Ist Ungarn noch demokratisch?

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bankban
schrieb am 13.03.2013, 18:30 Uhr
Das ist natürlich Quatsch. Kisúr bedeutet "Herr Klein".

Mit Verlaub, orbo, aber das ist Quatsch.

Willst du im Ungarischen "Úr", also "Herr", sagen, musst du es vom Eigennamen getrennt schreiben: "Müller Úr", "Szabó Úr" usw. Zusammen geschrieben gibt es grammatikalisch gesehen weder "kisúr" für "Herr Klein" oder "Herrchen" noch "nagyúr" (für "Großer Herr"). Sondern nur "Kis úr" und "Nagy úr". (Vgl. etwa das Theaterstück "A nagy úr" des Miklós Bánffy, dessen ein Roman gestern hier rezensiert wurde.)

Hieran ändert es auch nichts, dass der Dichter Endre Ady in einem Gedichttitel "nagyúr" eingeführt hat ("A disznófejü nagyúr" = "Der schweineköpfige Großherr"). Zum einen hat er dazu die dichterische Freiheit gehabt, als einer der größten ungarischen Dichter des 20. Jhs., zum anderen wollte er damit etwas beinahe metaphysisch Großes ausdrücken. Doch eigentlich schreibt man "nagyúr" wie auch "kisúr" weiterhin klein ... auch dann, wenn man im Internet heutzutage -wohl als Anspielung auf das "nagyúr" des Dichters Ady- mitunter "kisúr" findet. Richtig und korrekt für "Herr Klein" ist das nicht.

Fazit: indem du "kisúr" schreibst, machst du dich in meinen Augen über die Person lustig, zumal ihr Name korrekterweise "Kiss" lautet...
getkiss
schrieb am 13.03.2013, 19:04 Uhr
Köszönöm @bankban, der Kiss Ùr, bleibt ein Úr, auch im Graben....
Elsam
schrieb am 13.03.2013, 19:14 Uhr (am 13.03.2013, 19:14 Uhr geändert).
Kisúr was faselst du da für einen Schmarn?
In dem nächsten Schritt wird Orban und seinesgleichen die Banken nationalisieren.
Es klingelt bei dir immer noch nicht?
Träumst du immer noch nach deinem Großungarn, aber in dem warm-wohligen Deutschland?
Magyar Emberek
schrieb am 13.03.2013, 19:32 Uhr
... aufpassen Orbo Úr! Wíe wór däs doch mit däm Ungááren där däm óndärn Ungááren in där Strószenbóhn dercählt hót, dós de gráuszlihe deitse spróh szubsztántivá mit cugleih 3 Ártikeln känen tät?

Ärszt gästárn hod ihm einá gézogt: Du dámisá Ungár,

dás, díé, dér Teifl hólt!

Alszó hód dér Teifl gleíh 3 Ártikel áuf einmál!

Dé gráuszlihe deitse spróh!

Óbá dé gráuszlihen deitsen rägen szih áuf ivá séne Ungáárenspróh
orbo
schrieb am 13.03.2013, 20:30 Uhr (am 13.03.2013, 20:30 Uhr geändert).
Wianerisch mit ungarischen Akzenten vom Feinsten... gekonnt...
orbo
schrieb am 13.03.2013, 20:42 Uhr (am 13.03.2013, 20:45 Uhr geändert).
der die das bankban (wie schön, Ungarn haben da keine Qual der Wahl)...

zuerst schreibe ich "kissúr" und dann erhalte ich die Nachricht:

Hallo, "Kissur" wäre richtig "Kisúr"...
nur so...
LG,
bb
18.02.2013, 18:55 Uhr
bankban

Dann folge ich dem "freundlichen" Hinweis und schreibe nur mit einem "s". Doch dann kommt bankban und unterstellet mir, ich würde mich damit über Herrn Kiss stellen.

"Fazit: indem du "kisúr" schreibst, machst du dich in meinen Augen über die Person lustig, zumal ihr Name korrekterweise "Kiss" lautet..."

Fazit: Indem man mal auf bankban hört wird man von bankban selber vorgeführt. BRAVO! (sti tu, cui se spune asa...)

getkiss, botcsánot... Aus dem Kontext geht hervor, wie's gemeint war.
Magyar Emberek
schrieb am 13.03.2013, 21:18 Uhr
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/1353801/Ungarn_Oesterreichischen-Bauern-droht-Enteignung?from=suche.intern.portal


Es hat den Anschein, dass am Beispiel Ungarns ein Exempel statuiert werden soll, das Aufmüpfigen im EU Imperium klar vor Augen führen soll was ihrer harret submittierten sie nicht unverzüglich.

Es dürfte noch schwer abzuschätzen sein, ob dieser etwas eigenartige Herr Orban ein Instrument dieses Exempels oder ein Opfer dessen ist ...

Ganz klar muss allerdings z.B. festgestellt werden, dass der bisherige Erwerb landwirtschaftlich genutzten Bodens in Ungarn durch Österreicher einen Verstoß gegen die bestehenden ungarischen Regelungen darstellt!

Große Flächen - es werden da von manchen erstaunliche große Anteile am gesamten landwirtschaftlichen Boden genannt - im Ungarn westlich der Donau sollen über sogenannte „Westentaschenverträge“ in der Verfügungsgewalt von Österreichern sein.

Vergleicht man die jeweiligen Regelungen in Österreich und in Ungarn, dann hätte ein ungarischer Landwirt in Österreich so gut wie keine Chancen den Erwerb von österreichischem landwirtschaftlich genutzten Boden gegenüber einer Konkurrenz von österreichischen Bauern durchdrücken zu können.

Ganz offensichtlich wird in der EU mit zweierlei Maß gemessen: Dem für die „Altmitglieder“ und dem für neu hinzugekommene Parias. Das dahinterstehende System dürfte sehr komplex, aber unerhört effizient sein, wenn es um die Ausplünderung der sogenannten „Wendestaaten“ geht.

Ungarn hat vor allem im östlich der Donau gelegenen Landesteil, aber zusätzlich zu den dortigen Problemen mit den Österreichern auch in den westlich der Donau gelegenen Teilen des Landes, noch dazu ein gravierendes Problem mit einem verdeckten Aufkauf riesiger Flächen von Ackerland durch nichtagrarische Kapitaleigner für im weitesten Sinne spekulative Zwecke.

Herr Armin Maurer hat sich im Zuge seiner für viele leicht obsessiv wirkenden Beschäftigung mit der Grundrestitutionsproblematik mit diesem Thema befasst und könnte dazu einiges an Informationen bieten. Schade, dass er hier dazu keine Gelegenheit mehr hat ...

Sobald in Ungarn irgendeine Regierung auch nur irgendetwas im Sinne der Mehrheit der ungarischen Bevölkerung anzupacken versucht, wird diese Regierung unverzüglich mit den allerperfidesten Anschuldigungen konfrontiert. Da wird es grundsätzlich völlig egal sein wer auch immer diese Regierung stellt ...

Dieser an sich recht umtriebig wirkende Herr Orban - von dem jeder halten mag was immer er auch will - ist bei der Angelegenheit ziemlich unwichtig!

Anhand des leidigen „Westentaschenverträgeproblems“ wir das wieder ganz schnell erkennbar werden.

Aus Gründen der Meinungsvielfalt wäre es überaus angebracht auch hier Meinungen Raum zu geben, die nicht unbedingt voll auf der aktuellen EU-Linie liegen ...

Im Falle Rumäniens gibt es da z.B. den Fall ATON Transilvania. Um die Sache ist es ganz offensichtlich wieder merkwürdig still geworden. Weiß da vielleicht jemand Neuigkeiten darüber? Rein „ganz zufällig“ werkte u.a. auch ein gewisser Herr Dr. Paul Milata in diesem Unternehmen. Das dürfte wohl jener Herr sein, der über die unendlich vielen Verstrickungen der phööösen SS-Landsknechte aus Siebenbürgen geschrieben hat ...

Gab es da vielleicht gar Zusammenhänge zwischen dem wohl für gewisse Kreise überaus brav und diszipliniert gewirkt habenden publizistischen Wohlverhalten eines Herrn Milatas, der alle seine „Untersuchungen & Forschungen“ artig mit dem von gewissen Kreisen in solchen Fällen vorausgegebenen „Ergebnissen“ präsentierte und seinem Mitspielendürfen?

Wie auch immer, es liegen keine Berichte von erwähnenswert großer Fortune dieses Herrn in dieser Sache bislang vor ...

Ein Schelm bei wem da nicht Zweifel an „wissenschaftlicher Autorität“ und an dem Nichtbestehen von Zusammenhängen zwischen nicht ganz philantrophisch erscheinenden gewissen wirtschaftlichen Aktivitäten und medialen Aktivitäten aller Art, bis hin zu „wissenschaftlichen“ entstehen ...

An der antiungarischen Hetzpropagandawelle, die derzeit durch Europas Medien rollt, kann so was gut ersehen werden!
bankban
schrieb am 13.03.2013, 21:51 Uhr
a) Aus PN-s zu zitieren ist gegen die Netiquette
b) Die Nachricht ist richtig. Ich habe vorgeschlagen, statt "kissur" "kisúr" zu schreiben, also mit dem Akzent. Dabei ist mir der Fehler des Nichttrennens der beiden Wörter unterlaufen. Bin auch nicht perfekt.
c) So viel dazu.
orbo
schrieb am 14.03.2013, 08:14 Uhr
@bankban
a) die Ausnahme bestätigt die Regel.
b) erzähl Du mir bitte nun nichts mehr über nett
c) erzähl Du mir bitte nun nichts mehr über etiquette
d) sä-ti fie si tie de bine
getkiss
schrieb am 14.03.2013, 09:03 Uhr
botcsánot
na ja, deutsche Sprache, die Du beherrscht, wäre besser gewesen....
Bot, im ungarischen, heisst nämlich Stab, Stecken, denn man zum Prügeln benutzen kann, , der Sinn des Wortes könnte falsch verstanden werden, es sei Dein Hi... steht dafür zur Verfügung
getkiss
schrieb am 14.03.2013, 09:36 Uhr
@Ungarnmensch(en)
Sobald in Ungarn irgendeine Regierung auch nur irgendetwas im Sinne der Mehrheit der ungarischen Bevölkerung anzupacken versucht, wird diese Regierung unverzüglich mit den allerperfidesten Anschuldigungen konfrontiert. Da wird es grundsätzlich völlig egal sein wer auch immer diese Regierung stellt ...

Das habe ich ja auch als Grund für die von Ihnen zitierte "Hetzpropagandawelle" vermutet.
Viele der "antidemokratisch" bezeichneten Maßnahmen haben nämlich mit dieser Bezeichnung nichts zu tun.
Z.Bsp. die Studienrückzahlung. Ob so etwas, eigentlich reine Verwaltungsmaßnahme, in die Verfassung gestellt werden soll ist diskutabel. Aber, ob mit EU-Recht vereinbar, ist selbstverständlich. Es ist eine reine Kostenverwaltungsmaßnahme, die weder der Freizügigkeit, noch der Zulassungsbeschränkung, wie @orbo annimt, zugeordnet werden kann.
Es ist eine Vertragsbedingung zwischen Staat, der zahlt, und Student, der bekommt. Ohne zu zahlen, hat der studierende selbstverständlich freien Zugang. Und nach Kostenzahlung kann er ziehen wohin er will.
Wo ist hier eine Beschränkung der Freiheit?

Bezüglich Landwirtschaftsflächen hat ja die ung. Regierung m.W. schon Maßnahmen getroffen, das solche Westentaschenverträge nichtig sind und das Pachten von Agrarflächen nur an bearbeitende Bauern zulässig sind, bzw. Ortsansässige zu bevorzugen sind.

Viel Geschrei ist um die Nationalbank, bzw. deren Unabhängigkeit. Die soll wohl unabhängig von Ungarn und anderen untergeordnet sein? Wo gibt´s den sowas?
Was soll´s mit der Ernennung des Bankpräsidenten? Nennt den Präsidenten der Bundesbank die EU, oder die EZB?

Zum Schutz seiner Bürger, hat die Regierung die Stundung der Häuslebauerkredite in ausländischer Währung verordnet. Natürlich passt dies den Kreditwährenden ausländischen Zinseintreibern nicht in den Kram. Und so weiter.

Ich schrieb ja nicht als "Anwalt" oder als "glühender Anhänger" meine sachbezogene Beiträge.
Nur um den Unterschied zwischen pauschalen Beschuldigungen - meist vom Geschrei der politischen Gegnern aus Inn- und Ausland initiiert - und dem realen Sachverhalt anschaulich darzustellen.

In Ungarn selbst, verläuft die Diskussion ja auch kontrovers. Sieht da Jemand eine Beeinträchtigung der Demokratie? Es kann doch jeder öffentlich seine Kritik sagen, von der MSzP bis zum ehem. Präsidenten Solyom...

Wieso ist eine 2/3 Mehrheit in Ungarn demokratiegefährlich, in Bayern, oder Rumänien, oder wo immer, nicht? Dazu sind doch die 2/3-Regelungen da, damit Demokratie gewährleistet wird. Und wenn fast die ganze Opposition, an statt GEGEN zu stimmen, es vorzieht, demonstrativ den Saal und die Abstimmung zu verlassen, kann Sie später einen Unterschied zwischen Opposition und Desinteresse veranschaulichen?
orbo
schrieb am 14.03.2013, 11:49 Uhr
na ja, deutsche Sprache, die Du beherrscht, wäre besser gewesen....

jedem das Seine...
Magyar Emberek
schrieb am 14.03.2013, 11:57 Uhr
Nun denn, so wollen wir die Madjaren ihrem ("wohlverdienten"???) Schicksale in EU und NATO überlassen. Man fragte sie 1944/45 nicht ob sie denn den Staatskapitalismus (mitsamt dessen lächerlichen dazugehörenden ideologischen Überbau, genannt "historischer Materialismus") als neues Bekenntnis haben wollten sondern nahm flott deren "Konversion" in Angriff und man fragte sie Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auch nicht ob sie denn nun geschlossen zum privaten Monopolkapitalismus (mitsamt dessen mindestens ebenso - wie die des „historischen Materialismus´ - verlogener Ideologie der "Menschenrechte und persönlichen Freiheit" - ja, ja, immer „die Rechte und die Freiheit“ derer die haben ...) als alle magyar emberek allselig machende neue Heilslehre konvertieren möchten. Nein, nein, man "konvertierte" die lieben Madjaren in beiden Fällen ganz einfach ohne sie zu fragen ...

Raffen sich die lieben magyar emberek wirklich noch einmal dazu auf die Fremdherrschaft abzuschütteln zu versuchen, so wird das mutmaßlich ausgehen wie 1848. Damals kam eben die Russensoldateska. Heute käme wohl Amisoldateska ins schöne Ungarland - zum Massenmorden und Brennen wie im Irak, Afghanistan, usw. ...

Faktum: Der breiten Masse der magyar emberek dürfte es heute wesentlich schlechter gehen als in der Endzeit des sowjetbolschewistischen Systems! Kinder von schlichten Arbeitnehmern können sich nur sehr schwierig bis kaum noch Zugang zur Hochschulbildung verschaffen, da sich deren Eltern den dafür erforderlichen Aufwand nicht zu leisten vermögen. Zur Endzeit des Bolschewikensystems war das eben anders. Keine Verteidigung eines an sich widerwärtigen Systems, aber sehr wohl ein durchaus zulässiger Vergleich ...

Und so schaut es mit nahezu allen Sozialleistungen im Ungarland aus. Die Altersverarmung ist ein ganz schreckliches Problem im Ungarland, ebenso die Demontage vieler/der meisten? Sozialversicherungsleistungen, etc.

Grundsätzlich kommt niemand um die Feststellung herum, dass EU + NATO Mitgliedschaft in den sogenannten "Wendestaaten" zur Massenverarmung und in bereits mehreren Staaten zur Massenflucht aus den jeweiligen Staaten geführt haben. Extrembeispiel ist dafür Rumänien. Mag sein, dass sich bereits rund die Hälfte der produktions- und reproduktionsfähigen Bevölkerungsanteile Rumäniens vor den durch EU + NATO im Lande Rumänien verbrochen habenden "sozialen Realitäten" ins Ausland abgesetzt haben, aber man hütet sich wohlweislich darüber ernst zu nehmendes statistisches Material an die Öffentlichkeit herauszulassen ...

Ui, sollte da nicht wieder ein "großer Historiker" wie z.B ein Milata?


orbo
schrieb am 14.03.2013, 12:20 Uhr (am 14.03.2013, 12:26 Uhr geändert).
Das habe ich ja auch als Grund für die von Ihnen zitierte "Hetzpropagandawelle" vermutet.
Lass doch mal diese "Hetzpropagandawelle" über uns schwappen und beiseite. Lass uns doch die Dinge einzeln betrachten...


Z.Bsp. die Studienrückzahlung. Ob so etwas, eigentlich reine Verwaltungsmaßnahme, in die Verfassung gestellt werden soll ist diskutabel.
... genaus das tun wir hier.
Es ist eine reine Kostenverwaltungsmaßnahme, die weder der Freizügigkeit, noch der Zulassungsbeschränkung, wie @orbo annimt, zugeordnet werden kann.
Ich habe die Konditionierung bemängelt! "Hochschulabgänger können gesetzlich verpflichtet werden, eine bestimmte Zeit in Ungarn als Selbständige oder Arbeitnehmer zu arbeiten". Was soll das werden? Muncä patrioticä? Und wenn ein Studienanfänger das für sich zum Studienbeginn noch nicht entscheiden kann, darf er dann nicht studieren? Das ist eine Behinderung zum freien Zugang zu Bildung... Getkiss, möchte Dich mal in einer solchen Situation sehen: Studierst in Szeged Fremdsprachen, verliebst Dich in eine deutsche Auslandsstudentin und darfst dann aber nicht nach Deutschland ziehen... Falsche Freundin oder falsche Verfassung?

Es ist eine Vertragsbedingung zwischen Staat, der zahlt, und Student, der bekommt.
Das sehe ich (nicht nur in Ungarn) ganz anders: Es ist der Staat, der dem Steuer zahlenden Bürger und dessen Kindern Bildung zugänglich macht. Bildung darf nicht von der Kohle am Konto abhängig gemacht werden. Wenn Du z.B. an der ELTE Geschichte studierst, dann aber in Ungarn arbeitslos bist, weil Du eine Stelle in Kolosvàr/Klausenburg im Ausland nicht annnehmen durftest hat zudem der Ungarische Staat auch noch Deine Sozialkosten am Hals....

Zum Schutz seiner Bürger, hat die Regierung die Stundung der Häuslebauerkredite in ausländischer Währung verordnet.
Wo bleibt da die Vertragsfreiheit? Die Häuslebaukredite hätten auch losgelöst vom EURO abgeschlossen werden können, wären dann aber teurer gewesen um Währungsrisiken des Pengö abzudecken. Oder ist der Forint stabiler? ;-)
Nachträglich in diese Kreditverträge einzugreifen ist nicht fair.

Ich schrieb ja nicht als "Anwalt" oder als "glühender Anhänger" meine sachbezogene Beiträge.
Na da bist ja schön langsam auf dem richtigen Weg... ;-)

In Ungarn selbst, verläuft die Diskussion ja auch kontrovers. (...) Es kann doch jeder öffentlich seine Kritik sagen, von der MSzP bis zum ehem.
Noch. Wart mal das Inkrafttreten der jeweiligen Gesetze ab...

Wieso ist eine 2/3 Mehrheit in Ungarn demokratiegefährlich,...
Ist sie nicht. Es hängt aber davon ab, ob maßvoll damit umgegangen wird...

Wir werden sehen. Ich habe in zahlreichen Aufenthalten in dem charmanten Land viele ebenso charmante Ungarn kennen gelernt. Ich weiß es ausdrücklich zu schätzen, dass Ungarn anfang der 90er mit der Selbstverwaltung auch der deutschen Minderheit beispielhaft große Freiräume eingeräumt und nun einmalig in Europa einen Gedenktag für die Vertreibung der Deutschen nach dem II WK festgelegt hat.

Land und Leute sind besser als die jetzige Regierung vermuten lässt.
Magyar Emberek
schrieb am 14.03.2013, 13:06 Uhr (am 14.03.2013, 13:27 Uhr geändert).
@orbo

Ich weiß es ausdrücklich zu schätzen, dass Ungarn anfang der 90er mit der Selbstverwaltung auch der deutschen Minderheit beispielhaft große Freiräume eingeräumt und nun einmalig in Europa einen Gedenktag für die Vertreibung der Deutschen nach dem II WK festgelegt hat.

Aber, aber, das sind doch alles nur Potemkinsche Dörfer! Es gibt in Ungarn nirgendwo mehr ernstzunehmende „nationale Minderheiten“, wage ich zu behaupten.

So gut wie überall geht es nur mehr darum, dass kleine lokale Klüngeln staatliche Subventionen abkassieren und/oder irgendwelche sonstigen Vorteile lukrieren. So ein Vorteil kann durchaus auch der Erhalt der wegen des - auch überall in Ungarn wie sonst wo in Europa auffallenden - Kindermangels in ihrem Bestand bedrohten örtlichen Dorfschule sein. Ungarische Regelungen sehen vor, dass für Minderheitenschulen keine - oder zumindest weniger strikte - Mindestschüleranzahlen einzuhalten sind.

So gut wie immer sind mit solchen Pseudomaßnahmen auch Zerstörungen der - leider sowieso nur mehr in kümmerlichen Rudimenten noch erahnbaren - lokalen Minderheitenkultur verbunden. Konkret, um ein Beispiel zu nennen, der Unterricht des modernen Standardkroatisch in den burgenlandkroatischen Dörfern der bei Ungarn verbliebenen Teile des ehemaligen Deutschwestungarns anstelle des traditionellen Burgenlandkroatisch, welches u.a. im österreichischen Burgenland an manchen Minderheitenschulen noch unterrichtet wird.

Im Klartext bedeuten solche „Fördermaßnahmen“ dann die endgültige Liquidation der realen zeitgemäßen Ausdrucksformen gewachsener lokaler Minderheitenkultur!

Es gibt seit vermutlich bereits 2 Generationen keine lokale ungarndeutsche Dialekte sprechenden ungarndeutschen Kinder mehr in ganz Ungarn. Das ist einfach alles bereits längst mausetot! In vielen dieser „ungarndeutschen Orte“ mit hübschen deutschen Ortsbezeichnungen an der Ortstafel redet bereits seit Jahr und Tag niemand mehr Deutsch zu Hause. Vielleicht könnten die lieben magyar emberek mit weit mehr Fug und Recht die Ortsnamen auch auf Chinesisch anschreiben, da vermutlich bereits mehr Menschen in ungarischen Orten Chinesisch als Deutsch zu Hause sprechen werden ...

Bitte Augen gut und fest aufmachen und der Realität entgegenblicken!

Mit staatlichem ungarischen Geld wird im Interesse ungarischer „Prestigepflege“ = Augenauswischerei lächerlich wirkende Propaganda betrieben um den Eindruck der ungarischen „Großzügigkeit“ hervorzurufen. In Wirklichkeit ist da aber bereits längst so gut wie nichts mehr da ...

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