1 Dezember

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aurel
schrieb am 13.12.2010, 08:48 Uhr (am 13.12.2010, 09:02 Uhr geändert).

@alma_si
Danke schön, aber was meine „Zwerge“ (wie aurel sie nennt) angeht, denen erlaube ich auf keine Couch zu gehen.


Hallo alma_si
Es freut mich dass Sie die Sache mit den Zwergen richtig gedeutet haben.

In Rumänien sagt man über einen "Are un pitic", wenn er irgendwelche Zwangsneurose oder sonst etwas in der Richtung aufweist.

Ich habe es aber nur als Spaß gemeint.
lucky_271065
schrieb am 13.12.2010, 09:11 Uhr (am 13.12.2010, 09:20 Uhr geändert).
@ Aurel
Ich weiss, Aurel, dass das mit dem "Namen der zwei Alkoholiker" bei dir Spass war. Wie auch Deine "pitici" für alma_si ...

Und dann, was Herta Müller betrifft, schreibst Du:

"Mein persönliche Einstellung was das angeht lautet "einmal Lüge, immer Lüge".

Ich denke, dass ist eine ganz, ganz gefährliche Einstellung, mein lieber Aurel. Wer von uns hat noch niemals "gelogen" (Unwahrheiten gesagt, wissentlich oder nicht)? Mir klingt das so ähnlich wie "Null Toleranz gegenüber Intoleranz" Und das hast ja Du selber kritisiert... Als im Grunde auch Intoleranz.


Wir müssen das Thema Herta Müller nicht vermeiden. Sag mir doch wenigstens, wie Du ihr Interview am 1. Dezember 2010 in der rumänischen "televiziune nationala" findest. (Schliesslich hast Du diesen Thread mit dem 1. Dezember eröffnet. Wie man sehen konte, ist das für manche schon ein rotes Tuch. Auch wenn Du schriebst, dass dieser Tag Dir selber nichts bedeutet ...)
Und sag mir doch auch, was genau "nachweislich Falsches"über Rumänien sie denn in einem Interview für eien österreischische Zeitung gesagt haben soll (tu mich jetzte bitte nicht den ganzen Thread über geistige Brandstiftung lesen, bitte. Sonst vergeht mir vielleicht der Appetit auf mein Frühstück).
Und auch wenn ein Mensch mal auch etwas nachweislich Falsches gesagt haben sollte (Passiert doch sicher jedem von uns, oder?) muss man ihn deshalb nicht gleich zum "Lügner" abstempeln. Es muss ja auch nicht immer gleich (böse) Absicht dahinter stecken. Soweit ich sonst von und über Herta Müller gelesen und gehört habe, kann man sie insgesamt wohl als aufrechten Menschen betrachten ("cu coloana vertebrala"). Mich hat in ihrem Interview übrigens die Passage über die alten ukrainischen Kriegsveteranen beeindruckt - behängt mit Orden, aber mit kaputten Zähnen (oder auch ganz ohne) und mit zerissenen Schuhen... Wie traurig!
gerri
schrieb am 13.12.2010, 09:27 Uhr
Hallo lucky, für reuige Rückkehrer sind Geschäftsleute ein schlechtes Beispiel,auch wenn ich im Rampenlicht stehe muß ich von Zeit zu Zeit von mir höhren lassen,die Zeitungen und Zeitschriften brauchen auch Themen.
Wie gesagt,die Sachsen waren nicht die größten Geschäftsleute oder Politiker,aber die biederen Sachsen
waren und sind keine Hansel,das gegebene Wort und die Schritte in eine gewisse Richtung brechen sie nicht.Sie sind keine Wendehälse,sie gehen den Weg bis zum bitteren oder süßen Ende.Damit habe ich dieses Thema meinerseits abgeschlossen.

Gruß, Geri
Serban
schrieb am 13.12.2010, 09:35 Uhr
Servus,

Aurel, Sie sollten versuchen, das Geschichtebuch Anno 1980 zu vergessen. Eine einmalige politische Entwicklung hat die Angliederung Siebenbuergens (ich vermeide bewusst die offiziellen Begriffe "Vereinigung" oder "Zusammenfuehrung") ermoeglicht. Es ist eine Kombination von mehreren Faktoren: ethnische Landkarte, wirtschaftliche Gegebenheiten, Wilsonsche Prinzipien, innere Struktur der k.u.k Monarchie. Above all: der Sieg der Antante im ersten Weltkrieg und die darauffolgende brutale Niedermachung der Besiegten. Heutzutage ist ein Friedensvertrag wie der Trianon oder der Versailles undenkbar und waere unmoeglich. Damals hat man wirklich mit den Besiegten kurzen Prozess gemacht (denke mal an die Tuerkei!) und deswegen konnte ein Landstrich mit absoluter nichtrumaenischer Mehrheit (von Arad bis Sathmar ueber Grosswardein) eben rumaenisch werden. Auf einmal werden 2 Millionen Ungarn rumaenische Buerger, die Staedte kriegen einen rumaenischen Buergermeister quasi ueber Nacht, aus der ungarischen Universitaet wird eine rumaenische usw. Kann einer unserer ungarischen Mitbuerger den 1. Dezember mit einer positiven Erfahrung verbinden? Du kannst bestimmt selber darauf antworten, dann warum immer dermassen nervoes reagieren?
Gruss,
Andrei
aurel
schrieb am 13.12.2010, 09:36 Uhr
Hallo Lucky,
meine letzte Äußerung was die Frau Müller angeht, bezog sich auf den von @bankban aufgebrachten "Nachweis" und seine naive Vorstellung, alles was gedruckt ist, muss wohl auch stimmen und noch mehr Wahrheit beinhaltet, wenn der Nobelpreis als Gütesiegel drauf steht.



@bankban
Der Gulag in der SU, wohin Rumänien 70.000 Deutsche deportieren ließ, war bestimmt ein reines Erholungsheim. Nachzulesen bei Herta Müller ("Atemschaukel" - Nobelpreis für Literatur 2009, aurel "prima was man alles erfährt")...


Frau Müller hat sich selbst gewährt das sie (autobiographische ) Geschichte geschrieben hat und betont das Ihre Schriftstücke Phantasiegebilde sind, wie auch immer.

Ich kann im Moment nicht, aber ich verspreche Ihnen, ich werde mir den Interview bei TVR heute Abend anschauen.

aurel
schrieb am 13.12.2010, 09:59 Uhr

@serban
Aurel, Sie sollten versuchen, das Geschichtebuch Anno 1980 zu vergessen

Heutzutage ist ein Friedensvertrag wie der Trianon oder der Versailles undenkbar und waere unmoeglich. Damals hat man wirklich mit den Besiegten kurzen Prozess gemacht

Du kannst bestimmt selber darauf antworten, dann warum immer dermassen nervoes reagieren?



Hallo Andrei

Ich versuche dir zu antworten, wie ich als Laie, als "Normalo" und als nicht Patriot oder Nationalist die Sache sehe.

Mich würde sehr ärgern wenn irgendeiner kämme und mir einen abgeschlossenen Vertrag als ungültig erklären, weil die Zeiten sich geändert haben, und mein Haus und Hof wegnehmen.

Aus der nahe (oder ferne) Geschichte nichts lernen erweist sich als sehr dumm manchmal, wie die Nordiren oder die Basken bewiesen haben.

pavel_chinezul
schrieb am 13.12.2010, 10:17 Uhr
Lucky_271065

Ich zitiere mal die Aussage Fr. Müllers, in der aurel ihr eine Lüge unterstellt.

Quelle http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1031

Müller: Das war natürlich auch eine Strafe. Man ging von einer Kollektivschuld der Deutschen an den Naziverbrechen aus. Das Ungeheuerliche war nur, dass auch das faschistische Rumänien und die rumänische Armee fast den ganzen Krieg hindurch auf der Seite Hitlers kämpften. Aber man hat nur die rumäniendeutsche Minderheit dazu verdammt, das zu verantworten, während Rumänien nach 1945 seine Geschichte gefälscht und so getan hat, als wäre man immer schon auf der Seite der Alliierten gestanden.

Hier mal was zum Nachdenken.

Quelle http://andreipopete.wordpress.com/2010/12/12/1761/

„Partidul Comunist Român, care, prin lupta sa eroică, a avut rolul hotărâtor în pregătirea şi înfăptuirea insurecţiei, după două decenii de activitate conspirativă (1924-1944) a ieşit din ilegalitate şi a devenit o forţă determinantă a luptei de transformare revoluţionară a României”.

Kann es denn nicht sein, dass durch solche Aussagen der Eindruck erweckt wurde, dass die Rumänen eigentlich, Vertreten durch die Kommunisten, ja insgeheim auf der Seite der Sowjets (einer der Allierten) standen und nur widerwillig dem Antonescu Regime gedient haben und der 23.Aug.1944 ja diesen Beweis erbracht hat? So etwas kann ,meiner Meinung nach, auch als versuchte Geschichtsfälschung gedeutet werden.
aurel
schrieb am 13.12.2010, 10:24 Uhr (am 13.12.2010, 10:33 Uhr geändert).
Hallo @pavel_chinezul,
Vielen Dank dass Si sich die Mühe gemacht haben und den Zitat doch hervorgebracht.
Jetzt wieder wie zwei Araber im Bazar zu feilschen, ist es eine Lüge oder nicht ganz, wäre mir zu mühsam deswegen dekretiere ich , es war eine Lüge!
slash
schrieb am 13.12.2010, 10:31 Uhr
Pavel:Ich zitiere mal die Aussage Fr. Müllers, in der aurel ihr eine Lüge unterstellt.
Einen Monat vor Erscheinen des österreichischen Artikels entstand ein telefonisches Interview, in dem sich Frau Müller ähnlich zu dem Thema äußerte.
HM:"....aber daβ die ganze Rumänische Bevölkerung in dieser Zeit auch an der Seite von Nazi Deutschland war, das wurde danach, 1945, wurde die Geschichte gefälscht."

Quelle: nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/2009/muller-telephone.html
pavel_chinezul
schrieb am 13.12.2010, 10:43 Uhr
@aurel,

keine Ursache. Hast du was anderes erwartet? Ich muss doch meinem Image als Vertreter der Firma „Guck und Horch“ gerecht werden!
aurel
schrieb am 13.12.2010, 10:48 Uhr

@serban
Du kannst bestimmt selber darauf antworten, dann warum immer dermassen nervoes reagieren?


Noch etwas Andrei,
kann sein dass ich deine eigentliche Frage, nicht ganz beantwortet habe.

Ich dachte ich spreche hier mit Siebenbürger, deutschstämmiges Volk, das Volk von Ludwig Roth.
Wenn ich unbedingt provozieren wollte, ich hätte die Frage in einem ungarisch sprachigem Forum gestellt.

Also nicht das ich "die Andere" vermeiden möchte, aber bitte mich nicht als "Provokateur" hinstellen.
alma_si
schrieb am 13.12.2010, 11:12 Uhr (am 13.12.2010, 11:13 Uhr geändert).
@aurel: „Ich habe es aber nur als Spaß gemeint.“
– und so habe ich das auch aufgenommen und lustig gefunden.

@lucky:
Was meine kurze ‚Analyse’ betrifft, die war das, wonach sie auch aussieht: Ein Scherz, kommend von einem Laien. Die Situation hatte etwas Woody Allen-artiges an sich, so fragte ich mich: Wie würde der ihm antworten? Smilies killen oft die Pointe, deshalb habe ich in dem Fall darauf verzichtet.

Aber:

Vorgestern schrieb ich: „Ich bin auch nur ein wenig Ungarin, überwiegend bin ich Deutsch.“
Heute antworten Sie mir: „Sie sind also halbe Banater Schwäbin und halbe Ungarin?“ Das freut mich.“

Kann dieser kleine, unbedeutende Dialog als Beispiel dafür dienen, wie Sie (auch die historischen) Tatsachen auslegen?

Banater Forum: Gerne, dort ist Ihre Rolle im Moment unbesetzt. ;-)
lucky_271065
schrieb am 13.12.2010, 11:19 Uhr (am 13.12.2010, 11:34 Uhr geändert).
@ Serban alias Andrei

Erstmal ein grosses Kompliment für Ihren Stil. Was Sie schreiben, gehört für mich zum Besten auf diesem Forum. Wenn ich recht verstanden habe, sind Sie Rumäne und in Kronstadt zu Hause. Oder vielleicht haben Sie teilweise auch deutsche Abstammung? (Spielt zwas keien besondere Rolle, aber bei Rumänen habe ich so eine differenzierte und nüchterne Stellungnahem zu diesen delikaten Themen auch nicht gerade häufig angetroffen. Sicher haben Sie aber auch eine gute deutsche Schule besucht, nach Ihren dt. Sprachkenntnissen.) Also, für Inhalt und auch für die Form von dem, was Sie schreiben, "Jos palaria!".

Dass Sie als Nichtungare soviel Empathie auch für die ungarischen Mitbürger aufbringen können, ehrt Sie. Ich versuche, als "Rumäniendeutscher" (der inzwischen auch einen bundesdeutschen Pass hat, aber seine humanitäre usw Aufgabe in Rumänien sieht) immer wieder, die gleiche Empathie sowohl für rumänische als auch für ungarische als auch für andersnationale (wir haben ja noch etliche Minderheiten in diesem Land, nicht zuletzt die Zigeuner/Roma - zur Zeit befasst sich ja die rumänische Akademie mit der offiziellen Bezeichnung). Und last but not least auch Juden... Also, ich versuche, für all diese die gleiche Empathie aufzubringen und könnte nötigenfalls für jede dieser Gruppen zum Fürsprecher werden (zB unterrichte ich unter anderem als Hochschullehrer (auf Deutsch, im Rahmen des Departements für protestantische Theologie in Hermanstadt/Sibiu/Nagyseben) neben Sachsen, Rumänen und Ungarn auch Zigeuner, im Bereich Sozialarbeit, und das macht mir Hoffnung auch für die Integration dieser Minderheit in geordnetere soziale Verhältnisse; selbst, wenn es noch ein langer Weg sein mag). Aber in meinen Bemühungen, mit den einen empathisch zu sein und "Fürspercher" für sie zu sein, erlebe ich immer wieder, dass ich dann von anderen angegriffen werde (besonders, wenn es so etwas wie eine "Erzfeindschaft" gab). Auch auf diesem Forum nachzulesen. Aber damit müssen wohl alle leben können, die es auf sich nehmen, Friedensstifter sein zu wollen (welche Anmassung!).
Zurück zu Ihrem Beitrag, den ich voll unterzeichen würde. Trotzdem eine kleine Anmerkung: Aurel hat, wie er uns glaubhaft und auch logisch schrieb, hier auf dem Forum der Siebenbürger Sachsen ja nicht die Ungarn nach ihrer Meinung zum 1. Dezember 1918 gefragt (denn die kenne wir wohl alle). Er hat die Siebenbürger Sachsen gefragt, ob sie wissen, dass der 1. Dezember 1918 der jetzige Nationalfeiertag Rumäniens ist (ich selber könnte mich auch mit dem 21/22 Dezember (1989) anfreunden) und was für eine Meinung sie überhaupt von Rumänien haben. Dass er zum Einstieg ein für manche wohl recht provokatives Zitat ausgesucht hat (ob wissend oder nicht, sei dahingestellt), finde ich persönlich nicht gut (die Quelle kenne ich nicht). Trotzdem sollte ein Rumäne die ausgewanderten (und auch nicht ausgewanderten) Sachsen (und Schwaben) nach Ihrer heutigen Meinung nach Rumänien fragen dürfen, ohne gleich zum "Prügelknaben" zu werden. Wenn ich ihn (teilweise) in Schutz nehme (ihm aber trotzdem meine perönliche Meinung ehrlich sage, acuh wo sie vons einer abweicht) dann nur, weil ich etwas gegen Mobbing habe. Und dass sollte wohl jeder Mensch tun, der humanistische und demokratische Werte vertritt.

Nochmals, "Jos palaria, Andrei!"
aurel
schrieb am 13.12.2010, 11:25 Uhr

@Lucky
Nochmals, "Jos palaria, Andrei!"


Hm.
Es scheint, Sie "lieben" mich nicht mehr so sehr wie am Anfang?
lucky_271065
schrieb am 13.12.2010, 11:46 Uhr
@ aurel
Noch hast Du meine Liebe nicht ganz verspielt, Aurel. Lass mich doch bitte weiter an das Gute im Menschen glauben!

Wie sehr ich Dich liebe, hängt ganz von Deinem Verhalten ab. So ist es wohl doch auch in einer Ehe (egal ob ethnisch gemischt oder nicht)? Und sogar zwischen Eltern und Kindern. (Chiar daca romanul zice ca sangele apa nu se face.)

Ich habe Dir übrigens nicht verlangt, gegen Deine Überzeugung zu handeln. Sondern bloss, nicht weiter über Herta Müller zu lästern, bis Du Dir nicht ihr Interview im rumänischen Fernsehen zum rumänischen Nationalfeiertag (und das hat doch wohl mit Deinem Thema auf diesem Thread sehr viel zu tun - die Hauptgestalt in der "Atemschaukel ist ein junger Siebenbürger Sachse, der mit 17 (meine ich) auch zur Zwangsarbeit "nach Russland" (genaugenommen eher Sowjetunion bzw Ukraine) verschleppt wird. Das Buch geht aus von der Biographie des siebenbürgisch sächsichen Dichters Oskar Pastior, der mit Herta Müller befreundet war und ihr den Stoff geliefert aht - also nicht ganz "reine Fiktion"). Danach können wir über Herta Müller weiterreden. Ich habe Dir bloss eine Quelle aus erster Hand gegeben. Und ich hoffe, Herta Müllers Rumänisch (immerhin nach 23 Jahren in Berlin) verstehst Du auch. Ich finde es ganz gut (bis auf ein paar wenige kleine Fehler und 2-3 Stellen, wo sie nach einem Wort sucht und zuerst das deutsche nennt).

Dass Interview kenn ich übrigens allen, die hier mitlesen und (noch) Rumänisch verstehen nur wärmstens empfehlen. (Siehe die von mir gestern abend gestellten links in einem Beitrag weiter oben).

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