kein Sachsenvolke mehr.

Rumänien nun du
einst stolzes Sachsenland,
die Bewohner Siebenbürger man genannt.


Wo ist der Fleis?
das Volk was dich bekehrt?
war dein Weg doch verkehrt?


Kutur verloren ohne Volk,
nun gibst du zu,
was du getan,
ohne diese Siebenbürger-Sachsen,
fängst in deinem Land,
du gar nichts mehr an!


Wer hat dich o'Rumänenland so stark
gemacht zu jeder Zeit?,
ward ihr den schon zu allen Zeiten,
für den Fleis und Kampf bereit?

Zu bestellen die Äcker,
zu roden den Wald,
zu ernten die Trauben,
die Winter waren kalt.

Feld um Feld,
Dorf um Dorf,
Stadt und Land sind ohne uns Sachsen
kaum bekannt!


In allen Ländern dieser Welt ,
der Sachse seine HEIMAT nennt,
wo einst das Mutter Herz geblieben,
da hat man uns vertrieben,
doch haltet stets fest an unserer ART,
so wird das Mutterherz bewahrt.


" Jeder auf seine ART" am 04.06.2011
Georg Fritsch jun.aus Wels
Johann
schrieb am 19.07.2012, 17:46 Uhr (am 19.07.2012, 18:10 Uhr geändert).
Dichter haben das einfachste Handwerk, Hauptrsache:

Reim dich
oder ich frissï dich!

Beispiel:

Das schlägt sich ein Marketing-Mann wacker
und liefert Literatur vom Acker!

P.S. Negativ-Marketing ist ja auch Marketing, Hauptsache man ist im Gespräch!
slash
schrieb am 19.07.2012, 18:49 Uhr
Der Johann ist nicht immer lieb,
verpasst er just dem Georg ein Hieb.
Er meint zwar, der sei still und leise,
auf eine ganz subtile Weise.
Doch Johann, sei ein kesser Knabe
und zeig uns deine große Gabe,
wie Du mit Worte kannst jonglieren!
Wir werden alle applaudieren!
Georg Fritsch
schrieb am 19.07.2012, 21:29 Uhr
DANKE Johannn für die guten Worte,es gibt mehr von deiner Sorte! LG.
kranich
schrieb am 20.07.2012, 07:23 Uhr
Auf die ersten Reime von Johann sind wir alle gespannt!
kranich
schrieb am 20.07.2012, 07:25 Uhr
Georg: Das hast du sehr gut gemacht! Weiter so.

Villeicht versuchst du es auch mal auf Såksesch...
Johann
schrieb am 20.07.2012, 08:48 Uhr (am 20.07.2012, 08:52 Uhr geändert).
@ slash
Wieso war ich schlimm?
Ich habe doch nur darauf hingewiesen, wieso wir zu einem Volk von Dichtern und Denkern geworden sind:
1. weil wir das Geheimnis mit dem Reimen und dem Fressen begriffen haben und
2. weil jede Berufsgruppe dichten kann und daher Literatur überall produziert wird, auf dem Acker, am Fließband etc. und nicht nur in kleinen Dichter-Dachzimmerl.

Ich halte mich in der Regel an die Maxime "Schuster bleib bei deinen Leisten".

@ Georg
Brauchst Dich nicht bedanken, mache ich gerne.
Übrigens: Wäre die Welt nicht fad, wenn es nur Menschen meiner oder deiner Sorte gäbe?

@ Kranich-X
Dir können die anderen Kraniche helfen.
Die werden Dir dann erklären, dass sich "Acker" auf "wacker" reimt und schon kann ich mich, wenn das den so sein sollte, auch zu den Dichtern zählen.
slash
schrieb am 20.07.2012, 11:25 Uhr
@ slash
Wieso war ich schlimm?

Wo schreibe ich schlimm?
Es ist oft `ne Sache der

Interpretation

Der aufmerksame Philosoph
sieht überall ein Apostroph.
Selbst auf der Fensterscheibe,
der Fliege Lieblingsbleibe,
entdeckt er einen Mückenschiss,
und ist sich alsbald ganz gewiss:
Hier ist ein Satzzeichen geboren,
das wird zum Oberstrich erkoren.

Slash - schönes WE
seberg
schrieb am 20.07.2012, 16:24 Uhr
Johann, kann es sein, dass dir Stupidität inzwischen ein richtiges Bedürfnis ist und du sie sonst nirgends ausleben kannst als hier?
Struwwelpeter
schrieb am 20.07.2012, 22:37 Uhr (am 20.07.2012, 22:48 Uhr geändert).
Philosophie

Vom Unbewußten zum Bewußten,
Von da zurück durch viele Pfade
Zu dem, was unbewußt wir wußten,
Von dort verstoßen ohne Gnade
Zum Zweifel, zur Philosophie,
Erreichen wir die ersten Grade
Der Ironie.
Sodann durch emsige Betrachtung,
Durch scharfe Spiegel mannigfalt
Nimmt uns zu frierender Umnachtung
In grausam eiserne Gewalt
Die kühle Kluft der Weltverachtung.
Die aber lenkt uns klug zurück
Durch der Erkenntnis schmalen Spalt
Zum bittersüßen Greisenglück
Der Selbstverachtung.
(Hermann Hesse)


Johann
schrieb am 20.07.2012, 22:44 Uhr (am 20.07.2012, 22:59 Uhr geändert).
@ seberg schrieb
"Johann, kann es sein, dass dir Stupidität inzwischen ein richtiges Bedürfnis ist und du sie sonst nirgends ausleben kannst als hier? "

Gibt es hierfür noch ein besseres Forum?

Wo werden große jahrhunderte alte historische Linien von Teilnehmern aus dem Ärmel geschüttelt?
Die meisten imitieren Herodot und nicht Thukydides, daher wird unsere Geschichte in Versform feilgeboten.

Da die meisten ja auch noch Friedrich Schiller verehren, nehmen sie sich auch diesen Ratschlag zu Herzen:

"Man sollte wirklich alles, was sich über das Gemeine erheben muss, in Versen wenigstens anfänglich konzipieren, denn das Platte kommt nirgends so ins Licht, als wenn es in gebundener Schreibart ausgesprochen wird." - Friedrich Schiller (Brief an Goethe vom 24. November 1797)

Es mag ja sein, dass ich zu doof bin, um die großen Literaten angemessen, zu würdigen, kann oft nur "Platten" erkennen.

Was mich als Sachse am meisten betrübt ist, dass die Sachsen die großen historischen Linien nur bis 1224 zurückverfolgen können. Hierin werden sie von den Ungarn, um Längen geschlagen, die schaffen dies bis zum Stephan I, der Heilige (969- 1038).

Sieger in dieser Kategorie sind eindeutig die Rumänen, die laufen sich beim ersten Jahrtausend, das die Ungarn mühsam schaffen, erst gerade warm und legen bis Burebista nochmals ein Jahrtausend zurück.

Bis 2024 ist noch einige Zeit, vielleicht schaffst Du es als Freizeitdichter ein angemesseneres Epos, sozusagen ein Couch- bzw. Diwan-Epos zum 900 Jahrestag der Siebenbürger Sachsen.
Bitte in einer anderen als der Friss-Versform. Hexameter wäre für ein Epos schon angemessener.

Vielen Dank im voraus.
kranich
schrieb am 21.07.2012, 09:38 Uhr (am 21.07.2012, 09:40 Uhr geändert).
Was mich als Sachse am meisten betrübt ist, dass die Sachsen die großen historischen Linien nur bis 1224 zurückverfolgen können. Hierin werden sie von den Ungarn, um Längen geschlagen, die schaffen dies bis zum Stephan I, der Heilige (969- 1038).

Da unterliegst du einem Irrtum, Johann: Mit dem Jahr 1224 ist der "Andreanische Freibrief" gemeint, der da meint, dass die "Theutonici Ultrasiluani" von König Geysa II. gerufen worden sind. Das wären die Jahre 1141-1162.

Ob diese Rückverfolgung unserer Ursprünge den großen historischen Linien[/ entspricht], soll hiermit bezweifelt werden, denn in der Geschichte Europas haben unsere Vorfahren - ist eine persönliche Meinung - eine eher sekundäre Rolle gespielt. Es ehrt dich zwar, den SBS eine so große Bedeutung zuzuordnen, aber etwas mehr Bescheidenheit wäre vielleicht angebrachter...

P.S.: Man wartet immer noch auf dein erstes Gedicht!
Johann
schrieb am 23.07.2012, 22:52 Uhr (am 23.07.2012, 22:54 Uhr geändert).
Ich bin immer wieder überrascht, dass Kranich-WG Verständnisschwierigkeiten auch bei einfachsten Texten hat, nun gut diese sind teilweise ironisch geschrieben.

In meiner Kritik ging es darum, die hier von einigen Sachsen (z.B. Georg, Walter-Georg), Ungarn (Kupica), und Rumänen (Aurel) formulierten historischen Quatsch zu kritisieren. Am meisten sticht, wie es Schiller so schön geschrieben hat, sicherlich der Unsinn heraus, der auch noch in Versform formuliert wird, Künstlerfreiheit beim Umgang mit der Wirklichkeit hin oder her. Es gibt ja auch User mit denen man seriös über Gechichte diskutieren kann z.B. bankban, der warum auch immer von der Kranich-Gruppe diffamiert wird.

" P.S.: Man wartet immer noch auf dein erstes Gedicht!"
Sag mal, muss man Dir/Euch sogar diese Redeweise "Schuster bleib bei deinen Leisten" erläutern ??? ;-((

btw: Ich warte noch immer auf die angebotene Hilfe von Kranich-WG. Ich habe noch keinen einzigen Korrekturvorschlag bekommen und zwar für Hunderte von Seiten im Internet, die über meine Homepage erreichbar sind und nicht zu Texten, die hier im Forum zwischen Tür und Angel geschrieben wurden.
Letzteres ist doch eine billige Profilierungsmasche auf Kosten von anderen, wird, soweit ich dies hier verfolge, kaum von anderen Nutzern in dieser Dreistigkeit vorgeführt.

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