Im schlimmsten Fall droht Kernschmelze

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Friedrich K
schrieb am 11.04.2011, 15:26 Uhr
@aurel
Erstellt am 10.04.2011, 04:28 Uhr
Sind Sie Pfarrer sibihans ?
Leiden Sie an Somnabulismus / Lunatismus? Haben Sie kronische Schlafstörungen oder geschwollene Eier? Wachsen Ihrem Kind Zähne? Leiden Sie an Kernschmelzititis oder Dobrodjanismus?
Oder
Hat das mit dem Frühling zu tun etwa?!
Herr aurel, man macht sich Sorgen.
Haiduc
schrieb am 12.04.2011, 08:31 Uhr
Japan bewertet die Atomkatastrophe von Fukushima nun als ebenso gravierend wie das Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986. Die Katastrophe werde auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (Ines) auf die höchste Stufe 7 statt bislang 5 eingeordnet
http://www.tagesschau.de/ausland/japan822.html
harz3
schrieb am 12.04.2011, 21:12 Uhr
Erstaunlich,
Und der Beweis, dass man aus der Geschichte nichts lernt, nicht einmal die disziplierten Japaner:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,756622,00.html
seberg
schrieb am 12.04.2011, 21:28 Uhr (am 12.04.2011, 21:30 Uhr geändert).
Nur in Ausnahmen scheinen Menschen die Erinnerung ernst zu nehmen und so ihr Leben zu retten:

"Unterricht kann das Vergessen verhindern: In der Ortschaft Aneyoshi haben die meisten Leute ihr Haus oberhalb der steinernen Mahnmale gebaut. "Jeder hier kennt die Steine", sagt die Zwölfjährige Yuto Kimura, "wir haben sie in der Schule durchgenommen". Bevor am 11. März die Tsunamis kamen, sei das Dorf geschlossen auf Anhöhen geflüchtet."
Anchen
schrieb am 12.04.2011, 23:08 Uhr

Leider hat Radioaktivität in diesem Fall einen akkumulativen Charakter:

Radiation risks from Fukushima no longer negligible

Japans seltsame Atom-Show

In Japan isst man die Strahlung einfach auf!
"In keinem Supermarkt der Welt gibt es ausschließlich sichere Lebensmittel"
lucky_271065
schrieb am 13.04.2011, 08:57 Uhr (am 13.04.2011, 09:08 Uhr geändert).
Die aktuelle Lage im Kernkraftwerk Fukushima Eins

Köln (dpa) - Auch gut vier Wochen nach der Atomkatastrophe in Fukushima ist die Lage in Japan nicht unter Kontrolle. Die Strahlengefahr wurde am Dienstag auf die höchste Stufe 7 angehoben.

Bislang galt für die Meiler 1 bis 3 in Fukushima Eins die sogenannte INES-Stufe 5. Und für Block 4 die Stufe 3. Die Einordnung gelte nun für den AKW-Standort und nicht mehr für einzelne Blöcke, hieß es.

Probleme bereitete den Technikern am Dienstag ein Feuer in einer elektrischen Schaltanlage in der Nähe des südlichen Kühlwasserauslaufs für die Blöcke 1 bis 4. Der Brand wurde gelöscht. Die deutsche Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) in Köln bewertete am Dienstag die Situation der sechs Reaktorblöcke in der Atomruine Fukushima wie folgt:

In BLOCK 1 ist die Lage seit Tagen unverändert. Reaktorkern und Brennstäbe sind beschädigt und die Kühlsysteme ausgefallen. Der Sicherheitsbehälter in dem stark beschädigten Gebäude ist weiterhin intakt. Kühlwasser wird mit Hilfe einer elektrischen Pumpe eingespeist. Auch in das Abklingbecken für verbrauchte Brennstäbe wurde Frischwasser eingespeist. Um Wasserstoff-Explosionen wie kurz nach der Havarie zu verhindern, versuchen Arbeiter das Luftgemisch im Gebäude durch Stickstoff zu verdünnen.

Bei BLOCK 2 vermuten die Experten ein Leck im Sicherheitsbehälter (Containment). Reaktorkern und Brennstäbe sind beschädigt, auch das Reaktorgebäude hat leichte Schäden. Das stark verstrahlte Wasser im benachbarten Turbinengebäude hatte vermutlich direkten Kontakt zu geschmolzenem Kernbrennstoff. Tagelang sickerte die stark verstrahlte Brühe unkontrolliert ins Meer, dann wurde ein Leck abgedicktet. Am Dienstag wurde im Meerwasser eine Barriere von rund 120 Meter Länge errichtet, um bei einer Leckage radioaktive Stoffe zu stoppen.

Auch in BLOCK 3 ist die Situation unverändert kritisch. Er gilt auch als gefährlich, weil er Brennstäbe mit hochgiftigem Plutonium-Uran-Mischoxid (MOX) benutzt. Auch in Block 3 sind Reaktorkern und Brennstäbe beschädigt sowie die Kühlsysteme ausgefallen. Das Reaktorgebäude wurde durch eine Wasserstoffexplosion zerstört. Unklar ist noch immer, ob der Sicherheitsbehälter intakt ist.

Im Kern von BLOCK 4 waren zum Zeitpunkt des Erdbebens keine Brennstäbe. Kritisch ist jedoch weiterhin die Lage im Abklingbecken, das nur noch sehr wenig Kühlwasser enthielt. Dieses niedrige Wasserniveau besteht fort, es wird weiter Meerwasser eingespritzt. Die heißen Brennelemente müssen gekühlt werden.

BLOCK 5 und BLOCK 6 sind heruntergefahren worden und haben den Status "kalt und unterkritisch" erreicht. Sie gelten damit als gesichert. Die Stromversorgung steht, auch in den Abklingbecken wird ausreichend gekühlt. In den Dächern wurden Lüftungslöcher geschaffen, um Wasserstoff-Explosionen zu vermeiden.

Und hier noch ein Experten-Interview:

www.gmx.net/themen/nachrichten/erdbeben/767hkj8-experteninterview-zu-fukushima
Mynona
schrieb am 13.04.2011, 09:34 Uhr
Japan hat den Atomunfall in Fukushima auf die gleiche Gefahrenstufe wie Tschernobyl angehoben. Ist das nachvollziehbar?

Allelein: "Da muss man aufpassen. Tschernobyl ist von der IAEA, also von der internationalen Staatengemeinschaft, auf die Stufe 7 gesetzt worden. Hier ist das zunächst eine Einstufung von japanischen Behörden. Ob die IAEA dem folgen wird, ist eine andere Frage.

weiter lesen: Link

Und:

In Japan, in Fukushima, ist ungefähr nur ein Zehntel der Menge an radioaktiver Substanz freigesetzt worden, verglichen mit Tschernobyl. Das ist allerdings für die Bewertung auf dieser INES-Skala nicht ausschlaggebend. Stufe sieben bedeutet einfach nur, der Unfall hat Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld, und das ist sicher sowohl der Fall in Fukushima als auch in Tschernobyl. Besonders nachdem gestern nun die Evakuierungszone ausgeweitet worden ist auf eine bestimmte ausgewählte Region, ist diese Hochstufung durchaus folgerichtig. Aber die INES-Skala kann eben nicht weiter differenzieren. Es gibt keine höhere Stufe als sieben. Beide Unfälle haben den Anschlagspunkt erreicht, sind aber nicht gleich schlimm, zumindest noch nicht.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1434337/
Anchen
schrieb am 13.04.2011, 11:00 Uhr



Die Verzauberung durch Mythen und Märchen dank Atomkraft:

"Die französischen Autoren Francois Bastide und Paolo Fabbri schlagen die Züchtung von so genannten Strahlenkatzen vor. Diese Katzen sollten auf Radioaktivität als lebendes Warnzeichen mit Verfärbung reagieren. Um dies zu gewährleisten müssten sie über Märchen und Mythen im kollektiven Bewusstsein der Menschen verankert werden. Dies könne über Dichtung, Malerei und Musik geschehen."


Atomsemiotik


Pandora's Box: How and Why to Communicate 10,000 Years into the Future
wamba
schrieb am 13.04.2011, 11:09 Uhr
Die französischen Autoren Francois Bastide und Paolo Fabbri schlagen die Züchtung von so genannten Strahlenkatzen vor.
Meiner Meinung nach ist die Züchtung von Notstromhastern viel sinnvoller.
Haiduc
schrieb am 13.04.2011, 21:38 Uhr
Mynona: Aber die INES-Skala kann eben nicht weiter differenzieren. Es gibt keine höhere Stufe als sieben. Beide Unfälle haben den Anschlagspunkt erreicht, sind aber nicht gleich schlimm, zumindest noch nicht.
Aha, dann sagen wir Fukushima ist Stufe 7b, Tschernobyl 7a? Muss bei einem katastrophalen Unfall noch relativiert werden? Wozu? Um es als "doch nich ganz so schlimm" ein zu stufen? Wer könnte an so etwas Interesse haben?
Ach ja: AKW´s sind absolut sicher und ihre Haftpflichtversicherung reicht völlig aus.
Mynona
schrieb am 13.04.2011, 22:04 Uhr
Die Differenzierung(die es ja nicht gibt)bezieht sich auf "Stufe sieben bedeutet einfach nur, der Unfall hat Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld"
Da wird halt eben nicht diffirenziert inwieweit.Das kann von ganz wenig bis massiv sein.Und das ist für jeden der davon irgendwie betroffen ist wohl wichtig.
Anchen
schrieb am 13.04.2011, 22:48 Uhr

Fukushima war eigentlich von Anfang an eine 7 und vielleicht wird der Evakuierungsgürtel rund um die vielen havarierten Atomschrottmeiler Stück für Stück ausgeweitet werden müssen. Ein Sarkophag, wie in Tschernobyl, ist in Fukushima noch nicht möglich, d.h. es wird weiterhin viel Radioaktivität frei und in die Umwelt abgegeben.

Radioaktive Verseuchung um Tschernobyl ist heute gefährlicher als 1986

Und wer gern emotional mag, ein Franzose aus Tokio:

japan fukushima nuclear = NUCLEAR CLASH ! HYSTERIA vs MINIMALISTS 04 13 2011



sibihans
schrieb am 13.04.2011, 23:01 Uhr (am 13.04.2011, 23:06 Uhr geändert).
Unserer billige Atomstrom.

Mit Putzlappen und Gummischieber am Reaktor
Leiharbeiter, die in deutschen Atomkraftwerken beschäftigt waren, berichten über schwere Versäumnisse beim Strahlenschutz

Thomas Schmidt hat ein Dutzend deutscher Atomkraftwerke von innen gesehen. Zwei Jahrzehnte hat er dort radioaktive Rohre und verstrahlte Armaturen geputzt sowie Brennstabbehälter "dekontaminiert", sie also von ihrer Strahlung befreit. Der 40jährige Mann sitzt in seiner Küche, öffnet eine Flasche Bier und beginnt zu erzählen. "Es gab gut Cash für nicht allzu schwere Arbeit", sagt er. Dann redet er über seine Krankheit: Er hat Krebs im rechten Ohr, ein Drittel seiner Lunge wurde entfernt.
Von März bis November, wenn in den 19 Atommeilern die abgebrannten Brennstäbe aus dem Reaktor gezogen und ersetzt werden, fallen besonders viele Wartungsarbeiten an. Und es müssen verstrahlte Teile der Anlagen gesäubert werden. Für diese jährliche "Revision" stellen die Kraftwerke jeweils bis zu 2 000 "Fremdarbeiter" ein, Schlosser und Schweißer, überwiegend aber Reinigungskräfte. Diese rund 23 000 Atomarbeiter müssen vor allem an den Orten zupacken, wo das Stammpersonal lieber beiseite steht, weil dort Radioaktivität herrscht im "Kontrollbereich" um den Reaktorkern und das Rohrleitungssystem.

Link

Die bezeichnen sich selber als Atom Nomaden, ziehen von Anlage zu Anlage, meist
mit Wohnanhänger und leben auf Campingplätzen..
1500-1600 € werden denen dafür bezahlt, dass sie Reinigungsarbeiten und Reparaturen am/im Reaktor durchführen.
Keine Möglichkeit Spätschäden einzuklagen, da sie als Subs arbeiten oder eine Firmal schon pleite ist.
Keinerlei Würdigung, Respekt oder Solidarität seitens der Arbeitgeber EDF oder wie sie heissen.
Einer der Arbeiter sprach von 17! Suiciden in seinem Kollegenkreis.
Und auch davon, dass er wohl im Störfall eher vom KKW weglaufen, und nicht helfend eingreifen würde.
"Biorobots" sind wohl seit Tschernobyl nicht mehr auf dem "Markt".


http://videos.arte.tv/de/videos/der_erste_tag-3783540.html
Henny
schrieb am 13.04.2011, 23:08 Uhr (am 13.04.2011, 23:15 Uhr geändert).
Aber die INES-Skala kann eben nicht weiter differenzieren. Es gibt keine höhere Stufe als sieben. Beide Unfälle haben den Anschlagspunkt erreicht, sind aber nicht gleich schlimm, zumindest noch nicht.
Seit wann "differenziert" eine Skala in der Heftigkeit oder der Zerstörung? Ganz gleich welcher Art?
Eine Celsius-Skala sagt aus welche Themperatur grad herrscht. Sie sagt aber nicht aus das es in Süd-Amerika mehr Schäden durch erhöhte Themperatur gibt als in Europa.
Eine Richter-Skala sagt aus welch Stärke ein Beben hat und nicht wo die gravierensten Schäden erfolgten.... und die INES-Skala besagt nichts anderes als die Größe des Nuklearen Schadens und nicht ob Tschernobyl schwerwiegender war als Fukushima.

...die Schäden sind aber nicht gleich schlimm"... sie sind schlimm genug!!! Und wo Russland sehr schnell sich für einen Sarkophag entschloss, zögert Japan immer noch.
In der Tat, in Tschernobyl tritt auch jetzt noch Radioaktivität raus genau wie in Fukushima, die aber leiten das ganze verseuchte Wasser ins Meer ohne sich auch nur die Mühe zu machen, die ökologischen Folgen zu beachten.

Was ich mich nur frage ist... wie viele Tschernobyls und Fukushimas verträgt die Erde und die Menschheit???

@Anchen du hast Recht, Fukushima war von Anfang an eine 7 aber die Skeptiker werden dies in einer Million Jahre nicht einsehen geschweige denn zugeben!


Die Differenzierung(die es ja nicht gibt)bezieht sich auf "Stufe sieben bedeutet einfach nur, der Unfall hat Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld"
Da wird halt eben nicht diffirenziert inwieweit.Das kann von ganz wenig bis massiv sein.

Wie soll diese "Differenzierung" denn aussehen die du erwartest oder ... forderst??? Soll die so aus sehen: "in Tschernobyl sind sie schneller umgefallen und verreckt? Da sind mehr Gebäude ja eine ganze Stadt verseucht und in Fukushima nicht???"

Nennst du das etwa "objektiv" sein???
wamba
schrieb am 13.04.2011, 23:26 Uhr (am 13.04.2011, 23:37 Uhr geändert).
Warum reitet ihr immer auf diesen Reaktoren in Fukushima herum?
Die Atomwaffentests haben die Welt um Einiges mehr gefährdet als die Reaktoren in Fukushima!

Atomwaffentests weltweit

Bis heute haben weltweit insgesamt 2058 Atomtests durch acht Staaten stattgefunden. Die USA und die Sowjetunion haben 85% der Gesamtzahl durchgeführt. Knapp 26% wurden in der Atmosphäre gezündet.




http://www.atomwaffena-z.info/atomwaffen-geschichte/atomwaffentests/auflistung-aller-tests/index.html

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