Institution Kirche

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Merlen
schrieb am 21.12.2010, 18:26 Uhr
@Shimon
"Du kannst sicher sein, Gott lässt sich von keinem “benutzen“…"
Da wäre ich mir nicht so sicher, hat er nicht sein eigenes Abbild "benutzt" um den Menschen (Frau und Mann) zu schaffen und ist das nicht gründlich danebengegangen (was die Männer betrifft?!:-))))
bankban
schrieb am 21.12.2010, 18:32 Uhr
"was die Männer betrifft?!:"

??? hey! was soll da schiefgegangen sein? :-)
(nicht mehr als bei den Frauen!)
seberg
schrieb am 21.12.2010, 18:38 Uhr (am 21.12.2010, 18:46 Uhr geändert).
Immer diese Feministinnen! Die wollen ja auch die Bibel ganz anderes lesen...
bankban
schrieb am 21.12.2010, 18:51 Uhr (am 21.12.2010, 18:52 Uhr geändert).
ist doch egal, seberg! der welt geht es eh schlecht, da kann selbst das lesen der bibel kaum noch schlimmeres verursachen... (sollen die doch die bibel lesen, wenigstens lästern die dann nicht über männer ... :-))
walter-georg
schrieb am 21.12.2010, 18:51 Uhr
@ Shimon: Habe mich in der Zwischenzeit bei Bekannten umgehört. Keiner kann sich daran erinnern, dass die Bibel an irgendeiner Stelle von Wiedergeburt - außer natürlich bei Gottessohn - spricht. Solltest du jedoch eine finden, so teile sie mir bitte mit. Du sprichst sogar von vielen; da bin ich aber gespannt.

So, so, ihr bekehrt niemanden, ihr versucht nur, sie auf eure Seite zu ziehen...

@ Ijel: Ob es sich beim von @ Shimon Verehrten um Reinkarnation handelt, weiß ich auch nicht - da musst du schon ihn fragen -, Fakt ist jedoch, dass er von einem wiedergeborenen Gläubigen spricht. Ich gehe davon aus, dass er von Wiederauferstehung spricht, aber das kann er uns bestimmt selber erklären.
pavel_chinezul
schrieb am 21.12.2010, 19:47 Uhr
Soviel ich weiß ist außer Jesus, nur Lazarus (mit Jesus Hilfe) von den Toten Wiederauferstanden. Von Wiedergeburt höre ich zum ersten Mal. Heißt es denn nicht, dass Jesus am Ende der Tage wieder auf die Erde zurückkehren soll? Aber ich erinnere mich nicht daran, dass es stehen würde, dass er es als Wiedergeborener tun wird.
Shimon
schrieb am 21.12.2010, 20:17 Uhr (am 21.12.2010, 20:26 Uhr geändert).
Wiedergeburt und Bekehrung - wichtige Glaubenserfahrungen

"Wie kann ein erwachsener Mensch geboren werden? Er kann doch nicht etwa wieder in den Leib seiner Mutter hineingehen und wieder geboren werden?"(γεννηθη άνωθεν) (Joh 3,4) Diese Verwunderung, die Nikodemus vor 2000 Jahren in Israel gegenüber Jesus äußerte, als er das 1.Mal von Wiedergeburt hörte, ist durchaus auch verbreitet im Deutschland des 21.Jahrhunderts. Wiedergeburt (παλιγγενεσία) und auch Bekehrung (επιστροφή, μετάνοια) sind für sehr viele von uns fremde, ja exotische Worte. Allenfalls versteht man noch - durch eine ganze Reihe von Fernsehsendungen vorgebildet - Wiedergeburt im Sinne des Irrglaubens der hinduistisch-buddhistischen Religion als Reinkarnation, nach der die Lebewesen nach dem Tod immer wieder auf der Welt als andere Geschöpfe geboren werden.

Wenn man aber - wie viele Deutsche - weder ein Anhänger einer nichtchristlichen Religion ist noch sich für den christlichen Glauben interessiert, sondern Glaubensfragen für belanglos und unwichtig hält, dann wird man nur so fragen können wie Nikodemus. Der Grundfehler von Nikodemus und mancher Menschen heute besteht darin, daß sie sich nur an die materiellen Dinge, die sie sehen und anfassen können, halten. Dann kann man Wiedergeburt nur als den Vorgang der leiblichen Geburt eines Babys mißverstehen. Die eigentliche, biblische Bedeutung von Wiedergeburt und Bekehrung dagegen spielt im öffentlichen Bewußtsein und in der öffentlichen Diskussion eher eine untergeordnete Rolle.

Beide Worte meinen insofern fast das gleiche, als sie beide die Veränderung eines Menschen hin zum lebendigen christlichen Glauben bezeichnen.

Bekehrung meint, dass sich jemand bewusst umdreht, eine Kehrtwende um 180° macht und sein Leben nun eine völlig andere Richtung hat. Eine solche Kehrtwende beinhaltet auch, die eigene Verlorenheit aufgrund der persönlichen Schuld zu erkennen und Gott hier um Vergebung zu bitten, d.h., Buße zu tun.

Wiedergeburt meint dabei, dass derselbe Mensch von Grund auf erneuert wird, so als würde er noch einmal geboren werden. Diese Veränderung ist zum einen nur möglich, weil zuallererst Gott sie ermöglicht hat, und deshalb darf kein wiedergeborener Christ, der sich bekehrt hat, überheblich und stolz sein. Aber nach meiner Beobachtung sind die allermeisten wiedergeborenen Christen nicht überheblich, denn persönliche Schulderkenntnis macht automatisch demütig.

Zum anderen ist aber auch die Tat jedes einzelnen Menschen wichtig, dass er sich nämlich bewusst bekehrt. Die bewusste Entscheidung des Menschen zur Lebensänderung auf Jesus Christus hin bezeichnet stärker das Wort Bekehrung. Dass Gott es ist, der dabei den Menschen gleichzeitig völlig erneuert, bezeichnet mehr das Wort Wiedergeburt.

Auch wenn die Bibel von der Notwendigkeit einer ständigen Schulderkenntnis, Buße und neuen Reinigung vor Gott spricht, ist da, wo wir von Bekehrung und Wiedergeburt lesen, eine einmalig-grundlegende Umkehr gemeint. Dies gilt nicht nur für Heiden, die bisher noch nicht an den Gott der Bibel geglaubt haben, sondern auch für die Mitglieder einer christlichen Gemeinde, denn Jesus hat ja seinen Bekehrungsaufruf vor allem an religiöse Mitglieder der jüdischen Gemeinden gerichtet.

Wiedergeborene Christen glauben daran, dass Jesus der Christus, der Messias, dass er Gottes Sohn ist und dass er von den Toten auferstanden ist. Nach einer Umfrage im Religionsmonitor der Bertelsmannstiftung aus dem Jahr 2009 glauben 30% der evangelischen und 15% der katholischen Kirchenmitglieder nicht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. In einer weiteren evangelisch-katholischen Umfrage aus dem Jahr 2009 sagen 21% der evangelischen und 22% der katholischen Kirchenmitglieder ausdrücklich, dass sie nicht an Gott glauben. So kann man sagen, dass nicht alle Mitglieder der Kirchen wiedergeborene und bekehrte Christen sind. Deshalb ist der Aufruf zur Bekehrung und zur Erfahrung der Wiedergeburt auch in den Kirchen so wichtig. Wer behauptet, Bekehrung sei nur im Sinne einer ständigen, täglichen Hinwendung zu Gott zu verstehen, der entschärft ihre radikal-verändernde Bedeutung. Er flieht damit vor ihrem persönlichen Anspruch und und macht sie gegen die biblische Botschaft für sich selbst "ungefährlich".

Bekehrung und Wiedergeburt geschehen eindeutig bei Menschen, die religionsmündig sind, die also schon verstehen, worum es im Glauben geht. Da, wo in der Bibel die Wiedergeburt gleichzeitig mit der Taufe erwähnt wird, ist von der Taufe mündiger Menschen die Rede, die eine bewusste Bekehrung zu Jesus hin vollzogen haben. Deshalb können wir diese Stellen nicht auf die Säuglingstaufe beziehen und behaupten, die Säuglingstaufe wäre schon die Wiedergeburt. Dem trägt die neue Taufordnung von 1988 der evangelisch-lutherischen Gemeinden insofern Rechnung, als es dort einen Taufsegen gibt, der nicht mehr von der Wiedergeburt spricht.

Wiedergeburt und Bekehrung - wichtige Glaubenserfahrungen
Mynona
schrieb am 21.12.2010, 20:51 Uhr
Wiedergeburt meint dabei, dass derselbe Mensch von Grund auf erneuert wird, so als würde er noch einmal geboren werden.

Das hab ich schon so verstanden und das ist mir auch noch aus der Bibel geläufig.
getkiss
schrieb am 21.12.2010, 23:51 Uhr
@Shimon:"dass derselbe Mensch von Grund auf erneuert wird, so als würde er noch einmal geboren werden"

Mann, rein biologisch gesehen, hast Du nur noch ein paar der Zellen mit denen du geboren wurdest, wenn überhaupt.
Also braucht es zu deiner Wiedergeburt nix heiliges oder äußerliches, dass erledigt die NATUR, die Zellteilung...
Mynona
schrieb am 21.12.2010, 23:56 Uhr
...es geht um eine geistige Wiedergeburt.
Joachim
schrieb am 22.12.2010, 00:19 Uhr
Dann werden einige Siebenbuerger nicht mehr wiedergeboren....
Mynona
schrieb am 22.12.2010, 00:39 Uhr
Na ja ,ich weiß nicht wie viele das überhaupt wollen(im christlich religiösen Sinne) ;-)
walter-georg
schrieb am 22.12.2010, 07:27 Uhr
@ Shimon: Wenn Du diese Begriffe eher philosophisch interpretierst, so ist das ganz Dein Problem, das mich eigentlich so nicht weiter stört. Allerdings ist was anders sehr fraglich: Du bezeichnest sowohl den Hinduismus als auch den Buddhismus als Irrglauben! Das mag aus unserer Sicht so sein, aber man sollte nicht vergessen, dass hunderte Millionen Menschen diese beiden Richtungen als die richtigen halten. Für die - wie auch Moslems - sind wir die Ungläubigen! Aus diesem Grund finde ich es ziemlich intolerant, solche Behauptungen in die Welt zu setzen. Was sich daraus ergeben kann, ist fast täglich in den Medien zu verfolgen.
Haiduc
schrieb am 22.12.2010, 08:38 Uhr
Der vorletzte und letzte Absatz in nachfogendem Link sind sehr interessant dazu:
http://www.stern.de/politik/deutschland/helmut-schmidt-bei-maischberger-ich-arbeite-bis-ich-muede-bin-1634400.html
seberg
schrieb am 22.12.2010, 09:41 Uhr
Ja,Haiduc, eine interessante und schöne Antwort Schmidts auf die Frage nach der „Wiedergeburt“!

Dreimal darf man raten, warum es diesen predigenden Christen wie dem Shimon hier so wichtig ist, bei jeder Gelegenheit den „lebendigen christlichen Glauben“ zu betonen. Ich vermute: weil sie an der Lebendigkeit ihres Glaubens und Gottes gerade zweifeln und das Wort „lebendig“ wie ein ständig wiederholtes Mantra benützen. Magie und Aberglaube, sonst nichts! Wenn’s ihnen hilft, ist es ja gut und in Ordnung – wenn sie nur andere damit nicht ständig volllabern würden!

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