Quergereimt - Quatsch mit Würze

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Maikind
schrieb am 20.11.2020, 16:15 Uhr (am 20.11.2020, 16:39 Uhr geändert).
Liebe "Freunde des gehobenen Quatsches" liebe LeserInnen

einfach köstlich eure gewürzte Quatschküche 👏👏
Also die siebenbürgische Küche ist an Vielseitigkeit und Geschmack nicht zu verstecken, aber was hier geboten wird bereichert sie um ein Vielfaches!!!

Deinen Skorpion-Aufruf, lieber Kurt habe ich mir zu Herzen genommen und das ist dabei herausgekommen:

Gedicht-on

In Zeiten der vermummten Nasen -
wenn noch junge Hasen spaßen
Possen reissen und Grimassen
fassen unter Fetzen lassen
- wirft der Blick nur Bild und Ton.

Ich, als ungeübter Schweiger -
habe Mühe, wenn der Zeiger
im Gesicht nun gänzlich fehlt
und das Tuch den meinen quält
- fühle mich wie ein Spion.

Weile lieber in dem Sessel
erstweilige Wohlstandsfessel
unterhalte mich sodann
mit dem Buch und ab und an
quietscht ein Bücherskorpion.

Michael5
schrieb am 20.11.2020, 17:21 Uhr
Eine sehr interessante Betrachtungsweise. Darauf will ich mit einem Limerick antworten:
Doch stellen sich für mich auch Fragen:
ob diese Tierchen an den Tagen -
gemeint sind Bücherskorpione,
mit dem markanten, schrillen Tone -
dann allesamt auch Maske tragen ?
Maikind
schrieb am 21.11.2020, 05:57 Uhr
Das ist das Gemeine:
Neine!
Kurt Binder
schrieb am 21.11.2020, 08:48 Uhr
Maienkind
brachte geschwind
zur Morgenstund,
treffend und bunt,
im Viererpack
alles auf Zack ;-))) !!
Kurt Binder
schrieb am 22.11.2020, 09:38 Uhr
... und was ich noch dazu sagen wollte:

Trost am Morgen

Im Corona-Paradiese
wuseln Nutztierchen wie diese
sicher längst als Mutation
um und in uns, wo sie schon
mit und ohne schrillem Ton,
in Kammerjäger-Funktion
genüßlich diesen Kronen-Drachen
den wohlverdienten Garaus machen!

Also lautet die Devise:
Keine Masken, weil ja diese
unsre Spinnentierchen hemmen,
sich mit Coronas vollzuschlemmen!
Somit gilt die Maskenpflicht
für unsren Freund und Helfer nicht!
Kurt Binder
schrieb am 23.11.2020, 07:03 Uhr
Liebe Sonnesieben-Freunde,

nachdem zum SKORPION so zahlreiche Beiträge eingelaufen sind, bin ich in guter Hoffnung, dass konsequenterweise auch das Sternzeichen SCHÜTZE gute Chancen hat, von euch geknuddelt zu werden!

Der SCHÜTZE zielt in seinem Leben
meist gut, doch trifft er oft daneben.
Viel besser wär doch so gespielt:
Gut treffen, wenn auch schlecht gezielt!

Na, dann schießt mal los!



Michael5
schrieb am 23.11.2020, 09:46 Uhr
Eigentlich wollte ich etwas über die Torschützen unserer Fußball-Nationalmannschaft schreiben. Aber seit Dienstag kommt bei mir nur eine Null heraus.
Deshalb lieber etwas über einen wahren Schützen:

In Unterwalden, Uri, Schwyz
kennt man den Tell als Meister Schütz'.
Im Supermarkt kaufte er ein
den Apfel, denn der schmeckt gar fein.
Er wollte dieses Obst derweilen
so gerne mit dem Sohne teilen.
Ein Schütze kann mit Meisterhand -
das hatte Schiller schon erkannt -
den Apfel schießen sicherlich.
Und aufgeteilt wird brüderlich.
Geschwind - es nagt der Hunger schon.
Man legt' den Apfel auf das Haupt vom Sohn.
Und Tell nahm Anlauf, zielte gut
und schoss. Wie es ein Meister tut.
Der Pfeil traf punktgenau die Mitte.
Geteilt wurde nach Schweizer Sitte.
Je eine Hälfte in der Hand
zogen die beiden durch das Land.
Verkündeten mit Stolz dabei,
was Tell denn für ein Schütze sei.
Heinz Erhardt titelte geschwind
nach dieser Szene mit dem Kind:
"Man rief: ein Hoch, dir, Willi Tell!
Jetzt geh'n wir einen trinken, gell?"

Du, lieber Kurt, hast sicherlich erkannt,
was so ein Schütze schafft mit Meisterhand.
Denn Tell hat diesmal gut getroffen.
Und auch gezielt ? Wir wollen's hoffen!

Kurt Binder
schrieb am 23.11.2020, 14:24 Uhr
Ein meisTELLhafter Schuss, lieber Michael, voll ins Ziel getroffen! Ein Vergleich mit jedwedem Fußballgeschehen wäre reinste Häresie !!
Michael5
schrieb am 24.11.2020, 07:22 Uhr
Kurt hatte uns bereits gewarnt, dass Zielen nicht gleich Treffen ist. Wir kennen das von jedem Schützen: er trifft nicht immer ins Schwarze; mancher Schuss geht auch knapp (oder gehörig) daneben.

Der Schütze zielte sehr genau
und traf ganz tief ins Herzchen
mit Amors Pfeil das Mädchen.


Und heute ist geläutert er.
Das Mädchen wurde seine Frau.
Er weiß: er traf auch ganz genau.

oder

Doch heute ist geläutert er.
Das Mädchen wurde seine Frau.
Er weiß: er traf nicht ganz genau.
Kurt Binder
schrieb am 24.11.2020, 09:40 Uhr
Da bei einem Schützen Zielen und Treffen kausalbedingt in einer zweckgebotenen Reihenfolge stehen, ist eine Identität des absichtsorientierten Starrens des mordlustigen Individuums mit dem eventuellen Erfog seines Lugens durch das Linsenrohr a priori ausgeschlossen!
(aus meiner Rede auf dem ersten Kongress der Streetphilosophen von 2030)

Oh Amor, du verflixter Bengel,
du flatterhafter Schicksalsengel -
ob Rosenkrieg, ob Eheglück
hängt ab von deinem Zielgeschick??

Du lachst bloß drüber, fieser Bube;
dir fehlt gewiss die Kinderstube!
Geh lieber mal zum Augologen,
da wird dein Blick zurechtgebogen!

Wie dem auch sei - egal wie's läuft,
ob Kummer oder Glück sich häuft -
für Fehden zwischen Hos' und Rock
gibts endlich nun - DEN Sündenbock!

Kurt Binder
schrieb am 01.12.2020, 09:30 Uhr
Quatsch ohne Grenzen - oder könnte es sich nicht doch ehemals so ähnlich zugetragen haben ? ;-))

Die gar minnigliche Ballade von
Kunibert und Kunigunde


In düstern Mauern hoch am Rhein
bewachte einst tagaus, jahrein
ein Rittersmann das Tal in Pflicht.
Vor wem? Das wusst’ er selber nicht.

Und doch nahm er die Wacht im Gau
bei seiner Ehre sehr genau;
er schlief sogar mit Helm und Schwert,
der tapfre Ritter Kunibert.

Nicht weit auf einer Nachbarzinne
ward plötzlich ihm ein Mägdlein inne,
und zwar die schöne, modisch runde
und keusche Jungfer Kunigunde.

Gleich packte Kuni, der schon vierzig,
die späte Minne überstürzig;
hoch wallte brodelnd auf die Brunst -
und gleich warb er um ihre Gunst.

Doch wie er schwitzend vor sie tapert,
der alte Harnisch quietscht und klappert,
beginnt asthmatisch er zu schnaufen,
und seine Nas fängt an zu laufen.

Der Kuni trötet in die Finger,
holt aus zu einem mächt’gen Schwinger,
knickt etwas ein die starken Beine -
und haut den Fladen auf die Steine.

Da zeigt errötend ihm die Holde
ein Beispiel, wie er’s machen sollte:
Sie schnäuzt ins Tuch sich auf die Rasche
und steckts dezent in ihre Tasche.

Dann reicht sie es ihm mit Gemach:
„Nun, stolzer Ritter, tut's mir nach,
denn solltet Ihr nach Gspusi trachten,
müsst Ihr auf gut’s Benehmen achten!“

Der Kuni füllt das seidne Tuch
schon mühelos beim Erstversuch,
und schmeißt, anstatt es einzustecken,
dies achtlos in die Dornenhecken.

Die Maid ohnmachtet in die Socken.
Doch Kunibert, der brummt nur trocken:
„Will lieber an der Brunst verrecken,
als Rotz in meine Tasch' zu stecken!“

Kurt Binder
schrieb am 06.12.2020, 22:38 Uhr (am 06.12.2020, 22:40 Uhr geändert).
Vom Quatsch beseelt, jede Woche aufs Neue

Ich koche wirklich gerne, aber da man als Rentner bekantlich noch weniger Zeit hat wie vorher, als man bloß wenig Zeit hatte, hab ich einen Weg entdeckt, den ich seither mit Begeisterung beschreite. Es war DER gastronomische Wendepunkt in meinem Leben: Nicht selbst kochen, aber bequem und gut essen!
Ich verrat es euch: Meine Entdeckung heißt: Essen auf ... nein, nicht auf Rädern, sondern auf Bestellung im Online-Shop, mit Rechnung! Man hockt also bequem vor dem PC (sprich: PeZeh), die rechte Hand (bei Linkshändern die linke) läßt den Curser (sprich Köörser) über den Screen (sprich: Bildschirm) tanzen, und dirigiert ihn auf die guten Sachen, klickt - und schon stehn die Dosen vor der Haustür. Okay - kleiner Scherz, obzwar ich gehört habe, dass das Versandhaus „Gaumenglück“ angeblich liefert, noch bevor man bestellt hat!
Das überzeugte mich, und nach kurzer Zeit keuchten die Paketzusteller mindestens einmal die Woche mit tonnenschweren Paketen heran. Moralisch verpflichtet erhöhte ich das Trinkgeld von 2 auf 4 Euro, was ihre gestressten, trüben Blicke zumindest kurz aufleuchten ließ.
Ich verfiel förmlich in einen lukullischen Fressrausch. Besonders in die Suppen hatte ich mich gierig hineingekniet. Die asiatischen mundeten derart gut, dass ich jeden zweiten Tag eine davon, Thai oder Bihun löffelte. Man warnte mich zwar vor allerhand fiesen Gesundheitsdämonen, sprich Schadstoffen, die in den Fertiggerichten lauern sollten, wie z. B. Geschmacksverstärker, Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat, Xanthan, Diphosphate, Farbstoffen u.a., im Volksmund kurz "Chemie" genannt. Doch gerade diese ließen die Suppen derart köstlich munden, dass ich erwog, mir diese Chemikalien zu besorgen und sie pur zu Suppe zu verkochen Doch der Höhepunkt sollte noch kommen!
Bei einem weiteren Online-Surfen (sprich: Söörfen) entdeckte ich eine Neuigkeit: die ‚Mitternachtssuppe' - von Tornado!
“Beim Zeus", dachte ich, „das ist sicher die Krönung aller Suppen - das Beste zum Tagesabschluss!", und bestellte sofort. Doch schon der Auftritt des Paketboten machte mich stutzig. Anstatt knieweich und mit gebeugtem Rücken wie gehabt in den Hof hereinzuwanken, und das Paket auf der gepeinigten Schulter bei jedem Schritt ächzend am Herunterrutschen zu hindern, tänzelte der gelb-rote Bursche heute im Cha-Cha-Schritt herein, balancierte die Sendung auf drei Fingern lustig über seinem Kopf herum, und trällerte dabei zweistimmig den Hit "Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann ..."! Dann gab er mir 3 Euro Trinkgeld, weil ich ihm diese Freude bereitet hatte.
Das Paket war tatsächlich merkwürdig leicht. Ich machte es auf - ja, darin waren allerdings 29 Dosen mit Mitternachtssuppe. Obwohl es erst früh am Vormittag war, öffnete ich neugierig eine Dose, und siehe da - sie war leer! Und in der Gebrauchsanleitung las ich:
“Lieber Kunde,
da wir vorrangig auf Ihre Gesundheit bedacht sind, bieten wir Ihnen hier ein Produkt an, das Sie bezüglich Kalorien, Schadstoffen, Nebenwirkungen und Tageszeit auch um Mitternacht bedenkenlos geniessen dürfen!
Wir wünschen Ihnen guten Apettit!"
Ich war begeistert von dieser menschenfreundlichen Einstellung des Herstellers, und - bestellte gleich nochmals 29 Dosen, auf Vorrat!
Wieso gerade 29 Dosen? Wieso nicht?

Übrigens wäre diese Suppe auch für Menschen empfehlenswert, die den Eindruck haben, zuviel umweltschädigenden Platz im Raum einzunehmen!
Kurt Binder
schrieb am 11.12.2020, 22:23 Uhr
Paradox

Jüngst kam doch in der Ärztekammer
ein junger Arzt unter den Hammer,
und ward, weil er ‘nen Bock geschossen,
aus seiner Gilde ausgeschlossen.

Er hatte einen sehr solventen
und hypochondrischen Patienten
in seinen Urlaub - kann man’s fassen? -
mit diesem frommen Wunsch entlassen:

„Auf Wiedersehn, Herr Maierbieder,
und kommen Sie - gesund bald wieder!“

Kurt Binder
schrieb am 12.12.2020, 12:27 Uhr
Hallo, liebe Freunde des Quatsches,

ich darf schüchtern darauf hinweisen, dass der SCHÜTZE nur noch 8 Tage sein Unwesen treiben darf! Wer noch etwas dazu sagen möchte – am Diesntag, den 22.12 erscheint dann der STEINBOCK auf der Bildfläche und zeigt dem verblüfften Schützen den Mittelfinger!
Michael5
schrieb am 15.12.2020, 12:18 Uhr
Noch ein wenig Quatsch zum Thema "Schütze":

Es trafen sich in froher Runde
der Kuno und die Kunigunde.
Der Kuno zielt`, doch Amors Pfeil
traf Kunigundes Hinterteil.
Das war gewiss nicht so geplant.
Die Holde antwortete galant:
"Mein Herz liegt wohl an andrer Stelle.
Und es schlägt dort auf alle Fälle
für Kunibert, den edlen Ritter.
Für dich war dieser Schuss sehr bitter."

Fazit:
Er setzte auf das falsche Ross.
Sein Schuss ging wohl nach hinten los.

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