Föderation der Siebenbürger Sachsen

Wappen der Siebenbürger Sachsen Auf dieser Seite erfahren sie mehr über die Enstehungsgeschichte der Föderation und ihre Mitgliedsverbände, über ihre Aktivitäten und gemeinsamen Projekte.
Die Föderation der Siebenbürger Sachsen wurde 1983 gegründet mit dem Ziel, die Siebenbürger Sachsen weltweit zu vertreten, ihre Einheit zu stärken und ihre gemeinsamen Interessen insbesondere auf humanitärem, heimatpolitischem und kulturellem Gebiet durchzusetzen.

Mitgliedsverbände und Vorgeschichte der Föderation

  • 1902: Alliance of Transylvanian Saxons (ATS) in den USA
  • 1949: Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
  • 1951: Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada
  • 1955: Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich e.V.
  • 1990: Demokratisches Forum der Deutschen in Siebenbürgen

Hier finden Sie die Anschriften und Kontaktadressen der Föderation, der Mitgliederverbände und deren Untergliederungen.

Zeitschiene der Entstehung einiger siebenbürgisch-sächsischer Organisationen, Vereine
  • 1902: Central Verband der Siebenbürger Sachsen (USA) (ab 1965: Alliance of Transilvanian Saxons)
  • 26.02.1947: Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben
  • 26.06.1949: Verband der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben in Deutschland e.V.
  • ab 11.02.1950: Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. (bis Mai 1951, dann „Landsmannschaft“ bis Dezember 2007, dann wieder vom Verbandstag im Dezember 2007 in „Verband“ umbenannt)
  • 1951: Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada
  • 11.01.1952: Trägerverein Stephan Ludwig Roth e.V. (als Beispiel für Trägerverein)
  • 1953: Zeidner Nachbarschaft (als Beispiel für HOGs)
  • 1955: Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Österreich e.V. (seit 2005 Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich)
  • 1969: Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturrat
  • 01.10.1983: Föderation der Siebenbürger Sachsen
  • 1986: Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD)
  • 1986: Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen
  • 1990: Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) und Demokratisches Forum der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS)
  • 02.03.1997: Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften
  • 27.08.2010: Carl Wolff Gesellschaft
  • 27.08.2015: Siebenbürgisches Kulturzentrum "Schloss Horneck e.V."
Vorgeschichte

Am Heimattag in Dinkelsbühl wurde 1954 von der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Österreich die "Union Siebenbürgisch-Sächsischer Verbände" gegründet. Deren Präsident wurde Heinrich Zillich. Der Rat dieser Union trat 2x jährlich zusammen. In dieser Zeit wurde auch die Basis der Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Siebenbürger Sachsen in Übersee gelegt.

1972 wurde eine Erklärung von den Vorsitzenden der Landsmannschaften der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Österreich, USA und Kanada unterschrieben:

Erklärung

Erklärung bei Gründung der Föderation der Siebenbürger Sachsen „Wir bekennen uns zum Grundsatz der Erhaltung siebenbürgisch-sächsicher Eigenart und Tradition. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, uns für die Pflege des Gemeinschaftsbewußtseins einzusetzen, und betrachten die von uns vertretenen siebenbürgisch-sächsichen Gruppen über Grenzen hinweg als eine durch Abstammung, Sprache und Schicksal geprägte Einheit. Wir setzen es uns zum Ziel, als loyale Bürger der Länder, in denen wir leben, dem Interesse unserer Landsleute und auf der Grundlage der Menschenrechte der Verständigung von Volk zu Volk zu dienen. München, den 25. März 1972“

Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Kanada, Österreich (Bundesobmann) und Präsident des Zentralverbandes der Siebenbürger Sachsen in den USA.

Das Zusammentreffen der vier Vorsitzenden in München 1972 wurde als "Spitzengespräch" bezeichnet, wie auch die folgenden Zusammenkünfte auf dieser Ebene 1975 in Kitchener, Provinz Ontario in Kanada, 1979 ebenfalls in Kitchener, 1981 in Dinkelsbühl und 1983 in Elixhausen-Sachsenheim bei Salzburg.
Die Zusammenkunft zur Unterzeichnung der Gründungsurkunde der Föderation der Siebenbürger Sachsen am 19.07.1984 in Kitchener wie auch die folgenden Besprechungen der Vorsitzenden der vier Mitgliedsvereinigungen wurden "Föderationsgespräche" genannt.

[zum Inhaltsverzeichnis]

Gründung der Föderation (1983)

Beschluss der Gründung der weltweiten Interessenvertretung aller Siebenbürger Sachsen:
am 1. Oktober 1983 in Elixhausen-Sachsenheim bei Salzburg (Österreich)

Die Unterzeichnung der Urkunde erfolgte am 19. Juli 1984 in Kitchener/Ontario (Kanada)

Die ersten 4 Jahre gab es auf Beschluss der 4 Vorsitzenden der Mitgliedsverbände keinen Vorsitzenden der Föderation, die Sitzungen wurden von einem Sitzungspräsidenten (1984 und 1987: Dr. Wolfgang Bonfert) geleitet.

Erster Vorsitzender der Föderation ab 1987: Dr. Wolfgang Bonfert

Hauptsitz der Föderation: München am Sitz des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. Gründung der Föderation der Siebenbürger Sachsen

Ziele:
  • Vertretung der Siebenbürger Sachsen weltweit
  • Stärkung ihrer Einheit
  • Durchsetzung ihrer gemeinsamen Interessen insbesondere auf humanitärem, heimatpolitischem und kulturellem Gebiet

[zum Inhaltsverzeichnis]

Alle Vorsitzenden / Präsidenten der Föderation

Alle Präsidenten der Föderation mit Amtszeit

Die Vorsitzenden / Präsidenten der Föderation mit Amtszeit (von links nach rechts und von oben nach unten):

  • Dr. Wolfgang BONFERT †, 1987 - 1992, * Bukarest, 6.08.1930, † Saarbrücken, 4.4.2021
  • Volker E. DÜRR, 1992 - 2007, * Hermannstadt, 13.02.1944
  • Dr. Bernd B. FABRITIUS, 2007 - 2018, * Agnetheln, 14.05.1965
  • Herta DANIEL, 2018 - 2021, * Hermannstadt, 1952
  • Rainer LEHNI, 2021 - z.Z., * Zeiden, 13.07.1972

[zum Inhaltsverzeichnis]

Statut

Präambel
Ziel und Zweck
§ 1. Weltweiter Zusammenschluss der Verbände der Siebenbürger Sachsen
§ 2. Sie dient der Einheit aller Siebenbürger Sachsen und der Durchsetzung ihrer zum Erhalt der Gemeinschaft notwendigen Interessen. Auf dem Gebiet ihrer Heimatstaaten sind die Mitglieder der Föderation in der Verwirklichung ihrer Ziele eigenständig.
Mitglieder
§ 3. Mitgliederverbände

  • Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
  • Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich
  • Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada
  • Alliance of Transylvanian Saxons in the USA
  • Demokratisches Forum der Deutschen in Siebenbürgen (seit 26./27. Juni 1993)

§ 4. Als weitere Mitglieder können organisierte Verbände aufgenommen werden, die zur Vertretung der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen in Ländern gegründet werden, in welchen Zugehörige unserer Gemeinschaft Heimat gefunden haben.
§ 5. Leitung und Vertretung:

  • Föderationsrat (gewählte Vorsitzende der Mitgliedsverbände)
  • Präsident
  • Vizepräsidenten

§ 6. Geschäftsordnung
§ 7. Sitz und Zweigstellen
Hauptsitz der Föderation: München am Sitz des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Beschluss des Föderationsrates: Zweigstelle in Hermannstadt
§ 8. Ehrungen
Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen

[zum Inhaltsverzeichnis]

Aktivitäten der Föderation und gemeinsame Projekte der Mitgliedsverbände

Ehrung: Ehrenstern und Urkunde der Föderation

Urkunde Ehrenstern der Föderation für Dr. Christoph Klein Der Föderationsrat der Föderation der Siebenbürger Sachsen beschließt über die Verleihung des EHRENSTERN DER FÖDERATION, der höchsten Auszeichnung aller Mitgliedsverbände der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Kanada, den USA, Österreich und Rumänien, gem. § 8 des Statutes der Föderation. Die Verleihungsrichtlinien lauten:

An Personen, die sich um die Belange der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen in besonderer Weise und über das Wirkungsgebiet eines Mitgliedsverbandes hinaus Verdienste erworben haben, verleiht die Föderation durch den Präsidenten nach Vorschlag eines Mitgliedsverbandes und auf Beschluss des Föderationsrates den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen.

Träger des Ehrensterns der Föderation: Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen

  • Dr. Wolgang BONFERT (2009)
  • Dr. Dr. Christoph KLEIN (2009)
  • Klaus Werner JOHANNIS (2014)
  • Dr. Christoph BERGNER, MdB (2014)
  • Barbara STAMM (2017)
  • Prof. Dr. Bernd FABRITIUS (2019)

Dr. Wolfgang Bonfert wird im Jahre 2020 Ehrenpräsident der Föderation der Siebenbürger Sachsen (siehe Artikel in der SbZ).

Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen für Klaus Johannis
Klaus Johannis erhält den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen aus den Händen von Dr. Bernd Fabritius. Siehe Artikel in der SbZ.
Dr. Christoph Bergner erhält den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen aus den Händen von Dr. Bernd Fabritius.
Dr. Christoph Bergner erhält den Ehrenstern der Föderation der Siebenbürger Sachsen aus den Händen von Dr. Bernd Fabritius. Siehe Artikel in der SbZ.
Die Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm empfängt den Ehrenstern der Föderation von Dr. Bernd Fabritius.
Die Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm empfängt den Ehrenstern der Föderation von Dr. Bernd Fabritius. Siehe Artikel in der SbZ.
Verleihung des Ehrensterns der Föderation 2019
Dr. Bernd Fabritius nimmt den Ehrenstern der Föderation von der Präsidentin Herta Daniel entgegen im Beisein (von links) des Vorsitzenden des Siebenbürgenforums, Martin Bottesch, und des Bundesobmanns des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich, Manfred Schuller.

[zum Inhaltsverzeichnis]

Kulturaustausch der Föderation der Siebenbürger Sachsen
Landsleute aus Kanada mit Kulturprogramm in Ingolstadt
Vom 1.-15. Juli besuchen Mitglieder der „Transylvania Club Dance Group“ und der „Transylvania Hofbräu Band“ aus Kitchener/Ontario ihre Landsleute in Österreich und Deutschland. Zur Fotogalerie: Landsleute aus Kanada mit Kulturprogramm in Ingolstadt

[zum Inhaltsverzeichnis]

Jugendaustausch

Internationale siebenbürgisch-sächsische Jugendaustausch-Informationsplattform.
Motto: "Aus siebenbürgischen Familien – in siebenbürgische Familien"

Föderationsjugendlager 2011 in Kanada
Vom 10.-23. Juli 2011 fand das Föderationsjugendlager in Kanada statt. Die 24 Teilnehmer aus Kanada, Österreich, Rumänien, den USA und Deutschland erlebten zwei unvergessliche Wochen. Mehr dazu in der Siebenbürgischen Zeitung Online. Zur Fotogalerie: Föderationsjugendlager 2011 in Kanada

Zur Fotogalerie: Föderationsjugendlager in den USA 2005

[zum Inhaltsverzeichnis]

Eröffnung einer Zweigstelle in Hermannstadt

Die Föderation der Siebenbürger Sachsen eröffnete am 18. September 2009 eine Niederlassung in Hermannstadt. Gut 25 Jahre nach ihrer Gründung ist die weltweite Föderation der Siebenbürgen Sachsen auch im Herkunftsland ihrer Mitglieder präsent. Diese ist im Gebäude des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) in der Sporergasse 1-3 (Magherustraße) angesiedelt. Mehr dazu in der Siebenbürgischen Zeitung.

[zum Inhaltsverzeichnis]

Gegenseitige Besuche an den Heimattagen
Heimattag der Siebenbürger Sachsen 2012 in Salem (USA)
Zur Fotogalerie: Heimattag der Siebenbürger Sachsen 2012 in Salem (USA). Ausführlicher Bericht dazu in der Siebenbürgischen Zeitung

[zum Inhaltsverzeichnis]

Besprechungen des Föderationsrates

Die Vorsitzenden der Mitgliedsorganisationen nehmen in der jährlich mindestens einmal stattfindenden Sitzung die für die Umsetzung der Ziele notwendigen Abstimmungen vor.
Weitere SbZ-Artikel zum Schlagwort: Föderation

Link zum Video Preisverleihungen in der St.-Pauls-Kirche während des Heimattages der Siebenbürger Sachsen 2019 in Dinkelsbühl. Mehr dazu in der Siebenbürgischen Zeitung Preisverleihungen 2019 in Dinkelsbühl: Versöhner – Vermittler – Vorkämpfer.
Weiterführendes über die Föderation der Siebenbürger Sachsen

Dr. Wolfgang Bonfert erinnert sich:
Zu der Frage des Vorsitzes in der Föderation ist zu bemerken, dass bei der Gründung keine organisatorischen Reglungen vorgenommen wurden, weil wir damals zunächst meinten, dass die vier Vorsitzenden alles in kollegialer gemeinsamer Abstimmung regeln könnten. Es spielten auch Besorgnisse eine Rolle, dass die selbständige Handlungsfähigkeit der einzelnen Verbände unter einem Vorsitz gemindert werden könnte. Deshalb wurden die Sitzungen vom jeweiligen Gastgeber eröffnet und dann der Sitzungspräsident gewählt. Dass ich bei dieser Verfahrensweise zweimal (1984 und 1987) Sitzungspräsident wurde, lag wohl daran, dass die Landsmannschaft in Deutschland als besonders kompetent angesehen wurde und man ihr auch gerne Protokollführung und Protokollerstellung übertrug.
Im Verlaufe der 2. Föderationssitzung am 6. und 7. Juli 1987 in Kitchener wurde festgestellt, dass die Ernennung eines Föderations-Vorsitzenden zur schnelleren und effizienteren Arbeit der Föderation führen könne. Es wurden verschiedene Modelle diskutiert, ob Vorsitzender oder Generalsekretär in Frage käme, auch die Einrichtung einer Geschäftsstelle spielte eine Rolle. Man einigte sich darauf, dass einer der Vorsitzenden der Mitgliedsverbände zu wählen sei und dass diesem seine Geschäftsstelle als Föderationsgeschäftsstelle mit einem Geschäftsführer zur Verfügung stehen müsse. Ich habe einen 2-Jahres-Turnus für die Föderations-Gespräche und die Amtszeit eines Vorsitzenden vorgeschlagen. Darauf stellte Martin Intscher den Antrag, mich als Vorsitzenden und Dr. Günther von Hochmeister, der in München als Beauftragter des Bundesvorsitzenden vor Ort tätig war, zu wählen, was auch geschah. So kam es, dass die Föderation erst knapp 4 Jahre nach dem Gründungsbeschluss einen Vorsitzenden bekam.
Als auf der 4. Föderationssitzung am 3./4. Juli 1989 in Kitchener 2 Jahre später die Neuwahl des Vorsitzenden anstand, erklärte ich mich bereit, zusammen mit Dr. von Hochmeister für 2 weitere Jahre zur Verfügung zu stehen. Ich hatte vorab schon mit meinem designierten Nachfolger als Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, Dankwart Reissenberger, der zunächst froh war, als Bundesvorsitzender nicht auch noch den Föderationsvorsitz übernehmen zu müssen, abgestimmt, dass Dr. von Hochmeister und die Geschäftsstelle mir dabei weiterhin zur Verfügung stehen würden. So wurden Dr. von Hochmeister und ich für weitere 2 Jahre wiedergewählt und danach auf dem 6. Föderationsgespräch am 31.08.1991 in Wels/Oberösterreich nochmals für ein Jahr, bis zum Ende der Amtszeit von Dankwart Reissenberger und der Wahl von Volker Dürr auf dem Verbandstag am 10./11. Oktober 1992 in Heilbronn, der dann auch mein Nachfolger als Föderationsvorsitzender wurde, so wie es auf dem 7. Föderationsgespräch am 8.08.1992 in Youngstown/Ohio/USA, an dem auch Martin Bottesch als Vertreter des DFDS teilgenommen hatte, besprochen worden war.
Während meiner Zeit als Föderationsvorsitzender waren neben der Routine (Kontaktpflege, Organisation des Kulturaustausches und der Föderationsjugendlager, heimatpolitische Vertretung unserer Interessen im nationalen und internationalen Bereich) die Bemühungen nach dem Umbruch in Rumänien im Dezember 1989, mit den im DFDR bzw. DFDS sich sammelnden Landsleuten in Kontakt zu kommen und Wege der Zusammenarbeit zu finden. Es gab damals Kräfte in Siebenbürgen, die diesen Bemühungen sehr skeptisch, ja sogar ablehnend, gegenüber standen. Im Rahmen der Bemühungen gab es erste Kontakte mit Dr. Thomas Nägler (Vorsitzender des DFDR und DFDS von 1990-1992) auf dem Heimattag 1990 in Dinkelsbühl und auf dem in Dinkelsbühl abgehaltenen 5. Föderationsgespräch am 4./5. Juni 1990. Dr. Nägler war damals sehr aufgeschlossen und begrüßte die von den landsmannschaftlichen Vereinigungen und der Föderation angestrebte Zusammenarbeit, schilderte die Situation in Siebenbürgen und Rumänien und wies darauf hin, dass er jedoch bei den gegebenen Umständen derzeit keine konkreten Zusagen machen könne, er wolle sich aber bei den Gremien für eine Kooperation einsetzen. Er selbst halte eine enge und effiziente Zusammenarbeit mit der Föderation und deren Mitgliedsverbänden für ein notwendiges Erfordernis: es handle sich um Rettung oder Untergang eines Volkes.
Mit Dr. Nägler hatte ich dann anlässlich der Tagung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde am 15.09.1990 ein weiteres sehr intensives Gespräch, in dem die in seiner Stellungnahme während der Tagung (Dr. Nägler: „Zur aktuellen Lage der Deutschen in Rumänien“, SZ Nr. 15 vom 30.09.1990 Seite 5) vorgetragenen Probleme vertieft wurden. Nächste Kontakte mit Vertretern des DFDS, hier besonders mit Prof. Dr. Hans Klein, waren auf dem Heimattag der Landsmannschaft in Österreich in Wels/OÖ (SZ Nr. 14 vom 15.09.1991 Seite 1) vom 30.08. bis 01.09.1991 gegeben. Prof. Dr. Hans Klein als Vorsitzender des Hermannstädter Forums, Vertreter des DFDS und des Jugendforums Hermannstadt nahmen auch an dem in Wels durchgeführten 6. Föderationsgespräch am 31.08.1991 (SZ Nr. 15 vom 30.09.1991 Seite 4) teil, in dem die Situation in Siebenbürgen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit breiten Gesprächsraum einnahmen. Prof. Dr. Klein war durchaus ein Befürworter einer engen Zusammenarbeit und sah auch eine Chance in einem Beitritt des DFDS zur Föderation, wies aber auf die noch bestehenden Schwierigkeiten der im Aufbau begriffenen Arbeit der Foren hin. Die im Anschluss an den Heimattag in Wels vorgenommene „Föderationsreise“ vom 03. bis 09.09.1991 nach Siebenbürgen (SZ Nr. 15 vom 15.09.1991 Seite 3) brachte eine Fülle von Begegnungen, Gesprächen, Erlebnissen und Erkenntnissen auf beiden Seiten und führte letztlich dazu, dass sich das DFDS entschloss, der Föderation der Siebenbürger Sachsen beizutreten, was dann anlässlich des 8. Föderationsgespräches in Kitchener vom 26./27.06.1993 (SZ Nr. 11 vom 15.07.1993 Seiten 1 und 2) geschah und durch die Unterzeichnung der Beitrittsurkunde auf der Hauptveranstaltung des Heimattages der Siebenbürger Sachsen von Nordamerika in Kitchener/Ontario am 27. Juni 1993 öffentlich bekundet wurde.

[zum Inhaltsverzeichnis]