Verrückte Welt

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Kurt Binder
schrieb am 07.10.2021, 10:08 Uhr

Ridi, Bajazzo


Gewöhnlich ist ein Clown
sehr lustig anzuschaun.
Doch grinst er mal nicht
übers ganze Gesicht,
dann ist der Clown ganz down.
Kurt Binder
schrieb am 13.10.2021, 16:28 Uhr

Eine Frau aus Herrieden-Roth,
die rauchte mehr als ein Schlot.
Man fegte die Lunge,
dann sagt' Doktor Runge:
“Jetzt drehn Sie sich um, Frau Lot!"

Wenn euch hier etwas bekannt vorkommt - habt ihr Recht!
Kurt Binder
schrieb am 20.10.2021, 08:54 Uhr
Hier ein Rezept zum Selbermachen:

Du musst mit Geduld und Geschick
viel Unsinn mixen, ganz dick,
ihn über fünf Zeilen
couragiert verteilen -
und schon gibts 'nen Limerick!

;-))))
Kurt Binder
schrieb am 27.10.2021, 10:13 Uhr
Der Dagegen-Mann

Es war einmal ein Mann, der grundsätzlich dagegen war. Wogegen denn? Was heißt hier ‚wogegen’? Wie ich schon sagte: Grundsätzlich, also – gegen alles!
Die Grundsätze dieser seiner sturen, oppositionellen Lebenshaltung waren:
- Ich bin der Nabel der Welt
- Wer nicht mein Freund ist, der ist mein Feind
- Alles außer meiner Meinung ist Scheibenkleister
Diese Eckpfeiler waren jedoch durch ihre eindeutige Beziehung zueinander derart eng gesteckt, dass der arme Mann täglich dazwischen hin und her torlelte, und schon bald völlig meschugge wurde.
Das erste Stadium seiner beginnenden Verwirrung hatte sich bereits in seinen jungen Jahren angedeutet, in jener Zeit, als sich die Pubertät unter der Jugend wie eine Pandemie ausbreitete. Obwohl in diesen Jahren deren Widerspruchsgeist bedenklich anwuchs, wurde dem keine Bedeutung beigemessen, weil dies Phänomen in der Regel dank der Herdenimmunität in wenigen Jahren abebbte. Man nannte es ‚Morbus Meckeritis', und da auch die Experten hierfür keine plausoble Erklärung liefern konnten, wurde es Außerirdischen zugeschrieben und ad acta gelegt.
Nicht so bei unsrem Dagegen-Mann. Seine als pathologisch bestätigte Meckersucht verging nicht, sondern steigerte sich mehr und mehr bis hin zu dem sozialschädlichen ‚Morbus Contra’. Zunächst attackierte er, noch zögerlich die unteren Ränge der Landesverwaltung und sogar Regierungsangestellte, denen er Schlamperei und Inkompetenz vorwarf. Zu seiner Befremdung hatten diese aber soviel Rückrat, um auf derartig primitive Marktschreierein nicht zu reagieren.
Ermutigt durch diese scheinbaren Erfolge, in denen er verächtliche Ignoranz als Schwäche und Feigheit deutete, richtete er nun seine Lanze auf, und pikste in der hierarchisch höheren Etage wahllos Führungsprominente an, indem er ihnen Korruption und Veruntreuung unterstellte. Leider wurde ihm auch von hier keine Aufmerksamket geschenkt. Der bedauernswerte Mann verzweifelte schier und erwog Selbstmord in Raten, zwischen denen er noch ein paar letzte Giftpfeile abzuschießen gedachte. Zum Glück blitzte ihm in letzter Sekunde eine, seine bisherigen Bemühungen krönende Idee.
Herr S. räumte gerade als frisch gebackener Landesvater seinen riesigen, halbrunden Schreibtisch ein, als er ohne Ankündigung in der Presse von einer Lawine aus Vorwürfen und Beschuldigungen überrollt wurde. In frecher, respektloser Form wurde er u. a. gefragt, wieviele Villen und Bungalows er sich bereits in aller Welt aus Staatsgeldern gebaut hätte? Dann wurde ihm Plagiat in seiner Doktorarbeit vorgeworfen, und als Krönung der Unverschämtheit wurde er sogar als – Alt-Nazi gebrandmarkt!
Es war nicht schwierig, das schamlose Lästermaul zu ermitteln. Der Dagegen-Mann wurde verhaftet und dem Obersten Gerichtshof vorgeführt. Da seine Verbalinjurien alle Grenzen des gerade noch Tolerierbaren gesprengt hatten, wurde er nach kurzer Vernehmung zum Tod verurteilt. Um die Umwelt zu schonen, müsse er aber vorher vegan essen, duschen, die Unterwäsche wechseln und die Zähne putzen!
“Ich bin dagegen!", rief der Dagegen-Mann gewohnheitsgemäß. Bevor man jedoch klären konnte, wogegen er in diesem Fall eigentlich sei, flüsterte der Gerichtspsychiater dem Richter ins Ohr, dass dieser bedauernswerte Mann am ‚Morbus Insultatis’ leide, was auf erhebliche geistige Defizite zurückzuführen sei - landläufig auch ‚chronischer Schwachsinn’ genannt. Der Richter nickte verständnisvoll, und verkündete dann mit pathetischem Unterton das endgültige Urteil:
“Angesichts des ... und unter besondrer Berücksichtigung von ... wird der Angeklagte hiermit - freigesprochen!", was gleich darauf vom Richterhammer lautstark bekräftigt wurde.
„Ich bin dagegen!“, rief der Dagegen-Mann wütend ...


Ich habe dies ominöse Dagegen-Wesen bewusst nicht gegendert, weil ich dagegen bin, z. B. der Frau im Zuge eines gewissen Wiedergutmachungs-Bestrebens wirklich jede Gemeinheit zuordnen zu müssen – howgh!
Kurt Binder
schrieb am 05.11.2021, 12:58 Uhr
Ein anrührendes Schicksal

Herr Plum war wirklich ein bedauernswerter Mann. Er war von einem Schicksal verfolgt, das dank seiner Beharrlichkeit zumindest als anrührend bezeichnet werden konnte. Freundlich, ehrlich und korrekt zählte er zu jenen Menschen, die sich das Prädikat „integer“ mit ruhigen Gewissen selbst zulegen durften, ohne Gefahr zu laufen, wegen Eigenlob als Stinker zu gelten.
Herr Plum litt sehr unter diesem Schicksal, doch war er derart eingebunden in einen Sog, aus dem er sich nicht mehr lösen konnte. Täglich, ja - stündlich empfand er die große Lücke, die ihn davon trennte, sich wieder glücklich und zufrieden fühlen zu können. Doch der Weg dahin war mit scheinbar unüberwindbaren Hindernissen gepflastet, und die Komplexe erdrückten ihn schier. Seine Freunde versuchten, ihm mit Ratschlägen zu helfen, wie er wohl aus dieser Krise am besten herauskommen könnte – vergebens.
Doch dann kam ihm eines Nachts blitzartig die rettende Idee! Herr Plum sprang aus dem Bett, rannte in die Küche, und nach einer kurzen Vorbereitung rührte er, seinem anrührenden Schicksal folgend, routiniert den Teig für einen mega-coolen Super-Kuchen an, der ihm endlich zum 3-Sterne Zuckerbäcker adeln würde.

P.S. Ein naher Verwandter von Herrn Plum hatte einige Zeit davor auf ähnliche Weise den bekannten Plum-Pudding erfunden.
Kurt Binder
schrieb am 13.11.2021, 17:29 Uhr
Mondromantik

22:17 Uhr:
Ich trete auf den Balkon hinaus,
und starre voller Erwartung in den Mond;
er starrt zurück -------------
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00:17 Uhr:
In der Halbzeit gehe ich mal für kleine Starrer -
er nickt verständnisvoll:
ich nicke zurück -----------
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----------------------------------
02:17 Uhr:
Ich trete wieder in das Zimmer,
durchdrungen von der romantischen Aura des Mondes;
er nickt zufrieden – Ende

Achtung:

Dies Experiment funktioniert nur bei Vollmond und - live!
Online ist man allerdings vor Werwölfen sicher!
Kurt Binder
schrieb am 19.11.2021, 12:28 Uhr
Früh gefreit ...

Ein Heide läuft über die Heide.
Da begegnet er Heide von der Heide,
verliebt sich,
und freit sie noch heite -
das freite beide ;-)) / ;-))
Kurt Binder
schrieb am 26.11.2021, 11:47 Uhr
Quader
Unser „Home sweet home“, mal genauer hingeguckt

Die Erkenntnis hat mich beinahe vom Hocker gehaut, als ich feststellte, dass sich mein Dasein hauptsächlich in – Quadern abspielt. Mancheiner wird durch dies Wort in Erinnerung an den Geometrieunterricht wohl einen unangenehmen Schluckauf kriegen. Verständlich - denn es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass wir nur in Quadern leben, also in Räumen, die jeweils von 6 Flächen und 8 Ecken begrenzt sind. Dabei gehe ich von der Annahme aus, dass kaum ein Mensch in einer Kugel oder in einer Pyramide wohnt.

Der erste Quader, in den ich beim Eintreten ins Haus gelange, wird ‚Vorzimmer’, gehoben auch Entree oder Flur genannt. Ich nenne ihn den ‚Dilemma-Quader', weil ich mich hier nicht gleich entschließen kann, welchen der um ihn herum angeordneten Quader ich zuerst betreten solle. In der Reihenfolge des Tagesablaufs betrachtet, sieht es etwa so aus:

Die Umschreibung des zweiten Quaders erfordert viel Takt und besonders Fingerspritzengefühl. Er ist der Zuwendung und Pflege unsrer Subkultur zugedacht. Ich nenne ihn ‚Toilette mit Meeresblick’, weil ich ihm mittels eines großen Fotos von der Schwarzmeer-Küste etwas mehr Würde verleihen wollte.

Der dritte Quader wurde erfunden, um uns vor dem Vorwurf zu bewahren, als Dreckspatzen apostrophiert zu werden. Hier gebe ich mich hemmungslos, entgegen jeglicher Prüderie - mir selbst preis.
Zunächst bemühe ich mich, unter der Dusche oder in der Badewanne mit akribischer Sorgfalt, die von meiner Haut mühsam aufgebaute Schutzschicht wieder abzurubbeln und durch exotisch duftende Chemie zu ersetzen. Nach dieser Reinigung und der Rasur transformieren mich Rasierwasser und Deo.Spray in den begehrtesten Mann der Galaxis – was mir von der Werbung täglich bestätigt wird.
Dieser Quader wird im Volksmund ‚Badezimmer’ genannt.

Im vierten Quader lastet unsichtbar, lautlos, geruchfrei, aber unwiderstehlich spürbar – der Zwang zur Arbeit. Deshalb wird er gemeinhin 'Arbeitszimmer’ geschimpft, und schreit gewöhnlich nach kreativer Entfaltung. Nach einem Jauchzer der Begeisterung folge ich für einige Stunden dem Ruf seiner Bestimmung, und hämmere mein Pflicht-Pensum für heute teils begeistert, teils von Missmut und Skepsis begleitet in die ach, so geduldigen Tasten.

Hungrig wanke ich danach in den mit verschiedenen Gerüchen gespickten Quader, der allgemein als ‚Küche’ bekannt ist. Hier künden penetrante Duftschwaden gerösteter Zwiefel den Genuss von pikantem Gulasch oder Brodalawend an, oder es werben die Ausdünstungen von Sarmale um meine Gunst auf dem Teller und um die Vorherrschaft in der Luft. Der hybridisierte Mief nistet sich überall ein und imprägniert mit Wollust und Ausdauer-Garantie die Tapeten, Polstermöbel und Gardinen

Die Speiselammer, in Hermannstadt kurz ‚Speis' genannt, ist der Quader, in dem meistens das fehlt, was man gerade dringend braucht. In solcheinem, recht selten vorkommenden Fall ist man einfach zur vecină gegangen und hat im Normalfall nur ein Ei geborgt.
Die Speis ist für die Küche das, was der Kropf bei der Gans ist.

Abends, wenn alle Pflichtbereiche befriedigt wurden, gehe ich wohnen. Diese wohl angenehmste Kampfhandlung des Tages vollzieht sich in dem flächenmäßig grösten Quader, folgerichtig ‚Wohnzimmer’ genannt. Das allbendliche Wohnen teilt sich ein in Knabbern, Süffeln und kulturelle Nahrung, trivial auch Glotzen genannt. Die ersten beiden Laster beschreibe ich aus Rücknicht auf ... und auf ... und auf ... nicht näher. Das leuchtende, kalorien- und selleriefreie Fenster zur Welt in LED-LCD-HD-Super-Ultra Qualität aber ist ein paar Zeilen wert.
Im bequemen Grandpa-Sessel hockend verfolge ich staunend die brennenden, spiralförmig durch die Luft segelnden Autos, kreische entsetzt, wenn ein Zombie auf mich zutorkelt, oder kuschle mich ängstlich vor den drohend auf mich gerichteten Pistolen in die Kamelhaardecke von der letzten Kaffee-Fahrt. Kurze Erholung in der Werbung: Ich schlemme virtuell die leckere Pampe der nach Sternen grabschenden Meisterköche. Doch gleich danach starre ich verblüfft auf sorgfältig (etymologisch: ‚von Sorgenfalten') gestylte Damen, die sich eifrig bemühen, ihre Weiblichkeit hautfrei und formbetont zu vervielf#ltigen. Von dieser universellen Bildung narkotisiert schalte ich nach zwei Sunden ab.

Im Schlafzimmer wird hauptsächlich geschlafen, es sei denn („ES SEI DENN – WAAAS??"), dass Kreuzworträtsel und Sudoku meine Intelligenz in Frage stellen - zufrieden?
Gute Nacht!






Kurt Binder
schrieb am 01.12.2021, 11:31 Uhr
Unser Leben

Unser Leben beginnt im „Himmel", und endet, wenn man brav war, ebenfalls im Himmel.
Es riecht nach Benzin und Abgasen, Gülle, Body Lotion und Haarspray, seltener nach Wiesenblumen.
Es schmeckt wie Sauerkraut, vegane Bratwurst, Whiskas, Pizza und schales Fassbier, und wenn einem der Zufall hold ist – wie Schwarzwälder Kirschtorte.
Es klingt wie Motorenheulen, Heckenscheren-Gekreisch, Liebesgesülze, Fan-Gebrüll und heiße Rhythmen - Beethoven, machs gut!
Es fühlt sich an wie Peitschenhiebe, wie ein Brauthemd von Hugo Boss, wie ein Barfuss-Lauf über Glasscherben, gelegentlich wie zärtliche Streicheleinheiten von Marilyn Monroe.
Man empfindet es wie einen Stachel, gegen den man nicht löcken kann, wie einen Imperativ, der jeden Protest ignoriert, auf alle Fälle aber wie ein Drama, in dem man mal zum Himmel hoch jauchzend, mal zu Tode betrübt – die Hauptrolle spielt!
Obwohl das Leben eines der schwersten ist, findet doch jedes blinde Huhn auch mal ein Korn, jede Schachtel ihren Deckel, und jede taube Nuss vernimmt früher oder später ihre Bestimmung.

Oh ja - es lohnt sich zu leben!
(Bitte weitersagen!)
Kurt Binder
schrieb am 07.12.2021, 09:32 Uhr
Halbschlaf

Die drei schwierigsten Entscheidungen im Leben eines Menschen sind:
Die Wahl eines Partners, welcher Wein zum Brathering passr, und wie lange man das Aufstehen am Morgen hinausschieben sollte.
Was mich betrifft, so habe ich die ersten beiden Lösungen zur jeweils beiderseitigen Zufriedenheit ganz gut hingekriegt. Das kuschlige Bett jedoch demonstriert uns allmorgendlich, dass die Morgenstund beileibe kein Gold im Mund kaut, sondern dass uns Blei in einem seltener zur Schau gestellten Körperteil beharrlich auf die Warmschaummatratze zurückzieht - Widerstand zwecklos. In dieser Aufwachphase versinkt man gewöhnlich in einen dämmerungsähnlichen Halbschlaf, in dem sich manchmal die irrsinnigsten Träume manifestieren.
So flog ich unbedarft und nichts Böses ahnend vogelfrei über den Wolken, und zuzelte an einer Bierflasche, wie uns das die Werbung in überzeugenden Großaufnahmen schmackhaft macht. Plötzlich schwebte mir eine junge Jungfrau, in einen durchscheinenden weißen Schleier gehüllt entgegen, die mich eindeutig zweideutig anlächelte, also offensichtlich auf mich stand. Doch als ich verliebt nach ihr grabschte, glitten meine Hände durch ihren ätherischen Leib hindurch, und ich erwischte – die Stehlampe neben meinem Bett. Ach so, ja – ein nettes Träumchen im Halbschlaf, stellte ich enttäuscht fest, und döste weiter.
Ein paar Schnarcher später klingelte es an der Haustür. Als ich öffnete, stand da ein Riesenkerl mit Babygesicht, der mich verführerisch anlächelte, sich als Jehowa vorstellte, etwas von zeugen stammelte, und mir dann einen Flyer in die Hand schmuggeln wollte. Nun war ich ja Albträume gewohnt, aber diese Heimsuchung ging mir doch zu weit. Und da zeugen in meinem Alter sowieso nicht mehr mein Ding war, fühlte ich mich verhohnäppelt, holte aus und klebte Jehowa voll eine Watschen ins göttliche Antlitz. Der aber war von meinem Punch überhaupt nicht beeindruckt. Im nächsten Augenblick verpassre er mir nämlich schlagwendend einen Uppercut, im Volksmund auch Kinnhaken genannt, so dass ich nach einem Doppelsalto rückwärts bis ans Ende des Flurs, durch die zue Tür in die Küche hineinflog. Hier bereitete meine Frau bereits das Frühstück vor: Brathering, der mit seinem Wein zufrieden war.
Jehowa hatte sich inzwischen schuldbewusst verkrümelt, ohne Zeugen.

Ja, so kann man sich irren. Obwohl es höchst unwahrscheinlich ist, dass ein Vertreter in himmlisch zeugenden Mission schon derart früh am Morgen zum Seelenfang losmarschiert, rate ich dennoch zur Vorsicht. Bevor ihr ihn also haut, zwickt euch vorher gründlich ins Blei, um ggfls. aufzuwachen - denn so ein Halbschlaf kann verdammt weh tun.
Kurt Binder
schrieb am 14.12.2021, 06:51 Uhr
Wochenend-Tipp

An einem schönen Sonntag Morgen stakste ein Storch auf beschwingten Stelzen auf der Suche nach einem Frühstück durch die grüne Au. Da erblickte er einen Frosch, der angsterfüllt davonhüpfen wollte. Doch der Storch klapperte begütigend:
“Na, komm schon - sei kein Frosch!" Gehorsam verwandelte sich der Frosch sofort in ein Monster - und machte dem Storch einen Knoten in den Hals.

Was lernen wir daraus?
Schreitest du an einem schönen Sonntag Morgen beschwingten Fußes auf der Suche nach einem Frühstück durch die grüne Au, und erblickst einen Frosch, der angsterfüllt davonhüpfen will, so hast du drei Möglichkeiten:
Entweder du frisst ihn sofort, küssr ihn, oder nimmst ihn mit nach Hause und setzt ihn als Wetterfrosch in ein großes Einmachglas mit Leiter – aber klopf um Himmels Willen keine dummen Sprüche!
Tarimona
schrieb am 17.12.2021, 11:02 Uhr
Ei, ei, ei lieber Kurt. Nicht immer so leicht, dass Richtige zu sagen. Doch du scheinst immer den rechten Ton zu treffen :-)
So hab hier für euch auch noch eine kleine verrückte Geschichte, pünktlich zum Wochenende.

Eine Wochenendgeschichte

Der Donnerstag zog sein schönstes Hemd an. Freitag würde bald vor der Türe stehen und gemeinsam mit Samstag wollten sie den Sonntag besuchen.
Der Sonntag putzte seine Wohnung, kaufte ein und wollte alles für seine Freunde perfekt machen. Auch die Skatkarten lagen schon bereit, das Bier war kalt gestellt und der Metzger um die Ecke hatte eine tolle kalte Platte für sie hergerichtet.
Schnell steckte der Sonntag noch sein T-Shirt in die Jeans, da klingelte es schon an der Türe.

„Kommt herein Freunde, es ist offen.“
Lachend betraten der Donnerstag, der Freitag und der Samstag die Wohnung. Sonntag schaltete die Musik ein und umarmte dann seine Freunde reihum.

„Los, setzt euch. Hier ein Bierchen und dann Freitag, misch schon mal die Karten. Ich fühle, dass ich heute gewinne.“

„Du Sonntag? Niemals, wenn, dann gewinne ich“, tönte Samstag.

„Hört doch auf Leute und lasst uns spielen. Aber erst einmal, zum Wohl!“, sagte Freitag und hob sein Glas. Es klirrte als sie anstießen und dann hörte man ein genüssliches Trinken.

Gerade als Freitag die Karten mischte, klingelte es wieder an der Türe.
„Nanu, wer kann das denn sein?“, wunderte sich Donnerstag.

„Oh je, ich ahne es“, seufzte der Sonntag und stand langsam auf. „Da steht bestimmt der Montag vor der Tür.“


In diesem Sinne, euch allen ein schönes Wochenende! Und lasst den Montag ruhig noch ein Weilchen vor der Türe stehen :-)
Kurt Binder
schrieb am 22.12.2021, 09:05 Uhr
Eine beneidenswerte Idee, liebe Tarimona, die Wochentage, inklusive Sonntag in vollkommener Eintracht beim ‚Skatspiel' zu erleben. Könnte das vielleicht bedeuten:
“Hurra, wir haben auch diese Woche glimpflich himter uns gebracht: das muss gefeiert werden!“ ?
Doch vor der Tür dräut bereits der nächste Montag, als Symbol einer weiteren Woche mit ungewissen Schwierigkeiten und Problemen. Gratuliere ;-)) !
Ja, das Leben spielt schon verrückt, und wir mittendrin – mit unsren unerfüllten Träumen ...


Komplexe


Trist sehe ich den Vögeln nach,
und wünscht, ich könnte fliegen,
als Fisch im Wasser mich gemach
in kühlen Wellen wiegen.

Gern schwäng ich mich von Ast zu Asr
auf freien, luft’gen Bahnen,
ohne Termindruck, ohne Hast,
wie eunstmals unsre Ahnen.

Und wie ein Gnu wollt ich geschwind
über die Pampa sausen,
und ließ den heißen Steppenwind
um meine Ohren brausen.

Doch schnell zerstob die Illusion,
mehr als man hat zu kriegen;
ich bin ja nur ein Menschensohn -
muss mich damit begnügen!.
Maikind
schrieb am 22.12.2021, 23:15 Uhr (am 22.12.2021, 23:31 Uhr geändert).
Eine Freundin an Corona gestorben...
Vielleicht, wenn sie weniger Angst gehabt hätte...

Hab keine Angst!
die Welt dreht sich
die Blätter fallen
und der Mond scheint gütig
- im Universum der Ferne -
dem Sonnentanz der Erde
entgegen zu leuchten.

Im Wahren sind
der Welt Spiele
wie Kartenfallen
und ein Traum scheint klarer
- im Universum des Lebens -
dem Strudel des Wollens
dagegen zu harren.

Am Horizont
von Raum und Zeit
die Lieben halten
und das Weiß scheint weiser
- im Universum der Sehnsucht -
dem Frühlingstanz der Seelen
hinein zu wachsen.
Maikind
schrieb am 27.12.2021, 22:11 Uhr
in dieser verrückten Welt
dürfen wir nicht vergessen
dass wir Menschen unter Menschen sind
Freiheit und Frieden unser höchstes Gut sind.
Wir könnten unsere Gesundheit nicht genießen unsere Familienfeste nicht feiern wenn wir das nicht hätten

Wenn Bienen Lieben wären

Wenn Bienen Lieben wären
und Menschen Blumen
würden Stacheln zünden
wie Streichhölzer Kerzen.

Wenn Bienen Lieben wären
und Menschen Blumen
würden Küsse leben
den Zauber Berührung.

Wenn Bienen Lieben wären
und Menschen Blumen
würden Kinder blühen
die Farben der Kräuter.

Wenn Bienen Lieben wären
und Menschen Blumen
würde Honig fließen
aus offenen Händen.

Wenn Menschen Lieben wären
mit Blumen dienend
würde Frieden wachsen
wie ein Duft in die Welt.

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