Quergereimt - Quatsch mit Würze

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Kurt Binder
schrieb am 17.12.2020, 08:26 Uhr
Köstlich, Michael, ein thematisch perfekt kombiniertes, amüsantes Hintersinniges Gedicht! Kuni ist also auch diesmal ins Hintertreffen geraten ;-)) !

Sechs Tage vor dem Themenwechsel zum Sternzeichen "Steinbock", hier noch ein kleiner Lückenbüßer, der aber überhaupt nicht als Quatsch zu verstehen ist:

Ein Schütze ist, das sieht jeder Ochs,
das wohl makaberste Paradox,
denn statt es zu schützen, ist dieser Bengel,
des zu schützenden Wildes – Todesengel.
Kurt Binder
schrieb am 21.12.2020, 19:48 Uhr
Zum Abschluss unsrer Sternzeichenparade – und als letzten Quatsch meinerseits in diesem Jahr (versprochen!) biete ich euch ein dankbares Theam zum lästern!

Der Steinbock prahlt mit Manneskraft
und wähnt sich immer toll im Saft.
Nur gut, dass ihn da niemand frägt,
wieso er dann selbst - Hörner trägt?

Für alle Fälle:
Ein gutes neues Jahr, möglichst – ohne Hörner!
Michael5
schrieb am 21.12.2020, 21:04 Uhr
Warum er Hörner trägt, fragst du ?
Drauf kann ich antworten im Nu.
Die Frau ging fremd, gestern und jetzt.
Sie hat ihm Hörner aufgesetzt.

Auch ich verabschiede mich und wünsche allen Lesern
unseres Quatsches ein fröhliches Weihnachtsfest und ein
gesundes (coronafreies) neues Jahr !
Kurt Binder
schrieb am 23.12.2020, 08:39 Uhr (am 23.12.2020, 08:41 Uhr geändert).
Sory - konnte mich einfach nicht beherrschen:

Du hast geschickt descoperiert,
was schmetcherös war camufliert:

Die capră hat păcătuiert,
und ihren ţap so păcăliert ;-)) !

Michael5
schrieb am 23.12.2020, 11:11 Uhr (am 23.12.2020, 11:17 Uhr geändert).
Auch ich kann's nicht lassen.

Ob sie den ţap hat păcăliert ?
Der hat die Nachbarin visiert.
Hat ins Gebüsch sie noch bugsiert
und dort mit ihr păcătuirt.

Und auch Lenuţa, wenn sie friert,
steigt in sein Bettchen ungeniert.
Auch sie hat oft păcătuirt.
Man fragt sich, wer wen păcăliert ?
Kurt Binder
schrieb am 24.12.2020, 08:28 Uhr
Wie dem auch sei - man sieht allhie:
Im Ausgleich liegt die Harmonie!
Hurra, der Sündenpfuhl floriert -
egal, wer wen hier pâcâliert ;-)))) !
Der Onkel
schrieb am 25.12.2020, 01:25 Uhr
Gerade noch rechtzeitig :

Wenn Autos ineinander knallen,
weil Flocken auf die Erde fallen
und sie dich überall beschallen
mit Liedern, die dir nicht gefallen.
Wenn Menschen sich zusammenballen
im Kaufwahn alles überfallen.
Dann ist sie sicher nicht mehr weit,
die wunderschöne Weihnachtszeit.

Frohe Weinachten an Alle!
Kurt Binder
schrieb am 26.12.2020, 16:52 Uhr
Und da hatte ich doch gestern Nacht eine Inspiration:

Dunkel – urplötzlich!
Es verschluckt alles,
das Seiende wird zum Nichts,
als sei es nie dagewesen.
Alles ist verschwunden,
das Licht aufgesaugt,
erstickt im zähen Dunkel.

Kaum ein Laut dringt durch –
im Schwarz erstarrt,
gespenstisch still;
abwartend lauernd
dunkelt es drohend weiter;
ein Käuzchen ruft; „Komm-mit, komm mit!" -
Totenvogel in Totenstille.

Doch dann –
schlurfende Schritte
über knarrende Dielen,
herumirrend, suchend;
zwölf Schläge hallen dumpf
durch die Nacht -
schaurig schön, mahnend ...

Das Schlurfen verstummt;
quietschend öffnet sich ein Türchen -
Geisterstunde?
Ein Streichholz flammt auf -
ich schalte die Sicherung wieder ein,
schlurfe in die Küche zurück -
und backe meine Kartoffelpuffer fertig.


Lybelle
schrieb am 01.01.2021, 08:23 Uhr
Hallo zusammen, ich wünsche uns Allen ein gesundes, fröhliches und kreatives neues Jahr. Möge uns auch in diesem Jahr wieder genügend Quatsch einfallen, auf daß wir uns und die Leser*innen damit erfreuen können 😁
Kurt Binder
schrieb am 01.01.2021, 11:40 Uhr (am 01.01.2021, 11:41 Uhr geändert).
Deinen Wünschen schließe ich mich gerne an, lieber Sepp – und will mich nicht lange bitten lassen. Hiermit breche ich also mit einem bescheidenen Entree das Eis:

Auf die Plätze - fertig - Quatsch!

Bittere Erkenntnis
Ein Schauspieler, der keine Rolle mehr spielt, spielt keine Rolle mehr!

Maikind
schrieb am 03.01.2021, 09:25 Uhr (am 03.01.2021, 09:26 Uhr geändert).
Ja, tolles passendes Startgedicht, lieber Kurt
Ich reihe mich ein in eure guten Vorsätze für das neue Jahr!

Allerdings mit einem Kinderwunschreim
(Dieses Quatschforum hat neben den durchaus kreativen Qualitäten auch etwas berechtigtes kindliches was ich sehr wertvoll finde.)

Viele kleine Käferlein

Viele kleine Käferlein
Krabbeln froh umher
Fliegt eins auf dein Näschen klein
Lieblich wünscht es dir
Eine wunderschöne Zeit
Sonnenschein und Glück!
Kurt Binder
schrieb am 04.01.2021, 09:55 Uhr
Halli hallo, bin ich da richtig bei „Quatsch"?

Guten Morgen, neues Jahr!


"Wieso neu?", fragt sich der alte Mann und krault seinen Bart. "Was ist da neu daran?" Der Staub liegt immer noch fingerdick in den Zimmerecken, die Fensterscheiben betteln mit trüber Miene täglich um ein Stamperl Glasklar-Streifenfrei, der Wäschekorb mit durch längeren Körperkontakt bedenklich verbrauchten Utensilien quillt über, die Kartons von den letzten Bestellungen liegen in allen noch verfügbaren Ecken herum, auf dem Schreibtisch häufen sich unbezahlte Rechnungen wie die schiefen Türme von Pisa, dreizehn e-mails stehen in der digitalen Schlange, in der Hoffnung, bald beantwortet zu werden und ... und ...
"Wieso neu?", fragt sich also der vom Messie-Syndrom schwer stigmatisierte alte Mann, latscht in die Küche und krault wiederholt seinen Bart. "Was zum Schlach hinein ist denn da neu daran?" Da müssen wir ihm doch einstimmig Recht geben, denn das alles präsentiert sich ja eher wie das täglich grüßende Murmeltier, ein Deja vu, eine Zeitschleife, die sich endlos zu wiederholen scheint. Und der alte Mann schüttelt seinen Kopf voller Unverständnis - und voller Schuppen, die glücklich über ihre Befreiung, der Schwerkraft folgend in den allmorgendlichen Milchreis (Barteroder Feinkost aus der Dose, 2. Wahl) hinabschweben.

Dazu tun die lieben Nachbaren ihr Übriges, um einem Rentner seine letzte Etappe im Leben zu verklären. Die sieben Hühner, zwei Enten und ein Truthahn im Garten daneben gackern. maken und truten sich von Früh bis Abend den Kropf aus dem Hals, um ihrem Glück Ausdruck zu verleihen, frei laufen zu dürfen. Besonders zur Fütterungsstunde erreicht dieser gemischte Schnabel-Chor ungeahnte Höhepunkte, mit denen das Federvieh täglich die Charts stürmt und sogar die Fischer-Chöre in den Schatten stellt. Auch die riesige schwarz-gelb-grün gesprenkelte Promenadenmischung des schrägen Nachbarns im diagonal angrenzenden Hof trägt mit ihrem Scherflein selbstlos zur akustischen Dauerunterhaltung des einsamen Rentners bei, indem sie auf hündisch ihren Liebeskummer zu zwei süßen Dackel*innen die halbe Nacht lang selbst bei Sichelmond in den Mond jault. Die Postbotin läßt jedesmal das Gassentürchen offen, so dass ich immer hinausgehen muss, um es zu schließen, bevor der schwarze Labrador der reizenden, jungen 83-jährigen Witwe von gegenüber mir wieder an den Torpfeiler pinkelt - von innen!

Doch eines Tages – man weiß bis heute nicht wieso - beschließt der alte Mann wild entschlossen, sein Jammerdasein radikal zu ändern, sowie die störenden Umweltphänomene abzublocken, bzw. zu tolerieren, indem er diese künftig als objektiv bedingte Erscheinungsformen einstuft.

Und mit dieser revolutionären Reform - habe ich 2021 dann auch umgehend begonnen!
Michael5
schrieb am 07.01.2021, 08:57 Uhr
Auch ich wünsche allen Leserinnen und Lesern unseres Quatsches ein gesundes neues Jahr. Gendergerecht natürlich auch allen Neutralinnen und Neutralen.

Nachfolgende Gedanken wollte ich schon im ausklingenden alten Jahr niederschreiben, aber ich glaube, es ist immer noch aktuell. Zumal das neue Jahr noch nicht vielversprechend begonnen hat.

Die Pandemie hat uns im Griff.
Wir sitzen fest auf dem einsamen Schiff.
Ob uns die Rettung doch noch gelingt,
und das noch bevor dieses Schiff versinkt ?
Steht in den Sternen, doch hoffen wir nun.
Und müssen dagegen wohl alle was tun.
Ich meine alle, doch stelle ich fest,
dass einige mein Aufruf wohl kalt lässt.

Denn wir wollen Party, mit Spaß und mit Lust
und lieber was tun gegen chilligen Frust.
Wir wollen verreisen zum großen Sultan.
Dort gibt's all inclusive, dort haben wir fun.
Gerichte verbieten Verbote.
Was scheren uns Kranke und Tote ?
Und auch die Nachbarn und Freunde, nicht wichtig.
Nur was wir machen, finden wir richtig.
Wir demonstrieren tagaus und tagein
für unser Ego und Recht, allgemein.
Und wie beim Stierkampf werden Bullen gehetzt.
Die Grundrechte jedoch werden nicht verletzt.


Verzweifelte Ärzte, auch Mütter und Kinder.
Es sind gar viele, auch Alte, nicht minder.
Und täglich hört man von weitem schon
den Krankenwagen mit Martinshorn.
Wär' es ein wenig zu viel verlangt,
wenn alle mitzieh'n in diesem Land ?
Man könnt' ja zuweilen auch mal verzichten.
Sein Leben nach Prioritäten richten.

Doch wir wollen Party, mit Spaß und mit Lust
und lieber was tun gegen chilligen Frust.
Wir wollen verreisen zum großen Sultan.
Dort gibt's all inclusive, dort haben wir fun.
Gerichte verbieten Verbote.
Was scheren uns Kranke und Tote ?
Und auch die Nachbarn und Freunde, nicht wichtig.
Nur was wir machen, finden wir richtig.
Wir demonstrieren tagaus und tagein
für unser Ego und Recht, allgemein.
Und wie beim Stierkampf werden Bullen gehetzt.
Die Grundrechte jedoch werden nicht verletzt.


Die Party ist over, die Party ist aus.
Grad kam der Anruf vom Krankenhaus.
Die Ärzte geschunden, erschöpft sind sie heut,
verloren schon wieder den Kampf mit der Zeit.
Sie kämpften vergebens gegen den Tod.
Die Frau, sie starb wohl an Atemnot.
Die Mutter wird morgen beigesetzt.
Die Grundrechte jedoch werden nicht verletzt.

Doch wir wollen Party...
Kurt Binder
schrieb am 07.01.2021, 18:03 Uhr
„Denn wir wollen Party, mit Spaß und mit Lust"

„Wir demonstrieren tagaus und tagein
für unser Ego und Recht, allgemein.
Und wie beim Stierkampf werden Bullen gehetzt.
Die Grundrechte jedoch werden nicht verletzt.“


Dein Gedicht, lieber Michael, werte ich wie ein grandioses Plädoyer für Vernunft, und für die Einsicht, auch mal verzichten zu können und den realen Stellenwert unsrer (missverstandenen) Grundrechte in Zeiten höherer Gewalt, wo so manche Prioritäten geändert werden müssen, zu erkennen und zu akzeptieren!!

Köstlich der sarkastisch-ironische Refrain mit Partys, Spaß und Lust im bacchantischen Taumel, der sich offensichtlich durch seine Wiederholung thematisch wie ein Tenor bemüht, auch den stursten Realitätsleugnern die obige Botschaft in ihre Holzschädel zu hämmern.

Der Schmetterlingseffekt (Butterfly Effect) konnte noch nie so deutlich veranschaulicht werden, wie an dieser Pandemie. Eine Handvoll Unverständiger organisieren eine Demo, die nach und nach von allen Seiten (!) mehr und mehr /!) Zulauf bekommt. Völlig unkontrolliert, ohne jeglichen Schutz (!) demonstriert man dicht an dicht (!) stundenlang (!) gegen Maßnahmen, die uns schützen sollen. Hernach gehen diese wackeren Verteidiger unsrer Grundrechte in alle Richtungen (!) wieder nachhause, im hehren Bewusstsein, etwas Großes vollbracht zu haben!

Und das haben sie tatsächlich, denn nun beginnen die Butterfly-Flügel zu flattern – sprich, die Infektionen ihre volle Wirkung zu entfalten, die einige ohne es zu wissen mitgebracht haben, und andere taufrisch gezapft unbewusst heim tragen, wie gesagt - in alle Richtungen!

Eine Frage auf Ehre und Gewissen:
Können diese Typen, die entgegen aller wissenschaftlich schwer und unter Opfern erarbeiteten Erkenntnisse wirklich bedenkenlos derartige Menschansammlungen organisieren, und somit den wahrscheinlichen Tod anderer, ihnen völlig fremder Menschen verantworten, den sie durch ihr kurzsichtiges Handeln verursachen?
Kurt Binder
schrieb am 07.01.2021, 18:04 Uhr
Wie wäre es, das Thema Corona in 'Verrückte Welt' zu verlegen? Das Verrückte hierbei wären die verschrobenen bis verantwortungslosen, oft militanten Haltungen mancher Menschen zu dieser tödlichsten Pandemie der Menschheitsgeschichte.

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